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Unter Freiklettern versteht man das Klettern an Felsen oder Kunstwanden bei dem nur Hande und Fusse zur Fortbewegung verwendet werden Kunstliche Hilfsmittel sind zur Fortbewegung nicht erlaubt Zum Freiklettern zahlen das Sportklettern mit dem dazugehorigen Bouldern sowie das traditionelle sachsische Freiklettern 1 und das Freiklettern im Rahmen des alpinen Kletterns Kletterer in der Sachsischen SchweizMit Ausnahme des selten praktizierten Free Solokletterns durfen bei allen anderen Formen des Freikletterns Hilfsmittel wie Seil und Haken verwendet werden allerdings nur zur Gewahrleistung der Sicherheit und nicht als Kletterhilfe Das frei des Wortes Freiklettern bedeutet frei von technischen Hilfsmitteln zur Fortbewegung und nicht wie dies oft falschlicherweise angenommen wird frei von Sicherungsmitteln 2 Von anderen Spielarten des Klettersports grenzt sich Freiklettern somit durch die konsequente Einhaltung der gangigen Kletter Ethik ab nach der eine Route erst dann als frei geklettert gilt wenn diese ohne aktive Verwendung von Haken oder sonstigen Hilfsmitteln durchstiegen wurde Hier gilt der klassische Satz wortlich Der Weg ist das Ziel Kurt Albert klettert im Frankenjura am Felsen Streitberger Schild in der Nahe von StreitbergBei exaktem Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff Freiklettern nur auf die Begehungsart unabhangig von der Art der Route Die typische Art des Freikletterns wird aber in Sportkletterrouten ausgeubt deshalb wird Freiklettern oft als Synonym fur Sportklettern benutzt Der Begriff Felsklettern oder Klettern ist dagegen ein Oberbegriff der sowohl das Freiklettern wie das technische Klettern beinhaltet Freiklettern auf einer BriefmarkeInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schwierigkeitsgrade 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Dieser Kletterstil entwickelte sich seit Ende des 19 Jahrhunderts als versucht wurde auf kunstliche Hilfsmittel zur Gipfelbesteigung ganzlich zu verzichten nachdem zunachst noch kunstliche Hilfsmittel wie Leitern und Metallstifte verwendet worden sind Ein Pionier des Freikletterns in den Alpen war Paul Preuss 1886 1913 In seinem kurzen Leben vollbrachte er mehr als 1200 Fels Ski und Hochtouren davon 150 Erstbegehungen und 300 Besteigungen im Alleingang Er lehnte samtliche technischen Hilfsmittel beim Aufstieg sowie das Abseilen ab und vertrat das Prinzip dass sich Kletterer einzig auf ihre Kenntnisse und Fahigkeiten verlassen sollen Der erste Kletterfuhrer mit entsprechenden Regeln wurde 1908 von Rudolf Fehrmann herausgegeben Der Bergsteiger in der Sachsischen Schweiz 1913 wurden in einem Nachtrag die sachsischen Kletterregeln veroffentlicht Diese gelten seitdem und wurden in der Sachsischen Schweiz uber die Jahrzehnte beibehalten und befolgt Diese Regeln wurden zum Teil auch in andere Gebiete Bohmische Schweiz Adersbach Weckelsdorfer Felsenstadt Cesky raj Pfalz Battert Zittauer Gebirge ubernommen oder dienten dort als Vorbild 1923 erschien eine erganzende Ausgabe erstmals mit Einteilung in sieben Schwierigkeitsgrade In den 1950er und 1960er Jahren pragte John Gill den sportlichen Aspekt des Kletterns Dadurch wurde vor allem von Kletterern des Yosemite Nationalparks dem damaligen Kletterzentrum der USA in den 1970er Jahren das Klettern zu neuen Schwierigkeitsgraden vorantrieben Dieses Kletterzentrum beeinflusste durch die dort herrschende Bergsteigerethik das Freiklettern erheblich Um etwa 1970 kam das Freiklettern uber westdeutsche Sportler die im Yosemite Nationalpark und auch in der Sachsischen Schweiz kletterten wieder nach Deutschland und