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Die Baureihe E 431 war eine Elektrolokomotiv Baureihe der staatlichen italienischen Eisenbahn Ferrovie dello Stato Sie wurde auf dem oberitalienischen Drehstromnetz besonders im Schnellzugdienst auf steigungsarmen geraden Strecken eingesetzt Sie blieb bis 1976 im Betriebsdienst und zwei Lokomotiven sind in Eisenbahnmuseen erhalten geblieben FS E 431Nummerierung E 431 001 037Anzahl 37Hersteller TIBBAnsaldoBaujahr e 1922 1924Ausmusterung 1976Achsformel 1 D1 Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 14 510 mmHohe 3 850 mmGesamtradstand 11 610 mmDienstmasse 91 tReibungsmasse 65 tHochstgeschwindigkeit 100 km hStundenleistung 1 900 kWTreibraddurchmesser 1 630 mmStromsystem 3 6 kV 16 7 Hz DrehstromStromubertragung direkte Stromubertragung von Drehstrom Fahrleitung zu Drehstrom FahrmotorenAnzahl der Fahrmotoren 2Antrieb Stangenantrieb mit Dreieck KuppelstangeBremse HandbremseDruckluftbremse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Merkmale 2 1 Mechanischer Teil 2 2 Elektrischer Teil 2 3 Einrichtung zur Doppeltraktion 3 Modifikationen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Lokomotive wurde ab 1922 bei TIBB und Ansaldo in 37 Exemplaren gebaut Sie kann technisch als eine verlangerte Version der FS E 330 angesehen werden Die vier Antriebsachsen konnten die Leistung wesentlich besser auf die Schienen bringen Vom Einsatzgebiet her war sie bevorzugt auf langen flachen Strecken im Einsatz Auf Bergstrecken war ihre Zugkraft im Bereich 50 km h mangelhaft wodurch sie nur mit Doppeltraktion verwendet werden konnte Auch beschadigte sie auf kurvenreichen Strecken den Oberbau 1 Aber fur den Schnellzugdienst im Piemont und Ligurien waren sie wie geschaffen Die schweren Schnellzuge auf diesen Strecken die eine Lange von bis zu 20 Wagen hatten mussten von den Lokomotiven in Doppeltraktion mit gleichen oder fremden Lokomotiven FS E 333 FS E 432 gefahren werden Auch auf der steigungslosen Riviera Strecke Genua Ventimiglia waren die Lokomotiven in ihrem Element Stationierungsdaten fehlen von den Lokomotiven Lediglich von 1973 sind Einsatzbilder aus dem Depot Alessandria vorhanden 2 Zur Endzeit des oberitalienischen Drehstromnetzes waren nur noch Einsatze auf den kurvenreichen Strecken um Alessandria und S Giuseppe di Cairo sowie Asti und Acqui Terme moglich wodurch auf die Lokomotiven weitgehend verzichtet werden konnte Dennoch sind einige Lokomotiven bis 1976 im Einsatz geblieben Durchaus hatte die Lokomotive unter den Eisenbahnfreunden einige Fans wodurch es zu dem Erhalt von zwei Fahrzeugen kam die E 431 027 befindet sich im Museo Ferroviario Piemontese bei Savigliano Die E 431 037 die bei der Krokodil Ausstellung prasentiert wurde und bis 1989 in dem Verkehrshaus der Schweiz in Luzern stand befindet sich heute in dem Technik Museum Speyer Technische Merkmale BearbeitenMechanischer Teil Bearbeiten Die Lokomotive war die erste Lokomotive des oberitalienischen Drehstromnetzes mit vier Achsen und zwei Antriebsmotoren Die Laufachsen wurden mit der jeweils angrenzenden Treibachse zu einem Zara Gestell verbunden Trotzdem hatten die Lokomotiven einen schlechten Bogenlauf vermutlich durch den vergrosserten Treibradstand und fehlende geeignete Mittel wie Spurkranzschwachung und Seitenverschiebbarkeit der Achsen Die Treibrader waren wie bei Dampflokomotiven ausgefuhrt als