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Der Artikel Fahrleitungsbauarten in Deutschland behandelt die Oberleitungs Typen der verschiedenen deutschen Staatsbahnen im Laufe der Zeit Inhaltsverzeichnis 1 Bauarten der Deutschen Reichsbahn vor 1945 1 1 Einheitsfahrleitung 1926 1 2 Einheitsfahrleitung 1931 1 3 Fahrleitung mit Doppelfahrdraht 1942 2 Bauarten der Deutschen Reichsbahn nach 1953 3 Bauarten der Deutschen Bundesbahn 3 1 Re 75 3 2 Re 100 3 3 Re 120 3 4 Re 160 3 5 Re 200 3 6 Re 250 3 7 Re S Bahn 4 Bauarten der Deutschen Bahn 4 1 Re 200 mod 4 2 Re 330 4 3 Sicat 5 Literatur 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseBauarten der Deutschen Reichsbahn vor 1945 BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Vorlaufer und Versuchsbauarten Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Einheitsfahrleitung 1926 Bearbeiten Nachdem im Fahrleitungsbau etwa zwei Jahrzehnte lang experimentiert worden war begann die Deutsche Reichsbahn Anfang der 1920er Jahre die Auswirkungen der entstandenen Bauteil Vielfalt bei der Instandhaltung der Anlagen zu spuren 1921 wurde im Reichsverkehrsministerium ein Fahrleitungsausschuss einberufen der die Betriebserfahrungen aus den elektrisch betriebenen Strecken zwecks Vereinheitlichungen auswerten sollte 1924 wurden die erarbeiteten Vorschriften uber die Ausfuhrung und die Festigkeitsberechnung fur Wechselstrom Fernbahnen vorlaufig erlassen und am 1 Marz 1926 endgultig in Kraft gesetzt 1 Die Vereinheitlichung beschrankte sich allerdings im Wesentlichen auf das reine Kettenwerk Zum Bereich der Ausleger Quertragwerke Masten Nachspannungen und Isolatoren waren nur allgemeine Festlegungen getroffen worden Bei der ebenfalls nicht vereinheitlichten Tragseil Aufhangung hatte sich zwar weithin die Fuhrung des Fahrdrahts lotrecht uber dem Fahrdraht als de facto Standard ergeben allerdings war diese Aufhangung genau zu dieser Zeit Gegenstand intensiver Versuche der Hersteller mit windschiefen Tragseil verlauft im Zickzack gegenlaufig zum Fahrdraht und halbwindschiefen Tragseil verlauft in Gleisachse Anordnungen die ein besseres Windabtriebsverhalten versprachen Bei den Kettenwerken wurde die Nutzung des noch heute gebrauchlichen Rillenfahrdrahts verbindlich festgelegt da er gunstigeres Windabtriebsverhalten als die vormals auch verwendeten Profilfahrdrahte zeigte Die Regel Fahrdrahthohe wurde auf 6 0 m festgelegt der Zickzack auf 60 cm und die maximale Nachspannlange auf 1500 m Einwandfreie Stromabnahme musste bis 110 km h gewahrleistet sein Einheitsfahrleitung 1931 Bearbeiten Zum 15 Mai 1931 wurden die Fahrleitungsvorschriften von 1926 in weitreichend uberarbeiteter Form unter dem Titel Dienstvorschrift fur die Ausfuhrung und die Festigkeitsberechnung der Fahrleitungen fur Wechselstrombahnen fur 15 kV Nennspannung neu in Kraft gesetzt Erstmals wurden die Fahrleitungsanlagen mit allen benotigten Einzelteilen in verbindlichen Normzeichnungen des Reichsbahnzentralamts Munchen ausspezifiziert Die Vorschrift forderte einwandfreie Befahrbarkeit der Fahrleitung bis 120 km h Doppeltraktion zweier Elektrolokomotiven war zu berucksichtigen In der Praxis wurden Fahrleitungen der Bauart 1931 bis 110 km h befahren denn bei 120 km h kam es selbst mit modernen Stromabnehmern in Nachkriegs Bauweise haufig zu Bugelspringen Fur die ab 1935 eingefuhrten Stromabnehmer mit Kohleschleifstucken konnten mit der damaligen