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Sir Frederick Augustus Abel 1 Baronet GCVO KCB FRS 17 Juli 1827 in Woolwich Vereinigtes Konigreich 6 September 1902 in London war ein englischer Chemiker und Sprengstoffexperte Zusammen mit James Dewar entwickelte er das 1889 patentierte Kordit welches spater als Standardsprengstoff in der Britischen Armee eingefuhrt wurde Abel fuhrte auch Studien uber Staubexplosionen in Kohlebergwerken durch erfand ein Gerat um den Flammpunkt von Petroleum zu prufen und fand einen Weg heraus die spontane Explosion von Schiessbaumwolle zu verhindern Frederick Augustus Abel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Abelsche Gleichung der Innenballistik 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAbel war der Sohn des deutsch englischen Musikers Johann Leopold Abel und Urenkel von Leopold August Abel 1 Sein wissenschaftliches Interesse erwuchs durch seinen Onkel A J Abel einem Mineralogen und Schuler von Jakob Berzelius Nach seinem sechsjahrigen Studium am Royal College of Chemistry als einer der ersten Studenten bei August Wilhelm von Hofmann und kurzer Zeit als Demonstrator in Chemie am St Bartholomew Hospital in London unterrichtete er als Nachfolger von Michael Faraday ab 1851 Chemie an der Royal Military Academy Drei Jahre spater wurde er als Chemiker ans Kriegsministerium berufen wo er bis 1888 tatig war Wahrend dieser Zeit war die Chemie von Explosivstoffen sein Hauptbetatigungsfeld Er beschaftigte sich hauptsachlich mit der Herstellung von Schiessbaumwolle und entwickelte dabei einen Prozess zu deren gefahrenloserer Herstellung der 1865 patentiert wurde Dies ebnete der Entwicklung der rauchschwachen Pulver die ab dem Ende des 19 Jahrhunderts verwendet wurden den Weg 1888 wurde er Vorsitzender einer Regierungskommission die neue Sprengstoffe untersuchen sollte man war mit dem bisherigen Ballistit Poudre B nicht zufrieden da seine Sprengkraft mit der Lagerung abnahm 2 Zusammen mit James Dewar entwickelte Abel das Kordit die britische Version des rauchschwachen Pulvers welche 1889 patentiert wurde Alfred Nobel der den ahnlichen Explosivstoff Ballistit entwickelt hatte verklagte Dewar und Abel da ihre Erfindung angeblich auf seinen fruheren Erkenntnissen basiere Er konnte sich aber aufgrund der schwammigen Formulierung seines eigenen Patents nicht durchsetzen Das House of Lords entschied in dieser Sache 1895 endgultig zu Gunsten von Abel und Dewar 1877 war Abel Prasident der Institution of Electrical Engineers damals Gesellschaft der Telegrapheningenieure Mit dem schottischen Physiker Andrew Noble arbeitete er uber das Explosionsverhalten von Schwarzpulver Er entwickelte auch elektrische Zunder und untersuchte die Probleme der Stahlherstellung wofur er 1897 die Bessemer Medaille des Iron and Steel Institute erhielt dessen Prasident er 1891 bis 1893 war Bekannt ist das nach ihm benannte Abelsche Flammpunktprufgerat fur Petroleum das er 1879 nach uber elf Jahren Arbeit offiziell fertigstellte 3 das aber in einer Vorform schon 1868 vom britischen Parlament als offizielle Testmethode fur Petroleumprodukte anerkannt wurde Seinen Namen tragt auch der Abel Test fur die chemische Stabilitat von Explosivstoffen auf Salpetersaurebasis Er wurde 1860 Fellow der Royal Society und erhielt 1887 auch die Royal Medal Von 1887 bis zu seinem Tod 1902 war er der Erste Direktor des Imperial Institute heute Commonwealth Institute das er mit grundete Frederick Abel wurde am 20 April 1883 als Knight Bachelor in den Ritterstand erhoben 4 Am 3 Februar 1891 wurde er als Knight Commander in den Order of the Bath aufgenommen 4 Am 25 Mai 1893 wurde ihm die erbliche Wurde eines Baronets of Cadogan Place in the Parish of Chelsea in the County of London