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Die Eroberung von Dura Europos fand in den Jahren 253 und 256 n Chr durch die Sassaniden statt Dura Europos war damals eine romische Stadt im heutigen Syrien die von den Sassaniden belagert wurde Die Stadt liegt am Euphrat auf einem Wustenplateau das den Fluss uberblickt Im 3 Jahrhundert n Chr war dies die Grenzregion zwischen dem romischen und dem sassanidischen Reich Durch die erhohte Lage hatte der Ort eine besondere strategische Bedeutung Die Belagerung und die darauffolgende Einnahme der Stadt sind nur archaologisch nicht durch textliche Quellen bezeugt Die damals benutzten Belagerungstechniken der Sassaniden werden oftmals als fruhestes Beispiel fur chemische Kriegsfuhrung Schwefeldioxid zitiert Tunnel unter der Stadtmauer von Dura EuroposScutum aus dem Tunnel unter der StadtmauerDura Europos war eine syrische Stadt die seit 165 n Chr zum romischen Reich gehorte und nahe der Grenze zum Parther und ab etwa 226 zum damals neu entstandenen Sassanidenreich lag Unter den Romern zog in die Stadt eine Garnison von Soldaten ein die Cohors XX Palmyrenorum und die Cohors II Ulpia equitata Damit wurde ein grosser Teil des Stadtgebiets zu einem Militarlager umfunktioniert Schapur I begann 252 einen zweiten Feldzug gegen das romische Reich und konnte Antiochia am Orontes eine der bedeutendsten Stadte des Reiches plundern Im Verlauf des Krieges fiel auch Dura Europos Als Datum wird traditionell meist 256 angegeben da ein bei der Belagerung gefallener Soldat eine Munze bei sich hatte die in dieses Jahr datiert werden kann Es gibt keine sicheren romischen Funde die nach diesem Datum datiert werden konnen 1 Die letzten Jahre der Stadt konnen zum Teil rekonstruiert werden Viele Details sind jedoch unsicher Es scheint zwei sassanidische Angriffe gegeben zu haben Hortfunde deuten darauf hin dass der erste Angriff im Jahr 253 n Chr stattfand Vielleicht gelangten sogar Sassaniden auf das Stadtgebiet 254 war Dura Europos jedoch wieder voll unter romischer Kontrolle und erhielt den Status einer Kolonie Es scheint dass nun das Militar die ganze Stadt ubernommen hat Die Zivilbevolkerung ist wahrscheinlich geflohen Tempel wurden entweiht und zum Teil als Lagerraume genutzt An der Westseite wurde die Stadtmauer massiv verstarkt dabei wurden Gebaude nahe der Stadtmauer mit Ziegeln aufgefullt worunter sich die Synagoge von Dura Europos und die Hauskirche von Dura Europos befanden die dadurch ausgesprochen gut erhalten blieben 2 Westlich der Stadt lag das sassanidisches Militarlager das grosser als die eigentliche Stadt war Eine wichtige Operation bei der Stadtbelagerung war die Untertunnelung der Stadtmauer mit dem Ziel diese zum Einsturz zu bringen Die Romer bemerkten das Vorhaben und gruben daraufhin einen Tunnel auf der Stadtseite um den Feinden unterirdisch zu begegnen Der genaue Ablauf der folgenden Ereignisse ist in der Forschung jedoch umstritten Jedenfalls fanden sich bei den Ausgrabungen im Tunnel zwanzig Skelette romischer Soldaten in voller Ausrustung darunter das besterhaltene romische Scutum wogegen nur eine Leiche eines Sassaniden entdeckt wurde Im ersten Ausgrabungsbericht wurde vermutet dass der Tunnel einsturzte und die Soldaten unter den Trummern begrub Neuere Uberlegungen kommen jedoch zu einem anderen Ergebnis Es scheint dass die Sassaniden bemerkten dass die Romer auch einen Tunnel gruben Sie warteten auf den Durchbruch und empfingen dann die Romer mit einem Feuer durch Schwefel und Bitumen verstarkt Die Soldaten verbrannten oder durch Schwefeldioxid erstickten 3 4 5 Der Tunnel wurde von den Sassaniden weiter vorangetrieben bis ein Turm und ein Teil der Stadtmauer einsturzten vielleicht nur ein paar Stunden hochstens ein paar Tage spater Die Aktion insgesamt scheiterte jedoch da der Turm und die Mauer nur zum Teil einsturzten und dabei keine Bresche in der Mauer entstand 6 Einzelnachweise Bearbeiten Jennifer A Baird Dura Europos Bloomsbury Academic London 2018 ISBN 978 1 4725 2211 5 S 36 Baird Dura Europos S 35 36 Simon James Dark Secrets of the Archive Evidence for Chemical Warfare and Martial Convergences in the Siege Mines of Dura Europos in Lisa R Brody Gail L Hoffman Hrsg Dura Europos Crossroad of Antiquity Boston 2011 ISBN 978 1 8928 5016 4 S 295 317 Samir S Patel 2010 Early Chemical Warfare Dura Europos Syria Archaeology Vol 63 No 1 https archive archaeology org 1001 topten syria html online englisch Stephanie Pappas 2011 Buried Soldiers May Be Victims of Ancient Chemical Weapon LiveScience https www livescience com 13113 ancient chemical warfare romans persians html online englisch Simon James The Excavations at Dura Europos conducted by Yale University and the French Academy of Inscriptions and Letters 1928 to 1937 Final Report VII The Arms and Armours and other Military Equipment British Museum Press London 2004 ISBN 0 7141 2248 3 S 38 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eroberung von Dura Europos amp oldid 233779542