Entwicklungsstufe dieser Technologie aufgrund des hohen Gewichts zunachst hochstens 90 km h zugelassen werden Vorteile der Kohleschleifstucke waren eine drei bis vierfach langere Standzeit des Fahrdrahts und weniger Funkstorungen fur die Anlieger der Bahnstrecken Der Zickzack wurde auf 50 cm reduziert Der maximale Mastabstand wurde auf 75 m begrenzt Das Kettenwerk war halbwindschief ausgefuhrt Das Tragseil wurde nicht nachgespannt Die Ausleger der Einzelstutzpunkte entsprachen einer suddeutschen Bauart und bestanden aus zwei gebogenen Winkeleisen an denen das Tragseil mit einem bzw bei Gleisbogen unter 300 m mit zwei Isolatoren aufgehangt war Die Systemhohe betrug 1 40 m Die Quertragwerke waren schlesischer Bauart und hatten in der Regel ein geerdetes oberes Richtseil Bei Gleisbogen mit weniger als 800 m Radius war dies so nicht mehr moglich weil sich eine zu starke Schragstellung der Isolatoren am oberen Richtseil ergeben hatte In solchen Fallen musste das obere Richtseil unter Aufwendung zusatzlicher Isolatoren spannungfuhrend ausgebildet werden Die grundsatzliche Bauweise dieser Quertragwerke wurde auch nach dem Krieg und bis in die heutige Zeit beibehalten Die Sicht auf Signale musste entweder durch Aufweitung des Abstands zwischen Mast und Gleis oder durch Einsatz von Mehrgleisauslegern sichergestellt sein In reinen Rangierbereichen konnte Einfachfahrleitung ohne Tragseil gebaut werden Streckentrenner waren bis 50 km h zulassig bei hoheren Geschwindigkeiten mussten Streckentrennungen gebaut werden Fahrleitung mit Doppelfahrdraht 1942 Bearbeiten Anfang der 1940er Jahre war das Reichsbahnzentralamt Munchen vom Reichsverkehrsministerium beauftragt worden eine Einheitsfahrleitung fur hohe Geschwindigkeiten und hohe Strombelastungen bis zur Baureife zu entwickeln mit der zukunftige Streckenelektrifizierungen nach Kriegsende realisiert werden sollten Angepeilt wurden Geschwindigkeiten von 150 bis zu 200 km h Kriegsbedingt kam dieses Projekt uber die Erprobung von Einzelkomponenten nicht hinaus aber die erstellten Unterlagen bildeten die gemeinsame Ausgangsbasis fur die nach dem Krieg getrennt laufende Weiterentwicklung der Fahrleitungen in den beiden deutschen Staaten Die erhalten gebliebenen Zeichnungen zeigten bereits Konstruktionsmerkmale die sich auch in den Nachkriegsbauarten wiederfinden Fur die Einzelstutzpunkte war der Drehausleger der Bauart AEG vorgesehen Aus den Kettenwerken der Bauart Siemens Schuckert ubernahm man das Y Beiseil dessen Lange man nach Versuchen im Jahr 1941 auf 12 Meter festgelegt hatte Die erhohte Stromtragfahigkeit der Fahrleitungsanlage sollte durch Nutzung von Doppelfahrdraht erreicht werden Vor der nach dem Krieg stattdessen ublichen Losung mit auf den Masten mitgefuhrten Verstarkungsleitungen schreckte man aus Kostengrunden zuruck Die beabsichtigte versetzte Aufhangung der Doppelfahrdrahte erwies sich allerdings als wenig praxistauglich da die Abnutzung der beiden Fahrdrahte jeweils an den Hangern stark unterschiedlich ausfiel Parallel zur Fahrleitung mit Doppelfahrdraht wurde allerdings auch eine Variante mit Einfachfahrdraht entwickelt Bauarten der Deutschen Reichsbahn nach 1953 Bearbeiten nbsp Re 1 Stutzpunkt rechts mit Seil als Spitzenanker links mit SpitzenrohrKennzeichnend fur die nach 1945 von der Deutschen Reichsbahn entwickelten Fahrleitungsbauarten war das Streben nach Materialeinsparung Dies ausserte