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Die Baureihe E 332 war eine Elektrolokomotiv Baureihe der staatlichen italienischen Eisenbahn Ferrovie dello Stato Sie wurde auf dem oberitalienischen Drehstromnetz im leichten Reisezugdienst eingesetzt Die Lokomotiven waren bis 1963 in Betrieb und keine Lokomotive der Reihe ist erhalten geblieben FS E 332Nummerierung E 332 1 6spater E 332 001 006Hersteller Nicola RomeoMaschinenfabrik OerlikonBaujahr e 1914 1917Ausmusterung 1963Achsformel 2 C2 Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 13 370 mmGesamtradstand 10 600 mmDienstmasse 92 tReibungsmasse 48 tHochstgeschwindigkeit 100 km hStundenleistung 1 900 kWAnfahrzugkraft 93 kNTreibraddurchmesser 1 630 mmStromsystem 3 6 kV 16 7 Hz DrehstromStromubertragung direkte Stromubertragung von Drehstrom Fahrleitung zu Drehstrom FahrmotorenAnzahl der Fahrmotoren 2Antrieb Schragstangenantrieb mit 2 BlindwellenBremse HandbremseDruckluftbremse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Beschreibung 2 1 Mechanischer Teil 2 2 Elektrischer Teil 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erfolgreiche Entwicklung des oberitalienischen Drehstromnetzes fuhrte nach der Entwicklung der ersten Lokomotiven FS E 550 und FS E 330 ab 1908 zu dem Bestreben der FS das Monopol der Societa Italiana Westinghouse durch die Schaffung einer Lokomotive anderer Konstruktion zu durchbrechen Daraus entstanden die Lokomotiven der Reihen FS E 331 und FS E 332 Es entstand von dieser Lokomotive 1913 ein Auftrag von 6 Maschinen wobei fur den elektrischen Teil Lizenzen der Firma Maschinenfabrik Oerlikon verwendet wurden Vorgesehen waren die Lokomotiven fur die Verwendung auf mit Drehstrom elektrifizierten Strecken in der Ebene und auf Strecken in Fluss Gebieten speziell fur die Strecke Genua Savona die am 1 September 1916 elektrifiziert wurde Die Bezeichnung der Lokomotive ist nach folgenden Schema abgeleitet E bedeutet Elektrolokomotive die erste 3 zeigt die Anzahl der gekuppelten Achsen mit drei an die zweite 3 klassifiziert die Lokomotive als eine mit grosseren Kuppelraddurchmesser fur die Verwendung von Personenzugen und die dritte Ziffer 2 zeigt die zweite konstruktive Ausfuhrung entsprechend der zwei ersten Ziffern an Diese Bezeichnung trat seit 1917 in Kraft und wurde ab 1931 mit einem ausseren Schild an dem Kasten kenntlich gemacht Auf Grund des Eintritts von Italien in den Ersten Weltkrieg kam es erst 1917 zur Auslieferung aller sechs Lokomotiven Auch entstanden die Lokomotiven mit einigen Mangeln im mechanischen wie im elektrischen Bereich die einerseits auf die Umgehung der Patente von Societa Italiana Westinghouse als auch auf Kriegsgrunde zuruckzufuhren waren Die Lokomotiven kamen 1917 1918 zu Probefahrten bei denen sie selbstandig Fahrten mit einer Geschwindigkeit von 75 km h und mit Zugen von einer Masse von 230 t unternahmen Das waren funf vierachsige Personenwagen des Typs 1921 Eingeteilt wurden die FS E 332 dann in Dienstplane bei denen im Geschwindigkeitsbereich 37 und 50 km h 430 t befordert werden konnte bei einer Geschwindigkeit von 75 km h war 400 t als Last vorgesehen und bei einer Geschwindigkeit von 100 km h 300 t Ab 1925 fuhren die Lokomotiven dann Zuge mit einer Masse von 410 t von Genua