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Franz Kleinschmidt 11 Marz 1888 in Czersk 5 August 1918 in der ehem Kgl Forsterei Waldhaus war ein deutscher Wilderer und Morder der seine Taten insbesondere im Gebiet der Tucheler Heide in Westpreussen beging Der selbsternannte Hauptmann der Wildererkompanie ging als Schrecken der Tucheler Heide in die Forst und Jagdgeschichte ein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Beginn der Wilderei und erster Forstermord 1 2 Bekannte Gewalttaten 2 Tod 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKleinschmidt wurde am 11 Marz 1888 als Sohn eines Ziegeleibesitzers in der Ortschaft Puttki bei Czersk geboren Der spater als Dampfmaschinist tatige Kleinschmidt gehorte trotz seines deutschen Nachnamens der in Westpreussen lebenden polnischen Minderheit an Er diente im Ersten Weltkrieg als Landsturmmann bei einer in Thorn stationierten Einheit Beginn der Wilderei und erster Forstermord Bearbeiten Spatestens wahrend seiner Zeit in Thorn begann Kleinschmidt in den Waldern der Tucheler Heide zu wildern Dies erfolgte anfangs noch durch das Legen von Schlingen wobei heranwechselndes Wild sich in den Schlingen verfing und dort verendete Die Wilderei durch Schlingenlegen wurde von der Forstverwaltung mit allen Mitteln bekampft Bekannt gewordene Schlingen wurden von Mitarbeitern der Forstereien uberwacht um so den Wilderer auf frischer Tat zu ertappen Kleinschmidt und sein Komplize August Sprenger hatten im August 1916 mehrere Schlingen ausgelegt die vom Hilfsforster Weber uberwacht wurden Als einer der Wilderer in den fruhen Morgenstunden die Schlingen kontrollierte wurde er vom bewaffneten Weber gestellt Wahrend der Wilderer durch den Forstmann aus der Dickung abgefuhrt wurde konnte der in einem Hinterhalt wartende Komplize den Hilfsforster uberwaltigen Kleinschmidt und Sprenger toteten Weber im Kampf mit einem Messer Unmittelbar nachdem der ermordete Hilfsforster Weber von seinem zur Wachablose eingetroffenen Kollegen gefunden worden war setzte die Fahndung nach den Tatern ein In Verdacht geriet Kleinschmidt der daraufhin desertierte und aus der Kaserne fluchtete Der fluchtige Kleinschmidt schlug sich fortan mit Wilderei und Einbruchen durch wobei er bei Vertrauten in den Dorfern oder in abgelegenen Waldarbeiterhutten Unterschlupf fand Seine standig wechselnden Gastgeber entlohnte er in der Regel mit dem geraubten Wildbret oder band sie direkt in seine Aktivitaten ein Neben seinen Pirschgangen veranstaltete Kleinschmidt mit Gleichgesinnten regelrechte Bewegungsjagden in den kgl preussischen Forstrevieren der Tucheler Heide Jagdgesellschaften von 15 Wilderern waren zeitweise keine Seltenheit Seine knapp zwei Jahre andauernden kriminellen Machenschaften in der Region nahmen enorme Ausmasse an So verstand er es die gesamte ihm nachstellende Delegation aus Forstbeamten und Kommandojagern mehrfach durch angelegte Waldbrande zu narren Des Weiteren gehorte das Versenden von Drohbriefen gegen Forstleute und Polizeiinformanten genauso zu seiner Einschuchterungsstrategie wie die Anwendung korperlicher Gewalt Aufgrund der ausufernden Gewaltserie Kleinschmidts und seiner Komplizen wurde zu deren Ergreifung ab September 1917 eine bis zu 40 Mann starke Truppe von Kommandojagern unter Otto Busdorf dem Leiter des Dezernats fur Wilddiebsbekampfung und Aufklarung von Forstermorden im Berliner Polizeiprasidium in die Tucheler Heide entsandt Bekannte Gewalttaten Bearbeiten Am 25 April 1917 versuchte Hegemeister Kaiser den im Revier Odry umherstreifenden Kleinschmidt zu kontrollieren Der betagte Kaiser uberlebte den darauffolgenden Zweikampf mit Kleinschmidt da ihm Waldarbeiter zu Hilfe eilten und der Wilderer daraufhin die Flucht ergriff Der zur Wildererstreife eingesetzte Haumeister Labotzki versuchte Kleinschmidt zu tauschen und gab vor als Frontsoldat im Heimaturlaub zu sein Als Kleinschmidt erfuhr dass Labotzki seine Ergreifung plante rachte er sich am 9 August 1917 am Haumeister indem er einen Waldbrand legte um seinen Landsmann in einen Hinterhalt zu locken Dort verletzte er ihn schwer mit zwei Schrotschussen Kleinschmidt geriet im August 1917 in ein Feuergefecht mit dem Hilfsforster Lange bei dem beide verletzt wurden Einige Tage spater rachte sich Kleinschmidt mit dem Mord an einem Forster Am 15 Oktober 1917 wurde Kleinschmidt vom Forster Beisert und zwei Kommandojagern gestellt Trotz der zahlenmassigen Uberlegenheit seiner Widersacher konnte Franz Kleinschmidt angeschossen entkommen Dieser rachte sich einige Monate spater mit dem Mord an Beisert am 26 Oktober 1917 wurde ein Gutsverwalter von Kleinschmidt erschossen als er versuchte den Wilderer zu stellen Am 28 Februar 1918 kam es zum direkten Aufeinandertreffen zwischen Kleinschmidt und dem aus Berlin angereisten Kommissar Busdorf Der Schusswechsel blieb zunachst folgenlos Tod BearbeitenDer Kommandojager Vollmeller vernahm am 5 August 1918 wahrend seiner Morgenpirsch in den Waldern der Forsterei Waldhaus einen Schuss Als Vollmeller versuchte den Ursprung der Schussabgabe zu orten traf er auf Kleinschmidt der den Kommandojager durch das Tragen einer augenscheinlich mitgenommenen Forstuniform schnell misstrauisch werden liess Nachdem Vollmeller versucht hatte den Wilderer zu stellen kam es zum direkten Zweikampf in dessen Verlauf es dem Kommandojager gelang einen ungezielten Schuss abzugeben der Kleinschmidt todlich traf 1 2 Einzelnachweise Bearbeiten Otto Busdorf Wilddieberei und Forstemorde Hrsg Erich Hobusch Band 1 Neumann Neudamm ISBN 978 3 7888 1250 8 Otto Koke Wilderer am Werk tlw Belletristik Neumann Neudamm ISBN 978 3 7888 1972 9 PersonendatenNAME Kleinschmidt FranzKURZBESCHREIBUNG polnischer Wilderer und MorderGEBURTSDATUM 11 Marz 1888GEBURTSORT CzerskSTERBEDATUM 5 August 1918STERBEORT ehem Kgl Forsterei Waldhaus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Kleinschmidt amp oldid 239560657