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Franz Joseph Clement 17 November 1780 1 getauft am 18 November 2 in Wien 3 November 1842 ebenda war ein osterreichischer Violinist Pianist Dirigent und Komponist Das Grab Franz Clements in seinem heutigen Zustand im Graberhain des Wahringer Schubertparks Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Clements Stammbuch 3 Werke 3 1 Orchester 3 2 Kammermusik 3 3 Solowerke fur Violine 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Clements Vater war Tafeldecker Wegedirektor und Geiger in der privaten Musikkapelle von Generalfeldzeugmeister Ferdinand Philipp Graf von Harsch zu Almedingen 1704 1792 selbst unterrichtete er seinen Sohn von dessen vierten bis zum siebten Lebensjahr im Geigenspiel Danach erhielt er Unterricht bei dem Violinisten Franz Kurzweil dem Alteren Clement debutierte im Alter von neun Jahren im Wiener Hofburgtheater auf seiner Diminutivgeige Als Wunderkind unternahm er in Begleitung seines Vaters Konzertreisen durch die Niederlande und England unter anderem spielte er am 7 Juli 1791 in Oxford bei der Promotion Joseph Haydns 1732 1809 zum Ehrendoktor Im Jahr der Ruckkehr nach Kontinentaleuropa trat er am 9 August 1792 vor dem an diesem Tag in Prag zum Konig von Bohmen gekronten Franz I 1768 1835 auf 3 Ab 1802 war Clement Orchesterdirektor Konzertmeister am Theater an der Wien Im Theaterbetrieb als angenehme Abwechslung empfunden wurden die Akademien Bei der von Clement am 7 April 1805 veranstalteten Akademie wurde Beethovens Dritte Sinfonie erstmals offentlich aufgefuhrt 4 Da Clement fur die Akademie zu Weihnachten 1806 ein Vorzeigestuck brauchte erteilte er Ludwig van Beethoven 1770 1827 den Auftrag fur ein Violinkonzert Am 23 Dezember 1806 brachte er Beethovens Violinkonzert zur Urauffuhrung ohne uber ausreichend Probezeit verfugt zu haben Der geniale Virtuose meisterte die Aufgabe mit Bravour Clement liebte seinen Vortrag mit Effectchen zu versehen So stand auf dem Anschlagzettel zum oben genannten Konzert als besonderer Punkt Wird Herr Clement auf der Violine phantasiren und auch eine Sonate auf einer einzigen Saite mit umgekehrter Violin spielen 1811 nahm er Urlaub und trat eine Kunstreise in das Russische Kaiserreich an In Riga schuldlos der Spionage verdachtigt wurde er nach Aufenthalten in Petersburg und Brody an die osterreichische Grenze eskortiert von wo er sich mittellos geworden durch Auftritte bis Wien durchschlug Da sein Posten im Theater an der Wien besetzt war nahm er fur den Sommer 1812 im nahen Stadttheater Baden bei Wien eine Verpflichtung als Musikdirektor an in welcher er das Orchester des am 9 Mai 1812 nach einem Neubau wiedereroffneten Hauses leitete 5 Obwohl in Baden bereits fur 1811 6 als Kapellmeister vorgesehen ging Clement mit Sommersaison 1813 7 als Orchesterdirektor unter Carl Maria von Weber 1786 1826 an das Standetheater Prag 1817 kehrte er an das Theater an der Wien zuruck Clement der auch ein ausgezeichneter Pianist war ist der Nachwelt wegen seines aussergewohnlichen musikalischen Gedachtnisses bekannt So verfertigte er einen Klavierauszug von Haydns Die Schopfung und Cherubinis Oper Faniska aus dem Gedachtnis nbsp Das Grab von Clement 1859 rechts damals schrag gegenuber jenem Beethovens Im Alter galt er als ein merkwurdiger und schwieriger Charakter so soll er im Sommer wie im Winter denselben leichten Rock getragen haben und arg verwahrlost gewesen sein Er starb zwei Wochen vor seinem 62 Geburtstag in einem Kaffeehaus auf der Laimgrube Seine Ehefrau Kunigunde Theresia war schon 1831 gestorben Clements Grabstein 8 auf dem ehemaligen Wahringer Ortsfriedhof ist erhalten Clements Stammbuch BearbeitenVon musikgeschichtlichem