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Eugene Buechel geboren als Eugen Buchel 20 Oktober 1874 in Schleida Thuringen 27 Oktober 1954 in O Neill Nebraska USA war ein deutscher Jesuit Missionar Sprachforscher und Ethnologe unter den Lakota Sioux in South Dakota Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenEugen Buchel war das zehnte und letzte Kind seiner Eltern wobei schon vier fruhere Kinder des Ehepaares gestorben waren als er geboren wurde Wahrend er die Volksschule besuchte 1881 bis 1886 starben sein Vater 1881 ein Landwirt sowie seine Mutter 1882 Daraufhin schickte man ihn in das Bischofliche Konvikt Knabenseminar in Fulda 1886 bis 1896 und danach studierte er drei Semester lang im Bischoflichen Priesterseminar 1896 bis 1897 Am 12 Oktober 1897 trat er in das Noviziat der deutschen Provinz des Jesuitenordens in Blijenbeek Niederlande ein Nach dieser zweijahrigen Erprobungszeit und weiteren humanistischen Studien in Exaeten Niederlande wurde er im Juli 1900 zur Fortsetzung seiner Studien nach Amerika geschickt Der Jesuitenorden war wie viele andere katholische Ordensgemeinschaften im Kulturkampf aus dem Deutschen Reich vertrieben worden und hatte seinen Verwaltungssitz in den Niederlanden genommen In den USA hatte die deutsche Jesuitenprovinz mehrere Niederlassungen vor allem unter deutschen Einwanderern Von August 1900 bis Mai 1902 studierte Eugen Buchel Philosophie an der Ordenshochschule Sacred Heart College in Prairie du Chien Wisconsin Im Mai 1902 sandten ihn seine Oberen in die St Francis Mission in der Rosebud Reservation der Sicangu Brule Lakotas in South Dakota Diese Mission und die Holy Rosary Mission unter den Oglala Lakotas in der benachbarten Pine Ridge Reservat waren 1886 und 1888 von Jesuiten der deutschen Provinz gegrundet worden zusammen mit deutschen Franziskanerinnen betrieben sie dort Missionsschulen und gemeinden 1902 bis 1904 arbeitete Buchel als Prafekt sowie als Religions und Musiklehrer und erlernte die Sprache der Lakota Im September 1904 begann er das Theologie Studium an der Saint Louis University in Missouri wo er am 28 Juni 1906 die Priesterweihe erhielt Ein letztes Ausbildungsjahr schloss sich in Brooklyn Ohio an Danach im August 1907 kehrte Buchel zu den Lakotas zuruck zunachst als Lehrer in der Schule der Holy Rosary Mission in Pine Ridge Reservat und ab 1908 als Superior dieser Mission Dieses Amt behielt er acht Jahre lang Am 11 Dezember 1909 beerdigte Pater Superior Buchel den Oglala Chief Red Cloud auf dem Friedhof von Holy Rosary Red Cloud hatte sich uber dreissig Jahre zuvor nachdrucklich fur die Errichtung einer katholischen Schule fur die Oglalas eingesetzt Am 25 September 1914 erhielt Buchel als Eugene Buechel die amerikanische Staatsburgerschaft Im Oktober 1916 wechselte Buechel nach St Francis wieder fur sechs Jahre als Superior 1926 bis 1929 wurde er wieder als Missionar in die Gemeinde Holy Rosary geschickt Dort arbeitete er eng mit indianischen Katecheten Laienhelfern zusammen darunter vor allem mit Nicholas Black Elk Schwarzer Hirsch spater bekannt geworden als Autor von Ich rufe mein Volk Die heilige Pfeife Black Elk galt als vorbildlicher und erfolgreichster Katechet der Jesuitenmissionare 1929 wurde Buechel wieder nach St Francis zuruckversetzt wo er bis zu seinem Tod blieb Nach einem Schlaganfall starb er im St Anthony s Hospital in O Neill Nebraska am 27 Oktober 1954 Leistungen BearbeitenNachdem Buchel schon bei seinem ersten Aufenthalt in St Francis 1902 bis 1904 Geschichten der Lakotas aufgezeichnet hatte begann er ungefahr 1910 mit der Sammlung von Gegenstanden ihrer materiellen Kultur und legte so den Grundstock fur das heutige Buechel Memorial Lakota Museum 1921 stellte er erstmals seine ethnographische Sammlung im Wohn und Verwaltungsgebaude der Jesuiten aus Ausserdem legte Wanbli Sapa Black Eagle dt Schwarzer Adler wie die Lakotas Buechel nannten eine Sammlung uber Pflanzennamen und ihre Verwendung bei den Sicangus an Er begann die Bewohner und das Leben auf den Reservationen zu fotografieren und Worter fur ein Worterbuch der Lakota Sprache zu sammeln und zu katalogisieren ein Werk das er bis zu seinem Lebensende fortsetzte 1924 erschien Buechels erstes bedeutenderes Buch in Lakota nach dem Vorbild der deutschen Biblischen Geschichte einer Auswahl von Erzahlungen aus der Bibel 1927 brachten die Jesuitenmissionare ein Gebet