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Franz Kinzl 2 Juli 1895 in Mettmach 23 April 1 1978 in Lambach war ein osterreichischer Militarkapellmeister Padagoge und Komponist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Blasorchester Auswahl 2 2 Sinfonieorchester Auswahl 2 3 Kammermusik Auswahl 3 Auszeichnungen 4 Anerkennungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Kinzl besuchte von 1901 bis 1906 die Volksschule in Altenhof am Hausruck anschliessend bis 1909 die Realschule in Linz Von 1909 bis 1914 absolvierte er das bischofliche Lehrerseminar 2 und studierte an der Schule des Musikvereins Linz der heutigen Anton Bruckner Privatuniversitat die Facher Oboe Gesang und Orgel unter anderem bei Franz Neuhofer und Josef Gruber 3 Sein Musikstudium beendete er mit der Heereskapellmeisterprufung die er bei Joseph Marx an der Wiener Musikakademie heute Universitat fur Musik und darstellende Kunst Wien ablegte 4 Ab 1914 war Kinzl Lehrer in Andrichsfurt und Eberschwang 1 Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde er 1915 zum Wehrdienst eingezogen er diente als Leutnant der Reserve beim k k Landesschutzen Regiment Bozen Nr II und geriet in Kriegsgefangenschaft 4 Im Kriegsgefangenenlager von Servigliano trat er als Konzert und Theaterdirigent in Erscheinung Nach seiner Entlassung war er ab 1919 wieder als Lehrer tatig diesmal in Andrichsfurt Eberschwang und Atzbach 5 wo er auch als Organist und Kapellmeister des ortlichen Musikvereins tatig war 6 1924 liess sich Kinzl vom Lehrerdienst beurlauben 7 und war von 1925 bis 1928 Dirigent der Militarmusik des Alpenjagerregiments Nr 12 in Tirol 1 Anschliessend nahm er seinen alten Beruf als Lehrer wieder auf Von 1929 bis 1931 war er zudem Musikreferent der oberosterreichischen Lehrerakademie sowie von 1930 bis 1934 Mitglied der Innviertler Kunstlergilde Am 1 Mai 1933 trat Kinzl der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 619 526 8 9 und wurde 1934 dann aufgrund eines Disziplinarverfahrens nach Hirschbach im Muhlkreis strafversetzt Dort grundete er eine illegale NSDAP Ortsgruppe deren Vorstand er wurde 10 Kinzl trat 1937 in den NS Lehrerbund Gau Oberosterreich ein den sein Bruder Friedrich 1931 gegrundet hatte 11 Von 1935 bis 1938 war er Programmberater des Linzer Senders fur den er verschiedene Sendungen gestaltete Nach dem Anschluss wurde Kinzl als Oberlehrer und Rektor nach Linz an die Weberschule versetzt 10 1938 war er Musikbeauftragter der Stadt Linz sowie von 1938 bis 1945 Landesleiter der Reichsmusikkammer Gau Oberdonau 6 5 9 In dieser Funktion setzte er sich 1938 unter anderem fur den Wiederaufbau des kurz zuvor aufgelosten Linzer Symphonieorchesters ein 1939 meldete sich Franz Kinzl als Reserveoffizier wieder zum Kriegsdienst er wurde allerdings im August 1940 in die Liste der vom Kriegsdienst an der Waffe freigestellten Kunstler aufgenommen 9 nach einem Jahr wurde er wieder einberufen 10 Im September 1941 organisierte Kinzl den Gau Orgelwettbewerb Oberdonau den Hermann Kronsteiner gewann 12 Kurz vor Kriegsende wurde Kinzl gefangen genommen und war bis 1946 im Lager Glasenbach in amerikanischer Kriegsgefangenschaft 10 Nach seiner Entlassung zog Kinzl nach Stadl Paura wo er ein Musiklehrer Orchester grundete 6 dort wurde er im Juli 1946 wiederum verhaftet und wegen seiner Tatigkeit als NSDAP Mitglied