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Francis Rawdon Moira Crozier 16 August 1796 in Banbridge County Down Irland Winter 1848 in der Nahe der King William Insel Kanada war ein irischstammiger Offizier der britischen Royal Navy der an mehreren Expeditionen in Arktis und Antarktis beteiligt war Er starb vermutlich im Winter 1848 in der kanadischen Arktis um die King William Insel beim vergeblichen Versuch die letzten Uberlebenden der Franklin Expedition nach Suden zum Back River zu fuhren Francis Crozier als Kommandant der HMS Terror Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die letzte Expedition 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenEr wurde am 16 August 1 1796 als funfter Sohn des wohlhabenden Rechtsgelehrten George Crozier im nordirischen Banbridge geboren Bereits im Alter von 13 Jahren meldete er sich freiwillig zum Dienst in der Royal Navy und diente ab Juni 1810 auf der HMS Hamadryad Seine Marinelaufbahn fuhrte ihn schnell weiter uber die HMS Meander und die Queen Charlotte bis er schliesslich 1812 auf der HMS Briton im Rang eines Midshipman in den Pazifik segelte Auf der Insel Pitcairn kam er 1814 in Kontakt mit den Nachkommen der Bounty Meuterei 1817 schliesslich im Alter von knapp 21 Jahren bestand er die Prufung fur sein Offizierspatent und fuhr im Rang eines Maates der vom jeweiligen Kapitan des Schiffes nach freiem Ermessen vergeben wurde auf der Dottrell zum Kap der Guten Hoffnung Nach seiner Ruckkehr 1820 traf er auf Kapitan William Edward Parry der gerade seinen zweiten Versuch plante mit den Schiffen Fury und Hecla die legendare Nordwestpassage zu entdecken und zu durchsegeln Crozier nahm an dieser Expedition 1821 als Midshipman auf Parrys Schiff Fury teil wo er auch seinen spateren engen Freund James Clark Ross kennenlernte der hier ebenfalls Dienst als Midshipman tat Die Expedition fuhrte Crozier in die Gegend der Melville Halbinsel und brachte ihn erstmals in Kontakt mit den Ureinwohnern der Nordpolarregionen den Inuit Auch die erste Erfahrung einer Uberwinterung in einem vom Eis eingeschlossenen Schiff widerfuhr ihm hier Sowohl Crozier als auch Ross nahmen auch an Parrys dritter Expedition 1824 teil die mit dem Verlust der Fury bei Somerset Island endete Zu seinen Aufgaben zahlte hierbei die Uberwachung der magnetischen Experimente und astronomischen Untersuchungen die eine solche Expedition durchzufuhren hatte Crozier wurde fur seine Verdienste zum Sub Lieutenant befordert sowie in die Royal Astronomical Society aufgenommen Er diente ab 1831 auf der HMS Stag vor Portugal Als 1835 sein Freund James Clark Ross mit dem Kommando uber eine Rettungsexpedition fur vermisste Walfangboote im Polarmeer betraut wurde ubernahm Crozier nun zum Rang eines Lieutenant befordert die Stelle als erster Offizier auf der HMS Cove Die Walfanger konnten gerettet werden und Crozier wurde bei seiner Ruckkehr zum Commander befordert Er erwarb sich den Ruf eines tadellosen und fahigen Seemannes der ihm als einfachem irischen Burger trotz vieler Ressentiments von Seiten der uberwiegend britischen und adeligen Admiralitat eine gute Karriere in der Royal Navy ermoglichen sollte 1839 nahm Crozier wieder als zweithochster Offizier auf einer vierjahrigen Antarktisexpedition unter der Leitung von James Clark Ross teil Die Expedition bestehend aus den Schiffen HMS Erebus und HMS Terror letztere unter Croziers Kommando lief im August 1840 in Hobart der Hauptstadt der britischen Kolonie Van Diemens Lands das heutige Tasmanien ein Er wurde hier vom Gouverneur der Kolonie Sir John Franklin der selbst ebenfalls einige Expeditionen in die Arktis befehligt hatte freundlich aufgenommen und verliebte sich bald in dessen Nichte Sophia Cracroft 1816 1892 Obwohl diese zweimal seinen Heiratsantragen nicht nachgab blieben die beiden bis zuletzt in engem Kontakt Die Expedition wurde als grosser Erfolg bekannt die Schiffe drangen weiter in das Packeis der Antarktis nach Suden vor als je ein Mensch vor ihnen bis 78 10 sudlicher Breite erreichten als erste das Gebiet um den magnetischen Sudpol und kartographierten einen grossen Bereich Zudem war kein einziger Verlust an Mannschaftsmitgliedern zu beklagen Crozier wurde noch wahrend der Expedition zum Captain befordert sowie 1843 in die Royal Society aufgenommen Die letzte Expedition Bearbeiten Hauptartikel Franklin Expedition Motiviert von diesem Erfolg wurde der offentliche Druck auf die Admiralitat immer grosser endlich die