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Der Feuerstellenplatz von Jesendorf Landkreis Nordwestmecklenburg wurde ostlich des Tarzower Sees in Mecklenburg Vorpommern bei einer Rettungsgrabung entdeckt Auf einer Flache von etwa 1 1 Hektar wurden 418 Befunde aufgedeckt die grosstenteils zu einem spatbronze oder fruheisenzeitlichen Feuerstellenplatz gehoren LageWappen von 2011 mit Bezug zum Feuerstellenplatz Inhaltsverzeichnis 1 Kontext 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 Siehe auch 6 WeblinksKontext BearbeitenIn Skandinavien und Norddeutschland sind die im Jahre 1906 erstmals erkannten Gargruben dan Kokegroper schwed Kokgropar med Skarvsten engl Pit Alignments 1 eigentlich ein Phanomen der jungeren Bronze und der Eisenzeit Auch aus Suddeutschland sind wenn auch in geringerer Zahl vergleichbare Befunde bekannt 2 Die neuere Forschung bezeichnet derartige Fundstellen als Kultfeuer 3 oder Feuerstellenplatze 1989 listet Sigrid Heidelk Schacht bereits 30 derartiger Platze in Mecklenburg Vorpommern und im Norden von Brandenburg und Sachsen Anhalt Zedau auf Bei den Platzen handelt sich um Ansammlungen gleichartiger Feuerstellen die fast immer in exponierter Lage und unmittelbarer Wassernahe angelegt wurden Sie liegen bisweilen in der Nahe bronzezeitlicher Graber und meist abseits von Siedlungen Feuerstellen enthalten nur sehr selten Funde und sind obertagig kaum nachweisbar Beschreibung BearbeitenMit 334 Feuerstellen bei Jesendorf handelt es sich um den grossten derzeit bekannten Fundplatz in Mecklenburg Vorpommern der zugleich auch einer der grossten in Norddeutschlands ist Das Feuerstellenband erstreckt sich bogenformig uber etwa 110 m in West Ost Richtung Innerhalb des Bandes liegen vier grossere Konzentrationen in denen die Befunde ungeregelt in Gruppen beieinander liegen An der westlichen Grabungsgrenze liegen die Feuerstellen besonders dicht und bilden zwei fast schwarze rund 60 m grosse Flachen die sich zum Tarzower See hin ausserhalb der Grabungsflache fortsetzen In der Regel handelt es sich um runde bis rechteckige Feuerstellen mit zumeist einer erhaltenen Steinlage Teilweise war festzustellen dass die in den Gruben entfachten Feuer erst nachtraglich mit Steinen bedeckt worden war Ausserdem sind vielfach zentrale Eingrabungen erkennbar die vielleicht auf das Entnehmen der in den Gruben gegarten Speisen zuruckzufuhren sind Die Feuerstellen durften im Rahmen des religios kultischen Lebens eine Rolle gespielt haben denn zeitgleiche Siedlungsplatze sind aus der naheren Umgebung nicht anzufuhren Literatur BearbeitenSigrid Heidelk Schacht Jungbronzezeitliche und fruheisenzeitliche Kultfeuerplatze im Norden der DDR In Friedrich Schlette Dieter Kaufmann Hrsg Religion und Kult in ur und fruhgeschichtlicher Zeit Akademie Verlag Berlin 1989 Einzelnachweise Bearbeiten Die erste in England datierbare Reihe erbrachte das uncalibrierte Datum 4360 50 BP also etwa 2900 v Chr Stephen Carter A radiocarbon dated pit alignment at North Straiton near Leuchars Fife In Tayside and Fife Archaeological Journal Bd 2 1996 ZDB ID 2664954 8 S 45 51 Digitalisat PDF 569 kB Marcel Honeck Nichts als heisse Steine Zur Deutung der Brenngruben der spaten Bronzezeit und fruhen Eisenzeit in Deutschland Universitatsforschungen zur prahistorischen Archaologie 166 Habelt Bonn 2009 ISBN 978 3 7749 3612 6 Sigrid Heidelk Schacht Jungbronzezeitliche und fruheisenzeitliche Kultfeuerplatze im Norden der DDR In Friedrich Schlette Dieter Kaufmann Hrsg Religion und Kult in ur und fruhgeschichtlicher Zeit 13 Tagung der Fachgruppe Ur und Fruhgeschichte vom 4 bis 6 November 1985 in Halle Saale Tagung der Fachgruppe Ur und Fruhgeschichte 13 Akademie Verlag Berlin 1989 ISBN 3 05 000662 5 S 229 240 Siehe auch BearbeitenFeuerstellenplatz von Jarmen Feuerstellenplatz von Triwalk Feuerstellenplatz von BotersenWeblinks BearbeitenDer grosste seiner Art Abgerufen am 15 September 2020 53 807055555556 11 592611111111 Koordinaten 53 48 25 4 N 11 35 33 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feuerstellenplatz von Jesendorf amp oldid 235153090