Speichenrader mit Gegengewichten und einem Winkel der Kurbeln zueinander von 90 Auf dem kraftig ausgefuhrten Rahmen war ein von diesem abnehmbares Gehause montiert welches im Inneren die beiden tief im Rahmen gelagerten Antriebsmotoren und das Schaltwerk verbarg Ausserdem war darinnen der Fuhrerstand des Lokfuhrers An den Spitzen der Lokomotive waren zwei Vorbauten angesetzt in ihnen befanden sich die Hilfsbaugruppen wie Ventilatoren Flussigkeitsanlasser Kompressoren und Druckluftbehalter fur die pneumatische Bremse und der Hauptschalter Das Fahrgestell war von der SBB Ae 3 6 II ubernommen worden die beiden tief im Rahmen liegenden Antriebsmotoren wirkten uber ein Dreieck Gestange auf die zweite Kuppelachse Der Abstand zu den angrenzenden Kuppelachsen wurde sehr gross gewahlt der Abstand der letzten Kuppelachse zur vorhergehenden war entsprechend geringer Bei Hauptausbesserungen mussten die Fahrmotoren der Lokomotiven nach unten anstatt nach oben abgenommen werden 3 Elektrischer Teil Bearbeiten Der elektrische Teil der Lokomotive wurde aus den beiden Antriebsmotoren gebildet die umschaltbar als sechspolige bzw achtpolige Drehstrommotoren ausgefuhrt waren Ausgefuhrt waren die Lokomotiven mit vier Geschwindigkeitsstufen 37 5 km h 50 km h 75 km h und 100 km h Leistungs und Zugkraftangaben sind in den Geschwindigkeitsstufen nicht in der Literatur angegeben nur soll die Zugkraft bei der Geschwindigkeit von 50 km h sehr gering gewesen sein so dass die Maschine fur Bergstrecken nicht gut geeignet war 4 Der von der Fahrleitung ubernommene Drehstrom wurde mit dem optimalen Leistungsfaktor den Fahrmotoren zum Antrieb ubergeben Wie bei der FS E 330 hatten die Rotoren der beiden Drehstrommotoren insgesamt sieben Schleifringe vier auf dem einen Wellenende drei auf dem anderen Wellenende Dadurch wurden in Kombination zwischen der verschiedenen Polzahl und der Parallelschaltung bzw der Reihenschaltung insgesamt vier Fahrstufen erreicht 5 Zwischen den vier Fahrstufen diente der Flussigkeitsanlasser der als sogenannter Beschleuniger zwischen den Dauerfahrstufen diente Dieses Aggregat arbeitete als Flussigkeitswiderstand der eine gleichmassige Beschleunigung beim Anfahren und beim Wechseln auf eine hohere Geschwindigkeitsstufe ermoglichte Die Wirkungsweise des Flussigkeitsanlassers und die Steuerung der Lokomotive geschah wie bei der E 330 Da sich die Sodalosung beim Beschleunigen erwarmte und zum Teil verdunstete musste die Lokomotive beim Aufrusten im Depot und von Zeit zu Zeit Wasser fur die Widerstande nachfullen Dadurch konnten sie nur effektiv in den Geschwindigkeitsstufen arbeiten Die Kuhlflussigkeit durchlief einen Rohrwarmetauscher und konnte beim Fahren in den Geschwindigkeitsstufen wieder abgekuhlt werden Trotzdem war von Zeit zu Zeit ein Wechsel der Flussigkeit erforderlich 6 Einrichtung zur Doppeltraktion Bearbeiten Nachdem sich bei Versuchen mit den Lokomotivbaureihen FS E 551 und FS E 554 die Einfuhrung eines Comando multiplo als erfolgreich erwies wurden die Experimente mit dieser Einrichtung auch auf grossradrige Lokomotiven des oberitalienischen Drehstromnetzes ausgedehnt darunter mit zwei Lokomotiven der Reihe FS E 333 und den beiden E 431 023 und E 431 026 Die Maschinen wurden im Januar 1960 nach dem System Ligure umgebaut und zeigten im artreinen sowie vermischten Betrieb des Comando multiplo gute Resultate Grundvoraussetzung