sich zum Beispiel in einer auf der freien Strecke auf 1 40 m reduzierten Systemhohe des Kettenwerks Wenn keine Krafte in Richtung Mast wirken ist bei den Reichsbahn Fahrleitungen die Spitzenverankerung des Auslegerrohres als Seil anstelle eines Rohres ausgefuhrt Markant fur Fahrleitungen in Reichsbahn Bauweise ist auch dass die Spitzenverankerung nicht waagerecht eingebaut wird sondern um 25 cm zum Mast schraggeneigt ist Die Masten konnen dadurch 25 cm kurzer ausfallen Bis 1965 waren zunachst drei Kettenwerksbauarten spezifiziert Re 75 Ohne Y Beiseil Fahrdraht Seitenhalter als Rohr ausgefuhrt Systemhohe 1 40 m Re 120 6 m lange Y Beiseile mit einem Hanger Fahrdraht Seitenhalter in Leichtbauweise Systemhohe 1 40 m Re 160 12 m lange Y Beiseile mit zwei Hangern Fahrdraht Seitenhalter in Leichtbauweise Systemhohe auf 1 80 m erhoht Da es bei der Reichsbahn keine planmassig mit 160 km h befahrbaren Strecken gab wurde die Bauart Re 160 nicht gebaut Ab 1966 wurde das Zeichnungswerk umgestellt und auf nur noch zwei Bauarten reduziert Re 1 Abgeleitet aus der vormaligen Bauart Re 75 aber jetzt bis 100 km h spezifiziert Re 2 Zusammenfassung der vormaligen Bauarten Re 120 und Re 160 12 m lange Y Beiseile mit zwei Hangern Fahrdraht Seitenhalter in Leichtbauweise aber Systemhohe von 1 40 m Spezifiziert bis 160 km h Fur Geschwindigkeiten bis 200 km h hatte die Zentralstelle fur Elektrotechnik der DR eine Bauart Re 3 in der Entwicklung die aber uber eine Versuchsinstallation 1978 bei Radis nicht hinauskam 2 Nach der Wende entwickelte die Reichsbahn noch eine Fahrleitung Re 250 DR die zwischen Breddin und Glowen sowie in Westdeutschland zwischen Almstedt und Giften erprobt wurde Sie entspricht weitgehend der spateren gesamtdeutschen Bauart Re 330 Als nach 1990 die Geschwindigkeiten im Reichsbahn Netz auf bis zu 200 km h erhoht werden sollten erwiesen sich die vorhandenen verhaltnismassig kurzen Masten als hinderlich Hohere Geschwindigkeiten erfordern langere Y Beiseile fur die wiederum eine Systemhohe von nur 1 40 m aufgrund des grosseren Durchhangs eigentlich zu wenig ist Um den Austausch verhaltnismassig junger Masten dennoch zu vermeiden entwickelte die Reichsbahn noch eine Bauart Re 200 DR bei der Y Beiseile analog der westdeutschen Bauart Re 200 in ein Kettenwerk mit nur 1 40 m Systemhohe eingebaut werden konnten Die Erprobung fand auf der Strecke Wiesenburg Gutergluck bei Nedlitz statt 3 ein Einsatz erfolgte spater auf einigen Abschnitten der Bahnstrecke Berlin Halle Bauarten der Deutschen Bundesbahn BearbeitenRe 75 Bearbeiten nbsp Stutzpunkte Bauart Re 75 in einem QuertragwerkDie Re 75 war die einfachste Fahrleitungsbauart der Bundesbahn Auf freier Strecke betragt ihre Systemhohe 1 40 m wahrend sie in Bahnhofen mit 2 0 m Systemhohe installiert wurde Die Seitenhalter sind in der Regel einfache Rohrseitenhalter Da Rohrseitenhalter innerhalb gewisser Grenzen auch auf Druck belastet werden konnen wurden sie bei Gleisbogen mit mehr als 800 m Radius auch an bogeninnen stehenden Masten verwendet Nur bei engeren Gleisbogen kommt ein Leichtbau Seitenhalter am Stutzrohr zum Einsatz Das Tragseil wird bei der Re 75 nicht nachgespannt Y Seile werden nicht verwendet Der Baukostenunterschied zur Bauart Re 160 war immer gering und wurde je nach Untersuchung mit etwa 2 beziffert der grosste Teil davon ruhrte aus der Moglichkeit zur zweifeldrigen Nachspannung her wohingegen die