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Friedrich Kaulbach 15 Juni 1912 in Nurnberg 10 Mai 1992 in Heilsbronn war ein deutscher Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenFriedrich Kaulbach war Sohn des Nurnberger Arztes Wilhelm Joseph Kaulbach und Enkel Friedrich Kaulbachs des Hofmalers des Konigs von Hannover Zunachst besuchte er das Melanchthon Gymnasium in Nurnberg Ab 1931 studierte er an der Universitat Erlangen Philosophie dann fur ein Semester in Freiburg bei Martin Heidegger sowie auch in Munchen Im Jahr 1937 schloss er das Studium an der Universitat Erlangen mit einer Promotion bei dem Emil Lask Schuler Eugen Herrigel ab Die Dissertation tragt den Titel Zur Logik und Kategorienlehre des mathematischen Gegenstandes und verteidigt die unabdingbare anschauliche Grundlegung der Mathematik 1937 wurde er zum Militardienst eingezogen und musste wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges bis 1945 Soldat bleiben Im Jahr 1944 heiratete er die Elfriede Steinmann 1945 wurde er Dozent an der Padagogischen Hochschule Braunschweig wo er sich bei Hermann Glockner habilitierte Sein Thema lautete Philosophische Grundlagen einer wissenschaftlichen Symbolik Kaulbach knupft dabei an Cassirers Ernst Cassirer Philosophie der symbolischen Formen an und arbeitet die Leib und Anschauungsgrundlage von Symbolen heraus was einen Bruckenschlag zur Phanomenologie bedeutet Sein erstes Buch nach dem Krieg Das sittliche Sein und das Sollen 1948 war fur ihn zugleich Programmschrift Er widmet sich darin in Deutung und Weiterbildung der Transzendentalphilosophie Kants dem theoretischen wie auch praktischen Handeln das unter methodisch gesicherten Gesichtspunkten zu stehen hat Einer der wichtigsten Gesichtspunkte darin Es gibt kein politisch gerechtfertigtes Handeln das sich nicht dialogisch aufgrund anerkannter Normen rechtfertigen kann Das praktische Subjekt hat damit auf dem Boden allgemeiner und gemeinsamer Normen zu stehen oder es ist kein solches Seit 1959 war Kaulbach ausserordentlicher und ab 1969 bis 1980 ordentlicher Professor an der Universitat Munster bevor er ab 1980 wieder an der Universitat Erlangen Gastveranstaltungen bis 1990 abhielt Nach der Philosophie Immanuel Kants dem er mehrere Bucher und wichtige Aufsatze widmete z B Das Prinzip Handlung in der Philosophie Kants wurde ein zweiter Schwerpunkt seines Nachdenkens die Philosophie Friedrich Nietzsches Vgl Nietzsches Idee einer Experimentalphilosophie 1980 Der erste seiner beiden spateren Entwurfe war zum einen eine breit angelegte Philosophie der Beschreibung in der der Versuch gemacht wurde aus dem anschaulichen Beschreiben eine Erkenntnismethode in Korrespondenz zu Phanomenologie zu machen Der zweite Entwurf einer Philosophie des Perspektivismus der wiederum an Nietzsche anschloss blieb nach dem ersten fertigen Band unvollendet Bekannte Schuler Kaulbachs waren unter anderem Volker Gerhardt und Reinhard Knodt Seine letzte Schulerin Ursula Reitemeyer Witt entwickelte auf der Grundlage eines an die Wurde des Menschen gekoppelten Leib Begriffs eine praktische Anthropologie die an Kaulbachs handlungstheoretische Interpretation in Kants Erkenntnistheorie anknupft 1 Publikationen BearbeitenDas sittliche Sein und das Sollen Schriftenreihe der Kant Hochschule Braunschweig Heft 2 Waisenhaus Buchdruckerei Braunschweig 1948 Philosophische Grundlegung zu einer wissenschaftlichen Symbolik Westkulturverlag Anton Hain Meisenheim am Glan 1954 Die Metaphysik des Raumes bei Leibniz und Kant Kolner Universitats Verlag Koln 1960 Der philosophische Begriff der Bewegung Studien zu Aristoteles Leibniz und Kant Bohlau Koln Graz 1965 Kritik und Metaphysik de Gruyter Berlin 1966 Philosophie der Beschreibung Bohlau Koln 1968 Immanuel Kant de Gruyter Sammlung Goschen Berlin 1969 Zweite Auflage 1982 mit Volker Gerhardt Einfuhrung in die Metaphysik Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1972 Ethik und Metaethik Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Das Prinzip Handlung in der Philosophie Kants de Gruyter Berlin New York 1978 Recht und Gesellschaft Fs fur Helmut Schelsky Duncker amp Humblot Berlin 1978 Nietzsches Idee einer Experimentalphilosophie Bohlau Koln Wien 1980 Philosophie als Wissenschaft Eine Anleitung zum Studium von Kants Kritik der reinen Vernunft Gerstenberg Hildesheim 1981 Einfuhrung in die Philosophie des Handelns Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1982 Studien zur spaten Rechtsphilosophie Kants und ihrer transzendentalen Methode Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1982 Asthetische Welterkenntnis bei Kant Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1984 Sprachen der ewigen Wiederkunft Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1985 Immanuel Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1988 Philosophie des Perspektivismus Teil 1 Wahrheit und Perspektive bei Kant Hegel und Nietzsche Mohr Tubingen 1990 Recht und Natur Duncker amp Humblot Berlin 1992 Philosophie des Perspektivismus Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1992 Literatur BearbeitenVolker Gerhard Friedrich Kaulbach Leben und Werk In Zeitschrift fur philosophische Forschung 1993 S 453 460 Norbert Herold Bibliographie Friedrich Kaulbach Zum 75 Geburtstag In Zeitschrift fur philosophische Forschung 1988 S 112 123 Friedrich Kaulbach Selbstdarstellung In L Pongratz Hrsg Philosophie in Selbstdarstellungen Bd III Meiner Hamburg 1977 S 189 235Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Kaulbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek https www tu braunschweig de philosophie historieEinzelnachweise Bearbeiten Ursula Reitemeyer Praktische Anthropologie oder die Wissenschaft vom Menschen zwischen Metaphysik Ethik und Padagogik Wendepunkte Munster 2019 S 44Normdaten Person GND 119087537 lobid OGND AKS LCCN n81076142 NDL 00445292 VIAF 108254065 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kaulbach FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher PhilosophGEBURTSDATUM 15 Juni 1912GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 10 Mai 1992STERBEORT Heilsbronn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Kaulbach Philosoph amp oldid 238496105