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Die Evangelische Stadtkirche Walldorf wurde in den Jahren 1858 bis 1861 im neugotischen Stil erbaut Als weithin sichtbares Bauwerk steht sie im Zentrum von Walldorf einer Stadt im Rhein Neckar Kreis in Baden Wurttemberg Evangelische Stadtkirche WalldorfAnsicht von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Orgel 3 Orgel von 1861 bis 1965 4 Glocken 5 Weblinks 6 NachweiseArchitektur BearbeitenIn der Mitte des vorigen Jahrhunderts fand die Gotik im Kirchenbau eine neue Beachtung Sie entsprach dem damaligen religiosen Gefuhl Aus diesem kulturellen und religiosen Zeitgeist entwickelte sich auch die Konzeption fur eine neugotische Kirche in Walldorf Der neugotische Stil ist streng und mit einheitlicher Klarheit durchgefuhrt Die architektonische Harmonie ist trotz verschiedener Renovierungen bis heute erhalten geblieben Die Kirche ist eine nach Osten ausgerichtete dreischiffige Hallenkirche mit erhohten Chor Dieser ist in der Farbgebung und Ornamentik am reichhaltigsten ausgestaltet Typisch fur den gotischen Baustil ist der in die Hohe strebende Raum mit den machtigen langgestreckten Saulen die ein Bogengewolbe tragen das mit kreuzformigen Rippen durchzogen ist Das gotische Gewolbe ruht auf 12 Saulen Die Kapitelle sind mit Akanthusornamenten versehen Das Saulenkapitell bildet den homogenen Ubergang von den Bundelpfeilern zu den Kreuzrippen des Gewolbes Die Kreuzrippen streben auf einen Schlussstein zu der mit Ornamenten bemalt ist Die hohen Wandflachen sind von grossen hellen Masswerkfenstern durchbrochen die sich nach oben in einem fur die Gotik typischen Spitzbogen verjungen In den Spitzbogen wurden die Fenster mit farbigen figurlichen Motiven ausgestaltet Nur das Mittelfenster im Altarraum ist als Blindfenster mit einem Gemalde versehen Das Gemalde mit der Darstellung Christus am Kreuz stammt von dem Maler Joseph Anton Nikolaus Settegast aus der Grundungszeit der Kirche Die hohen Fenster machen die Kirche zu einem lichterfullten Raum Das Spitzbogenmuster der Fenster ist als Gestaltungselement unter anderem am Altar am Taufstein an der Kanzel und an den Stirnseiten der Banke weitergefuhrt worden Der 58 m hohe Kirchturm bestimmt noch heute zusammen mit dem Turm der katholischen Kirche St Peter die Silhouette der Stadt Der von weit her sichtbare neugotische Bau hat das Freiburger Munster zum Vorbild Wie in Freiburg setzen sich die vielfach gestuften Strebepfeiler nach oben hin in Fialen fort Ein weiteres typisches gotisches Bauelement sind die Ziergiebel und die acht offenen spitzbogigen Turmfenster Die Turmspitze kront seit einigen Jahren wieder eine Kreuzblume die bei der Renovierung des Turms 2007 2008 nach alter Vorlage rekonstruiert wurde In architektonischer Eleganz erstreckt sich der Turm von einem Viereckgrundriss hin zu einem Achteck im Turmhelm Orgel BearbeitenDie Orgel der Stadtkirche wurde 1967 von der Orgelbaufirma G F Steinmeyer amp Co aus Oettingen in Bayern gebaut Das Instrument hat 35 Register verteilt auf drei Manuale und Pedal Sie wurde im Neobarocken Stil gebaut Die Orgel hat folgende Disposition I Ruckpositiv C g31 Grobgedackt 8 2 Kleinprinzipal 4 3 Rohrflote 4 4 Sesquialtera 2 2 3 1 3 5 5 Sifflote 2 6 Blockflote 1 7 Scharff 5 fach 1 8 Cromorne 8 Tremulant II Hauptwerk C g39 Gedecktpommer 16 10 Prinzipal 8 11 Harfpfeife 8 12 Oktave 4 13 Spitzflote 4 14 Quinte 2 2 3 15 Prinzipal 2 16 Mixtur 6 fach 1 1 3 17 Trompete 8 III Brustwerk schwellbar C g318 Metallflote 8 19 Nachthorn 4 20 Schweizerpfeife 2 21 Gemsquinte 1 1 3 22 Carrilon 