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Die Friedrich Christian Flick Collection ist eine Sammlung zeitgenossischer Kunst von Friedrich Christian Flick Sie umfasst rund 2500 Werke von 150 Kunstlern und ist seit 2004 in Teilen in Berlin im Hamburger Bahnhof Nationalgalerie der Gegenwart zu sehen Die Ausstellung ist umstritten weil die Gelder von denen die Kunstwerke gekauft wurden auch durch Zwangsarbeiter in Rustungsbetrieben wahrend der Zeit des Nationalsozialismus erwirtschaftet wurden Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenFlick begann 1975 mit dem Sammeln von Kunst Er begann zunachst mit alten Meistern wandte sich aber Anfang der 1980er Jahre der zeitgenossischen Kunst zu Er knupfte Bekanntschaften und Freundschaften mit Kunstlern wie Paul McCarthy Jason Rhoades David Weiss und Peter Fischli Roman Signer Franz West Thomas Schutte u a Ab Ende der 1990er Jahre wurde er vom Galeristen Ivan Wirth einem Partner der Galerie Hauser amp Wirth beraten Viele der Kunstler der Sammlung werden entweder von Wirth vertreten oder auch von David Zwirner der mit Wirth bis 2009 die New Yorker Galerie Zwirner amp Wirth betrieb 1 Im Fruhjahr 2001 wollte Flick seine Kunst aus dem Depot holen und uberlegte in Zurich ein Museum fur die Sammlung zu errichten Dies musste er aber nach heftiger Kontroverse wegen der NS Vergangenheit seines Grossvaters Friedrich Flick aufgeben Im Januar 2003 unterzeichneten die Stiftung Preussischer Kulturbesitz die Staatlichen Museen zu Berlin und Friedrich Christian Flick eine Vereinbarung Teile der Sammlung in Berlin zu zeigen Flick ubernahm die Kosten von 7 5 Millionen Euro fur den Ausbau der Rieck Halle in direkter Nachbarschaft des Hamburger Bahnhofs die Stiftung verpflichtete sich die laufenden Kosten zu tragen 2 Dieser Vertrag wurde 2011 um weitere 10 Jahre verlangert 3 Im Februar 2008 schenkte Flick 166 Werke zeitgenossischer Kunst Teile seiner Sammlung unter anderem Arbeiten von Nam June Paik John Cage Dan Graham Isa Genzken Stan Douglas Andreas Hofer Bruce Nauman und Candida Hofer der Stiftung Preussischer Kulturbesitz als Trager des Hamburger Bahnhofs Im Januar 2015 folgte eine zweite Schenkung an die Stiftung diesmal mit 104 Werken von u a Cindy Sherman Katharina Fritsch Thomas Schutte Paul McCarthy und Marcel Broodthaers 4 Wie bereits in Zurich rief auch die Vereinbarung Flicks mit der Stiftung Preussischer Kulturbesitz und den Staatlichen Museen zu Berlin grosse Kritik u a von Kunstlern und Kulturschaffenden hervor Vorgeworfen wurde Flick vor allem dass er sein Vermogen den Geschaften seines Grossvaters Friedrich Flick verdankte der als Rustungszulieferer im Dritten Reich etwa 40 000 Kriegsgefangene und KZ Haftlinge ausgebeutet hatte dass er der Enkel aber nie in den Zwangsarbeiterfonds eingezahlt hatte Seine Kunstsammlung in den Staatlichen Museen zu Berlin offentlich zu zeigen wurde als Versuch gewertet die Sammlung von ihrer Assoziation mit NS Verbrechen zu befreien was etwa der Vizeprasident des Zentralrats der Juden in Deutschland Salomon Korn als ideelle Wertsteigerung bezeichnete 5 6 7 Im April 2020 wurde bekannt dass sich die Stiftung Preussischer Kulturbesitz und die Contemporary Art Limited darauf geeinigt haben den im Jahr 2003 geschlossenen Leihvertrag am 30 September 2021 auslaufen zu lassen Grund war der geplante Abriss der Rieck Hallen neben dem Hamburger Bahnhof in denen Werke aus der Sammlung gezeigt wurden 8 Rezeption BearbeitenDer deutsche Aktionskunstler Christoph Schlingensief bezog sich 2005 in seiner Performance Fick Collection auf die Sammlungsgeschichte 9 Literatur BearbeitenPeter Kessen Von der Kunst des Erben Die Flick Collection und die Berliner Republik Philo Verlag Berlin 2004 ISBN 978 3 86572521 9 Thomas Ramge Die Flicks Eine deutsche Familiengeschichte uber Geld Macht und Politik Campus Verlag Frankfurt New York 2004 ISBN 3 593 37404 8 Weblinks BearbeitenOffener Brief seiner Schwester Dagmar Ottmann gegen die Eroffnung der Ausstellung Die Zeit Offener Brief von Dr Salomon Korn Vorsitzender des Zentralrats der Juden zur Ausstellung Hagalil Statement von Stih amp Schnock vor der Diskussion in der Akademie der Kunste Berlin am 25 September 2004 Die Kunst des Sammelns Flick in Berlin PDF Datei 1 84 MB Hamburger Bahnhof Museum fur Gegenwart erhalt 166 Werke zeitgenossischer Kunst als Schenkung von Friedrich Christian Flick 19 Februar 2008 Heil Dich doch selbst Die Flick Collection wird geschlossen The Flicks A Family That Cannot Stay Out Of the Headlines Einzelnachweise Bearbeiten Barbara Weidle Flick Collection Opens in Berlin In artnet com 2014 abgerufen am 12 Marz 2017 englisch Friedrich Christian Flick Collection Warum Berlin Abgerufen am 12 Marz 2017 Stiftung Preussischer Kulturbesitz Friedrich Christian Flick Collection im Hamburger Bahnhof verlangert bis 2021 Pressemitteilung vom 16 Mai 2011 16 Mai 2011 abgerufen am 12 Marz 2017 Hamburger Bahnhof Museum fur Gegenwart Berlin Friedrich Christian Flick schenkt der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin 104 Werke zeitgenossischer Kunst 28 Januar 2015 abgerufen am 12 Marz 2017 Hanno Rauterberg Kunst mit Nebenabsicht In Die Zeit 7 April 2004 abgerufen am 12 Marz 2017 Holger Liebs Fesseln der Familienbande In Suddeutsche Zeitung 19 Mai 2010 abgerufen am 12 Marz 2017 Steffen Haug Rezension zu Die Presse Kontroverse um die Flick Collection In ART HIST 14 Dezember 2004 abgerufen am 12 Marz 2017 Berliner Museen verlieren wichtige Privatsammlung In www faz net 24 April 2020 abgerufen am 24 April 2020 Jorg Schallenberg Schlingensiefs Fick Collection Parsifal mit Pute In Der Spiegel 16 Marz 2005 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 18 November 2021 Normdaten Korperschaft GND 1067455981 lobid OGND AKS LCCN nr2004034616 VIAF 131150427 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Christian Flick Collection amp oldid 232156119