aus bis sie durch die FS E 333 ersetzt wurden Diese Lokomotive hatte ein wesentlich gunstigeres Verhaltnis von Reibungsgewicht zu Gesamtgewicht wodurch die Lokomotiven danach den Dienst auf wenig anspruchsvollen Nebenlinien unternahm 1 Auf Grund der enttauschenden Resultate der Prufung gab es Verhandlungen mit der Firma Maschinenfabrik Oerlikon uber die Beseitigung der Schwachstellen der Lokomotive die aber nie ausgefuhrt wurden Lediglich um 1930 wurde die elektrische Einrichtung in der Hauptwerkstatt Turin umgeandert Die Steuerung der Widerstande wurde von einer pneumatischen in eine elektropneumatische umgeandert was eine Vereinfachung der Arbeit des Lokfuhrers brachte Die Lokomotiven waren von 1917 bis 1921 in Rivarolo Ligure von 1921 bis 1925 in Rivarolo Ligure und Genova Piazza Principe beheimatet Von 1925 bis 1931 waren sie in Genua Teralba beheimatet Ab 1934 waren sie in Turin beheimatet Nach der Umstellung der Eisenbahnlinien im Piemont auf Gleichstrom bzw Dieselbetrieb wurden sie ab 1961 noch einmal nach Savona umbeheimatet wo sie bald darauf ausgemustert wurden Die letzte betriebsfahige Lokomotive war die E 332 003 die im Juni 1963 noch fahrfahig war 2 Verschrottet wurden die Lokomotiven dann bis Ende 1964 Die Lokomotiven galten nur als Durchschnitt im Bereich der Zuverlassigkeit im Vergleich mit den anderen Lokomotiven des oberitalienischen Drehstromnetzes Nach dieser Reihe war das Kapitel der Zusammenarbeit der FS mit Firmen aus der Schweiz im Bereich von Drehstromlokomotiven beendet Auch im Betriebsdienst waren die Lokomotiven nicht sehr beliebt Es ist aus der Literatur nicht zu entnehmen dass sie eine Heizeinrichtung fur den Reisezugdienst besassen Also konnten sie im Winterbetrieb nur mit einem Heizwagen betrieben werden Der Hauptschalter befand sich bei den Lokomotiven im Rucken des Lokfuhrerstandes ohne Schutzeinrichtung Dabei soll es Explosionen mit todlichen Ausgang infolge Uberstrom durch das ausspritzende heisse Ol gegeben haben Das brachte den Lokomotiven den wenig positiven Spitznamen Assassine oder Casse da morto Kasten des Todes ein 3 Technische Beschreibung BearbeitenDie Lokomotiven und auch die FS E 331 unterschieden sich von den anderen Lokomotiven des oberitalienischen Drehstromnetzes durch die Ausfuhrung als lange glatte Kastenlokomotive ohne jegliche Vorbauten mit Endfuhrerstanden und Aufstiegen auf beiden Seiten sowie die Vorlauf Drehgestelle Von der FS E 331 war die Reihe FS E 332 nur nach mehrmaligem Hinsehen zu unterscheiden der einzige augenscheinliche Unterschied bestand in der Dachform zwischen den Stangenstromabnehmern hatte die FS E 332 einen zusatzlichen Aufbau der vordere Teil des Daches bis zum Fuhrerstand war bei ihr leicht angeschragt bei der FS E 331 war er gerade Mechanischer Teil Bearbeiten Das Laufwerk der Lokomotive war fur einen leichten Bogenlauf auf den kurvenreichen Strecken um Genua ausgewahlt worden Angeregt wurde die Konstruktion durch die Lokomotive E 3101 der Chemin de Fer du Midi aus Frankreich die damals noch als Stangenlokomotive gebaut wurde Die Fahrmotoren waren im Vergleich zur FS E 330 nach oben verlegt und besassen einen Durchmesser von 2 140 mm Von diesen wurden uber einen Schragstangenantrieb zwei zwischen den Laufachsen liegende