Re 160 ublicherweise mit dreifeldriger Nachspannung aufgebaut wurde Dennoch wurde die Re 75 wahrend der gesamten Bundesbahnzeit zur Elektrifizierung von Bahnhofsgleisen und Strecken geringer Verkehrsbedeutung verwendet Die Verwendung der Bauart ist seit 1992 fur Nebau nicht mehr zugelassen Re 100 Bearbeiten nbsp Re 100 mit Aluminium AuslegerDas Kettenwerk der Re 100 ist sehr ahnlich zur Re 75 allerdings wird hier auch das Tragseil nachgespannt und der Fahrdraht wird mit etwas Vordurchhang eingebaut In fruhen Re 100 Anlagen wurden noch Rohrseitenhalter verwendet die allerdings anders als bei der Re 75 nur auf Zug beansprucht werden Seit der Umstellung auf Aluminium Ausleger werden nur noch Leichtbau Seitenhalter genutzt Die Re 100 ist heute die fur die geringste Geschwindigkeit fur Neubauten zugelassene Bauart bei der Deutschen Bahn AG Im Jahr 2011 wurde eine eurowippentaugliche Variante Re 100i entwickelt Der maximale Mastabstand verringert sich bei dieser Variante von 80 auf 67 Meter Re 120 Bearbeiten Aufbauend auf die Re 100 war in den 1950er Jahren eine Bauart Re 120 spezifiziert Der wesentliche Unterschied zur Re 100 war ein einfaches Y Beiseil von 6 m Lange mit einem Hanger 0 5 m vom Stutzpunkt entfernt Der Baukostenvorteil gegenuber der Re 160 war sehr gering Ab 1960 wurde keine Re 120 mehr gebaut Re 160 Bearbeiten nbsp Quertragwerk Linker Stutzpunkt in Bauart Re 160 rechter in Re 100 Die Re 160 verwendet grundsatzlich Leichtbau Seitenhalter und ein Y Beiseil von 12 m Lange mit zwei Hangern Das Stutzrohr des Seitenhalters wird am Y Beiseil aufgehangt Das Kettenwerk wird ohne Vordurchhang eingebaut Bei fruhen Anlagen betrug die Systemhohe auf freier Strecke 1 80 m und in Bahnhofen 2 0 m Etwa seit den spaten 1970er Jahren lag die Regel Systemhohe einheitlich bei 1 80 m Auch die spezifizierte Art der Kettenwerke in engen Gleisbogen anderte sich im Laufe der Jahre In den fruhen Fassungen der Einbauzeichnungen war unterhalb von 500 m Radius ein 6 m langes Y Beiseil mit einem Hanger vorgesehen Ab Baujahr 1963 wurde dieses Y Beiseil weggelassen Das sich daraus ergebende Kettenwerk mit 10 m Abstand zwischen Stutzpunkt und erstem Hanger wurde in der Praxis allerdings nur selten gebaut In den meisten Anlagen findet sich stattdessen Kettenwerk Re 100 in diesem Einsatzfall Derart enge Gleisbogen sind ohnehin selbst bei Ausreizung der maximalen Uberhohung kaum mit mehr als 100 km h befahrbar Die Nachspannung der Re 160 ist in der Regel dreifeldrig aufgebaut Nur bei verkurzten Mastabstanden aufgrund Gleisbogenradius oder besonders hoher anzunehmender Windgeschwindigkeiten in Kustennahe kamen vierfeldrige bis Baujahr 1993 oder funffeldrige Nachspannungen zum Einsatz um eine ausreichend lange Parallelfuhrung der beiden Fahrdrahte sicherzustellen Fahrdraht und Tragseil werden mit jeweils 10 kN nachgespannt Mit der Bauart Re 160 wurden die weitaus meisten Strecken der Bundesbahn elektrifiziert Seit dem Jahr 2000 ist sie nicht mehr fur Neubau zugelassen und wird durch die Bauart Re 200 ersetzt Es existierte eine Variante Re 160 S Bahn nicht zu verwechseln mit der in Tunnelbereichen eingesetzten Bauart Re S Bahn Wesentlicher Unterschied zur normalen Re 160 war ein auf 70 m anstatt 80 m verkurzter maximaler Mastabstand Die maximale Lange einer Nachspannstrecke betrug 1300 Meter anstatt 1500 Meter bei der Normalausfuhrung Wegen der dadurch geringer ausfallenden