Entdeckung und Durchquerung der Nordwestpassage zu forcieren Die beiden Schiffe Erebus und Terror wurden zu diesem Zweck zusatzlich verstarkt und mit Zusatzmotorisierung in Form von leicht umgebauten Dampflokomotiven die einen abnehmbaren Propeller antrieben versehen Das Kommando uber die Expedition erhielt der bereits 59 jahrige John Franklin Crozier der wohl als Kandidat auf die Fuhrung der Expedition nur deswegen abgelehnt wurde weil er den Vorstellungen der Admiralitat in Bezug auf sozialen Status nicht recht entsprechen konnte ubernahm erneut als zweithochster Offizier der Expedition das Kommando uber die Terror Die Schiffe uberwinterten bereits zum zweiten Mal vom Eis eingeschlossen und hatten mehrere Verluste an Menschenleben zu beklagen als schliesslich im Sommer 1847 Sir John Franklin an bis heute ungeklarter Ursache starb Crozier ubernahm entsprechend der militarischen Hierarchie das Kommando uber die Expedition Als nach dem Winter 1847 48 die Vorrate knapp wurden befahl Crozier im Fruhjahr 1848 die weiterhin vom Eis eingeschlossenen Schiffe zu verlassen und versuchte die verbleibende Mannschaft nach Suden zu fuhren Nach und nach starben alle verbleibenden Expeditionsteilnehmer an den Wirkungen von Kalte ausserster korperlicher Erschopfung Mangel an Nahrung und vor allem an Vitamin C und wohl auch an Vergiftungserscheinungen durch einen erwiesenermassen sehr hohen Bleianteil in den mitgefuhrten Konservendosen Eine grosse Suchaktion nach der vermissten Expedition lief ab 1848 an James Clark Ross wurde mit der Leitung einer Suchexpedition betraut und auch Sophia Cracroft beteiligte sich genau wie Lady Franklin unter grossem Einsatz personlichen Vermogens daran immer weitere Expeditionsschiffe auszurusten und loszuschicken Nachdem in den folgenden 10 Jahren immer klarer wurde dass die Expedition ein fatales Ende genommen haben musste brachte 1859 eine letzte von Lady Franklin finanzierte Expedition unter Fuhrung Francis Leopold McClintocks die endgultige Gewissheit Sie fanden auf der King William Insel mehrere Leichen sowie eine von Crozier und James Fitzjames dem Kommandanten der Erebus unterzeichnete Nachricht die das Schicksal der Expedition bis zum Verlassen der Schiffe dokumentierte Ehrungen Bearbeiten nbsp Sein Denkmal in Banbridge Irland Nach Crozier sind eine Vielzahl geographischer Gegebenheiten benannt ein Kap Crozier auf der Ostseite der Ross Insel in der Antarktis ein Kap Crozier auf der Westseite der King William Insel und ein Kap Crozier beim westlichen Eingang der Gnadenbucht auf der Banksinsel in der die HMS Investigator unter Robert McClure der spater als tatsachlicher Entdecker der Nordwestpassage gefeiert wurde zwei harte Winter verbrachte Weiterhin sind die Crozier Strasse zwischen der Cornwallis Insel und der Bathurst Insel nach ihm benannt sowie der Crozier Fluss der in der Nahe der Fury und Hecla Strasse zu finden ist Auf Spitzbergen liegt Crozier Point im Norden der Banksinsel liegt der Crozier Kanal Auch die Crozier Insel im Kennedy Kanal tragt seinen Namen ebenso der Mondkrater Crozier Vermutlich ist auch der Mont Crozier auf der Ile Kerguelen nach ihm benannt Heute ist er der meistgeehrte Kapitan in der Geschichte der Royal Navy Literatur BearbeitenMichael Smith Captain Francis Crozier Last Man Standing Collins Press Cork 2006 ISBN 1 905172 09 5 Dan Simmons Terror Roman Wilhelm Heyne Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 453 02905 7Einzelnachweise Bearbeiten Nach neueren Nachforschungen ist das Geburtsdatum 16 August wahrscheinlicher als das oft in alterer Literatur zu findende Datum 17 September Siehe R J Campbell The date of birth of Captain F R M Crozier R N In Polar Record 45 2009 S 83 84Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francis Crozier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Crozier Banbridge engl Biographie erstellt von der Graigavon Historical Society Eintrag zu Crozier Francis Rawdon Moira c 1796 c 1848 im Archiv der Royal Society LondonNormdaten Person GND 117664901 lobid OGND AKS LCCN nr2006025862 VIAF 52472914 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Crozier FrancisALTERNATIVNAMEN Crozier Francis Rawdon MoiraKURZBESCHREIBUNG britischer Marineoffizier und PolarforscherGEBURTSDATUM 16 August 1796GEBURTSORT Banbridge Co Down Konigreich IrlandSTERBEDATUM 1848STERBEORT kanadische Arktis bei King William Insel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francis Crozier amp oldid 239105725