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Der von Foveon das im November 2008 von Sigma aufgekauft wurde entwickelte CMOS Sensor Foveon X3 verwendet drei ubereinander liegende Sensorelemente statt mehrerer nebeneinander liegender Pixel um mit jedem Bildpunkt Farbinformationen aufzuzeichnen Der Chip wird vom sudkoreanischen Hersteller DB HiTek ehemals Dongbu HiTek davor Dongbu Electronics gefertigt Absorptionseigenschaften und Aufbau eines Foveon X3 Bildsensors fur ein PixelInhaltsverzeichnis 1 Funktionsprinzip 2 Vergleich mit konventionellen Digitalkameras 2 1 Systembedingte Vorteile 2 2 Systembedingte Nachteile 2 3 Angabe der Pixelzahl 3 Anwendungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFunktionsprinzip BearbeitenLicht unterschiedlicher Wellenlange dringt unterschiedlich tief in Silicium ein So betragt die durchschnittliche Eindringtiefe von blauem Licht 450 480 nm etwa 1 bis 1 8 µm von grunem Licht 520 560 nm etwa 2 7 bis 3 6 µm und von rotem Licht 600 640 nm etwa 5 bis 7 µm Bei diesen Tiefen handelt es sich um statistische Mittelwerte Diese Tiefendiskriminierung ermoglicht eine gewisse Farbseparation durch Aufbau eines Dreischichtsensors Die Farbempfindlichkeit weicht erheblich von der des menschlichen Auges ab insbesondere der Bereich zwischen 550 nm und 600 nm grun gelb orange rot hat fur das menschliche Auge eine ziemlich andere Charakteristik als fur einen Foveon X3 Sensor Der Absorptionskoeffizient andert sich in diesem Bereich um etwa 30 Prozent Durch geschickte Vorfilterung und Signalverarbeitung kann das hinreichend korrigiert werden Der Sensor Foveon X3 Quattro bietet ein Verhaltnis von 1 1 4 fur die Anzahl der roten grunen und blauen Pixel Die oberste Ebene erfasst Luminanz und Farbinformationen wahrend die unteren beiden Ebenen nur Farbinformationen erfassen Diese Struktur verhindert die Verschlechterung des Signal Rausch Verhaltnisses die typischerweise mit einer hohen Pixelzahl verbunden ist Gleichzeitig ermoglicht es eine schnelle Datenverarbeitung die fur eine originalgetreue Farbwiedergabe erforderlich ist Er ist in der Lage die Bildqualitat beizubehalten und gleichzeitig die Auflosung zu erhohen und die Rauscheigenschaften zu verbessern Vergleich mit konventionellen Digitalkameras BearbeitenSystembedingte Vorteile Bearbeiten Bei Foveon X3 Sensoren ist im Gegensatz zu Bayer Sensoren durch die raumlich ubereinanderliegenden Farbsensoren Farbmoire so gut wie unbekannt Dadurch kann man auf die scharfemindernden Antialias Filter verzichten ohne Farbmoire befurchten zu mussen Damit ergeben sich die zwei objektiven Hauptvorteile dieser Sensoren Das Fehlen von Farbmoire und hohe Bildscharfe schon bei geringer Pixelanzahl Weitere teilweise subjektive Vorteile sind eine angenehmere Darstellung von orangen und roten Farbtonen Weitere haufig aufgezahlte Vorteile sind dagegen entweder in der Praxis nicht nachweisbar oder nachweisbar falsch So konnen heutige Foveon Sensoren kein Kapital aus dem Fehlen der Lichtabsorption in einer Farbmaske schlagen sie sind in der Empfindlichkeit weit abgeschlagen Der Auflosungsvorteil gegenuber Bayer Sensoren liegt weiterhin nicht bei einem Faktor von 3 sondern eher zwischen 1 5 und 2 Weiterhin liefern weder Foveon noch Bayer Sensoren direkte Farbwerte Foveon Sensoren benotigen aber kein Demosaicing der jeweils fehlenden Farbsubpixel Systembedingte Nachteile Bearbeiten Die bessere raumliche Kontrastauflosung von Farben des Foveon X3 Sensors ist ohne Zweifel gut 1 Die daraus in der Literatur gelegentlich abgeleitete Farbtreue hat allerdings mit der Kontrastauflosung von Farben nichts zu tun Hier haben diese Sensoren den Nachteil dass man keine angepassten optischen Farbfilter aufbringen kann sondern auf die Tiefendiskrimierung des verwendeten Halbleitermaterials Silicium angewiesen ist Diese ist anders und schwacher als die der Zapfen des menschlichen Auges Nur durch Vorfilterung und Nachbearbeitung kann das teilweise kompensiert werden In der Praxis stellt sich heraus dass die Farbreinheit