vor und wahrend des Anschlusses angeklagt Im Mai 1947 wurde die Haft ausser Verfolgung gesetzt und Kinzl freigelassen 10 1948 wurde er als minderbelastet eingestuft und ging in Pension 9 Schon 1945 wurde Franz Kinzl der offen mit seiner Vergangenheit umging Mitglied der KPO und sass fur die Linksblock Fraktion von 1949 bis 1953 im Gemeinderat von Stadl Paura 13 Er war auch fur die Parteizeitung Neue Zeit als Musikkritiker tatig 3 1960 trat Kinzl in den Ruhestand war aber weiterhin als Komponist tatig Seit 1960 war er Mitglied der Muhlviertler Kunstlergilde Kinzl lebte ab Anfang der 1970er Jahre in Lambach wo er 1978 starb 3 7 Werk BearbeitenGrosse Bedeutung hat Franz Kinzls Schaffen im Bereich der sinfonischen Blasmusik daneben hat er aber auch zahlreiche Werke fur Sinfonieorchester 50 Lieder sechs Messen eine Oper und kammermusikalische Blasmusik verfasst darunter 150 Stucke fur Hornquartett 3 Unter dem Pseudonym Theodor Frankin veroffentlichte Kinzl 1947 einen Kurzroman mit dem Titel Irrlicht der im Donau Adria Verlag erschien Blasorchester Auswahl Bearbeiten Der Ackersmann Ouverture Festouverture Bier Oper Auftragskomposition fur die Linzer Buam 14 Harmlose Scherze Ouverture Pilgerfahrt Ouverture Die Waldruine Ouverture 1929 Zwei Tanze fur Blasorchester 1952 Singendes Land Ouverture unter dem Titel O Hoamat uraufgefuhrt 1953 Vin santo Ouverture 1960 Sinfonie in c moll 1960 A Lustige Eicht Paraphrase 1963 Konzert fur Trompete und Blasorchester 1969 Ein Krimi Suite in drei Satzen 1970 Feierliches Praludium 1972 73 Skizzen zu einer Geschichte von Stadl PauraSinfonieorchester Auswahl Bearbeiten Drei Sinfonien Konzert fur Fagott 1929 Wer niemals einen Rausch gehabt der ist kein braver Mann Scherzfuge Der Keuschheitsgurtel skurrile Ritteroper 13 1933 Zwei Lieder auf Worte von Baldur von Schirach Gefangnishof Worte Hitlers1934 Drei Orchesterlieder nach Worten von Baldur von Schirach An die Reaktion Manchmal sind wir vom Willen wund Der Tote1938 Die Stadt symphonische Dichtung 1938 Musik zu Das Frankenburger Wurfelspiel Text von Karl Itzinger 9 1956 Die Jubilarin Volksoper 1965 Seance BallettKammermusik Auswahl Bearbeiten Zwei Divertimenti fur Klarinette Horn und Fagott 1937 Serenade fur zwolf Blaser 1937 Blasersextett 1953 Blaserquartett 1964 Blaseroktett fur Flote Oboe Englischhorn Klarinette Bassklarinette Saxophon Horn und Fagott 1965 Urteil des Paris Symphonische Dichtung fur Elektronium Bassophon und AkkordeonorchesterAuszeichnungen Bearbeiten1942 Forderungspreis des Gaukulturpreises von Oberdonau 15 1952 Stelzhamer Preis fur Komposition 1953 Preis des Oberosterreichischen Komponistenwettbewerbs Stucke Vin santo und Festouverture 7 1955 Preis des Oberosterreichischen Komponistenwettbewerbs Stuck Der Ackersmann 7 Anton Bruckner Preis 3 1965 Berufstitel Professor 3 Anerkennungen BearbeitenDie Oberosterreichische Landesregierung vergab die Prof Franz Kinzl Medaille an oberosterreichische Blasorchester fur die mehrmalige erfolgreiche Teilnahme an Konzert und Marschmusikbewertungen dieser Preis wurde aufgrund der NSDAP Mitgliedschaft Kinzls inzwischen in Primus Preis umbenannt 16 17 Zudem ist die Franz Kinzl Strasse in Stadl Paura nach ihm benannt Literatur BearbeitenBarbara Boisits Franz Kinzl In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2003 ISBN 3 7001 3044 9 Martha Khil Hrsg Franz