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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Gustav Franz Reckert 27 Mai 1914 in Kassel 13 Januar 2004 in Hamburg war ein deutscher Maler Grafiker und Bildhauer der in Hamburg und auf Sylt lebte Franz Reckert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Plastische Werke im offentlichen Raum und am Bau Auswahl 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Junge mit Gitarre 1948 Ol auf Leinwand Museum Eisenach nbsp Atmospharisches Blatt 1985 Mischtechnik Privatsammlung nbsp Der Klang 1997 Gouache PrivatsammlungFranz Reckert wurde als zweiter von drei Sohnen des Mitarbeiters der Henschel Lokomotiv Werke Andreas und seiner Ehefrau Elisabeth in Kassel geboren Schon fruh zeigte sich seine kunstlerische Begabung und seine Eltern richteten ihm bereits wahrend der Schulzeit in ihrer Wohnung einen Raum ein wo er malen und zeichnen konnte Nach Beendigung der Schule absolvierte er eine Ausbildung als Lithograph und Grafiker und besuchte gleichzeitig die staatliche Kunstgewerbeschule in Kassel 1935 fuhr Reckert nach Hamburg um die Forschungsreise des schwedischen Tierfilmers Bengt Berg als Fotograf zu begleiten was die politischen Verhaltnisse verhinderten Stattdessen unternahm er eine Radtour durch Schweden um sich den Nationalsozialisten zu entziehen kehrte aber nach Deutschland zuruck da man Repressalien gegen die Familie androhte Von 1937 bis 1938 absolvierte er den geforderten Wehrdienst Danach richtete Reckert sich eine Atelierwohnung am Graumannsweg in Hamburg ein arbeitete als Gebrauchsgrafiker und malte nebenbei Er fuhr nach Munchen um sich die Ausstellung Entartete Kunst der Nazis anzuschauen und war so beeindruckt dass er sich nun mehr der Malerei widmen wollte Im selben Jahr erhielt Franz Reckert ein Stipendium fur ein Studium an der Hochschule fur Bildende Kunste in Berlin bei den Professoren Fritz Burmann Peter Fischer und Kurt Wehlte Er lernte dort u a die Malerstudenten Manfred Kandt Ehemann von Susanne Kandt Horn und Bernard Schultze kennen und es entstanden lebenslange Freundschaften 1940 wurde Reckert zum Kriegsdienst einberufen Eine Verwundung im dritten Kriegsjahr ermoglichte ihm eine Fortsetzung seines Studiums an der Hochschule in Berlin Einigermassen wiederhergestellt musste er zuruck zum Kriegsdienst Als Grafiker und angehender Maler wurde er als Kartograph eingesetzt wobei er den spateren Kartographen Gerhard Falk Falk Plane kennenlernte Die Freundschaft hielt uber den Krieg hinaus In den Bombennachten in Hamburg 1943 wurde auch Reckerts Atelier Wohnung und ein grosser Teil seines kunstlerischen Fruhwerks zerstort Kurz vor Kriegsende geriet Reckert bei der Flucht in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde zur Zwangsarbeit nach Tiflis deportiert wo er nur knapp dem Tod durch Typhus entkam Nach seiner Entlassung und Ruckkehr nach Deutschland im Jahre 1946 richtete sich Franz Reckert vorerst ein Atelier in Romhild in Thuringen ein und machte Ausstellungen in Berlin Erfurt und Eisenach Im April 1948 erhielt er fur sein Gemalde Wartende Frauen den Ersten Preis in der 3 Kunstausstellung Hildburghausen 1949 beteiligte er sich an der Ausstellung zum Goethejahr im Weimarer Schlossmuseum woraufhin er das Pradikat besonders wertvoller Kunstschaffender verliehen bekam 1950 verliess er aus politischen und personlichen Grunden die DDR Reckert kam erneut nach Hamburg Zunachst obdachlos uberliess ihm der Malerkollege und Freund Eduard Bargheer seine Wohnung und Atelier in Hamburg Blankenese wahrend er selbst sich auf Ischia in Italien aufhielt Danach fand Franz Reckert Wohnung und Atelier in der Hansastrasse und wurde Mitglied des Hamburger Berufsverbandes Bildender Kunstler an dessen jahrlichen Ausstellungen er sich beteiligte Ab 1952 unternahm Reckert ausgedehnte Studienreisen nach Spanien ins Tessin und Osterreich Es folgten weitere Ausstellungen u a in Chicago Locarno und Ibiza Ab 1964 beteiligte er sich regelmassig an der Grossen Kunstausstellung im Haus der Kunst in Munchen und wurde Mitglied der Neuen Munchner Kunstlergenossenschaft Im Jahre 1953 wurde Franz Reckert zum Mitbegrunder des legendaren Witthus auf der Insel Sylt Das Witthus entwickelte sich bald zum Treffpunkt von Freigeistern Kunstlern und Anthroposophen Dabei waren u a auch Rudi Dutschke Joseph Beuys Claus Peymann und Helmut Griem Reckert