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Fritz Friedrich Wilhelm Wildung 1 19 Dezember 1872 in Tewel 23 September 1954 in Berlin war ein deutscher Politiker und Sportfunktionar Er war der Vater der spateren Bundestagsprasidentin Annemarie Renger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wurdigung 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWildung stammte aus Tewel in der Luneburger Heide Er besuchte die dortige Dorfschule und verdiente sein erstes Geld im Alter von acht Jahren mit dem Huten von Schafen Nach der Schule absolvierte er eine Tischlerlehre in Soltau Zur Jahrhundertwende ging Wildung nach Berlin Dort gehorte er zu den Mitbegrundern des Turnvereins TV Fichte Berlin und schloss sich einer Gewerkschaft an Ab 1893 besuchte er in Berlin die Abendkurse der Arbeiterbildungsschule deren 2 Vorsitzender er wurde Im Jahre 1907 ubernahm er die Funktion des leitenden Redakteurs der Arbeiter Turnzeitung dem Bundesorgan des ATB in Leipzig Dieses Amt bekleidete er bis 1922 Sein Artikel Aufforderung zum Ungehorsam im Vorwarts mit dem er sich gegen das Reichsvereinsgesetz wandte fuhrte zur Anklage gegen ihn die jedoch mit einem Freispruch vor dem Reichsgericht endete Von 1920 bis 1923 war er Leiter des ersten Stadtamtes fur Leibesubungen in Leipzig 1924 siedelte die Familie wieder nach Berlin uber da Fritz Wildung das Amt des Generalsekretars der Zentralkommission fur Sport und Korperpflege ubernommen hatte 2 Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde Wildung mehrfach verhaftet und verhort Spater stand er unter polizeilicher Meldepflicht Nach der Auflosung der Zentralkommission wurde Wildung arbeitslos und verlor samtliche Funktionen im Arbeitersport sowie in der Politik Im weiteren Verlauf wurde ihm von Seiten der Nazis eine Stelle im Referat Sport angeboten Diese lehnte er jedoch ab obwohl dies gravierende negative Auswirkungen auf die okonomische Situation seiner Familie hatte die spater alleine von Arbeitslosenunterstutzung leben musste Nach 1945 zog er in seine alte Heimat nach Soltau Wildung war in den folgenden Jahren massgeblich am Aufbau des Sports beteiligt 1946 wurde er bei der Wiedergrundung der SPD in Hannover im Alter von 74 Jahren Sportreferent der SPD und war seit 1949 Mitglied des Nationalen Olympischen Komitees Spater wurde er zum Ehrenmitglied des NOK sowie des DFB ernannt Fritz Wildung verstarb am 23 September 1954 in Berlin Seit Mitte der 1920er Jahre hatte sich trotz der unterschiedlichen politischen Grundorientierungen eine freundschaftliche Beziehung zwischen Wildung und Carl Diem entwickelt die auch die gesamte NS Zeit weiterbestand Verheiratet war er mit Martha Wildung 1881 Beide hatten sieben Kinder darunter Annemarie Renger Prasidentin des Deutschen Bundestages Drei Sohne starben im Zweiten Weltkrieg Wurdigung BearbeitenWildung war uberzeugter Sozialdemokrat und Republikaner Laut Aussagen seiner Tochter Annemarie Renger habe es Wildung stets in die grosse Politik gezogen und weniger zum Sport Dennoch ist er seinen Aufgaben im deutschen Arbeitersport treu geblieben weil der davon uberzeugt war mit dieser Korperkultur konne man gesellschaftspolitisch und geistig politisch den breiten Schichten der arbeitenden Bevolkerung zu Selbstbewusstsein und aktiver politischer Teilhabe verhelfen Auf Wildungs Initiative erfolgte im Jahre 1926 die Einrichtung eines Reichstagsausschusses zur Forderung der Leibesubungen Ehrungen Seit 1980 verleiht der Deutsche Sportbund die Fritz Wildung Plakette Sie zeichnet damit Vereine oder Verbande aus die ein vorbildliches Modell der sozialen Hilfe im oder durch Sport aufgebaut hat Zudem erhalt der Verein eine Pramie von 2500 Euro 3 1968 wurde anlasslich seines 90 Geburtstages der Lochowdamm an den Sportanlagen in Berlin Wilmersdorf in Fritz Wildung Strasse umbenannt 4 Die Fritz Wildung Strasse in Bremen Vegesack wurde nach ihm benannt 2016 aufgenommen in das Ehrenportal des Niedersachsischen Instituts fur Sportgeschichte Werke BearbeitenWildung war Verfasser des ersten zusammenfassenden Publikation uber den Arbeitersport 1929 die 1931 auch in einer Ausgabe in der Buchgemeinschaft Der Bucherkreis erschien Das Buch Arbeitersport wurde 1933 verboten Er zahlte zu den Mitbegrundern der Eisernen Front und schrieb fur diese ein Kampflied Literatur BearbeitenOliver Kersten Ein Leben fur den deutschen Arbeitersport Der Sportfunktionar und Naturfreund Fritz Wildung 1872 1954 In NaturfreundIn 2008 H 4 S 24 Michael Ruck Wildung Friedrich Wilhelm called Fritz 1872 1954 In A Thomas Lane u a Hrsg Biographical Dictionary of European Labor Leaders Band 2 Westport CT London 1995 ISBN 0 313 29900 5 S 1037 1038 Fritz Wildung In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Band 1 Hannover 1960 S 335 336 Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegistereintrag StA Berlin Steglitz Nr 1598 1954 Arnd Kruger The German way of worker sports In Arnd Kruger James Riordan Hrsg The Story of Worker Sport Human Kinetics Champaign IL 1996 ISBN 0 87322 874 X S 1 25 Hinweise des DOSB zur Plakette abgerufen am 5 Marz 2013 Fritz Wildung Strasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Normdaten Person GND 140257500 lobid OGND AKS LCCN no2008183792 VIAF 65025797 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wildung FritzALTERNATIVNAMEN Wildung Friedrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker und SportfunktionarGEBURTSDATUM 19 Dezember 1872GEBURTSORT TewelSTERBEDATUM 23 September 1954STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Wildung amp oldid 236530496