verliehen 5 Da Abel aber kinderlos blieb endete die Linie mit ihm selbst Am 8 Marz 1901 wurde er als Knight Grand Cross in den Royal Victorian Order aufgenommen 4 Abelsche Gleichung der Innenballistik BearbeitenAbel entwickelte die nach ihm benannte Abelsche Gleichung der Innenballistik Sie gibt den maximalen Druck p von Explosivstoffen der Masse m an die in einem Volumen V displaystyle V nbsp in einer Explosion bei einer Temperatur T e x displaystyle T ex nbsp verbrannt werden Dabei wird die Gleichung fur ideale Gase Gay Lussac Gesetz benutzt mit einer Korrektur fur das von den Verbrennungsruckstanden eingenommene Volumen ahnlich wie in der Van der Waals Gleichung durch Abzug des Kovolumens a displaystyle alpha nbsp p f ϵ D 1 a D displaystyle p f epsilon frac Delta 1 alpha Delta nbsp Dabei sind D displaystyle Delta nbsp die sogenannte Ladedichte die Explosivstoffmenge in Kilogramm pro Volumen des als konstant angenommenen Verbrennungsraums beispielsweise der Raum zwischen dem Geschossboden und dem Seelenboden eines Kanonenrohrs f displaystyle f nbsp der spezifische Druck oder die Sprengstoffkraft Er ist gleich dem Druck den die Verbrennungsgase aus 1 kg Sprengstoff bei der Verbrennungstemperatur T e x displaystyle T ex nbsp in einem Einheitsvolumen erzeugen und ergibt sich unmittelbar aus T e x displaystyle T ex nbsp ϵ displaystyle epsilon nbsp gibt den Gewichtsanteil des Sprengstoffs an der in Gase umgesetzt wird a displaystyle alpha nbsp ist das Kovolumen das die Ladungsruckstande berucksichtigt angegeben in Liter pro Kilogramm Sprengstoff Grossen wie Kovolumen Verbrennungstemperatur und spezifischer Druck wurden fruher als Pulverkonstanten tabelliert Die Abelsche Gleichung als pyrostatische Zustandsgleichung ist bis zu Drucken von etwa 3000 bar gultig und wurde in Abels Researches in Explosives 1874 veroffentlicht Fur Nitroglycerin sind zum Beispiel die Pulverkonstanten 10800 Atmospharen fur den spezifischen Druck und 0 71 Liter pro Kilogramm fur das Kovolumen 6 fur Schwarzpulver ein Wert von 0 49 fur das Kovolumen und 3250 Atmospharen fur den spezifischen Druck Je nach Ladedichte lasst sich so der Maximaldruck berechnen mit der die Expansion der Gase im Kanonenrohr beginnt Werke Bearbeiten nbsp Mining accidents and their prevention 1889Handbook of Chemistry mit C L Bloxam Modern History of Gunpowder 1866 Gun cotton 1866 On Explosive Agents 1872 Researches in Explosives 1874 Electricity applied to Explosive Purposes 1884 Mining accidents and their prevention Scientific publishing company New York 1889 englisch beic it Literatur Bearbeiten nbsp Wikisource Frederick Augustus Abel Artikel der 4 Auflage von Meyers Konversations Lexikon Abel Sir Frederick Augustus Bart In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 1 A Androphagi London 1910 S 39 englisch Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenDarstellung des Abelschen Petroleumprobers Einzelnachweise Bearbeiten Artikel In Daintith Hrsg Biographical Encyclopedia of Scientists CRC Press 2009 Artikel Abel in Daintith loc cit Geratebeschreibung Memento vom 7 April 2009 im Internet Archive bei Trilogica a b c Knights and Dames A BEC bei Leigh Rayment s Peerage Nr 26406 S 3055 In The London Gazette 26 Mai 1893 Cranz Ballistik In Enzyklopadie der Mathematischen Wissenschaften Teil 4 Band 3 1903 S 254Normdaten Person GND 116001364 lobid OGND AKS LCCN n88002757 VIAF 67206005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Abel Frederick AugustusALTERNATIVNAMEN Abel Sir Frederick Augustus 1 BaronetKURZBESCHREIBUNG englischer ChemikerGEBURTSDATUM 17 Juli 1827GEBURTSORT Woolwich GrossbritannienSTERBEDATUM 6 September 1902STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frederick Augustus Abel amp oldid 236358590