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Franz Franzewitsch Reineken 27 Januar 1746 in Wyborg 7 Februar 1821 in Grothusenshof war ein deutsch baltischer Offizier in russischen Diensten um 1784 Zivilgouverneur von Kamtschatka ab 1802 Hofrat in Riga und der Vater des Michael von Reineke Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Aktive Militarkarriere 3 Dienst als Kommandant in Kamtschatka 4 Belehnung mit dem Grothusenshof 5 Weblinks und Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenFranz Franzewitsch Reineken oder Franz von Reiniken 1 bzw Reineke war einer der zahlreichen Nachkommen mindestens 11 oder gar 14 Kinder des Justiz Kommerz und Polizei Burgermeisters von Wyborg Franz Reineken 6 August 1696 Walk 11 Januar 1760 in Grothusenshof und dessen zweiter Ehefrau Anna Elisabeth Kiesel 1711 17 Oktober 1801 Grothusenshof Er heiratete im April 1780 2 die Tochter eines russischen Artillerie Kapitans Marfa Vasilievna Lepoffzew 1 bzw Lipovtsova 1764 1801 mit der er selber wiederum zahlreiche Kinder hatte darunter den spateren Forscher und Vizeadmiral Michael von Reineke sowie den spateren Generalmajor Alexander Franzewitsch von Reineke Aktive Militarkarriere BearbeitenNach Abschluss des Landkadettenkorps in St Petersburg war Franz Franzewitsch Reineken ab 1759 im Rostower Infanterieregiment und wurde im Krieg gegen die Turken an linker Schulter Brust und rechtem Bein dreimalig verwundet Er wurde schliesslich 1777 als Sekonde Major aus dem Armeedienst entlassen Eventuell als Nachspiel einer etwaigen Verbannung 3 oder zur Unterstutzung der dortigen Militargarnison gelangte er ab 1779 auf die Halbinsel Kamtschatka Dienst als Kommandant in Kamtschatka Bearbeiten nbsp Illustration aus Krascheninnikows The history of Kamtschatka and the Kurilski Islands 1755 Kommandant der Kamtschatka war von 12 Oktober 1773 bis 14 Marz 1779 der Major Matthaus Matwei Karpowitsch Bohm selbststandiger Befehlshaber uber alle drei kamtschatkischen Ostroge die Festung Tigil und Ishiginsk die Aleuten und Kurilen gewesen sodann der Kapitan Wassilij Schmalef unterstellt dem Oberst Koslof Ogurin in Ochotsk der dann selber auf kurze Zeit den Befehl uber die Kamtschatka innehatte Ab 1780 oder vielleicht richtiger 1781 am 11 September wird Major Franz Franzewitsch Reineken zum Befehlshaber und Zivilgouverneur von Kamtschatka berufen wo er in Bolscherezk und in Nischne Kamtschatsk 1780 bis 1786 lebte In seinem Amt war er mithin der eigentliche Grunder dieser Siedlungen durch Einrichtung einer effektiven Verwaltung Polizeiwache und die Ernennung von Beamten zumal die damaligen Einwohner zuvor eher frei in der Natur gelebt hatten Reineken blieb als strenger Kommandant in Erinnerung und sein Hauptverdienst war die Einfuhrung von Viehzucht und Ackerbau vor allem Kartoffel und Gemuseanbau in dem ihm anvertrauten Gebiet Die jahrlichen Einnahmen betrugen 24 000 Rubel wovon 523 verschiedene Beamte 4 zu besolden waren Reineken erneute den Ostrog Aklansk gegen die Tschuktschen und Korjaken Das Land wurde 1783 in die Bezirke Aklansk und Nishne Kamtschatsk aufgeteilt 1784 wurde die Kamtschatka zum Oblast also einer eigenstandigen Verwaltungseinheit unter der Oberhoheit der Beamten in Irkutsk und bald darauf wurde Reineken abberufen Nachfolger als Kommandant wurde erneut Kapitan Wassilij Schmalef in Abhangigkeit von Oberst Koslof Ogurin mit Sitz in Ochotsk Nach Koslof folgte im Jahre 1799 der Kommandant Oberst Andrei Andrejewitsch Ssomof ebenfalls mit Dienstsitz in Ochotsk Belehnung mit dem Grothusenshof BearbeitenVon 1786 bis 1798 war Franz Reineken sodann als Administrator in Irkutsk Danach zog er zuruck nach Livland wo er nach kaiserlicher Belehnung noch durch Zar Paul I mit dem Grothusenshof im Kreis Wenden im Jahre 1801 sein eigenes Herrenhaus bewohnen konnte Den Grothusenshof hatte bereits zuvor sein gleichnamiger Vater der Justizburgermeister Franz Reiniken ungefahr 1750 nach dem Ruckzug aus seinen Amtern in Wyborg gepachtet angeblich mithilfe eines Rivalen im Wyborger Stadtrat der Franz als effizient und befahigt aber arrogant und willkurlich kritisiert und ihm 3000 Rubel Abfindung fur den Rucktritt gezahlt haben soll 5 Nachdem dort am 10 November 1801 sein jungster Sohn Michail geboren wurde und kurz darauf seine Ehegattin verstarb ist Franz Franzewitsch Reineken im Jahr 1802 als Hofrat in Riga tatig gewesen Spater im Jahre 1841 verpfandeten seine Nachfahren das Gut Grothusenshof fur 17 445 Silberrubel Weblinks und Literatur BearbeitenAstaf von Transehe Roseneck in Beitrage zur Geschichte der Familie Reinken Jahrbuch fur Genealogie Heraldik und Sphragistik Kurlandische Gesellschaft fur Literatur und Kunst 1905 Mitau Gedruckt bei J F Steffenhagen und Sohn 1906 S 110 114 Digitalisat abgerufen 30 Marz 2020 Gawriil Andrejewitsch Sarytschew 1810 Collection of Modern and Contemporary Voyages and Travels Band 2 Hrsg Richard Phillips London 1810 Digitalisat Seite 65 abgerufen am 9 April 2020 Karl von Ditmar 1900 Reisen und Aufenthalt in Kamtschatka in den Jahren 1851 1855 Zweiter Teil Allgemeines uber Kamtschatka Digitalisat als PDF Nachdruck herausgegeben von Michael Durr Verlag der Kulturstiftung Sibirien SEC Publications Seite 122 abgerufen am 9 April 2020 Yakovchenko S K 2012 Rejneke ne tolko Lis Yakovchenko Sergej Reinecke nicht nur Fuchs veroffentlicht als PDF auf issuu com Kopenhagen 2012 S 192 abgerufen am 18 Marz 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b Georg Lange Die Livlandische Revision vom Jahre 1782 In Vierteljahrsschrift fur Wappen Siegel und Familienkunde Band 18 Heymann 1890 S 303 online Russische Quelle zur Vita abgerufen 9 April 2020 Astaf von Transehe Jahrbuch fur Genealogie Heraldik und Sphragistik 1905 S 110 PDF nach Karl von Ditmar Reisen und Aufenthalt in Kamtschatka in den Jahren 1851 1855 Allgemein S 122 vgl Yakovchenko 2012 S 14PersonendatenNAME Reineken Franz FranzewitschALTERNATIVNAMEN Reinken Franz Franzewitsch von Reineke Franz FranzewitschKURZBESCHREIBUNG deutsch baltischer Offizier und ProvinzkommandantGEBURTSDATUM 27 Januar 1746GEBURTSORT Wyborg LivlandSTERBEDATUM 7 Februar 1821STERBEORT Grothusenshof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Franzewitsch Reineken amp oldid 238000318