stellenweise uberbetont an anderer Stelle hingegen reduziert ist Graublau und Lila werden zu leuchtendem Enzianblau und Blattgrun wird schlecht differenziert und tendiert zuweilen in Richtung eines gelblichen Olivs Das Farbrauschen ist bei ISO 100 bis 400 gering steigt aber insbesondere ab ISO 1600 deutlich an Es besteht aus grossflachigen grunen und lilafarbenen Flecken die als sehr storend empfunden werden konnen Dafur gibt es zwei Ursachen zum einen ist das Ausleserauschen des Foveon Sensors sehr hoch zum anderen ist die Farbseparation 2 gering so dass eine nachtragliche Anhebung des Farbkontrasts erforderlich ist um Bilder mit normaler Farbsattigung zu erhalten Angabe der Pixelzahl Bearbeiten Sigma gibt fur den Foveon X3 Direktbildsensor Pixelzahlen an die sich trotz der Tiefenstaffelung der drei Farben in einem Pixel in Analogie zu Pixelzahlen fur Bayer Sensoren aus der dreifachen Anzahl der Pixel ergeben Beim letzten 44 25 Megapixel Sensor wurde weiterhin auf 46 MP aufgerundet Die Auflosung von Kameras mit Bayer Sensor und gleicher Pixelanzahl wird in Bezug auf die Helligkeitssignale faktisch aber nicht erreicht Allerdings ist der Foveon X3 bei der Farbauflosung den Bildsensoren mit Farbmosaiken deutlich uberlegen 1 Die optische Auflosung die mit einer Kamera tatsachlich erreicht wird wird oft nicht durch die Bildauflosung sondern durch andere Einflusse begrenzt wie zum Beispiel den Einsatz von optischen Tiefpassfiltern und Rauschunterdruckungsverfahren oder durch Aberrationen und Fokussierungsfehler Anwendungen BearbeitenZurzeit wird der Chip nur von Sigma in den digitalen Spiegelreflexkameras SD9 SD10 beide 2268 1512 3 SD14 SD15 beide 2652 1768 3 und der neuen Sigma SD1 Merrill mit einem 30 Prozent grosseren Sensor und 14 7 3 Megapixeln 4704 3136 3 sowie den Kompaktkameras der DP1 DP2 und DP3 Reihe verbaut Die 2014 vorgestellte dp2 Quattro verfugt uber den neu entwickelten Foveon X3 Quattro Sensor 3 Seine Grosse ist etwa gleich geblieben 5424 3616 Pixel im Blaulayer stehen fur den Grun und Rotlayer nur 25 Prozent gegenuber mit 2712 1808 Pixel 4 und damit liegt der Sensor fur diese Farben immer noch im Bereich der bisherigen Kameras unterhalb der SD1 wie der SD 15 Auch die weiteren Modelle aus der Quattro Reihe die dp0 dp1 und die dp3 verwenden den Foveon X3 Quattro Sensor welcher aus viermal mehr blauen Dioden besteht und vom Aufbau dem klassischen Farbfilm ahnelt da jede Schicht alle Informationen des verfugbaren Lichts einfangen kann Dabei wird 14 Bit Kanaltiefe im Raw Format unterstutzt In der 2004 vorgestellten Polaroid X530 wurde der Chip ebenfalls verwendet die X530 erreichte wegen ihrer Probleme mit der kamerainternen Bildverarbeitung jedoch nie die Marktreife und wurde noch in der Einfuhrungsphase wieder zuruckgezogen 5 6 Siehe auch BearbeitenOne Shot Sensor Three Shot Sensor ZeilensensorLiteratur BearbeitenPaul M Hubel und Markus Bautsch Resolution for Color Photography in Electronic Imaging Digital Photography II SPIE proceedings 6069 San Jose CA January 2006 paper 6069 22Weblinks Bearbeitenhenner info Erklart den Foveon Sensor im Unterschied zu anderen Sensoren Resolution for Color photography PDF Datei 272 kB Foveon und Bayer Sensor im direkten Vergleich Vergleich Pentax K5 mit 16 MP zu DP3 Merrill mit 15 MP Vergleich 36 MP Bayer mit neuem Quattro 20 5 5 MPEinzelnachweise Bearbeiten a b Paul Hubel Markus Bautsch Resolution for Color photography PDF 279 kB Real time color imaging with a CMOS sensor having stacked photodiodes Sigma DP Quattro mit neuem Foveon Sensor Abgerufen am 1 April 2016 Sigma dp2 Quattro im Test Abgerufen am 27 August 2014 Polaroid X530 Preiswerte Digicam mit Foveon Chip Nicht mehr online verfugbar chip de 11 Februar 2004 archiviert vom Original am 9 Mai 2011 abgerufen am 28 September 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www chip de Polaroid ruft Digitalkamera X530 zuruck test de 4 Mai 2005 abgerufen am 1 Februar 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Foveon X3 amp oldid 213604617