der sich im Witthus ein Atelier einrichtete interessierte sich jedoch vor allem fur die kunstlerische Auseinandersetzung mit der Landschaft nordischer Kusten inspiriert durch die Schonheit der ihn umgebenden Natur 1992 erhielt er den Arnold Fiedler Preis fur sein Lebenswerk Werk BearbeitenSein malerisches Werk ist vom Gegenstandlichen uber reduzierte schwarz weiss Kompositionen bis hin zur vollstandigen Abstraktion gepragt In seinem spateren Werk arbeitete er teilweise auf spielerische Weise wieder gegenstandlich parallel dazu aber auch abstrakt und in samtlichen Techniken die er sich im Laufe seines Lebens erarbeitet hatte von der Druckgrafik bis zum Olbild Aquarell Gouache und seinen Tusche Tempera Bildern Die fruhen Menschenbilder und Landschaften die zum Teil wahrend Reckerts Zeit als Soldat entstehen sind von melancholisch anmutender und zuruckhaltender Farbigkeit vorwiegend in gebrochenen grau grunbraunen Farbtonen gehalten Der Grossteil seines Fruhwerkes ist jedoch wahrend des Krieges verloren gegangen Erst Franz Reckerts Studienreisen nach Sudeuropa in den Jahren nach 1952 vor allem nach Spanien und ins Tessin lassen die Kriegserlebnisse langsam in den Hintergrund treten und beleben seine Farbpalette Er malt jetzt helle lichte Landschaften Sudlanderinnen Tessinarchitekturen Freifabulierend zahlen jetzt auch orientalische Stadte Palazzos uppige Garten oder knorrige Olivenbaume zu seinen Motiven Die Insel Sylt inspiriert ihn zu einer Vielzahl von Bildern mit Landschaftsansichten In dieser durch die elementaren Krafte von Wind und Gezeiten gepragten Landschaft wird das Wirken der Naturgewalten begriffen als Dialog zwischen Himmel und Erde fortan eines seiner bevorzugten kunstlerischen Themen Aber auch die Spuren menschlichen Daseins in der Natur sichtbar gemacht z B durch Bojen Buhnenreste Schiffswracks oder Treibgutfragmente werden zu farblich belebenden Objekten in der flachen Weite der Landschaft In diesem Zusammenhang stellt die Vielfalt vegetativer und geologischer Formen einen weiteren grossen Themenkreis in Reckerts Schaffen dar Die Gouachen Aquarelle und Mischtechniken mit landschaftlichen Attributen wie Blatter Muscheln oder Schneckenarchitekturen sind Beispiele fur das Bestreben mit bestimmten immer wiederkehrenden Naturformen ein kunstlerisches und symbolhaftes Austauschverfahren aufzuzeigen Mit der beispielhaften Verwendung vegetativer Formen als kunstlerischen Akteur spannt Franz Reckert den Bogen zwischen realistischer Darstellungsweise einerseits und der Verfremdung zur surrealen Landschaft andererseits Reckerts surrealistische Neigungen munden in eine Stilform in der die Motive abgelost von ihrer zugeordneten Bedeutung sich verselbststandigen in ihrer Abstraktion zu einer eigenstandigen Chiffre werden wobei jedoch der landschaftliche Charakter erhalten bleibt bzw ihren gegenstandlichen Sinn auflosen und dem Betrachter eine ganz eigene neue Gegenstandlichkeit offenbaren In diese Formenwelt gehoren auch die Felsen und Berglandschaften die Reckert immer wieder faszinierten Ausgehend vom Erlebten und Gesehenen hat er in der Realitat die poetische Substanz gesucht um sie kunstlerisch zu transformieren und mit Erfindungsreichtum immer wieder neu zu gestalten Hier tritt der Bildhauer in Franz Reckert besonders deutlich hervor sei es indem er mikroorganische Strukturen und Objekte zu einem Ensemble und dabei zu neuer Form verschmelzen lasst oder die naturliche Kleinheit mancher Gegenstande zu monumentalen Skulpturen aufbaut Obwohl Franz Reckert in seiner Malerei meist vom Gegenstand von der sichtbaren Erfahrung ausgegangen ist hat ihn das Abstrahieren vom Gesehenen bis hin zur volligen Befreiung vom Gegenstandlichen immer beschaftigt Die Konfrontation mit der sich rapide entwickelnden Technifizierung unseres Zeitalters inspirierte Reckert zu einer Malerei der aktiven Linie die Bewegung und Geschwindigkeit suggeriert in der sich auch Zertrummerung als dynamischer Schwingungszustand manifestiert Die fortschreitende Befreiung von der Welt des Gegenstands war fur ihn ein Gang zu den Quellen der Fantasie und den Tiefen der psychischen Existenz Ganz anders seine Bilder zum Thema Sport die eine geschlossene Serie darstellen Die symbolhafte Verdichtung kampferischer Auseinandersetzung als Ausdruck des Menschen unserer Zeit steht dabei im Mittelpunkt des Interesses von Franz Reckert Die