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Der Flugplatz Deiningen war ein Fliegerhorst im schwabischen Landkreis Donau Ries Er befand sich auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Deiningen und wurde von der Luftwaffe bis 1945 betrieben Flugplatz DeiningenDeiningen Bayern DeiningenKenndatenKoordinaten 48 52 40 N 10 34 23 O 48 877905 10 573159 420 Koordinaten 48 52 40 N 10 34 23 OHohe uber MSL 420 m 1 378 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 2 km nordlich von Deiningen 7 km nordostlich von NordlingenBahn Bahnstrecke Nordlingen WemdingBasisdatenEroffnung 1936Schliessung 1945Betreiber Luftwaffe Wehrmacht Flache 82 haStart und LandebahnenENE WSW 775 m 80 m BetonENE WSW 1050 m 780 m Grasi7 i11 i13 BW Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Nachnutzung als Fluchtlingslager 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Flugplatz befand sich auf einer Anhohe im Nordlinger Ries auf einer Hohe von 420 m Entwassert wurde das Gelande durch den Lohgraben nach Osten zum Tal der Wornitz westlich fallt es zur Eger hin ab In ca 6 km Entfernung befand sich der grossere Militarflugplatz Heuberg Geschichte BearbeitenDer Flugplatz wurde ab 1935 errichtet und 1939 zum Einsatzflugplatz ausgebaut 1 Es wurde dazu eine als Bauernhof getarnte Kommandantur errichtet Es gab Trinkwasser Zisternen Tanks fur Flugbenzin und im nahe gelegenen Wald funf versteckte Munitionsbunker Der Flugplatz wurde uber ein Abzweiggleis der Bahnstrecke Nordlingen Wemding versorgt Es gab ein als Wiese getarntes quadratisches Rollfeld mit einem Kilometer Kantenlange Spater wohl auch eine betonierte Startbahn und eine Start und Landebahn Befeuerung fur den Nachtflug Der Flugplatz diente hauptsachlich zur Ausbildung und als Ausweich Landemoglichkeit und wurde von April 1944 bis April 1945 sechsmal durch Alliierte bombardiert Bei Kriegsende wurden die Munitionsbunker durch die amerikanische Armee gesprengt Die Reste sind noch heute im Wald erkennbar 2 Nachnutzung als Fluchtlingslager BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg wurden die erhaltenen Gebaude vorubergehend von amerikanischen Soldaten genutzt 3 Nach der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei kamen im Herbst 1946 500 bis 600 Heimatvertriebene aus dem Egerland per Zug nach Deiningen von denen etwa 440 auf dem ehemaligen Flugplatz Unterkunft fanden und die restlichen Menschen im nahegelegenen Heuberg 4 Ursprunglich sollten die Militar Baracken durch stabile Siedlungshauser ersetzt werden wozu es aber nie kam Ab 1950 wurde dann die Auflosung des Lagers geplant und in der Folge halbierte sich bis Ende 1951 die Zahl der Bewohner Mitte 1952 lebten nur noch etwa 100 Personen in funf verbliebenen Baracken 1 Endgultig aufgegeben wurde es vermutlich Ende der 1960er Jahre Zum Lager gehorten in seinen Hochzeiten eine eigene Schule eine Kirche und ein Gasthaus 4 Mindestens bis in die 1980er Jahre wurde das ehemalige Flugplatzgelande intensiv landwirtschaftlich genutzt und bis 2006 existierten auf dem Gelande wenngleich in schlechtem Zustand noch ein Wohnhaus und eine Scheune mit einem Nebengebaude 1 Nach einigem Leerstand erfolgte 2017 endgultig der Abriss der Wirtschaftsgebaude Die Gegend galt 1996 als Rustungs Altlastgebiet 5 Ein ehemaliger Bewohner des Fluchtlingslagers hatte 1949 die auf dem Gelande befindliche Baracke 22 erworben und anschliessend in ein einfaches Holzwohnhaus umgebaut das bis Mitte der 1960er Jahre von dem Besitzer und seiner Familie noch bewohnt wurde Nachdem er das Gelande verlassen musste baute er sie 1967 auf einem inzwischen erworbenen Grundstuck in Heroldingen wieder auf Die heute als Gerateschuppen benutzte Baracke 22 ist das letzte noch existierende Gebaude des ehemaligen Flugplatzes Deiningen 3 Literatur BearbeitenWalter Barsig Hrsg Deiningen inmitten des Rieses Missionsverlag Mariannhill Reimlingen 2004 ISBN 3 935700 20 2 Das Buch enthalt unter anderem Beitrage zum Flugplatz und dessen Nachnutzung als Fluchtlingslager Weblinks BearbeitenHomepage der Gemeinde Deiningen GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten a b c Bayerisches Landesamt fur Umwelt Historische Kulturlandschaft im Nordlinger Ries Erhebungsbogen Kulturlandschaftselemente Ehemaliger Militarflugplatz bei Deiningen Abgerufen am 8 Juli 2021 Bayernatlas Gemeinde Deiningen a b Ralf Hermann Melber Militarflugplatz Deiningen Die ungewohnliche Renaissance von Baracke 22 In Rieser Nachrichten 2 April 2021 a b Herrmann Kucher Wie der fruhere Deininger Flugplatz fur diesen Buben zum Zuhause wurde In Rieser Nachrichten 18 Mai 2021 Jurgen Thieme Bestandsaufnahme von Rustungsaltlastverdachtsstandorten in der Bundesrepublik Deutschland Band 1 Umweltbundesamt Berlin 1996 S 43 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugplatz Deiningen amp oldid 237850621