und Gesangbuch in Lakota unter massgeblicher Mitwirkung Buechels heraus Sursum Corda 1939 veroffentlichte Buechel sein Hauptwerk die Grammatik der Teton Sioux Er war inzwischen ein anerkannter Sprachforscher der mit anderen Fachleuten wie Franz Boas und Ella C Deloria in fachlichem Austausch stand Zu Buechels 50 jahrigem Ordensjubilaum 1947 erbaute der Jesuitenbruder Joseph Schwart geb in Osterreich als Josef Schwarzler ein eigenes Gebaude als Museum fur Buechels ethnologische Sammlung Sie umfasste bei seinem Tod 661 Objekte jedes von ihm versehen mit einer Bezeichnung meistens in Lakota Beschreibung und Katalognummer Diese wuchs in den folgenden Jahrzehnten auf etwa 2 200 Gegenstande Sein Worterbuch konnte er nicht mehr selber fertigstellen Es erschien lange nach seinem Tod gedruckt ebenso wie andere Werke die auf seinen Sammlungen aufbauen Buechels Werk wird heute von allen die die Lakota Sprache pflegen oder erlernen wollen als eine der wichtigsten Quellen anerkannt und benutzt Vielen Lakotas ist er in Erinnerung als ein Mensch der ihre personliche Wurde achtete und ihre Kultur wertschatzte Bei den Jesuiten wird er heute zunehmend wahrgenommen als ein Seelsorger der mit dieser Haltung den Lakotas gegenuber seiner Zeit weit voraus war Werke BearbeitenWowapi wakan wicowoyake yuptecelapi kin Bible history in the language of the Teton Sioux Indians Benziger New York 1924 Sursum Corda Lakota Wocekiye na Olowan Wowapi Sioux Indian Prayer and Hymn Book Central Bureau of the Catholic Central Verein of America St Louis Missouri 1927 A Grammar of Lakota The Language of the Teton Sioux Indians John S Swift St Louis Missouri 1939 Lakota English Dictionary ed by Paul Manhart S J 1 Aufl Pine Ridge SD Holy Rosary Mission 1970 2 Aufl University of Nebraska Press Lincoln and London Nebraska 2002 Eugene Buechel S J Rosebud and Pine Ridge Photographs 1922 1942 Grossmont College Development Foundation El Cajon California 1974 John A Anderson Eugene Buechel S J Don Doll S J Crying for a Vision A Rosebud Sioux Trilogy 1886 1976 Morgan amp Morgan Dobbs Ferry New York 1976 Lakota Tales and Texts Red Cloud Indian School Pine Ridge South Dakota 1978 Lakota Tales and Texts In Translation 2 vols transl by Paul Manhart S J Tipi Press Chamberlain South Dakota 1998 D J Rogers Lakota Names and Traditional Uses of Native Plants by Sicangu Brule People in the Rosebud Area South Dakota A Study Based on Father Eugene Buechel s Collection of Plants of Rosebud Around 1920 Rosebud Educational Society St Francis South Dakota 1980 Literatur BearbeitenJon Peter Rolie Der Mann aus der Rhon der zu den Indianern ging Wanbli Sapa Black Eagle Schwarzer Adler Leben und Wirken eines unbekannten Missionars Ins Deutsche ubertragen von Norbert Hauschild herausgegeben von Josef Buchel Erfurt 2001 Karl Markus Kreis Hrsg Ein deutscher Missionar bei den Sioux Indianern Der Sprachforscher Ethnologe und Sammler Eugen Buchel Eugene Buechel 1874 1954 Materialien zu Leben und Werk Fachhochschule Dortmund 2004 Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung 19 Raymond A Bucko Buechel Eugene 1874 1954 in H James Birx ed Encyclopedia of Anthropology vol 1 Sage Publ Thousand Oaks CA 2005 pp 428 29 Karl Markus Kreis Hrsg Schulen und Kirchen fur die Sioux Indianer Deutsche Dokumente aus den katholischen Missionen in South Dakota 1884 1932 Projektverlag Bochum 2007 Raymond A Bucko and Kay Koppedrayer Father Buchel s Collection of Lakota Materials In Material Culture 39 2 2007 pp 17 42 Karl Markus Kreis Von der Rhon in die Prarie Der Missionar Eugen Buchel SJ aus Geisa Schleid in Jahrbuch fur mitteldeutsche Kirchen und Ordensgeschichte Verlag F W Cordier Heiligenstadt 4 Jahrgang 2008 S 151 178 Weblinks BearbeitenWebseiten des Buechel Memorial Lakota Museum in St Francis South Dakota Fr Eugene Buechel S J A Visual Biography Memento vom 30 Januar 2011 im Internet Archive Normdaten Person GND 124641415 lobid OGND AKS LCCN n79032840 VIAF 42776596 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buechel EugeneALTERNATIVNAMEN Buchel Eugen Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Jesuit Missionar Sprachforscher und Ethnologe unter den Lakota Sioux in South DakotaGEBURTSDATUM 20 Oktober 1874GEBURTSORT Schleida ThuringenSTERBEDATUM 27 Oktober 1954STERBEORT O Neill Nebraska USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugene Buechel amp oldid 230107892