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Johann Friedrich Wohlwill 20 August 1881 in Hamburg 15 Juli 1958 in Brookline war ein deutscher Neurologe Serologe und Pathologe Leben und Wirken Bearbeiten nbsp Stolpersteine vor dem Eingang zum Hauptgebaude O 10 des Universitatsklinikums Hamburg darunter Stolperstein fur Friedrich WohlwillFriedrich Wohlwill war ein Sohn des Chemikers Emil Wohlwill Zu seinen Schwestern gehorte die Malerin Gretchen Wohlwill Er selbst legte 1900 die Abiturprufung ab und absolvierte an Universitaten in Freiburg Munchen und Strassburg ein Medizinstudium Ab 1906 arbeitete er an verschiedenen Orten langere Zeit als Assistent Dazu gehorten das Pathologische Institut des Allgemeinen Krankenhauses Eppendorf bei Eugen Fraenkel und ab 1908 ebenda die Neurologie bei Max Nonne Nach seiner Assistenzarztzeit an der neuro psychiatrischen Klinik Halle eroffnete er 1912 in Hamburg eine Praxis als Facharzt fur Nervenkrankheiten die sich in der Dammtorstrasse befand Daneben forschte er am Pathologischen Institut des Allgemeinen Krankenhauses Eppendorf Ab 1919 arbeitete er dort auch als Sekundararzt und erhielt ein Jahr spater die Lehrbefahigung 1924 folgte er am Krankenhaus in St Georg auf Morris Simmonds als Leiter des Pathologischen Instituts Bis 1933 gab er Vorlesungen uber pathologische Anatomie an der medizinischen Fakultat der Universitat Hamburg Nach der Machtergreifung galt Wohlwill aufgrund seiner judischen Abstammung als Nichtarier Basierend auf dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums verlor er die Lehrerlaubnis und die Stelle am Krankenhaus St Georg Er fuhrte seine eigene Praxis weiter und ubernahm fur kurze Zeit eine Prosektur am Israelitischen Krankenhaus 1933 verliess er das Deutsche Reich und wanderte nach Portugal aus Max Nonne verhalf ihm zu einer Stelle als pathologischer Anatom am Instituto Portugues de Oncologia der Universitatsklinik Santa Marta in Lissabon Als Prosektor grundete er ein pathologisches Forschungsinstitut und etablierte in Portugal die zeitgemasse pathologisch anatomische Lehre Einem Ruf der Universitat Lissabon auf einen Lehrstuhl folgte er nicht und emigrierte ein Jahr spater aufgrund familiarer Umstande in die Vereinigten Staaten wo sich drei seiner Sohne aufhielten In den USA arbeitete Wohlwill fur kurze Zeit als Pathologe in Cooperstown und ab 1947 am Danvers State Hospital in Hawthorne Ab 1952 forschte er als Assistant Principal Investigator der Universitat Boston zu Fragen der Atomenergie und unterrichtete von 1953 bis Lebensende Pathologie als Consultant des Instituts fur Neuropathologie des Warren Anatomical Museums der Harvard Medical School fur das er auch Studien vornahm nbsp Tafel am Haus G der Asklepios Klinik St Georg in Hamburg fur Prof Dr med Friedrich WohlwillWohlwill war Mitglied mehrerer internationaler Vereinigungen Dazu gehorten die Academia das Ciencias in Lissabon die American Association of Pathologists and Bacteriologists und die New England Pathological Society Die Deutsche Gesellschaft fur Neurologie nahm ihn 1952 als korrespondierendes Mitglied auf Nach Ende des Zweiten Weltkriegs reichte Wohlwill bei der Hamburger Universitat einen Antrag zur Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen als ordentlicher Professor ein Im Rahmen des Wiedergutmachungsverfahrens gab die Medizinische Fakultat 1957 58 dem Antrag nicht statt 1999 erhielt das Haus G fur Hamatologie und Onkologie des AK St Georg die Bezeichnung Friedrich Wohlwill Haus Forschung BearbeitenWohlwill forschte zu Krebserkrankungen und zur Hirnpathologie Er schrieb uber 140 Aufsatze darunter von 1933 bis 1946 50 Publikationen in portugiesischer Sprache Unter anderen nach ihm ist das Synonym Wohlwill Andrade Syndrom fur die Familiare Amyloidpolyneuropathie Typ I benannt Literatur BearbeitenAnna von Villiez Wohlwill Friedrich In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 6 Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1025 4 S 375 376 Andreas Mettenleiter Selbstzeugnisse Erinnerungen Tagebucher und Briefe deutschsprachiger Arzte Nachtrage und Erganzungen III I Z In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 22 2003 S 269 305 hier S 302 Wohlwill Friedrich in Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Munchen Saur 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 390Normdaten Person GND 1048258386 lobid OGND AKS VIAF 289241481 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wohlwill FriedrichALTERNATIVNAMEN Wohlwill Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Neurologe Serologe und PathologeGEBURTSDATUM 20 August 1881GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 15 Juli 1958STERBEORT Brookline Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wohlwill amp oldid 204928633