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Franz Karl Fischer 4 November 1710 in Fussen 5 August 1772 in Fussen war wie zuvor schon sein Vater Johann Georg Fischer gleichzeitig Steinmetz und Baumeister Zweifellos stand er zunachst stark im Schatten seines grosseren Vaters in dessen Dienst er lange Zeit hauptsachlich als Steinmetz fur Sankt Mang in Fussen arbeitete Erst nach dem Tod von Johann Georg Fischer 24 April 1747 konnte sich Franz Karl auch als Baumeister profilieren Seine Kirchenbauten stehen in der Tradition der von Johann Jakob Herkomer begrundeten Fussener Schule Ein Rokokobaumeister nach den strengen Kriterien von Bernhard Rupprecht ist Franz Karl Fischer nicht geworden 1 St Peter und Paul in PetersthalSpitalkirche in FussenChoraltar in Innsbruck WiltenChoraltar in der Stadtpfarrkirche Deggendorf bis 1883 im Eichstatter Dom Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werkverzeichnis 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Karl Fischer wurde als Sohn des Baumeisters Johann Georg Fischer und dessen Ehefrau Euphrosina geboren Von seinen sieben Geschwistern erreichten nur zwei das Erwachsenenalter Obgleich es dafur keine schriftliche Bestatigung gibt so darf doch angenommen werden dass Franz Karl seine Ausbildung als Steinmetz und Baumeister durch den Vater erhielt Erst nach dessen Tod machte er sich selbststandig heiratete am 8 August 1747 die Fussener Metzgerstochter Katharina Mayr und grundete einen eigenen Hausstand Am 9 Februar 1756 schloss er nachdem seine erste Ehefrau verstorben war mit Maria Veronica Hauser aus Oberpinswang zum zweiten Mal den Bund der Ehe Die Stufen seiner beruflichen Emanzipation lassen sich gut durch Eintrage in verschiedenen Rechnungsbuchern dokumentieren 5 September 1745 eodem bezahle dem Franz Carl Fischer Steinhauer fur Aufrichtung des 14 Nothelfer Altars uber empfangen Gibs 5 fl 59 kr 2 9 Januar 1751 Herr Baumeister Franz Carl Fischer auf 2000 fl 3 11 Dezember 1755 Hochfurstl Augsb Landt Baumaister in Fuessen Unterschrift 4 Werk BearbeitenAls Steinmetz hat Franz Karl Fischer zumindest zwei hochst bedeutende Arbeiten hinterlassen den Hochaltar der Pfarrkirche und Basilika Maria Empfangnis in Innsbruck Wilten allein fur den Tabernakel erhielt er 1500 Gulden und hochstwahrscheinlich auch den ehemaligen Hochaltar fur den Dom zu Eichstatt der seit 1883 in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt in Deggendorf steht Fischers Tatigkeit als Baumeister ist bislang noch nicht hinlanglich erforscht worden Die Spitalkirche in Fussen gilt als seine beste architektonische Leistung Sie hat zwar in der Franziskanerinnenklosterkirche in Dillingen an der Donau einem Werk seines Vaters ihr Vorbild ist aber nicht einfach eine Kopie sondern stellt sichtbar und spurbar eine Fortentwicklung dar Der von Franz Karl Fischer umgebaute Pfarrhof in Fussen Weissensee wurde neben Goethes Gartenhaus in Weimar zum architektonischen Leitbild der Heimatschutzarchitektur Werkverzeichnis Bearbeiten1745 47 Steinmetzarbeiten an den Seitenaltaren von Sankt Mang in Fussen nach 1746 prachtvoller marmorner Rokoko Choraltar fur den Eichstatter Dom Ausfuhrung durch Franz Karl Fischer jedoch nicht sicher erwiesen Entwurf und Altarplastik vom Eichstatter Hofbildhauer Matthias Seybold Kosten des Altars 70 000 Reichstaler Weihe am 1 September 1749 Der Altar besteht aus 10 verschiedenen Marmorsorten aber teilweise auch aus Holz 5 1748 49 Spitalkirche Heilig Geist in Fussen 1749 Kapelle Sankt Franz Xaver in Heggen Gemeinde Stotten am Auerberg Zuschreibung 1752 Rechter Seitenaltar der Fussener Spitalkirche als Unternehmer 1755 Hochaltar in der Basilika Maria Empfangnis in Innsbruck Wilten 1755 Langhaus Umbau und Turm der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul in Petersthal 1756 Taufstein fur die Stiftskirche in Lindau Bodensee 1757 Plan fur den ehemaligen Pfarrhof in Pfronten Berg 1760 Kapelle Sankt Joseph in Geisenhofen Gemeinde Stotten am Auerberg Zuschreibung 1763 Filialkirche Sankt Joseph in Marktoberdorf Rieder Zuschreibung 1763 64 Plane fur den Neubau der Franziskanerklosterkirche in Fussen 1766 Umbau des Pfarrhofs in WeissenseeLiteratur BearbeitenAdolf Layer Fussen St Mang als kunstlerischer Mittelpunkt des Lechtaler Barock und Rokoko In Festschrift zum zwolfhundertjahrigen Jubilaum des heiligen Magnus Fussen 1950 S 47 89 Heinz Jurgen Sauermost Der Allgauer Barockbaumeister Johann Georg Fischer Studien zur Geschichte des Bayerischen Schwabens Band 14 Augsburg 1969 Ingo Seufert Johann Jakob Herkomer 1652 1717 Lindenberg 2009 ISBN 978 3 89870 195 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Karl Fischer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Sauermost S 157 Klosterarchiv Fussen Bd 362 AR 1745 1751 Jahr 1745 Klosterarchiv Fussen Bd 362 AR 1745 1751 Jahr 1751 Offenbar hatte das Kloster bei Fischer Schulden in Hohe von 2000 Gulden fur die er jahrlich 60 Gulden Zins erhielt Stiftsarchiv Wilten Lade 77 Lit K Nr 1 Staatsarchiv Augsburg Augsburger Pflegamter 315 Protokolle der Stadt Fussen Kautionsprotokoll vom 23 Oktober 1746 Layer S 66 Sauermost S 148 Johann Georg Fischer und sein Sohn Franz Karl stellen ihr gesamtes Vermogen als Kaution fur die gute Ausfuhrung des Eichstatter Choraltars Wegen der Erkrankung und dem bald darauf erfolgten Tod des Vaters kommt nur Franz Karl fur die Ausfuhrung in Frage Normdaten Person GND 135989698 lobid OGND AKS VIAF 80410823 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer Franz KarlALTERNATIVNAMEN Fischer Franz CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher BaumeisterGEBURTSDATUM 4 November 1710GEBURTSORT FussenSTERBEDATUM 5 August 1772STERBEORT Fussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Karl Fischer amp oldid 238224112