Langenanderung des Kettenwerks bei hohem Stromfluss konnte eine hohere Oberstrombegrenzung zugelassen werden Die Verwendung der Re 160 S Bahn ist seit 2000 fur Neubau nicht mehr zugelassen Re 200 Bearbeiten nbsp Re 200 Y Beiseil 18 m am angelenkten SeitenhalterDie Entwicklung der Bauart Re 200 begann mit einem Entwicklungsauftrag an die Versuchsanstalt des Bundesbahnzentralamts Munchen vom Juli 1961 14 Versuchsanordnungen mit verschiedenen Y Beiseilen Hangerabstanden und Stutzrohraufhangungen wurden erprobt Die Empfehlung im Abschlussbericht lautete auf die spater realisierte Anordnung mit 18 m langen Y Beiseilen 4 Hanger an den angelenkten Stutzpunkten und 14 m langen Y Beiseilen 2 Hanger an den umgelenkten Stutzpunkten Bei dieser Anordnung ergaben sich die geringsten Elastizitatsunterschiede des Kettenwerks Bereits bei diesen Versuchen zeigte sich dass im Hochgeschwindigkeitsbereich eine Reduzierung des Mastabstands von 80 m auf 65 m eigentlich gunstig ware weil dadurch die Elastizitatsunterschiede noch weiter reduziert werden konnen Fur die Re 200 konnte dies noch aus wirtschaftlichen Grunden verworfen werden Sie ist anders als die nachstschnellere Bauart Re 250 noch mit dem bis dahin ublichen maximalen Mastabstand von 80 m spezifiziert Der grundsatzliche Aufbau der Stutzpunkte und Nachspannungen entspricht der Bauart Re 160 Die Verwendung unterschiedlicher Y Beiseile je nach Art des Einzelstutzpunkts ist ein markantes Merkmal der Bauart Re 200 Bei anderen deutschen Fahrleitungsbauarten variieren die Y Beiseile allenfalls je nach Mastabstand und Radius des Gleisbogens Die Re 200 war die letzte Fahrleitungsbauart der DB fur die noch eine Aufhangung an Quertragwerken spezifiziert wurde Versuche auf der Strecke Gutersloh Neubeckum im Rahmen der Entwicklung der Bauart Re 250 ergaben 1973 dass vom Nachbargleis uber das Quertragwerk eingetragene Schwingungen eine Aufhangung im Quertragwerk bei noch hoheren Geschwindigkeiten nicht mehr zulassen Da die vergleichsweise starre Aufhangung eines Seitenhalters im Quertragwerk die Wirksamkeit eines Y Beiseils wesentlich herabsetzt mussen als Gegenmassnahme die Y Beiseile besonders lang ausfallen 24 m wenn die Langsspannweite 66 m uberschreitet und das Quertragwerk auf freier Strecke steht Als Besonderheit sind die Y Beiseile der Re 200 am Quertragwerk in einigen Spannweitenbereichen asymmetrisch Ein zusatzlicher Hanger befindet sich in Hauptfahrtrichtung 1 m vor dem Querfeld Nach dem Wegfall aller anderen Fahrleitungsbauarten im Geschwindigkeitsbereich zwischen 100 und 200 km h ist die Re 200 seit dem Jahr 2000 die einzige fur Neubau in diesem Geschwindigkeitsbereich zugelassene Bauart in Deutschland Im Jahr 2011 wurde eine interoperable fur die Eurowippe taugliche Variante Re 200i eingefuhrt Die Entwicklung erfolgte anlasslich des Bauprojekts VDE 8 1 Die Re 200i kommt seitdem bei Komplettneubauten sowie bei Totalerneuerungen zum Einsatz bei denen die vorhandenen Mastfundamente nicht weitergenutzt werden sollen Der maximale Mastabstand ist bei der Re 200i von 80 auf 67 Meter reduziert um den Windabtrieb im zulassigen Rahmen zu halten Re 250 Bearbeiten Die Entwicklung der Bauart Re 250 begann Anfang der 1970er Jahre Als Schlussel zur Erhohung der Befahrungsgeschwindigkeit uber etwa 230 km h hinaus war die Minimierung der Elastizitatsunterschiede des Kettenwerks erkannt worden Dies konnte durch hohere Zugspannung