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Franz Wilhelm Sieber 30 Marz 1789 in Prag 17 Dezember 1844 ebenda war ein bohmischer k k osterreichischer Botaniker Pflanzensammler und Forschungsreisender Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Sieber Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dedikationsnamen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenNach dem Besuch eines Prager Gymnasiums von 1802 bis 1807 studierte Franz Sieber Bauwissenschaft und Ingenieurwesen Nach drei Jahren brach er das Studium ab und wandte sich der Botanik zu Ab 1811 entwickelte Sieber eine ausgepragte Reisetatigkeit Zunachst besuchte er Italien und Griechenland von 1817 bis 1819 Kreta Palastina und Agypten Von 1822 bis 1824 fuhrte ihn eine zweijahrige Weltumseglung nach Australien Sudafrika und Mauritius wo er nicht nur eine umfangreiche Pflanzensammlung zusammentrug sondern auch Tiere Kunstobjekte und ethnografische Gegenstande nach Europa mitbrachte Altere Literaturangaben nach denen Sieber auch in der Neuen Welt war basieren auf einer Verwechslung mit dem Pflanzensammler Friedrich Wilhelm Sieber der bereits 1801 fur Johann Centurius von Hoffmannsegg in Brasilien tatig war Abgesehen von Siebers eigenen Reisen engagierte er auch andere Sammler insbesondere Franz Kohaut der Forschungen auf den Antillen betrieb Carl Theodor Hilsenberg und Wenceslas Bojer die auf Mauritius und Reunion tatig waren Michael Pfeiffer der die Bucht von Kotor in Dalmatien bereiste Franz Wrbna der fur Franz Sieber auf der Halbinsel Cayenne und auf Trinidad sammelte sowie Carl Ludwig Philipp Zeyher der botanische Expeditionen zum Kap der Guten Hoffnung unternahm Franz Sieber finanzierte viele Expeditionen durch das Werben von Kaufern seiner Sammlungen Daruber hinaus organisierte er Ausstellungen wie beispielsweise ein Agyptisches Cabinett wofur er zwei Gulden als Eintrittspreis verlangte Schliesslich gelang es ihm einen Grossteil seiner Sammlungen mit Ausnahme des botanischen Teils fur 6000 Gulden an die Bayerische Akademie der Wissenschaften zu veraussern Seit 1820 gehorte er dieser Akademie als korrespondierendes Mitglied an Durch seine ausgedehnten Reisen geriet er jedoch auch immer wieder in finanzielle Not die seine Stimmung druckte und dazu fuhrte dass sein Verhalten Behorden gegenuber immer beleidigender wurde 1820 behauptete Sieber ein Mittel gegen Tollwut entdeckt zu haben Er erhoffte sich mit der Veroffentlichung dieser Entdeckung neue Finanzierungsmittel zu verschaffen Da ihm dies nicht gelang trieb ihn diese immer wieder neu aufkeimende Idee zu Wahnvorstellungen 1824 kehrte er von einem siebenmonatigen Aufenthalt in Australien zuruck Er lebte abwechselnd in Dresden und Leipzig um seine umfangreichen Sammlungen und literarischen Aufzeichnungen zu ordnen Nach einem Abstecher nach Paris und in die Dauphine im Jahre 1830 verbrachte er die letzten 14 Jahre seines Lebens wegen geistiger Umnachtung in einem Prager Irrenhaus wo er im Alter von 55 Jahren verstarb Dedikationsnamen BearbeitenDie Pflanzengattung Siebera J Gay aus der Familie der Korbblutler Asteraceae und die Gattung Beriesa Steud aus der Familie der Chenopodiaceae ist zu seinen Ehren benannt worden 1 Daneben sind auch viele Taxa im Artrang nach Franz Wilhelm Sieber benannt worden darunter Siebers Krokus Crocus sieberi die Dolomiten Teufelskralle Phyteuma sieberi Luzula sieberi Eucalyptus sieberi Cheilanthes sieberi Gelber Zylinderputzer Callistemon sieberi Limonium sieberi Badula sieberi Acacia sieberiana Aristida sieberiana und Hosta sieberiana Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Sieber Karte von Jerusalem und seiner naechsten Umgebungen 1818 Karte von Jerusalem und seiner naechsten Umgebungen 1818 Uber die Begrundung der Radicalcur ausgebrochener Wasserscheu 1820 Beschreibendes Verzeichniss der in den Jahren 1817 und 1818 auf einer Reise durch Creta Agypten und Palastina gesammelten Alterthumer und anderen Kunst und Naturprodukte Nebst einer Abhandlung uber agyptische Mumien 1820 Reise nach der Insel Kreta im griechischen Archipelagus im Jahre 1817 1823 Digitalisierte Ausgabe Bayerische Staatsbibliothek Band 1 Band 2 Reise von Cairo nach Jerusalem und wieder zuruck Nebst Beleuchtung einiger heiligen Orte 1823Literatur BearbeitenK Zernig Sieber Franz Wilhelm In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 227 Constantin von Wurzbach Sieber Franz Wilhelm In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 34 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 227 237 Digitalisat Friedrich Carl Dietrich Franz Wilhelm Sieber ein Beitrag zur Geschichte der Botanik vor sechzig Jahren In Jahrbuch des Koniglichen botanischen Museums Band 1 1881 ZDB ID 513486 9 S 278 306 auch Sonderabdruck Borntraeger Berlin 1881 Ernst Wunschmann Sieber Franz Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 177 179 Robert Zander Zander Handworterbuch der Pflanzennamen Hrsg Fritz Encke Gunther Buchheim Siegmund Seybold 13 neubearbeitete und erweiterte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1984 ISBN 3 8001 5042 5 Anton F Igersheim Kreta Auf den Spuren des bohmischen Naturforschers und Reisenden Franz Wilhelm Sieber 1789 1844 Naturhistorisches Museum Wien Wien 2010 ISBN 978 3 902421 27 2 Einzelnachweise Bearbeiten Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Franz Wilhelm Sieber Quellen und Volltexte Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Franz Wilhelm Sieber beim IPNI Biografie tschechisch Normdaten Person GND 117339504 lobid OGND AKS LCCN n81000900 VIAF 22916664 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sieber Franz WilhelmKURZBESCHREIBUNG bohmischer Botaniker und PflanzensammlerGEBURTSDATUM 30 Marz 1789GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 17 Dezember 1844STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Wilhelm Sieber amp oldid 197849408