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Extremely Low Frequency kurz ELF englisch fur extrem niedrige Frequenz ist laut ITU der Teil des elektromagnetischen Spektrums der elektromagnetische Wellen mitFrequenzen von 3 30 Hz und dementsprechend Wellenlangen von 10 000 bis 100 000 km umfasst Es schliessen sich gemass ITU dieSuper Low Frequency SLF mit 30 300 Hz und dieUltra Low Frequency ULF mit 300 3000 Hz an Teilweise wird dieser gesamte Funkwellen Bereich von 3 Hz bis 3 kHz ungeachtet der ITU Einteilung als ELF bezeichnet 1 Daran schliessen sich dieLangstwellen Very Low Frequency VLF mit 3 30 kHz an Der gesamte Bereich zwischen 3 Hz und 30 kHz wird u a auch in der Literatur der ionospharischen Radiowellen Ausbreitung als Low Frequency bzw Niederfrequenz bezeichnet 2 3 Dieser Artikel beschaftigt sich mit den Bereichen ELF und SLF Inhaltsverzeichnis 1 Quellen Ausbreitung Anwendung 2 Empfangsantennen 3 Empfanger 4 Storquellen 5 Wechselwirkungen mit dem menschlichen Organismus 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseQuellen Ausbreitung Anwendung BearbeitenIm Besonderen werden ELF Wellen fur die U Boot Kommunikation eingesetzt da diese elektromagnetischen Wellen aufgrund ihrer niedrigen Frequenz eine sehr grosse Bodenwellenreichweite besitzen und im schlecht leitenden Meerwasser auch nach grosserer Eindringtiefe noch nachweisbar sind 4 Allerdings sind mit derart niedrigen Frequenzen nur sehr geringe Datenubertragungsraten moglich Diese soll in den 1970er Jahren beim Seafarer System der US Navy bei rund 10 Bit je Minute gelegen haben was jedoch ausreicht um zahlreiche in Form sehr kurzer Zeichengruppen kodierte Befehle zu ubermitteln Nachweislich existieren derzeit nur drei ELF Sender Die Sendeanlagen am Clam Lake 5 Wisconsin und Escanaba River State Forest Michigan fur das stillgelegte amerikanische System Sanguine Sendefrequenz 76 Hz und der Sender des russischen Systems ZEVS Sendefrequenz 82 Hz in der Nahe von Murmansk Je geringer die Frequenz einer elektromagnetischen Welle ist umso grosser ist die zugehorige Wellenlange die sich aus Frequenz und der Ausbreitungsgeschwindigkeit errechnet Wahrend die Wellenlangen im Bereich der Funkfrequenzen von etwa einem Millimeter Radar bis einigen hundert Metern Mittelwelle reichen liegen sie bei ELF Wellen im Bereich von mehreren tausend Kilometern Lange Da Frequenzen unter 9 kHz wie der ELF Bereich nicht unter die Richtlinien der ITU fallen darf man in zahlreichen Landern allerdings nicht in Deutschland im ELF Bereich einen Sender ohne Lizenz betreiben sofern er keine Oberwellen mit Frequenzen uber 10 kHz erzeugt Allerdings durfte ein solcher Sender mit den fur Amateure in der Praxis realisierbaren Antennen nur eine Reichweite von hochstens einigen Kilometern haben Es gibt auch naturlich vorkommende ELF Wellen Frequenzen von ca 7 bis 8 Hz entstehen als sogenannte Schumann Resonanz durch naturliche atmospharische Storungen Spherics nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Typisches ELF Spektrum Ein Viertelwellenstrahler oder eine abgestimmte Dipolantenne hatte bei ELF Wellen einige Hundert Kilometer Lange Solche Sendeantennen konnten nur ausserst schwer realisiert werden Deshalb wird in diesem Frequenzbereich mit einem Bodendipol gesendet Empfangsantennen Bearbeiten nbsp Luftspule als Empfangsantenne fur VLFFur den Empfang sehr tiefer Frequenzen verwendet man vorzugsweise magnetische induktive Antennen da diese relativ unempfindlich gegenuber Funkstorungen sind Ausserdem kann der Abstand zum Erdboden gering sein weil dieser unmagnetisch ist Wie im Bild gezeigt konnen das fur hohere Frequenzen oberhalb 1000 Hz Luftspulen mit hunderten Windungen sein Fur sehr tiefe Frequenzen unter 100 Hz versieht man die Spulen mit einem Weicheisenkern um die Empfangsspannung zu erhohen siehe Ferritstabantenne Magnetische Antennen besitzen eine Richtwirkung Will man nur eine Frequenz empfangen kann die Empfindlichkeit durch Parallelschaltung eines Kondensators geeigneter Grosse erheblich gesteigert werden Die Bandbreite des so gebildeten Schwingkreises kann sehr gering sein wenige Prozent der Mittenfrequenz Drahtantennen die vorzugsweise auf elektrische Felder