an Fahrdraht und Tragseil erreicht werden Versuche auf der Strecke Gutersloh Neubeckum mit unterschiedlichen Spannweiten und Nachspannungsbauarten ergaben 1973 zunachst dass ein Vordurchhang des Kettenwerks bei hohen Geschwindigkeiten nachteilig ist und ein mit 12 5 kN nachgespanntes Kettenwerk ohne Vordurchhang und mit etwa 60 Meter Langsspannweite die besten Befahrungseigenschaften aufwies In weiteren Experimenten 1976 wurden auf der Versuchsstrecke auch noch hohere Spannkrafte erprobt Die schlussendliche Ausfuhrung war ab 1986 ein gegenuber den Altbauarten verstarktes Kettenwerk ohne Vordurchhang mit 1 80 m Regel Systemhohe 65 m maximaler Langsspannweite und 15 kN Zugkraft an Fahrdraht und Tragseil Um Berechnungen fur die mechanisierte Fahrleitungsmontage zu vereinfachen ist das Tragseil immer lotrecht uber dem Fahrdraht angeordnet Ein Novum bei westdeutschen Fahrleitungsbauarten fur hohe Geschwindigkeiten war auch die Aufhangung der Stutzrohre an den Auslegerrohren anstatt am Y Beiseil Auch dies vereinfacht die Berechnung der Hangerlangen Die dadurch verminderte Elastizitat am Stutzpunkt ist aufgrund der hohen Nachspannkrafte vertretbar Abhangig von der zu uberbruckenden Langsspannweite werden Y Beiseile von 18 m 55 65 m Spannweite oder 14 m zwischen 40 und 55 m Spannweite verwendet Fur Gleisbogen unter 700 m Radius ist ein Kettenwerk ohne Y Seil spezifiziert Die Fahrdrahthohe der Re 250 betragt im Tunnel und auf freier Strecke einheitlich 5 30 m Dieser Wert wurde mit Blick auf moglichst geringe Tunnelquerschnitte festgelegt Schwankende Fahrdrahthohen durch Kettenwerksabsenkungen sind bei hohen Fahrgeschwindigkeiten kritisch Deshalb wird die einheitliche Fahrdrahthohe auch unter Bauwerken durchgehalten In Tunnelbereichen wird die Systemhohe auf 1 10 m reduziert wodurch sich der maximale Abstand der Stutzpunkte auf 44 m verringert Durch den auf 300 mm reduzierten Zickzack des Fahrdrahts ist die Re 250 immer auch eurowippentauglich Die Nachspannung ist immer funffeldrig aufgebaut Die Re 250 ist fur bis zu 280 km h zugelassen Wahrend die ersten Versuchsaufbauten noch eine Ausfuhrung der Ausleger mit Stahlrohren vorsahen wurde im Verlauf der Entwicklung beschlossen stranggepresste Aluminiumrohre zu verwenden Damit wurde erstmals eine Oberleitung mit Aluminiumrohren in Deutschland spezifiziert Im Jahr 1992 wurden letztlich alle Regelbauarten auf Aluminiumrohre umgestellt und der Neubau von Bauarten mit Stahlrohren ist seither nicht mehr zugelassen Hauptvorteil der Aluminiumbauweise ist der Wegfall des Korrosionsschutzanstrichs der bei Stahlbauteilen regelmassig erneuert werden muss Re S Bahn Bearbeiten Fur den Betrieb der DB Baureihe 420 im Stammstreckentunnel der S Bahn Munchen musste eine neue Fahrleitungsbauart entwickelt werden Eine anfahrende Einheit aus drei ET 420 hat inklusive Heizung eine Stromaufnahme von bis zu 900 A Bei 120 Sekunden Zugfolgezeit im Berufsverkehr ergibt sich eine Dauerstrombelastung der Fahrleitungen im Tunnel von bis zu 3200 A Da im S Bahn Tunnel nur wenig Einbauhohe fur die Fahrleitung zur Verfugung steht wurde sie mit Doppelfahrdraht und einer besonders niedrigen Systemhohe von 25 5 cm realisiert Das Tragseil besteht abweichend zu den sonst ublichen Fahrleitungsbauarten nicht aus Bronze sondern aus Kupfer und stellt fur das Kettenwerk 95 mm2 zusatzlichen Kupferquerschnitt zur Verfugung Die Seitenhalter mussen