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Friedrich Tomberg 7 Juni 1932 in Goch am Niederrhein August 2022 in Ingolstadt war ein deutscher Philosoph und Hochschullehrer Von 1975 bis zu seiner Flucht in die DDR 1979 arbeitete er als Agent der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTomberg studierte Philosophie Germanistik und Geschichte an den Universitaten Koln und Freiburg im Breisgau sowie an der Freien Universitat in West Berlin Er promovierte an der Freien Universitat 1963 mit einer Arbeit uber Nachahmung als Prinzip der Kunst Seit 1968 war Tomberg Redakteur der Zeitschrift Das Argument Von 1974 bis 1979 war er Professor der Philosophie an der Padagogischen Hochschule in West Berlin Tomberg war laut Hannes Schwenger mit seiner Studie uber Basis und Uberbau ein Idol der West Berliner Studentenbewegung 1 Der ubergelaufene Oberleutnant des Ministeriums fur Staatssicherheit Werner Stiller deckte 1979 auf dass Tomberg seit 1975 als Agent gefuhrt wurde Jochen Staadt zufolge sorgte Tomberg fur die Entwicklung eines marxistisch leninistischen Standpunktes in neulinken Kreisen So warb Tomberg zudem in der Zeitschrift Argument fur den Einsatz der Truppen des Warschauer Pakts gegen die Reformbestrebungen in der Tschechoslowakei Tomberg fluchtete 1979 nach Ost Berlin Noch im gleichen Jahr wurde er zum Professor fur Geschichte der Philosophie mit Schwerpunkt auf der gegenwartigen nichtmarxistischen Philosophie an die Universitat Jena berufen Von 1987 bis 1992 war er Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften der DDR in Ost Berlin und wurde dort nach der Wende kurzzeitig zum Leiter der Abteilung Geschichte der Philosophie im Zentralinstitut fur Philosophie gewahlt Tomberg selbst behauptete nach der Wende er sei aus Todesangst einer Aufforderung eines Mitarbeiters der Stasi gefolgt Spitzeldienste fur die DDR zu verrichten 2 Schriften BearbeitenNachahmung als Prinzip der Kunst Berlin 1963 134 S Diss Freie Univ Berlin Berlin 1963 OCLC 603914192 Mimesis der Praxis und abstrakte Kunst Ein Versuch uber die Mimesistheorie Soziologische Essays o Bd Neuwied 1968 110 S OCLC 797433040 Basis und Uberbau Sozialphilosophische Studien Soziologische Essays o Bd Neuwied 1969 182 S 2 durchges Aufl 1974 Sammlung Luchterhand Bd 140 Darmstadt 1974 206 S ISBN 3 472 61140 5 Polis und Nationalstaat Eine vergleichende Uberbauanalyse im Anschluss an Aristoteles Sammlung Luchterhand Bd 93 Darmstadt 1973 282 S OCLC 264146869 Burgerliche Wissenschaft Begriff Geschichte Kritik Fischer Taschenbuch Bucher des Wissens Bd 6215 Frankfurt Main 1973 196 S ISBN 3 436 01735 3 Politische Asthetik Vortrage und Aufsatze Sammlung Luchterhand Bd 104 Darmstadt 1973 170 S OCLC 852823 Begreifendes Denken Studien zur Entwicklung von Materialismus und Dialektik Studien zur Dialektik o Bd Koln 1986 258 S ISBN 3 7609 0987 6 Habermas und der Marxismus Zur Aktualitat einer Rekonstruktion des historischen Materialismus Wurzburg 2003 436 S ISBN 3 8260 2466 4 Weltordnungsvisionen im deutschen Widerstand Kreisauer Kreis und Moltke Goerdeler Gruppe Stauffenbergs weltanschauliche Motivation Geschichtswissenschaft Bd 1 Berlin 2005 212 S ISBN 3 86596 000 6 Das Christentum in Hitlers Weltanschauung Munchen 2012 206 S ISBN 3 7705 5271 7 Literatur BearbeitenMichaela Alth Erwiderung auf Tombergs Kritik an Adorno In Das Argument Band 30 1964 S 156 158 Martin Bauer Vier Bucher Friedrich Tomberg erklart Habermas Rezensionsnotiz zu Friedrich Tomberg Habermas und der Marxismus Zur Aktualitat einer Rekonstruktion des historischen Materialismus Wurzburg 2003 In Suddeutsche Zeitung 21 Juli 2003 Udo Kern Rezension Friedrich Tomberg Habermas und der Marxismus Zur Aktualitat einer Rekonstruktion des historischen Materialismus Wurzburg 2003 In Theologische Literaturzeitung Band 128 2005 S 1228 1231 Werner Stiller Der Agent Mein Leben in drei Geheimdiensten Berlin 2010 S 162 auf der Grundlage eines Berichts der HA II der Hauptverwaltung Aufklarung des MfS 23 April 1979 Einzelnachweise Bearbeiten Tagesspiegel 2 November 2009 Hannes Schwenger DDR Flucht ins Traumland Von Spionen und anderen Ubersiedlern Zwei Bucher uber Menschen die in die DDR gegangen sind Jochen Staadt in Frankfurter Allgemeine Montag 8 Juli 2019 S 6 Teilnehmende Beobachter 1968 interessierte sich nicht nur der westdeutsche Verfassungsschutz fur die revoltierenden Studenten Die DDR erkannte eine Chance die Bundesrepublik zu destabilisieren und nutzte sie Normdaten Person GND 106638289 lobid OGND AKS LCCN n85349937 VIAF 46885850 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tomberg FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph und Hochschullehrer Agent der DDR StaatssicherheitGEBURTSDATUM 7 Juni 1932GEBURTSORT GochSTERBEDATUM August 2022STERBEORT Ingolstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Tomberg amp oldid 237693651