Blindwellen angetrieben wovon die Treibrader angetrieben wurden Das brachte eine erhebliche Gewichtszunahme bei der Lokomotive gegenuber der Konstruktion von Societa Italiana Westinghouse die Lokomotive hatte ein spezifisches Gewicht von 21 5 kW t Hinzu kamen noch Storungen durch komplizierteren Massenausgleich Elektrischer Teil Bearbeiten Die elektrische Ausrustung der Lokomotive ist nach einem Patent der Firma Maschinenfabrik Oerlikon entstanden Sie sah eine Schaltung der Motoren in Serienschaltung mit 6 und 8 Polen sowie in Parallelschaltung mit 6 und 8 Polen vor Der von der Fahrleitung ubernommene Drehstrom wurde mit dem optimalen Leistungsfaktor den Fahrmotoren zum Antrieb ubergeben Zwischen den vier Fahrstufen wurden keine Flussigkeitsanlasser wie bei den anderen Lokomotiven des oberitalienischen Drehstromnetzes verwendet sondern die Stromregelung geschah uber metallene Widerstande Diese Widerstande dienten als sogenannter Beschleuniger zwischen den Dauerfahrstufen Durch sie wurde eine gleichmassige Beschleunigung beim Anfahren und beim Wechseln auf eine hohere Geschwindigkeitsstufe ermoglicht Das brachte ebenfalls eine bedeutende Erhohung des Gewichtes der Lokomotive gegenuber der FS E 333 besass die Lokomotive rund 15 t mehr Gewicht Die Steuerung der Umschaltung zwischen den einzelnen Geschwindigkeitsstufen wurde anfangs pneumatisch realisiert nach 1930 wurde sie auf eine elektropneumatische Steuerung umgebaut was eine Vereinfachung der Bedienung bedeutete Die Widerstande benotigten eine zusatzliche Kuhlung die mit zwei Elektroventilatoren mit einer Gesamtleistung von 12 kW realisiert wurde Die Ausfuhrung der Kuhlung war ebenfalls eine Quelle von Storungen im rauen Alltagsbetrieb Die Lokomotiven arbeiteten in den Geschwindigkeitsstufen 37 5 km h 50 km h 75 km h und 100 km h Innerhalb dieser Geschwindigkeitsstufen leisteten sie bei 37 5 km h 950 kW und hatten eine Zugkraft von 88 kN Bei 50 km hatten sie eine Leistung von 1 280 kW und eine Zugkraft von 88 kN Bei 75 km h hatten sie eine Leistung von 2 000 kW und eine Zugkraft von 93 kN Bei Hochstgeschwindigkeit betrug die Leistung 1 900 kW und die Zugkraft 59 kN 4 5 Literatur BearbeitenJoachim von Rohr Ligurischer Drehstromsommer 1963 EK Verlag Freiburg 2014 ISBN 978 3 88255 469 4 Siehe auch BearbeitenListe der italienischen Lokomotiven und TriebwagenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons FS E 332 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite uber die Lokomotive E 332 mit technischen Daten und Fotos italienisch Archiv Skizze der Lokomotive E 332Einzelnachweise Bearbeiten Joachim von Rohr Ligurischer Drehstromsommer 1963 EK Verlag Freiburg 2014 ISBN 978 3 88255 469 4 S 23 Joachim von Rohr Ligurischer Drehstromsommer 1963 EK Verlag Freiburg 2014 ISBN 978 3 88255 469 4 S 22 Alessandro Albe Quando i treni avevano un nome in Tutto treno amp storia Ausfuhrung 3 2000 Seite 25 Internetseite uber die Lokomotive E 332 Memento des Originals vom 7 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot larotaia org Internetseite uber die Lokomotive E 332 Memento des Originals vom 11 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www leferrovie it Abgerufen von https de wikipedia org w index php title FS E 332 amp oldid 227499252