reagieren sind aus verschiedenen Grunden schlecht geeignet konnen aber durch Resonanztransformatoren wirkungsvoll an die Empfangselektronik angepasst werden Sie sind meist erheblich kurzer als das Optimum 1 4 der Wellenlange und dementsprechend hochohmig Es werden daher Vorverstarker hoher Eingangsimpedanz benotigt 6 Waagerechte Dipolantennen mit notwendigerweise im Vergleich zur Wellenlange geringer Hohe uber dem leitfahigen Erdboden besitzen eine hohe Dampfung Empfanger BearbeitenZum Empfang von Extremely Low Frequency kann neben analog arbeitenden Empfangern auch ein Personal Computer oder ein Mikrocontroller mit integrierter Soundkarte beziehungsweise Analog Digital Umsetzer eingesetzt werden Die Signale werden mit einer Spule empfangen Eine Software kann zum Beispiel eine FFT Analyse ausfuhren und ein Spektrogramm darstellen Storquellen BearbeitenDie Storquellendichte nimmt zu niedrigen Frequenzen hin deutlich zu Zum einen bedeutet die grosse Reichweite dass auch weit entfernt liegende Storquellen den Empfang beeintrachtigen konnen Zum anderen liegen diese Frequenzen in der Nahe von Gleichfeldern deren Schwankungen Seitenbander im ELF Bereich erzeugen Stromversorgung 16 17 Hz 50 Hz 60 Hz Schumann Resonanz 7 bis 8 Hz Schwankungen des Erdmagnetfeldes Sonnenwinde Atmospharische StorungenWechselwirkungen mit dem menschlichen Organismus BearbeitenDas Frequenzspektrum menschlicher Gehirnstrome sichtbar gemacht im EEG liegt ebenfalls im Bereich von 0 bis 50 Hz Prinzipiell sind Wechselwirkungen zwischen starken elektromagnetischen Feldern und EEG Mustern bei einigen an der Justus Liebig Universitat Giessen durchgefuhrten Experimenten nachgewiesen worden Dabei trat Dampfung 7 oder Aktivitatssteigerung 8 9 auf oder es war kein Effekt auf das EEG feststellbar Die EEG Veranderungen waren bei diesen Experimenten stets symptomlos 9 10 Vergleich Frequenzband ELF zur Frequenz des menschlichen Gehirns in Relation zum Bewusstseinszustand gemessen mit EEG EEG Frequenzband Delta Theta Alpha Beta Gammatypische Hirnaktivitat Tiefschlafund Koma Traumschlaf Hypnoseund Trance entspannter Wachzustandund Meditation normalerWachzustand motorische undkognitive ProzesseFrequenzbereich Hz 0 4 3 5 4 7 8 13 12 30 25 100Bereich elektromagnetischer Wellen Sub ELF ELF SLFSiehe auch BearbeitenBEXUS BEXUS 30Einzelnachweise Bearbeiten https web archive org web 20100527095828 http lws trt gsfc nasa gov trt liemohn05eos pdf Michael W Liemohn Ann Arbor Anthony A Chan Unraveling the Causes of Radiation Belt Enhancements Eos Jahrgang 88 No 42 16 Oktober 2007 Seite 426 K Davies Ionospheric Radio Peregrinus Ltd London 1990 englisch K Rawer Wave Propagation in the Ionosphere Kluwer Publ Dordrecht 1993 englisch vom Militar so bezeichnet obwohl eigentlich Super Low Frequency SLF Extremely Low Frequency Transmitter Site Clam Lake Wisconsin PDF 910 kB United States Navy fact file Federation of American Scientists abgerufen am 9 Juli 2016 englisch Meinke und Friedrich Wilhelm Gundlach Taschenbuch der Hochfrequenztechnik Springer 1992 ISBN 3 540 54715 0 S N37 Anne Schienle Rudolf Stark Rainer Kulzer Rene Klopper Dieter Vaitl Atmospheric electromagnetism Individual differences in brain electrical response to simulated sferics In International Journal of Psychophysiology Band 21 Nr 2 3 1996 S 177 188 doi 10 1016 0167 8760 95 00052 6 Anne Schienle Rudolf Stark Bertram Walter Dieter Vaitl Rainer Kulzer Effects of Low Frequency Magnetic Fields on Electrocortical Activity in Humans A Sferics Simulation Study In The International Journal of Neuroscience Band 90 Nr 1 2 1997 S 21 36 doi 10 3109 00207459709000623 a b A Schienle R Stark D Vaitl Electrocortical responses of headache patients to the simulation of 10 kHz sferics In The International Journal of Neuroscience Band 97 Nr 3 4 1999 S 211 224 A Schienle R Stark D Vaitl Sferics provoke changes in EEG power In The International Journal of Neuroscience Band 107 Nr 1 2 2001 S 87 102 Radiowellen Extremely Low Frequency Langstwellen Langwellen Mittelwellen Kurzwellen Ultrakurzwellen Dezimeterwellen Zentimeterwellen Millimeterwellen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Extremely Low Frequency amp oldid 233852519