fur einen reibungslosen Betrieb sind annahernd gleiche Durchmesser der Antriebsrader der Lok wodurch im Betriebsdienst der Lokomotiven mit Comando multiplo standig die Raddurchmesser angeschrieben waren Beim Wasserfassen ergab sich durch das Comando multiplo die Schwierigkeit dass mehrmals Wasser gefasst werden musste worauf manchmal mehrere Wasserhalte fur die Versorgung der zweiten Lokomotive eingeplant waren Es konnten auch Lokomotiven mit unterschiedlichen Raddurchmesser z B E 431 bzw FS E 554 mit dem Comando multiplo verwendet werden wenn das Verhaltnis der Polzahl und des Kurbelkreisdurchmessers der Motoren zusammenpasste 7 Von den Lokomotiven der Reihe E 431 wurden definitiv vier Lokomotiven mit dem Comando multiplo ausgerustet die E 431 018 die E 431 023 die E 431 026 und die E 431 036 8 Modifikationen Bearbeiten nbsp Vorderansicht der Lokomotive E 431 027 in dem Museo Ferroviario PiemonteseBei den Lokomotiven gab es einige Versuche die vorhandenen Leistungsdefizite zu beseitigen die aber insgesamt nicht erfolgreich waren Der langliche Vorbau wurde einige Male abgekurzt was das Aussehen der Lokomotiven etwas plumper wirken liess 9 10 Selbstverstandlich gab es Veranderungen in der pneumatischen Bremse und der elektrischen Beleuchtung Hatten die Lokomotiven anfangs noch Gasbeleuchtung wurde spater eine elektrische Beleuchtung gewahlt Literatur BearbeitenJoachim von Rohr Ligurischer Drehstromsommer 1963 EK Verlag Freiburg 2014 ISBN 978 3 88255 469 4 Wolfgang Messerschmidt Geschichte der italienischen Elektro und Diesel Lokomotiven Orell Fussli Verlag Zurich 1969Siehe auch BearbeitenListe der italienischen Lokomotiven und TriebwagenWeblinks BearbeitenInternetseite uber die E 431 auf der italienischen Wikipedia italienisch Internetseite uber Drehstromeloks in Italien Fotos der Lokomotive auf photorail Archiv Internetseite mit Fotos der Lokomotiven aus dem Jahr 1973 Internetseite uber die E 431 027 im Museo Ferroviario Piemontese italienisch Archiv Internetseite mit Fotografien von der E 431 Internetseite uber die Lokomotive auf il treno italienisch Archiv Fotos der E 431 037 im Technik Museum Speyer auf www bahnbilder de Werkfoto der E 431 016 auf dem digitalen Eisenbahnarchiv Archiv Einzelnachweise Bearbeiten Internetseite uber den Einsatz der Lokomotive E 431 auf Drehscheibe online Internetseite uber den Einsatz der Lokomotive E 431 auf Drehscheibe online Wolfgang Messerschmidt Geschichte der italienischen Elektro und Diesel Lokomotiven Orell Fussli Verlag Zurich 1969 Seite 40 Joachim von Rohr Ligurischer Drehstromsommer 1963 EK Verlag Freiburg 2014 ISBN 978 3 88255 469 4 Seiten 24 und 38 Wolfgang Messerschmidt Geschichte der italienischen Elektro und Diesel Lokomotiven Orell Fussli Verlag Zurich 1969 S 38 Joachim von Rohr Ligurischer Drehstromsommer 1963 EK Verlag Freiburg 2014 ISBN 978 3 88255 469 4 Seite 14 Joachim von Rohr Ligurischer Drehstromsommer 1963 EK Verlag Freiburg 2014 ISBN 978 3 88255 469 4 Seite 17 Erminio Mascherpa Il comando multiplo delle locomotive trifasi in Italmodel ferrovie 26 1974 n 177 Seiten 6129 6135 Joachim von Rohr Ligurischer Drehstromsommer 1963 EK Verlag Freiburg 2014 ISBN 978 3 88255 469 4 Seite 14 Joachim von Rohr Ligurischer Drehstromsommer 1963 EK Verlag Freiburg 2014 ISBN 978 3 88255 469 4 Seite 17 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title FS E 431 amp oldid 238023885