temperaturbedingten Bewegungen des Kettenwerks von bis zu 60 cm folgen Der Stutzpunktabstand betragt 25 m Der Zickzack wird in der Geraden jeweils uber drei anstatt wie sonst ublich uber zwei Stutzpunkte gefuhrt Die Nachspannung erfolgt mit vergleichsweise hohen Kraften 20 kN fur den Fahrdraht 13 kN fur das Tragseil Die Hochstgeschwindigkeit betragt 100 km h Oberirdisch wird das Kettenwerk der Re S Bahn mit einer Systemhohe von 1 80 m und einem Y Beiseil von 16 m Lange mit zwei Hangern gefuhrt Die Re S Bahn kam ausser in Munchen auch auf den Stammstrecken der S Bahnen Stuttgart und Frankfurt Main sowie im Flughafentunnel Dusseldorf zum Einsatz Bauteile der Re S Bahn wurden auch fur Re 100 Re 160 und Re 200 adaptiert und kommen unter besonders niedrigen Bauwerken zum Einsatz dort allerdings mit konventionellem Kettenwerk ohne Doppelfahrdraht und Kupfertragseil Bauarten der Deutschen Bahn BearbeitenIn die Zeit zwischen der deutschen Wiedervereinigung und der Grundung der Deutschen Bahn AG genauer im Jahr 1992 fiel die endgultige Umstellung von Stahlauslegern zu korrosionsfreien Aluminiumauslegern bei Neubauten aller Fahrleitungsbauarten Hier musste aufgrund von Qualitatsmangeln allerdings zunachst einiges an Lehrgeld bezahlt werden Die Fahrleitungsbauarten der Reichsbahn wurden mit Ausnahme der Re 200 DR von der Deutschen Bahn AG nicht fortgefuhrt Der zeitweilige Ubergang zu funktionalen Ausschreibungen von Bauleistungen um die Jahrtausendwende bei denen keine bestimmte Bauart vorgegeben wurde fuhrte zu einigem Wildwuchs bei den Fahrleitungen zum Beispiel firmenspezifische Abwandlungen der Bauart Re 200 mod Spater machte man in den Ausschreibungen wieder detailliertere Vorgaben Ab dem Jahr 2000 durften die Bauarten Re 75 Re 160 und Re 160 S Bahn nicht mehr neu gebaut werden Re 200 mod Bearbeiten Die Ende der 1990er Jahre entwickelte Bauart Re 200 mod entstand aus dem Wunsch heraus auf Ausbaustrecken die Geschwindigkeit uber 200 km h hinaus erhohen zu konnen ohne die vorhandenen Masten mit Abstanden von bis zu 80 m aufgeben zu mussen die Bauart Re 250 erlaubt nur eine maximale Langsspannweite von 65 m Die grosste Befahrungsgeschwindigkeit der Re 200 mod ist 230 km h Es werden Y Beiseile von 18 oder 14 m Lange verwendet deren Verwendung allerdings nicht wie bei der Re 200 von der Art des Stutzpunkts sondern ausschliesslich vom Radius der Gleisbogen abhangig ist Das Kettenwerk wird mit 0 5 Promille Vordurchhang eingebaut um den Fahrdrahtanhub in Feldmitte und am Stutzpunkt zu verstetigen Markant fur die Re 200 mod ist die Verwendung abgewinkelter Seitenhalter Diese wurden zur Einhaltung der Profilfreiheit beim Stromabnehmerdurchgang notwendig da das Stutzrohr nicht wie bei der Re 200 am Y Seil sondern wie bei der Re 250 am Auslegerrohr aufgehangt ist und der Seitenhalter deshalb den gesamten Fahrdrahtanhub aufnehmen muss Von der Re 200 mod wurde keine mit Eurowippe befahrbare Variante entwickelt da sie dann ihren Kostenvorteil gegenuber der Re 250 verlieren wurde Die Bauart Re 200 mod ist seit 2022 endgultig nicht mehr fur den Neubau zugelassen Re 330 Bearbeiten nbsp Stutzpunkt in Re 330Die Hochleistungsoberleitung der Bauart Re 330 wurde auf Seiten der Deutschen Bahn federfuhrend von der vormaligen Zentralstelle fur Elektrotechnik der DR in Halle an der Saale entwickelt aufbauend auf die dortigen Vorarbeiten zur Re 250 DR Die ersten Zeichnungen datieren