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Der Frankenturm ist ein wehrhafter Wohnturm in der Stadt Trier Er steht in der Dietrichstrasse nahe dem Hauptmarkt im Zentrum der Stadt FrankenturmInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Renovierung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Frankenturm wurde um 1100 erbaut und 1298 erstmals urkundlich erwahnt Er ist nach einem seiner Bewohner aus dem 14 Jahrhundert Franco von Senheim benannt Die Mauertechnik des Gebaudes imitiert bewusst das Aussehen romischer Ruinen die damals noch in grosserer Zahl in Trier sichtbar waren Fur die Errichtung des Turmes wurde auch Material aus romischen Bauten gewonnen Der Sockel besteht aus grossformatigen antiken Quadern ebenso die Eckquaderung Die oberen Geschosse sind mit Kalkstein Handquadern verblendet die im Abstand von funf bis acht Lagen mit Doppellagen nur vorgeblendeter romischer Ziegel durchgeschossen sind Als Tursturz wurde ein halbrunder Stein aus einem Grabmal des 2 Jahrhunderts verwendet Die erhaltene Inschrift der auf dem Kopf stehend vermauerten Spolie lautet BI ET AMA AE SE CONIUG VIS FEC und wird ubersetzt mit fur sich und fur Amandia Seva Seura seine Ehefrau zu beider Lebzeiten errichtet Die rundbogigen Schlitzfenster aus Steinplatten sind romanisch ebenso die beiden gekuppelten Zwillingsfenster zur Strasse hinter denen wohl der Wohnraum des Hauptgeschosses lag Der ursprungliche Hocheingang im ersten Obergeschoss der ostlichen Langseite war nur uber eine aussenliegende Holztreppe erreichbar das heute vorhandene grosse Tor im Erdgeschoss des Turmes stammt aus spaterer Zeit die Treppe konnte im Verteidigungsfall hochgezogen werden Diese Wehrhaftigkeit einzelner Gebaude deutet auf eine unvollstandige und damit nicht mehr funktionsfahige Stadtbefestigung in dieser Zeit hin In Trier sind momentan 13 mittelalterliche Turmhauser nachweisbar von denen neben dem Frankenturm aber nur noch der Turm Jerusalem 11 Jhd der Konviktsturm wohl 12 Jhd und das Dreikonigenhaus von 1230 weitgehend erhalten sind die ubrigen konnten lediglich durch in spatere Gebaude einbezogene Reste oder auch nur archaologische Befunde nachgewiesen werden Der Frankenturm diente Ministerialen die im Dienst des Erzbischofs standen als Wohnturm Ursprunglich war er funf Stockwerke hoch Er war Zentrum einer curtis mit einem grosseren Wirtschaftshof 1330 ist eine caminata novis erwahnt 1308 wurde er aber bis auf zweieinhalb Stockwerke abgetragen und mit einem Pultdach versehen 1938 39 wurden die oberen Geschosse nach Planen des Stadtkonservators Friedrich Kutzbach rekonstruiert anstelle des letzten Vollgeschosses allerdings nur eine Mauer mit Zinnen aufgefuhrt Der Turm erhielt eine Schieferabdeckung Geplant war ein NS Staatsjugendheim das jedoch nicht mehr verwirklicht wurde Das Innere des Turms verblieb im Rohbauzustand Da nach dem Zweiten Weltkrieg auch das letzte spater an den Turm angebaute Haus abgerissen wurde steht er heute wieder nach allen Seiten frei Renovierung BearbeitenIm Jahre 2005 wurden die Dachentwasserung und das Dach repariert sowie einige Renovierungsmassnahmen vorgenommen Nachdem der Turm lange leer stand und nur von aussen besichtigt werden konnte begann am 14 Juli 2006 mit einer feierlichen symbolischen Ersturmung des Turms die lange geplante und durch private Spenden finanzierte Renovierung Bei der Renovierung des Turms wurden die fur eine Nutzung notwendigen Einbauten wie Treppen und Toiletten in modernen Formen und Materialien geschaffen das Mauerwerk des Turms aber unverandert belassen Hierdurch sind historische und neue Bauteile deutlich voneinander zu unterscheiden die Spuren der Zeit blieben ablesbar Am 14 April 2007 wurde der Frankenturm im Rahmen eines Burgerfestes wiedereroffnet Er dient heute als Ausgangspunkt fur Erlebnisfuhrungen der Tourist Information Trier und kann fur Veranstaltungen oder Tagungen von ihr angemietet werden nbsp Romanische Zwillingsfenster nbsp Zeichnung von D Wirtz 1806 nbsp Zustand um 1900 vor der Rekonstruktion nbsp Auf dem Kopf stehende Spolie eines romischen Grabsteins als Tursturz an der Ostseite nbsp Karte der befestigten Wohnanlagen im hochmittelalterlichen TrierSiehe auch BearbeitenListe romanischer ProfanbautenLiteratur BearbeitenLukas Clemens Trier um 1120 Prolegomena zum Versuch einer Stadtrekonstruktion In Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier 30 1998 S 91 108 Franz Josef Knochel Befestigte Wohnanlagen im mittelalterlichen Trier In Kurtrierisches Jahrbuch 42 2002 S 85 103 Frankenturm S 89 91 online PDF 1 1 MB Jens Fachbach Stefan Heinz Georg Schelbert Andreas Tacke Hrsg Architekturfuhrer Trier Petersberg 2014 S 11 12 u 118 119 Eduard Sebald Mittelalterliche Turmhauser in Trier in Burgen und Schlosser 1 2018 S 23 35Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frankenturm Trier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Frankenturm um 1840 aus Panorama von Trier und dessen Umgebungen um 1840 via dilibri Tourist Information Trier Frankenturm Eintrag zu Frankenturm in der Dietrichstrasse in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland49 756944444444 6 6394444444444 Koordinaten 49 45 25 N 6 38 22 O Normdaten Geografikum GND 1212671724 lobid OGND AKS VIAF 4891159337540113150000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frankenturm Trier amp oldid 220542677