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Friedrich Muthmann 15 April 1901 in Elberfeld 17 Marz 1981 in Bern war ein deutscher Klassischer Archaologe Kunsthistoriker und Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Muthmann Sohn des Fabrikanten Friedrich Muthmann 1869 1926 C Blumhardt Fahrzeugwerke besuchte das Realgymnasium Elberfeld bis zum Abitur im Januar 1919 Anschliessend begann er das Studium der Medizin in Gottingen das er jedoch schon nach einem Semester zu Gunsten eines Studiums an der Philosophischen Fakultat abbrach Ab 1920 studierte er an der Universitat Heidelberg Klassische Archaologie Alte Geschichte und Kunstgeschichte unterbrochen von zwei Semestern in Berlin Er wurde im Juli 1927 in Heidelberg bei Ludwig Curtius mit der Arbeit Hadrianische und antoninische Statuenstutzen Beitrage zur Geschichte der romischen Kopistentatigkeit promoviert 1951 erschien die Arbeit in einer erweiterten Form als Statuenstutzen und dekoratives Beiwerk an griechischen und romischen Bildwerken Ein Beitrag zur Geschichte der romischen Kopistentatigkeit und stellt bis heute ein Standardwerk zu Statuenstutzen dar Nach dem Studium arbeitete er zunachst bis 1932 als Museumsassistent an der Antikenabteilung des Badischen Landesmuseum in Karlsruhe Muthmann war als nationalsozialistischer Alter Kampfer ein Freund des hamburgischen NSDAP Gauleiters 1 Daher wurde er im August 1933 der passende Nachfolger fur den gerade abgesetzten Leiter des Hamburger Kunstvereins Hildebrand Gurlitt Trotzdem war es zu der Zeit noch moglich Ausstellungen moderner Kunst zu machen Dabei wechselten Ausstellungen herkommlicher zeitgenossischer Kunst mit Ausstellungen avantgardistischer Kunstler ab Das endete Ende Juli 1936 mit der Ausstellung des Deutschen Kunstlerbunds die durch den Leiter der Reichskulturkammer Adolf Ziegler personlich abgebrochen wurde 2 Muthmann verliess Hamburg und wurde von Februar 1937 bis 1947 Direktor des Kaiser Wilhelm Museums in Krefeld unterbrochen vom Kriegsdienst 1943 bis 1946 Ende 1941 scheiterte seine Berufung zum stellvertretenden Leiter der Hamburger Kulturverwaltung an seiner Forderung zum Generaldirektor aller Hamburger Museen ernannt zu werden und an seinen Gehaltsvorstellungen 3 Unter Muthmanns Direktion gelangten Werke des Krefelder Museums in die Ausstellung Entartete Kunst in Munchen und wurden anschliessend verkauft Auch erwarb er fur das Museum Kunstwerke im besetzten Paris die nach dem Krieg zuruckgegeben wurden 4 Von 1947 bis 1953 war Muthmann Mitarbeiter des Musee d art et d histoire in Genf wo er sich vor allem mit der Kunst der spanischen Kolonialzeit in Sudamerika beschaftigte 1950 wurde er an der Universitat Genf fur Kunstgeschichte habilitiert und lehrte als Privatdozent Ab 1954 war er im deutschen diplomatischen Dienst tatig von 1954 bis 1961 als Kulturattache in Bern von 1961 bis 1964 in Athen Nach dem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst lebte Muthmann ab 1966 in Bern wo er seine archaologischen Forschungen wieder aufnahm die in den Publikationen Mutter und Quelle 1975 sowie Der Granatapfel 1982 mundeten und sich an ein breiteres Publikum richteten 1976 erhielt er den Ehrendoktor der Universitat Bern Muthmann hinterliess seine Fotosammlung von mehr als 10 000 Negativen mit Motiven vor allem aus Griechenland sowie Italien und der Turkei dem Archaologischen Seminar der Universitat Bern Unter dem Titel Antike Quellen und Brunnen Griechenlands Photographien von Friedrich Muthmann wurde 2001 eine Ausstellung von Muthmanns Bildern im Archaologischen Institut der Universitat Freiburg gezeigt 5 von Ende 2003 und das ganze Jahr 2004 am Institut fur Archaologie des Mittelmeerraumes der Universitat Bern die Ausstellung Auf den Spuren des Odysseus Photographien von Friedrich Muthmann 6 Schriften BearbeitenHadrianische und antoninische Statuenstutzen Beitrage zur Geschichte der romischen Kopistentatigkeit Heidelberg 1927 Statuenstutzen und dekoratives Beiwerk an griechischen und romischen Bildwerken Ein Beitrag zur Geschichte der romischen Kopistentatigkeit Winter Heidelberg 1951 Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Jahrgang 1950 Abhandlung 3 L argenterie hispano sud americaine a l epoque coloniale Essai sur la collection du Musee d ethnographie de la ville de Geneve suivi d un catalogue complet et raisonne Genf 1950 Alexander von Humboldt und sein Naturbild im Spiegel der Goethezeit Artemis Zurich Stuttgart 1955 Erasmus Bibliothek Die silberne Taufschale zu Siegen Ein Werk aus der spanischen Kolonialzeit Perus Winter Heidelberg 1956 Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Jahrgang 1956 Abhandlung 1 Mutter und Quelle Studien zur Quellenverehrung im Altertum und im Mittelalter Archaologischer Verlag von Zabern Basel Mainz 1975 Eine peruanische Wirkerei der spanischen Kolonialzeit Abegg Stiftung Bern 1977 Monographien der Abegg Stiftung Bern Band 13 Der Granatapfel Symbol des Lebens in der Alten Welt Abegg Stiftung Verlag Office du Livre Bern Fribourg 1982 Literatur BearbeitenHans Jucker Abschied von Friedrich Muthmann In Der Bund Jg 132 Nr 67 21 Marz 1981 S 39 Wolfgang Schiering Anhang In Reinhard Lullies Wolfgang Schiering Hrsg Archaologenbildnisse Portrats und Kurzbiographien von Klassischen Archaologen deutscher Sprache Zabern Mainz 1988 ISBN 3 8053 0971 6 S 335 Dietrich Willers Der Ratschlag eines alten Archaologen archaologischer Kunsthandel und das Jubilaum der Eidgenossenschaft In Hefte des Archaologischen Seminars der Universitat Bern 14 1991 S 61 71 Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Bd 3 Paderborn u a Schoningh Paderborn u a 2008 ISBN 978 3 506 71842 6 S Maike Bruhns Kunst in der Krise Bd 1 Hamburger Kunst im Dritten Reich Dolling und Galitz Munchen 2001 ISBN 3 933374 94 4 S 64 70 75 102 103 179 432 Weblinks BearbeitenNachlass im Archiv des DAI BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Bruhns 2001 S 102 Alter Kampfer aus dem Bekanntenkreis des Hamburger Gauleiters Karl Kaufmann Bruhns 2001 S 103 Bruhns 2001 S 70 113 Anm 108 Hans Dieter Peschken Als die Nazis Krefelds Bilder raubten In RP Online 1 Hans Dieter Peschken Entartete Kunst in Krefeld In RP Online 2 Eroffnung der Ausstellung Antike Quellen und Brunnen Griechenlands Photographien von Friedrich Muthmann Auf den Spuren des Odysseus Normdaten Person GND 117204250 lobid OGND AKS LCCN n83034045 VIAF 55518876 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muthmann FriedrichALTERNATIVNAMEN Muthmann FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Archaologe Kunsthistoriker und DiplomatGEBURTSDATUM 15 April 1901GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 17 Marz 1981STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Muthmann amp oldid 223221636