auf 1993 Der erste Einsatz erfolgte auf der Schnellfahrstrecke Hannover Berlin Der wesentliche Unterschied zur Re 250 sind die erhohten Nachspannkrafte 27 kN am Fahrdraht 21 kN am Tragseil Die weiteren Unterschiede sind gering Das Tragseil ist gegenuber der Re 250 verstarkt das Stutzrohr ist in der Geraden ca 60 mm m geneigt gegenuber nur 20 mm m bei der Re 250 und die Spannweitengrenzen sind leicht unterschiedlich das 14 Meter Y Beiseil wird bei der Re 330 erst ab 44 m anstatt 40 m Spannweite verwendet und die kleinste zulassige Langsspannweite ist auf 36 m erhoht In Tunnelbereichen ist der maximale Stutzpunktabstand mit 50 m etwas grosser als bei der Re 250 Im Rahmen der Voruntersuchungen zur Re 330 wurden auch bislang in Deutschland unubliche Kettenwerksbauarten als Alternativen untersucht zum Beispiel Verbundkettenwerk mit Hilfstragseilen wie in Japan ublich 4 Im Zuge der Neubaustrecke Wendlingen Ulm wird die Re 330 unter neuen Anforderungen wie Bogenradien unter 3000 m sowie Vogelschutz eingesetzt 5 Sicat Bearbeiten nbsp Stutzpunkte in Sicat H1 0Bei den Fahrleitungsbauarten Sicat S1 0 und Sicat H1 0 handelt es sich um Firmenbauarten von Siemens die um die Jahrtausendwende auf einigen deutschen Strecken eingebaut wurden Die Systemhohe ist auf 1 60 m reduziert Die Bauarten sind eurowippentauglich Sicat S1 0 ist bis 230 km h befahrbar Sicat H1 0 ist in Deutschland bis 330 km h spezifiziert Die Stutzrohraufhangung erfolgt bei der Sicat S1 0 am Y Beiseil und bei der Sicat H1 0 am Auslegerrohr Sicat H1 0 verwendet ein sehr langes Y Beiseil von 22 m und spart aufgrund der maximalen Langsspannweite von 70 m gegenuber der Bauart Re 330 einen Mast pro Kilometer ein Literatur BearbeitenGeorg Schwach Oberleitungen fur hochgespannten Einphasenwechselstrom in Deutschland Osterreich und der Schweiz Textband furrerfrey ch PDF 27 6 MB abgerufen am 31 Marz 2022 Georg Schwach Oberleitungen fur hochgespannten Einphasenwechselstrom in Deutschland Osterreich und der Schweiz Bildband furrerfrey ch PDF 49 1 MB abgerufen am 2 April 2022 Friedrich Kiessling Rainer Puschmann Axel Schmieder Fahrleitungen elektrischer Bahnen Planung Berechnung Ausfuhrung Betrieb ISBN 3 89578 407 9 Peter Glanert Thomas Scherrans Thomas Borbe Ralph Luderitz Wechselstrom Zugbetrieb in Deutschland Band 3 Die Deutsche Reichsbahn Teil 2 1960 bis 1993 ISBN 978 3 8356 3353 7 Siehe auch BearbeitenOberleitung BezeichnungEinzelnachweise Bearbeiten Die Vorschriften der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft uber die Ausfuhrung und die Festigkeitsberechnung der Fahrleitungen fur Wechselstrom Fernbahnen In Elektrische Bahnen 2 Jahrgang Heft 2 Charlottenburg 15 Februar 1926 S 49 62 Glanert Scherrans Borbe Luderitz Wechselstrom Zugbetrieb in Deutschland Band 3 Die Deutsche Reichsbahn Teil 2 1960 bis 1993 ISBN 978 3 8356 3353 7 S 217 Glanert Scherrans Borbe Luderitz Wechselstrom Zugbetrieb in Deutschland Band 3 Die Deutsche Reichsbahn Teil 2 1960 bis 1993 ISBN 978 3 8356 3353 7 S 220 Kiessling Semrau Tessun Zweig Neue Hochleistungsoberleitung Bauart Re 330 der Deutschen Bahn In Elektrische Bahnen Band 92 S 234 Christian Lammerskitten The traction power supply of the Wendlingen Ulm high speed rail line In Global Railway Review Nr 2 2022 ISSN 2515 3013 S 24 26 abrufbar nach Anmeldung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fahrleitungsbauarten in Deutschland amp oldid 234072487