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Eupolis griechisch Eὔpolis um 446 v Chr vermutlich 411 v Chr war ein antiker griechischer Komodiendichter des 5 Jahrhunderts v Chr Er ist neben Aristophanes und Kratinos ein Hauptvertreter der attischen Alten Komodie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Verhaltnis zu Aristophanes 4 Rezeption 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenUber das Leben des Eupolis ist wenig Sicheres bekannt Die meisten Zeugnisse stammen aus spateren Quellen und sind stark anekdotisch gefarbt Seine erste Auffuhrung fand im Jahr 430 429 v Chr statt Die Suda behauptet dass er damals 17 Jahre alt gewesen sei aber diese Darstellung ist unsicher und findet sich ebenso zu seinem Kollegen Aristophanes In Ciceros Briefen an Atticus wird unter Berufung auf den Historiker Duris von Samos 4 Jahrhundert v Chr erzahlt dass der athenische Stratege Alkibiades den Dichter Eupolis im Jahr 415 v Chr auf seiner Sizilienexpedition ertrankt habe ein Reflex zur Verspottung des Alkibiades in Eupolis Stuck Baptai allerdings mit dem Hinweis dass schon Eratosthenes diese Anekdote aus chronologischen Grunden verworfen habe Sein letztes Stuck brachte Eupolis im Jahr 412 v Chr auf die Buhne danach findet sich keine Spur seines Wirkens mehr Die Suda behauptet dass er 411 v Chr in einer Seeschlacht zwischen Athen und Sparta der Schlacht von Kynossema im Hellespont ertrunken sei aber auch fur diese Version gibt es kaum Belege Immerhin findet sich der Name Eupolis auf dem Gefallenendenkmal einer Seeschlacht Das Grab des Eupolis wird auf die Insel Agina verlegt diese Legende ist wahrscheinlich eine Ubertragung aus ahnlichen Uberlieferungen fur Aristophanes Der Reiseschriftsteller Pausanias berichtet allerdings von einem Grab in Sikyon Werke BearbeitenEupolis verfasste in seiner kurzen Wirkungszeit 430 429 412 v Chr 14 Stucke die nur in Fragmenten erhalten sind Poetae Comici Graeci Band V verzeichnet 494 Fragmente Seine Stucke beschaftigten sich mit der athenischen Politik und enthielten beissende Satire gegen verschiedene Politiker und sonstige Personen des offentlichen Lebens wie es in der Alten Komodie ublich war Er war ein ausgesprochen erfolgreicher Dramatiker Von seinen 14 Stucken trugen sieben den Sieg davon Sein vermutlich altestes Stuck die Prospaltioi benannt nach den Einwohnern eines attischen Demos beschaftigte sich mit der Politik des Perikles 427 v Chr folgten die Ta3iarxoi Die Unterfeldherren in denen der Gott Dionysos sich vom Strategen Phormion anwerben liess und die Harte des Lagerlebens kennenlernte Auch sein Stuck Ἀstrateytoi Die Druckeberger gehort vermutlich in die ersten Jahre des Peloponnesischen Krieges An den Lenaen des Jahres 425 v Chr nahm Eupolis ohne sonderlichen Erfolg teil Seine Noymhniai Neumondsfest wurden hinter den Acharnern des Aristophanes und den Xeimazomenoi Die Uberwinternden des Kratinos mit dem dritten Preis bedacht Im nachsten Jahr nahm Eupolis mit dem Stuck Xrysoῦn genos Das Goldene Zeitalter an den Dionysien teil und verspottete den siegreichen Feldherrn Kleon der sich nach einem grandiosen Sieg vermutlich in der Schlacht von Sphakteria durch zahlreiche Ehrungen blenden lasst und alle Friedensangebote der Spartaner in den Wind schlagt Kurz nach diesem Stuck mussen die Aἶges Die Ziegen aufgefuhrt worden sein die wie zehn Jahre spater die Vogel des Aristophanes die zeitgenossische Kultur aufs Korn nahmen besonders die Musik Vermutlich trat der Chor in Ziegenkostumen auf 422 v Chr fuhrte Eupolis mit den Poleis sein Gegenstuck zu Aristophanes Babyloniern auf und kritisierte das Verhaltnis Athens zu seinen Bundesgenossen die durch einzelne weibliche Vertreter als Chor auftraten Der Marikᾶs an den Lenaen 421 v Chr war eine Reaktion