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Die Fuggerhauser in der Augsburger Maximilianstrasse entstanden zwischen 1512 und 1515 als Residenz der Familie Fugger Der Profanbau ist das erste Bauwerk nordlich der Alpen das im Stil der italienischen Renaissance errichtet wurde 1 Die Fuggerhauser sind mit Ausnahme der drei Innenhofe nicht offentlich zuganglich Zu besichtigen sind der Damenhof und der Serenadenhof Fuggerscher StadtpalastAdlertor heute Eingang der Furst Fugger Privatbank Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Luther GedenktafelJakob Fugger der Reiche liess von 1512 bis 1515 an der damals wichtigen Handelsstrasse Via Claudia der heutigen Maximilianstrasse neben dem damaligen Weinmarkt zwei nebeneinander liegende Hauser eine Stadtresidenz und ein Lagerhaus errichten Er entwarf den Komplex selbst nach Planen die er auf seiner Italien Reise notiert hatte Baumeister war vermutlich Hans Hieber Weitere angrenzende Hauser wurden ab 1517 hinzuerworben und in den Komplex dieses Stadtpalastes integriert Im Inneren des Komplexes liess Jakob Fugger vier Innenhofe mit Arkaden Mosaiken toskanischem Marmor und Wasserbecken anlegen Unter Anton Fugger 1493 1560 wurde ein Palatium fur Kaiser Karl V errichtet das auch spateren Kaisern bei den Reichstagen als Herberge diente 2 Im Fuggerschen Konzertsaal gab 1777 Wolfgang Amadeus Mozart ein legendares Konzert Eine Gedenktafel am Haus erinnert daran dass Martin Luther im Oktober 1518 hier gegenuber dem papstliche Legaten Thomas Cajetan den Widerruf seiner Thesen verweigerte In der Augsburger Bombennacht vom 25 auf den 26 Februar 1944 erlitt der Bau schwere Schaden So verbrannte der Grossteil der noch erhaltenen Innenausstattung sowie eine wertvolle Musikaliensammlung Nach der Zerstorung wurde das Gebaude durch Carl Furst Fugger Babenhausen von 1949 bis 1951 wieder aufgebaut Architekt war Raimund von Doblhoff 3 Die Aussenfassade erhielt nun eine schlichte Kassettenmalerei Alle Schaden des Krieges konnten durch die Fugger ab dem Jahre 1951 wieder beseitigt werden Der Komplex der Fuggerhauser befindet sich heute im Eigentum der Familie Fugger Babenhausen Beschreibung Bearbeiten nbsp Damenhof nbsp ReiterhofDie aussere Fassade eine der langsten in der Strasse zeugte vom Reichtum der Fugger da damals die Gebaudesteuer nach der Lange der Frontfassade berechnet wurde Die Frontseite der Fuggerhauser schmuckte zunachst eine Bemalung von Hans Burgkmair 1473 1531 Diese wurde von 1861 bis 1863 im Auftrag von Leopold Furst Fugger Babenhausen von dem Schwabmunchner Maler Ferdinand Wagner mit funf grossen Fresken aus der Geschichte Augsburgs neu bemalt Da die Farben bald verblassten wurde sie in der Zeit des Ersten Weltkrieges aufgefrischt 4 Durch ein hohes und breites Tor das Adlertor konnte man auch mit grosseren Pferdegespannen in den Komplex einfahren und durch das Tor im hinteren Innenhof den Reiterhof wieder herausfahren Gedenktafeln an der Hausfassade erinnern daran dass hier das Fuggersche Firmenimperium seinen Hauptsitz hatte und 1518 in den Fuggerhausern der Reformator Martin Luther von Kardinal Cajetan verhort wurde In der Mitte der Fassadenfront findet man das Adlertor mit dem Doppeladler und dem Habsburger Wappen das darauf hinweist dass die Fuggerhauser kaiserliches Quartier waren Daruber befindet sich ein 1977 angebrachtes Allianzwappen des damaligen Furstenpaares Fugger Oettingen Das Adlertor ist heute der Haupteingang zur Furst Fugger Privatbank An seiner Nordseite findet man den weissen Erker hinter dem sich die Prunkraume Kaiser Karls V befanden Offentlich zuganglich ist auch die dreischiffige Erdgeschosshalle mit Kreuzgratgewolbe nordlich des Adlertors wo sich heute die Raume einer Buchhandlung befinden In den Verkaufsraumen schaut man auf den angrenzenden Damenhof Ein Fuggerwappen ziert das ruckwartige Portal dieser Fuggerhauser am Zeugplatz In diesem Bereich hat sich vermutlich der ehemalige Fuggersche Konzertsaal befunden Der Damenhof ist mit seinen von toskanischen Saulen gestutzten Arkadengangen und prachtig bemalten Bogen der bedeutendste und gilt als einer der schonsten Innenhofe Deutschlands Er war der Garten fur die weiblichen Familienangehorigen der Fugger Zum Damenhof gelangt man uber den so genannten kleinen Zofenhof Der dritte Hof wird Serenadenhof genannt der ruckwartige Reiterhof In den Badstuben der Fuggerhauser war bis 1944 das Augsburger Fuggermuseum untergebracht Literatur BearbeitenNorbert Lieb Die Fugger und die Kunst im Zeitalter der Hohen Renaissance 1958 S 158 196 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fuggerhauser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik Feuilleton Das Fugger Museum zu Augsburg In Neue Freie Presse Abendblatt Nr 21409 1924 17 April 1924 S 4 unten online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfpEinzelnachweise Bearbeiten Sigrid Maria Grossing Liebe List und Leidenschaft Neue Geschichten aus der Geschichte Amalthea Signum Verlag 2015 ISBN 978 3 902998 90 3 google de abgerufen am 22 April 2019 Gunter Pirntke Der Kapitalismus und seine soziale Ungleichheit Ein Lehrbuch der politischen Okonomie andersseitig de 2015 ISBN 978 3 95501 707 1 google de abgerufen am 22 April 2019 Werner Lutz Augsburgs Weg zur modernen Grossstadt 1907 72 Architekturmuseum Schwaben 2001 ISBN 3 9807563 1 9 google de abgerufen am 22 April 2019 Beschreibung der Fresko Gemalde am Fuggerhaus zu Augsburg Jenisch 1867 google de abgerufen am 22 April 2019 48 365833333333 10 898888888889 Koordinaten 48 21 57 N 10 53 56 O Normdaten Geografikum GND 7744169 2 lobid OGND AKS VIAF 122434356 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fuggerhauser amp oldid 233877079