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Brotterode WernshausenStreckenlange 11 47 kmSpurweite 600 mm Schmalspur Maximale Neigung 80 Minimaler Radius 30 mHochstgeschwindigkeit 12 km hLegende 0 00 Brotterode 553 m2 00 km 2 480 m4 00 km 4 393 m4 80 Wasserfall Ittershagen 357 m5 50 Herges Vogtei 330 m8 00 Wahles 290 mTruse11 50 Oelmuhle 260 mWerra14 47 Wernshausen Ubergang zur Werrabahn 256 mDie Feldbahn Brotterode Wernshausen war eine 600 mm Heeresfeldbahn die zwischen Sommer 1896 und Fruhjahr 1897 betrieben wurde um den Wiederaufbau des im Juli 1895 abgebrannten Brotterode zu unterstutzen Die Bahn war mit einer maximalen Neigung von 80 die steilste jemals im offentlichen Verkehr betriebene Adhasionsbahn Deutschlands Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bau und Eroffnung 1 2 Betrieb 1 3 Weitere Geschichte 2 Lokomotiveinsatz 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenZu Beginn der 1890er Jahre wunschte sich das Trusetal einen Bahnanschluss zur Verbesserung der Verkehrsverhaltnisse da sich trotz hoher Bevolkerungsdichte und zahlreicher Rohstoffvorkommen kein wirtschaftlicher Aufschwung entwickelte Dabei wurde eine Schmalspurbahn bevorzugt da eine Normalspurbahn aufgrund der Gelandeverhaltnisse nicht realisierbar erschien 1893 erarbeitete die Firma Lenz amp Co ein Projekt fur eine Meterspurbahn ausgehend von Wernshausen oder Niederschmalkalden uber Fambach Trusen und Auwallenburg nach Brotterode Das Vorhaben scheiterte jedoch weil die fur den Bahnbau notige Summe von 1 1 Mio Mark nicht aufzutreiben waren Als am 10 Juli 1895 Brotterode fast vollig abbrannte wurde erneut ein Eisenbahnanschluss fur den Wiederaufbau des Ortes gefordert da die umliegenden Strassen durch den starken Verkehr und das nasse Herbstwetter bald vollig unbrauchbar waren Erst war eine Verlangerung der Bahnstrecke Schmalkalden Kleinschmalkalden bis nach Brotterode angedacht deren Umsetzung aber erst 1898 erfolgte Zunachst favorisierte man eine durch die Preussische Eisenbahnbrigade schnell zu errichtende Feldbahn Am 4 Dezember 1895 kam die Zustimmung zu diesem Projekt da man sich im Kriegsministerium in Berlin vom Feldbahnbau einen grossen Nutzen hinsichtlich der Praxiserfahrung der Eisenbahnpioniere versprach Erste Untersuchungen zeigten vier mogliche Varianten die entweder von Breitungen Kleinschmalkalden Liebenstein oder Wernshausen nach Brotterode fuhren sollten Zwar lag Wernshausen am weitesten entfernt diese Variante bot aber die besten topografischen Voraussetzungen fur einen schnellen Bahnbau sodass die Variante Wernshausen Brotterode genehmigt wurde Bau und Eroffnung Bearbeiten Bereits im Januar 1896 reisten die ersten Militars des Eisenbahnregiments Schoneberg zu Vorarbeiten an Nachdem im Marz insgesamt etwa weitere 380 Mann aus Berlin anreisten begann der Bahnbau Er konnte recht schnell beendet werden sodass die Strecke und die Gebaude Anfang Mai fertiggestellt waren Am 9 Mai 1896 fand die feierliche Eroffnung der in nur zwei Monaten erbauten Bahnstrecke statt Personenverkehr fand aber zunachst nicht statt Betrieb Bearbeiten In den ersten Betriebswochen war die Bahn sehr gut ausgelastet Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens mussten sogar weitere Wagen aus Berlin angefordert werden doch bereits im Juni 1896 liessen die Beforderungszahlen nach Nachdem Pfingsten 1896 bereits Personenverkehr durchgefuhrt wurde wurde auf der Feldbahn am 15 Juni 1896 der regulare Personenverkehr eroffnet Ursprunglich war die Betriebseinstellung fur den 30 September 1896 vorgesehen Da ein Grossteil der Militars aber bereits am 23 September zur Reserve entlassen wurde beendete man den Guterverkehr bereits am 22 September da man fur nur eine Betriebswoche nicht noch extra Militars aus Berlin anreisen lassen wollte Einige verbliebene Militars fuhrten noch bis zum 30 September 1896 den Personenverkehr durch Zunachst beabsichtigte man die Feldbahn noch vor dem Winter 1896 1897 abzubauen Da in Brotterode aber noch ca 100 Gebaude und die Kirche wiederaufgebaut werden sollten fragte der Brotteroder die Heeresfeldbahnleitung erfolgreich uber eine nochmalige Betriebsaufnahme im Sommer 1897 an Vom 5 April 1897 wurde der Betrieb wieder aufgenommen Da die Beforderungserlose aber nicht einmal fur die Deckung der laufenden Betriebskosten ausreichten war die Heeresfeldbahnleitung bestrebt die Bahn so schnell wie moglich stillzulegen Ursprunglich war die Betriebseinstellung fur den 31 Mai vorgesehen Die Gemeinde Brotterode konnte allerdings die Heeresfeldbahnleitung bewegen den Betrieb bis zum 15 Juni 1897 aufrechtzuerhalten Weitere Geschichte Bearbeiten Bereits im August 1896 wollte der Landkreis Schmalkalden die Feldbahn kaufen doch schien der Preis der Eisenbahn mit ca 217 000 Mark fur den Oberbau samt Brucken sowie die sonstigen Betriebsmittel als zu hoch sodass sich das Vorhaben zerschlug Hauptartikel Trusebahn Ein Grossteil der Trasse von Herges Vogtei bis Wernshausen nutzte spater die Trusebahn die von 1899 bis 1968 betrieben wurde Im Gegensatz zur Feldbahn war sie aber mit 750 mm Spurweite errichtet worden Lokomotiveinsatz BearbeitenEingesetzt wurden Heeresfeldbahnlokomotiven der Bauart Zwilling Kam nur eine Lok der zwei gegeneinander gekuppelten Doppellokomotiven zum Einsatz was nur selten vorkam nannte man dies einen Illing Nach dem Einsatz kam das gesamte Material wieder in das Heeresfeldbahndepot und gelangte dann teilweise wieder in Deutsch Sudwestafrika dem heutigen Namibia zum Einsatz Literatur BearbeitenSteffen Dietsch Die Trusebahn Von der Feldbahn zur schmalspurigen Kleinbahn in EK Reihe Regionale Verkehrsgeschichte Band 10 EK Verlag Freiburg 1996 ISBN 3 88255 421 5Weblinks BearbeitenDie Feldbahn Wernshausen Brotterode in Der grosse Brand von Brotterode 1895 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feldbahn Brotterode Wernshausen amp oldid 227062815