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Flugpioniere Bohlen nannte man die Gebruder Paul Otto Heinz und Willi Bohlen aus Oberzier die in den Jahren 1912 bis 1914 die ersten Flugzeuge nach Lilienthal und Wright im weiten Umkreis bauten Sie erprobten sie im Kottenicher Feld und auf der Stockheimer Heide Flugversuch der Gebr BohlenDas erste Fluggerat das die Bruder bauten war ein Fahrrad mit Flugeln Eine mit kraftigem Treten in die Pedale in schnelle Drehung versetzte Luftschraube sollte die Maschine fliegen lassen Das misslang aber denn das Gerat fuhr nur geradeaus Fur den nachsten Versuch bot den Gebrudern die in Dusseldorf ansassige Maschinenfabrik Hiels einen Flugzeugmotor zum Kauf an Es kostete sie nicht nur ihre letzten Spargroschen sondern auch die Unterstutzung von flugbegeisterten Freunden war notwendig um den Motor erwerben zu konnen Von der Leistung her hatte das 80 PS 59 kW starke Aggregat zum Abheben reichen mussen Aber nun erwies sich die Konstruktion der Tragflachen als unzureichend Einer der Bruder Otto Bohlen reiste ins Ausland verdingte sich zunachst in Cambrai in Nordfrankreich bei dem Flugpionier Louis Bleriot dem ersten fliegenden Uberquerer des Armelkanals Spater in England arbeitete er bei verschiedenen Fliegern als Handlanger und Mechaniker und schaute sich grundlich um Als er 1913 nach Duren zuruckkehrte wusste er schon bedeutend mehr uber die Fliegerei Die Flugmaschine erhielt nunmehr neu konstruierte mit glattem gummiertem Stoff bespannte Tragflachen Bei ersten Rollversuchen erzielten die Bruder bereits beachtliche Geschwindigkeiten aber noch reichte es nicht den Boden zu verlassen Erst nach vielen Versuchen hob die Flugmaschine mittlerweile auf den Namen Bohlen I getauft im Sommer 1913 ab unweit vom Breuer s Hauschen in Gurzenich Von Otto Bohlen gesteuert erreichte sie immerhin eine Flughohe von einigen Metern Kurz danach entstanden die zu Hunderten in Duren verkaufte Ansichtskarten von denen jedoch nur ganz wenige Exemplare erhalten geblieben sind Als der strenge Winter 1913 14 die Gebruder Bohlen ans Haus fesselte nutzten sie die Zeit eine neue Flugmaschine zu bauen Die Bohlen II war zu einer leistungsfahigen Maschine gereift und wurde im Sommer 1914 zur Durener Sensation des Jahres Das Kottenicher Feld bei Aldenhoven auf dem die Gebruder zuletzt ihre Flugexperimente unternahmen reichte nicht mehr als Flugplatz aus wahrend sich die Stockheimer Heide als gerade noch genugend gross fur eine Reihe von Flugtagen erwies Am Samstag dem 1 August 1914 einem dieser Flugtage wartete man schliesslich noch auf zwei Fliegerkameraden aus Bonn Doch wahrend die Loupsche Kapelle aus Merken bereits flotte Marsche zur Einstimmung des Publikums anstimmte platzte ein zu Pferd uber die Drover Heide kommender Stockheimer Polizist in die Veranstaltung mit der Nachricht dass jener Krieg ausgebrochen sei der als der Erste Weltkrieg in die Geschichte eingehen sollte Der Bote ubergab dem altesten der Bruder Bohlen Paul die Einberufung zur Fliegerschule Freiburg Am nachsten Tag meldet sich auch Otto der Zweitalteste als Freiwilliger ebenfalls nach Freiburg Im weiteren Verlauf des Krieges wurden auch die beiden verbleibenden Bruder Heinz und Willi zu den Kampffliegern eingezogen Alle vier uberstanden diesen Krieg Otto wurde sogar der Tapferkeitsorden Pour le Merite verliehen Und als 1926 wieder die ersten Flugversuche begannen waren die Bohlen Bruder erneut dabei Auch den Zweiten Weltkrieg uberlebten sie Paul Bohlen lebte in den 1950er Jahren als Ehrenmitglied des Kurhessischen Vereins fur Luftfahrt 1909 e V in Marburg Im Oktober 1953 wurde auf Marburgs Marktplatz ein Schulgleiter des Typs SG 38 auf dem Namen Paul Bohlen getauft Otto betatigte sich zu dieser Zeit als Seifenfabrikant in Frankfurt am Main Wahrend Heinz in Linnich wohnte verbrachte der jungste der Bruder Willi zuletzt 1954 seine Zeit in Duren Rolsdorf Quellen BearbeitenDuren und das Durener Land Durener Fliegerei vor 40 Jahren Durener Zeitung 1954 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugpioniere Bohlen amp oldid 236570481