Kinzl In Biographisches Lexikon von Oberosterreich Band 3 9 Lieferung Institut fur Landeskunde von Oberosterreich Linz 1963 Loseblattsammlung Nachtrag in Band 8 11 14 Lieferung 1968 Wolfgang Suppan Armin Suppan Das neue Lexikon des Blasmusikwesens 3 Auflage Blasmusikverlag Schulz Freiburg Tiengen 1988 ISBN 978 3 923058 04 4 S 197 Franz Kinzl Vom Nationalsozialisten zum Kommunisten In Christian Angerer Maria Ecker Nationalsozialismus in Oberosterreich Opfer Tater Gegner 2 Auflage Studien Verlag Innsbruck 2018 Nationalsozialismus in den osterreichischen Bundeslandern 6 ISBN 978 3 7065 5212 7 S 118f Weblinks BearbeitenFranz Kinzl auf notendatenbank net enthalt ein Foto von Franz Kinzl Franz Kinzl 1895 1978 auf Komponisten atEinzelnachweise Bearbeiten a b c Barbara Boisits Kinzl Franz In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 2 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2003 ISBN 3 7001 3044 9 Eugen Brixel Das grosse oberosterreichische Blasmusikbuch Brandstatter Wien Munchen 1984 ISBN 978 3 85447 031 1 S 176 f a b c d e f Kinzl Franz 1895 1978 komponisten at abgerufen am 28 November 2016 a b Hans Eibl Die Militarmusik in Tirol in der Ersten Republik und ihre Kapellmeister In Blasmusikverband Tirol Hrsg Blasmusik in Tirol Innsbruck 2007 S 50 f a b Johannes Unfried Ein Meister der Instrumentation Franz Kinzl ein Siebziger In Oberosterreichischer Kulturbericht 25 Juni 1965 zobodat at PDF 460 kB abgerufen am 13 Dezember 2016 a b c Nachlassverzeichnis F Kinzl Osterreichische Nationalbibliothek Mai 2010 abgerufen am 29 November 2016 a b c d Eugen Brixel Das grosse oberosterreichische Blasmusikbuch Brandstatter Wien Munchen 1984 ISBN 978 3 85447 031 1 S 130 ff Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 20171330 a b c d e Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 Kiel 2009 S 3934 f CD ROM a b c d e Regina Thumser Franz Kinzl Vom Nationalsozialismus zum Kommunismus In Kulturhauptstadt des Fuhrers Kataloge der Oberosterreichischen Landesmuseen Neue Serie Band 78 Linz 2008 S 255 256 Online PDF 16 kB abgerufen am 28 November 2016 Friedrich Kinzl 1904 1951 PDF Land Oberosterreich abgerufen am 29 November 2016 PDF 40 kB Franz Scheder Eintrag zum 14 September 1941 In Anton Bruckner Chronologie Datenbank Anton Bruckner Institut Linz 22 Dezember 2011 abgerufen am 12 Dezember 2016 a b Franz Kinzl 1895 1978 KPO Oberosterreich 2 Juli 2006 abgerufen am 28 November 2016 Arnold Blochl Die Linzer Buam In Oberosterreichisches Volksliedwerk Hrsg Vierteltakt Nr 2 2004 S 3 1 3 2 ooegeschichte at PDF abgerufen am 29 November 2016 Helga Strallhofer Mitterbauer NS Literaturpreise fur osterreichische Autoren Eine Dokumentation Bohlau Wien 1998 ISBN 978 3 205 98204 3 S 60 ff Prof Franz Kinzl Medaille Oberosterreichischer Blasmusikverband abgerufen am 28 November 2016 Fall Dinghofer Stelzer beauftragt Landesarchiv mit Aufarbeitung Oberosterreichische Nachrichten 15 Marz 2019 abgerufen am 12 September 2019 Normdaten Person GND 134692500 lobid OGND AKS VIAF 79733539 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kinzl FranzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Militarkapellmeister Padagoge und KomponistGEBURTSDATUM 2 Juli 1895GEBURTSORT MettmachSTERBEDATUM 23 April 1978STERBEORT Lambach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Kinzl amp oldid 225392924