auf die Ritter des Aristophanes Wie Kleon in den Rittern so wurde im Marikᾶs sein Nachfolger Hyperbolos als Sklave barbarischer Herkunft karikiert der seine Bildung in Barbierstuben aufgeschnappt hat An den Dionysien desselben Jahres siegte Eupolis mit den Kolakes Die Schmeichler uber den Frieden des Aristophanes Er stellte ein Gastmahl im Haus des reichen Kallias dar an dem beruhmte Sophisten darunter Sokrates dem Gastgeber buchstablich die Haare vom Kopf fressen Der Inhalt des Aὐtolykos von dem es zwei Fassungen gab ist unbekannt Die Titelfigur des 420 v Chr aufgefuhrten Dramas ist ein Geliebter des Kallias Die Baptai Die Farberinnen wurden um das Jahr 416 v Chr aufgefuhrt und stellen den Kult der Kotyto satirisch dar Wegen ihres Angriffes auf Alkibiades erzahlt die Suda die oben erwahnte Legende Alkibiades habe Eupolis im Meer ertrankt Das letzte und vielleicht bedeutendste Stuck des Eupolis die Dῆmoi Die Demen spielt vor dem Hintergrund der vernichtenden Niederlage Athens nach der misslungenen Sizilienexpedition Der Dichter lasst vier grosse Staatsmanner der Vergangenheit auferstehen Solon Miltiades Aristeides und Perikles die als Richter der Gegenwart auftreten Von diesem Stuck sind zahlreiche Fragmente erhalten Sowohl Zeit als auch Inhalt des Stuckes Filoi in dem Aspasia als Figur auftaucht sind unbekannt Es sind ausserdem drei weitere Stucktitel bekannt die hin und wieder Eupolis zugeschrieben werden aber aus verschiedenen Grunden nicht als authentisch angenommen werden konnen Verhaltnis zu Aristophanes BearbeitenDas Verhaltnis des Eupolis zu Aristophanes war anfangs freundschaftlich So arbeitete er 424 v Chr an dessen Rittern mit In den folgenden Jahren bezichtigte Aristophanes seinen alteren Kollegen jedoch wiederholt des Plagiats Nach Ansicht von Walther Kraus nicht zu Unrecht denn Eupolis hatte fur seine Stucke aus den Rittern und den Babyloniern geschopft Natalia Kyriakidi halt dieser Ansicht entgegen dass Eupolis auf der Buhne erfolgreicher war als Aristophanes und dass der Plagiatsvorwurf nur aus Behauptungen des Aristophanes herruhrt Zudem ist die satirische Nachahmung typisch fur die Gattung der Komodie Ein politischer Gegensatz zwischen Aristophanes und Eupolis scheint darin bestanden zu haben dass Eupolis zumindest bis zu seiner mittleren Schaffensphase der Notwendigkeit des Krieges mehr Verstandnis entgegenbrachte als sein jungerer Kollege Rezeption BearbeitenIn Tom Holts satirischen Romanen Der Ziegenchor und Der Garten hinter der Mauer ist Eupolis sowohl Erzahler als auch Protagonist Literatur BearbeitenHeinz Gunther Nesselrath Eupolis and the periodization of Attic Comedy in D Harvey J Wilkins Hrsg The Rivals of Aristophanes Studies in Athenian Old Comedy London 2000 S 233 246 Ian Storey Eupolis Poet of Old Comedy Oxford 2003 ISBN 0 19 925992 5 Bernhard Zimmermann Die griechische Komodie Frankfurt am Main 2006 ISBN 978 3 938032 10 7 S 161 163 Natalia Kyriakidi Aristophanes und Eupolis Zur Geschichte einer dichterischen Rivalitat Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 019139 4 Bernhard Zimmermann Eupolis In Bernhard Zimmermann Hrsg Handbuch der griechischen Literatur der Antike Band 1 Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 57673 7 S 741 749Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Eypolis Quellen und Volltexte griechisch Literatur von und uber Eupolis im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118682717 lobid OGND AKS LCCN n83013974 VIAF 1377862 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME EupolisALTERNATIVNAMEN EὔpolisKURZBESCHREIBUNG griechischer KomodiendichterGEBURTSDATUM um 446 v Chr GEBURTSORT AthenSTERBEDATUM unsicher 411 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eupolis amp oldid 213672941