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Ernst von Frisch 1 September 1878 in Wien 17 Juli 1950 in Salzburg war ein osterreichischer Bibliothekar Leben BearbeitenFrisch war der dritte von vier Sohnen des Chirurgen und Urologen Anton Ritter von Frisch und seiner Frau Marie geborene Exner Sein jungerer Bruder Karl von Frisch erhielt 1973 den Nobelpreis fur Physiologie Frisch besuchte das Wiener Schottengymnasium und studierte anschliessend Geschichte und historische Hilfswissenschaften in Wien Ab 1899 war er in der Corpsverbindung Symposion aktiv spater war er einer der Begrunder des Salzburger Corpsphilister Verbands Nach der Promotion 1903 entschied sich von Frisch fur die Bibliothekslaufbahn Im selben Jahr begann er als Praktikant an der Studienbibliothek Salzburg 1905 setzte er die Ausbildung in der Administrativen Bibliothek des Innenministeriums fort 1906 wurde er dann Bibliothekar in der Reichsratsbibliothek der heutigen Parlamentsbibliothek in Wien Da er kriegsuntauglich war leistete er im Ersten Weltkrieg verschiedene Kriegshilfsdienste 1915 heiratete er Elisabeth Krause die beiden hatten eine Tochter Galatea Da seine Frau an einer unheilbaren psychischen Krankheit litt liess von Frisch sich 1940 von ihr scheiden und heiratete 1941 in zweiter Ehe Margarete Wunderlich 1919 ubernahm von Frisch die Leitung der Studienbibliothek Salzburg 1928 erlangte er den Titel eines Oberstaatsbibliothekars und damit den damals hochsten Rang seines Berufsstandes Von Frisch erschloss in der Studienbibliothek den Bestand an Handschriften Graphiken und Fruhdrucken Unter seiner Leitung gestaltete die Bibliothek auch das kulturelle Leben Salzburgs durch Ausstellungen Vortrage und eigene Publikationen aktiv mit In seiner Amtszeit kam 1932 die ca 12 000 Bande umfassende Privatbibliothek des Schriftstellers Hermann Bahr in die Bibliothek Die Privatbibliothek von Stefan Zweig der die Bibliothek eifrig genutzt hatte so lange er in Salzburg wohnte wollte Frisch jedoch nicht ubernehmen da er gehort hatte dass Antiquare und Privatsammler schon die besten Stucke aus der Bibliothek herausgenommen hatten Mit seiner deutsch nationalen Gesinnung stand er dem Nationalsozialismus nicht eben ablehnend gegenuber Den Anschluss Osterreichs 1938 befurwortete er beispielsweise uneingeschrankt NSDAP Mitglied war er hingegen nicht Nach den Nurnberger Rassengesetzen war Frisch ebenso wie seine drei Bruder Mischling zweiten Grades da sie eine judische Grossmutter hatten die jedoch getauft worden war Frisch gelang es seine Entlassung aus diesem Grund zu vermeiden wahrend seine Bruder zum Teil grossere Schwierigkeiten hatten 1946 schied Frisch aus dem Bibliotheksdienst aus zu diesem Anlass wurde ihm der Titel Hofrat verliehen Schriften Auswahl BearbeitenChronik von Brunnwinkel Kainz Wien 1906 Der Ubergang vom Lehendienst zum Solddienst in Osterreich Ein Beitrag zur Heeresgeschichte des 14 Jahrhunderts Selbstverlag Wien 1907 Kulturgeschichtliche Bilder vom Abersee Ein Beitrag zur salzburgischen Landeskunde Holder Wien 1910 Geschichte der Brunnwinklmuhle 1615 1882 Selbstverlag Wien 1918 Zur Geschichte der russischen Feldzuge im siebenjahrigen Kriege nach den Aufzeichnungen und Beobachtungen der dem russischen Hauptquartier zugeteilten osterreichischen Offiziere vornehmlich in den Kriegsjahren 1757 1758 Winter Heidelberg 1919 Heidelberger Abhandlungen zur mittleren und neueren Geschichte 52 Bearb Christoph Mathias Fernberger von Egenberg Unfreiwillige Reise um die Welt 1621 1628 Brockhaus Leipzig 1928 Alte Reisen und Abenteuer 22 Hg Die Salzburger Studienbibliothek Geschichtlicher Uberblick und Katalog zur Ausstellung von Werken aus dem Gebiete der Philologie der Geographie und Geschichte anlasslich der 57 Versammlung deutscher Philologen und Schulmanner in Salzburg Kiesel Salzburg 1929 Das Stammbuch der Thennen von Salzburg Eine Bilderchronik des 16 Jahrhunderts Diepenbroick Gruter amp Schulz Hamburg 1935 Historische Bildkunde 4 Wolf Dietrich von Salzburg im Lichte seiner Kunstsammlung Bindenschild Verlag Wien 1947 Der Bindenschild 5 Mittelalterliche Buchmalerei Kleinodien aus Salzburg Mirabell Wien 1949 Literatur BearbeitenAndreas Schmoller Verwalter des kulturellen Erbes Institutionelles Selbstverstandnis von wissenschaftlichen Bibliotheken und Kooperationsverhalten im Nationalsozialismus In zeitgeschichte Bd 42 2015 Heft 6 S 368 381 Digitalisat Andreas Schmoller Der glucklichste Bibliothekar Biographische Skizze zu Ernst Frisch In Ursula Schachl Raber u a Hgg Buchraub in Salzburg Bibliotheks und NS Provenienzforschung an der Universitatsbibliothek Salzburg Mury Salzmann Salzburg Wien 2012 Uni Bibliothek 3 ISBN 9783990140611 S 20 35 Normdaten Person GND 116819839 lobid OGND AKS LCCN nr95008576 VIAF 49601069 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frisch Ernst vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer BibliothekarGEBURTSDATUM 1 September 1878GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 17 Juli 1950STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst von Frisch amp oldid 238553145