3 fach 2 2 3 1 3 5 1 23 Zimbel 4 fach 2 3 24 Hautbois 8 25 Clairon 4 26 GlockenspielTremulant Pedal C f127 Prinzipalbass 16 28 Subbass 16 29 Oktavbass 8 30 Gedecktbass 8 31 Dolkan 4 32 Hintersatz 5 fach 2 2 3 33 Posaune 16 34 Trompete 8 35 Clairon 4 Koppeln I II III I III II I P II P III P Spielhilfen Schwelltritt fur 3 Manual Crescendo Tritt 2 freie Kombinationen 1 freie Pedalkombination Koppeln als Fusspistons und RegisterschalterOrgel von 1861 bis 1965 Bearbeiten nbsp Die Braun OrgelDas Vorgangerinstrument von Martin Braun hatte folgende Disposition I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Prinzipal 8 3 Prinzipalflote 8 4 Viola di Gamba 8 5 Oktave 4 6 Hohlflote 4 7 Waldflote 2 8 Cornett 3 5 fach 8 9 Mixtur 2 2 3 II Oberwerk C g310 Geigenprinzipal 8 11 Salizional 8 12 Flauto d amour 8 13 Flauto traverso 4 14 Dulzian 4 Pedal C d115 Violinbass 16 16 Subbass 16 17 Oktavbass 8 18 Violoncello 8 Koppeln 2 Ladensystem Springladen Spielanlage seitlichDiese Orgel wurde im Jahre 1909 von der Orgelbaufirma G F Steinmeyer amp Co grundlegend umgebaut Nach diesem Umbau hatte sie folgende Disposition I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Prinzipal 8 3 Flote 8 4 Viola di Gamba 8 5 Oktav 4 6 Hohlflote 4 7 Cornett 8 8 Mixtur 2 9 Trompete 8 II Schwellwerk C g310 Prinzipal 8 11 Salizional 8 12 Flauto amabile 8 13 Aeoline 8 14 Vox coelestis 8 15 Oktave 4 16 Traversflote 4 17 Sesquialter 2 2 3 18 Waldflote 2 Pedal C d119 Violin 16 20 Subbass 16 21 Zartbass 16 22 Oktavbass 8 23 Violoncello 8 Koppeln Normalkoppeln II I I P II P Suboktavkoppel II I 16 Superoktavkoppel II I 4 Kombinationen P F FF 0 CrescendowalzeDiese Orgel wurde 1950 von der Firma E F Walcker aus Ludwigsburg noch einmal umgebaut und dem Neobarock angepasst Sie hatte nun folgende Disposition I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Prinzipal 8 3 Flote 8 4 Oktav 4 5 Kleingedeckt 4 6 Waldflote 2 7 Mixtur 4 6 fach8 Cimbel 3 fach9 Trompete 8 II Schwellwerk C g310 Engprinzipal 8 11 Salizional 8 12 Vox coelestis 8 13 Lieblich Gedackt 8 14 Weitprinzipal 4 15 Rohrflote 4 16 Nasard 2 2 3 17 Sesquialter 2 fach 2 2 3 18 Oktave 2 Pedal C d119 Violinbass 16 20 Subbass 16 21 Zartbass 16 22 Oktavbass 8 23 Choralbass 4 Koppeln Normalkoppeln II I I P II P Suboktavkoppel II I 16 Superoktavkoppel II I 4 Crescendowalze1967 musste sie nach 106 Jahren in der Stadtkirche der jetzigen Orgel weichen Es wurde kein Pfeifenmaterial aus der alten Orgel in den Neubau ubernommen Der Verbleib der Braun Orgel ist unbekannt Glocken BearbeitenDas Glockengelaut der Stadtkirche wurde 2007 in der Glockengiesserei Bachert in Karlsruhe als Ersatz fur die Gussstahlglocken von 1949 gegossen Es besteht aus vier Glocken 1 Glocke Name Gewicht Durchmesser Schlagton Inschrift1 Rogate 1200 kg 1270 mm e1 Aus der Tiefe rufe ich Herr zu dir Psalm 130 1 2 Laudate 700 kg 1060 mm g1 Lobe den Herrn meine Seele Psalm 103 1 3 Cantate 500 kg 0 940 mm a1 Cantate Singet dem Herrn ein neues Lied denn er tut Wunder Psalm 98 1 4 Jubilate 350 kg 0 790 mm c2 Jauchzet Gott alle Lande Lobsinget zur Ehre seines Namens ruhmet ihn herrlich Ps 66 1 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Stadtkirche Walldorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Evangelische Kirchengemeinde Walldorf Die neuen GlockenNachweise Bearbeiten Die Glocken der Evangelischen Stadtkirche Walldorf auf der Website der Evangelischen Kirchengemeinde49 303394 8 642968 Koordinaten 49 18 12 2 N 8 38 34 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Stadtkirche Walldorf amp oldid 235317837