spater ganz Europa zuruck Durch die Besuche bei dortigen Kletterern wie Bernd Arnold oder John Bachar hatten Kurt Albert und andere Kletterer gesehen dass es moglich war schwierige Wandstucke zu uberwinden ohne dabei kunstliche Hilfsmittel zur Fortbewegung zu verwenden In der Bundesrepublik fuhrte vor allem Kurt Albert das Freiklettern ab 1975 mit dem Begriff des Rotpunkt Kletterns ein In den Jahren danach war auch der osterreichische Kletterer und Bergfotograf Heinz Zak an dieser Renaissance im europaischen Raum beteiligt er kletterte solche Routen oft selbst mit und dokumentierte sie in hoher fotografischer Qualitat so dass sie uber die Fachzeitschriften bekannt wurden und ein grosseres Publikum fanden Bis dahin 1970er Jahre wurden in Westdeutschland Kletterrouten haufig mit Hilfe von Haken Strickleitern und ahnlichen Hilfsmitteln bewaltigt was heute technisches Klettern genannt wird In der Sachsischen Schweiz wurde und wird es noch immer nach den alten Regeln ausgeubt wobei sich auch dort der Rotpunkt Gedanke durchgesetzt hat Technisches Klettern wurde in der Sachsischen Schweiz nie akzeptiert Schwierigkeitsgrade BearbeitenJe nachdem wie anspruchsvoll eine Kletterroute ist wird sie mit einem bestimmten Schwierigkeitsgrad bewertet Oft orientiert sich der Grad der Route an ihrer schwierigsten Stelle der Schlusselstelle Schwierigkeitsbewertungen werden von den Erstbegehern vorgenommen aber in der Folge von Wiederholern nicht selten als subjektiv empfunden was in der Geschichte des Kletterns immer wieder zu heftigen Debatten uber die richtige Bewertung einer Tour gefuhrt hat So war beispielsweise der osterreichische Kletterer Albert Precht beruchtigt fur seine harten von vielen als zu niedrig angesehenen Bewertungen In verschiedenen Landern und Klettergebieten werden dabei unterschiedliche Schwierigkeitsskalen verwendet In Deutschland hat sich weitgehend die UIAA Skala durchgesetzt die in ihrer modernen Form zwischen Freikletterschwierigkeit und technischer Schwierigkeit unterscheidet In der Sachsischen Schweiz im Zittauer Gebirge und im Ostharz wird weiterhin die sachsische Skala verwendet Eine der sachsischen verwandte Skala wird in Tschechien genutzt In den romanischsprachigen Landern Europas sowie der Schweiz hat sich beim Sportklettern die franzosische Bewertung durchgesetzt Daneben gibt es noch die amerikanischen Skalen Yosemite Decimal System YDS und National Climbing Classification System NCCS sowie eigene australische brasilianische finnische norwegische und schwedische Skalen Im englischen Bewertungssystem wird neben den klettertechnischen Anforderungen auch der psychischen Belastung einer Route Rechnung getragen die Yosemite Skala bewertet getrennt die reinen Kletterschwierigkeiten und die Gesamtanforderungen Dauer Anstrengung Gefahr usw einer Route Eine vergleichende Gegenuberstellung der Schwierigkeitsskalen findet sich im Artikel Schwierigkeitsgrad Siehe auch BearbeitenListe bekannter Sportkletterer Liste beruhmter Bergsteiger Liste der KletterbegriffeWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Freikletterer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenLiteratur BearbeitenDieter Elsner Jochen Haase Bergsport Handbuch Rowohlt Reinbek 2000 ISBN 3 499 61002 7 Einzelnachweise Bearbeiten Sachsischer Bergsteigerbund Sachsische Kletterregeln Archivierte Kopie Memento des Originals vom 3 Mai 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gipfelbuch de Zugriff 11 Januar 2008 Dieter Elsner Jochen Haase Bergsport Handbuch Reinbek Rowohlt 2000 S 73 Normdaten Sachbegriff GND 4130509 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freiklettern amp oldid 226252355