Interesse ist das umfangreiche Stammbuch Franz Clements in das sich von 1789 bis 1806 viele bedeutende Musiker eintrugen darunter Joseph Haydn Johann Nepomuk Hummel und Ludwig van Beethoven 9 Es befindet sich heute in der Osterreichischen Nationalbibliothek und ist als Digitalisat im Internet einsehbar 10 Werke BearbeitenOrchester Bearbeiten Konzert fur Klavier und Orchester B Dur op 5 1803 Konzert fur Violine und Orchester Nr 1 D Dur 1805 Konzert fur Violine und Orchester Nr 2 d Moll 1810 Polonaise 1819 Polonaise 1828 Grand Divertissement 1829 Rondo op 36 mit Streichquartett Concertine brillante mit Streichquartett Variationen op 1 mit Streichquartett 2 Oboen und 2 Horner Grand Potpourri op 30 1820 Kammermusik Bearbeiten Variationen fur Flote und Gitarre op 31Solowerke fur Violine Bearbeiten 8 Solovariationen 6 Soloetuden 6 SolovariationenLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Clement Franz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Theil Verlag der typografisch literarisch artistischen Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1857 S 384 Digitalisat Carl Ferdinand Pohl Clement Franz Joseph In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 319 f Werner Bollert Clement Franz Joseph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 284 f Digitalisat Clement Franz In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 149 Elisabeth Th Hilscher Fritz Clement Franz Joseph In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 3043 0 Christoph Kammertons Franz Clement in Lexikon der Violine hrsg von Stefan Drees Laaber 2003 ISBN 3 89007 544 4 S 162 163 Kurt Drescher Einer der ersten bekannten Badener Kapellmeister sowie Widmungstrager von L udwig v an Beethovens Violinkonzert Franz Clement Eine Studie aus Badener Sicht uber den zu Unrecht vergessenen Kunstler Eigenverlag Leesdorf Baden bei Wien s a Weblinks BearbeitenNoten und Audiodateien von Franz Clement im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Wien 1926 1928 S 68 Pfarre St Michael Taufbuch Tom 1780 83 S 88 Grosse musikalische Akademie In Wiener Zeitung Nr 18 1793 2 Marz 1793 S 559 unten rechts online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Anton Bauer 150 Jahre Theater an der Wien Amalthea Verlag Zurich Wien u a 1952 OBV S 60 und 72 Alfred Willander Baden ein Weimar der Musik In Johann Kraftner Hrsg Im Schatten der Weilburg Baden im Biedermeier Eine Ausstellung der Stadtgemeinde Baden im Frauenbad vom 23 September 1988 bis 31 Janner 1989 Grasl Baden 1988 ISBN 3 85098 186 X S 56 und 58 Die Jahre 1803 bis 1833 In Alfred Willander Baden bei Wien Stadt der Musik Kral Berndorf 2007 ISBN 3 902447 23 0 S 43 Nachrichten von fremden Buhnen Prag Herr Direktor Clement ist bey uns angekommen In Theater Zeitung Nr 67 1813 VI Jahrgang 5 Juni 1813 S 259 Mitte links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung thz Musik Adressbuch Wien 22 In Bartholf Senff Hrsg Signale fur die musikalische Welt Band 1869 XXVII Jahrgang Eigenverlag Leipzig 1869 OBV S 868 Online C F P Carl Ferdinand Pohl Ein Kunstler Album in Signale fur die musikalische Welt Jg 26 Nr 52 vom 6 Dezember 1868 S 1089 1092 Digitalisat Stammbuch von Franz ClementNormdaten Person GND 116543450 lobid OGND AKS LCCN no2005064116 VIAF 27334173 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clement FranzALTERNATIVNAMEN Clement Franz Klement Franz Clement Franz Joseph Gregor Innozenz Adeodat vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Violinist Komponist und DirigentGEBURTSDATUM 17 November 1780GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 3 November 1842STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Clement amp oldid 237736132