erregenden Hohepunkte sportlichen Kampfgeschehens und die daraus erwachsende Spannung die sich in der geballten Entladung von Emotion bei Akteuren und Publikum zeigt lasst Reckert in seinen Bildern zu einem einzigen Moment bewegungsreicher Aktion verschmelzen So wahlt er hauptsachlich Sportarten wie Fussball Eishockey Rugby Ringen und Boxen Die nahezu realistisch anmutenden sehr plakativen Arbeiten anfanglich in schwarz weiss spater in einer eigens von ihm entwickelten Technik farbig hergestellt werden haufig als Originalgrafiken bezeichnet Nimmt man ihren Werdegang jedoch genau sind die Bilder gemalt Hinzu kommt sein plastisches Werk in Form von Kunst im offentlichen Raum und am Bau ab 1965 sowie eine Vielzahl von Skulpturen freikonzipierten Entwurfen und Modellen Eine grosse Anzahl von Franz Reckerts Werken befindet sich weltweit in privaten und offentlichen Sammlungen zum Beispiel in der Hamburger Kunsthalle und der Sammlung zeitgenossischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland Plastische Werke im offentlichen Raum und am Bau Auswahl Bearbeiten nbsp Denkmal fur die Widerstandsgruppe Weisse Rose von Franz Reckert in Hamburg Volksdorf 1977 Keramikmosaik im Treppenhaus des Kontorhauses Besenbinderhof 52 in Hamburg 1959 Marchenrelief aus Kunststein uber drei Etagen im Treppenhaus der Bruder Grimm Schule in Lubeck Moisling 1969 Kunststeinrelief in der Halle des Kindertagesheims Grosslohering in Hamburg 1971 Reliefwand am Unterbacher Breidenplatz in Dusseldorf 1971 Grosse Brunnenanlage am AK Altona in Hamburg Othmarschen 1972 Relief Aussenfassade des Burkhard Gymnasiums in Lubeck 1973 Freistehende gestaffelte Reliefwand aus Kunststein vor dem AK Wandsbek in Hamburg 1976 Mahnmal Weisse Rose Freiplastik aus Muschelkalk in Hamburg Volksdorf 1977 1 Aluminiumrelief im Postamt Glinde bei Hamburg 1982 Freiplastik aus Basaltstein Karstadt Verwaltungsgebaude in Essen 1983 Kunststeinrelief Aussenfassade der Schule Ahrensburg bei Hamburg 1984 Signal Freiplastik aus Edelstahl Kfz Bereichswerkstatt der OPD Hamburg 1985 Freiplastik aus Muschelkalk auf dem Schulhof der Bruder Grimm Schule in Lubeck Moisling 1986 Backsteinrelief in der Kassenhalle der Sparkasse Husum 1987 Brunnenplastik aus Edelstahl Fussgangerzone Itzehoe 1989 Brunnenplastik aus Kunststein Katholisches Stift Reinbek bei Hamburg 1998Literatur Auswahl Bearbeiten nbsp Brunnenanlage vor dem AK Altona von Franz Reckert in Hamburg Othmarschen 1972 Reckert Franz In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 30 31 Abendpost das Blatt fur Politik Kultur und Wirtschaft fur Mitteldeutschland Weimar vom 9 Dezember 1948 Kataloge der Grossen Kunstausstellung Munchen 1964 bis 1985 Olympisches Feuer Zeitschrift der Olympischen Gesellschaft Frankfurt am Main 1972 Kunst und Handwerk Monatszeitschrift fur angewandte und dekorative Kunst Hamburg 1973 Olympische Jugend Heft 11 Sportkampf gezeichnet gemalt 1973 Volker Detlef Heydorn Maler in Hamburg Band 1 4 Hamburg 1974 Ahrensburger Zeitung Felsen Muscheln und Blatter vom 27 Marz 1975 Sylter Rundschau Ausstellung in der Westerlander Sparkasse von Franz Reckert vom 24 Mai 1978 Brunnen und Wasserspiele Julius Hoffmann Verlag Stuttgart 1980 Sylter Rundschau Im Rhythmus der Natur vom 5 Juli 1988 Sylter Nachrichten Das weisse Haus Erinnerung an Franz Reckert vom 14 Marz 2005 Der Neue Rump Lexikon der bildenden Kunstler Hamburgs Wachholtz Verlag Hamburg 2013 Sylter Rundschau Sehenswertes auf Sylt Das verschlossene Tor und die Geschichte dahinter vom 10 Januar 2020Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Reckert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www kunst luebeck de kuenstlerdetails reckert franz html http www hamburger wochenblatt de harvestehude kultur franz reckert hamburger maler und bildhauer d8308 html Franz Reckert Abstrakte Werke im Kunsthaus an der Alster Hamburg Franz Reckert beim Forum fur KunstlernachlasseEinzelnachweise Bearbeiten Biografie und Skulptur Mahnmal Weisse Rose in Hamburg Volksdorf bei Treffpunkt Volksdorf Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 22 August 2017 PersonendatenNAME Reckert FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Grafiker und BildhauerGEBURTSDATUM 27 Mai 1914GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 13 Januar 2004STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Reckert amp oldid 234821269