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Ernst Zipfel 23 Marz 1891 in Dresden 17 April 1966 in Bad Pyrmont war ein deutscher Archivar Er war Generaldirektor der Preussischen Archive und von 1936 bis 1945 Direktor des Reichsarchivs in Potsdam Undatiertes Portrat von Ernst Zipfel zwischen 1932 und 1940 entstanden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Zipfel wuchs als Sohn eines Fachschuldirektors in Dresden auf Von 1911 bis 1920 diente er als Offizier in der Sachsischen Armee zuletzt als Hauptmann und Referent in der Personalabteilung des Kriegsministeriums Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst studierte er Volkswirtschaftslehre in Berlin und Wurzburg Neben dem Studium arbeitete er als Hilfsarchivar im 1919 gegrundeten Reichsarchiv in Potsdam Mit seiner Promotion zum Dr rer pol in Wurzburg wurde er 1923 zum Archivrat befordert Nach der Ernennung zum Oberarchivrat 1935 und zum Direktor des Reichsarchivs und zum kommissarischen Generaldirektor der preussischen Staatsarchive 1936 folgte zwei Jahre spater die endgultige Einweisung in dieses Amt Ab 1938 war er daruber hinaus Leiter des Instituts fur Archivwissenschaft IfA in Berlin Dahlem Zipfel wurde per Erlass des Reichsinnenministeriums vom 22 Mai 1940 zum Kommissar fur den Archivschutz K f d A ernannt 1 In dieser Funktion verfugte er im Mai 1942 die Auslagerung von Bestanden in der Reihenfolge ihrer Bedeutung weil die Luftangriffe der Alliierten starker geworden waren 2 Von Februar bis September 1944 war Zipfel auch kommissarischer Leiter des Geheimen Staatsarchivs GStA von 1940 bis 1945 war er ausserdem ordentliches Mitglied der Historischen Kommission fur Westfalen Zipfel trat 1932 der NSDAP bei 3 Ab 1938 war er Mitglied im Beirat der Forschungsabteilung Judenfrage im Reichsinstitut fur Geschichte des Neuen Deutschlands Im Oktober 1942 wurde er vom Stabsfuhrer Gerhard Utikal zum Leiter des Sonderstabs Archive des Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg fur das Ruckwartige Heeresgebiet ernannt Das umfasste eine Sicherstellung Bewertung und den Umtransport von Archivalien ins Reich ab 1940 aus den eroberten Gebieten im Westen Europas ab 1941 im Osten seine Vertreter waren Georg Winter Sud und Wolfgang A Mommsen Nord 4 Am 23 Juli 1943 wurde er durch Erlass des Reichsinnenministeriums zum Kommissar fur den Archivschutz in den besetzten Ostgebieten ernannt 5 Er war verantwortlich fur die Plunderung zahlreicher Archive in den besetzten Gebieten 6 So sorgte er als Mitarbeiter des Reichsministeriums fur die besetzten Ostgebiete im Oktober 1943 von Berlin aus fur den Abtransport der Kirchenbucher der Schwarzmeerdeutschen 7 Nach Kriegsende lebte Zipfel in Bad Pyrmont In einem Nachruf schrieb der Archivar Wilhelm Rohr uber ihn Er der uberzeugt war Gutes gewollt und Ungewohnliches vollbracht zu haben musste jetzt erfahren dass in den Augen anderer er und sein Werk mit einem Odium belastet waren 8 Schriften Auswahl BearbeitenFlammende Fronten Eindrucke und Erlebnisse aus dem Weltkrieg Seidel Sulzbach 1930 Das Bergische Feldartillerie Regiment Nr 59 im Frieden und im Weltkriege Nach Berichten und Kriegstagebucher Bearbeitungen Laubsch amp Everth Berlin 1931 Geschichte des Grossherzoglich Mecklenburgischen Grenadier Regiments Nr 89 Druck und Verlag der Barensprungschen Hofbuchdruckerei Schwerin 1932 mit Otto Albrecht Geschichte des Infanterie Regiments Bremen 1 Hanseatisches Nr 75 Nach amtlichen Kriegstagebuchern und Berichten von Mitkampfern Hauschild Bremen 1934 mit Hans Huchzermeier Das 8 Lothringische Infanterie Regiment Nr 159 im Frieden und im Weltkrieg Sowie eine Ehrenliste aller Gefallenen des I R 159 und des Freikorps Schulz Bernard amp Graefe Berlin 1935 Literatur BearbeitenKarl Demeter Das Reichsarchiv Tatsachen und Personen Bernard amp Graefe Verlag fur Wehrwesen Frankfurt am Main 1969 Wolfgang Leesch Die deutschen Archivare 1500 1945 Band 2 Biographisches Lexikon Saur Munchen u a 1992 ISBN 3 598 10605 X S 695 Wilhelm Rohr Ernst Zipfel In Der Archivar Jg 20 Heft 2 1967 ISSN 0003 9500 Sp 206ff Johanna Weiser Geschichte der preussischen Archivverwaltung und ihrer Leiter Von den Anfangen unter Staatskanzler von Hardenberg bis zur Auflosung im Jahre 1945 Veroffentlichungen aus den Archiven preussischer Kulturbesitz Beiheft 7 Bohlau Koln 2000 ISBN 3 412 07400 4 Ulrike Hartung Verschleppt und verschollen Eine Dokumentation deutscher sowjetischer und amerikanischer Akten zum NS Kunstraub in der Sowjetunion 1941 1948 Temmen Bremen 2000 ISBN 3 86108 336 1Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Zipfel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographische Angaben auf den Seiten der Historischen Kommission fur Westfalen Diss phil Universitat Giessen 2013 von Nazarii Gutsul Der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg und seine Tatigkeit in der Ukraine 1941 1944Einzelnachweise Bearbeiten Burkhard Dietz Helmut Gabel Ulrich Tiedau Hgg Griff nach dem Westen Band II S 637 online Josef Henke Das Schicksal deutscher zeitgeschichtlicher Quellen in Kriegs und Nachkriegszeit Beschlagnahme Ruckfuhrung Verbleib In VfZ 1982 Heft 4 S 560 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 S 697 Ulrike Hartung Verschleppt und verschollen S 88 Ulrike Kohl Die Prasidenten der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus bei books google sowie Nazarii Gutsul Diss phil Giessen 2013 passim Zipfel 14 Nennungen siehe Weblinks Burkhard Dietz Helmut Gabel Ulrich Tiedau Hrsg Griff nach dem Westen Die Westforschung der volkisch nationalen Wissenschaften zum nordwesteuropaischen Raum 1919 1960 Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas Bd 6 Band 2 Waxmann Munster 2003 ISBN 3 8309 1144 0 S 605 Ulrike Hartung Verschleppt und verschollen S 137 Der Archivar 20 Heft 2 1967 zitiert bei Klee Personenlexikon 2005 S 697 Vgl dazu auch Menk Landesgeschichte Archivwesen und Politik S 18 hier in Anm 28 die Einschatzung des Archivars Helmut Rogge uber Rohrs Nachruf Normdaten Person GND 101816987 lobid OGND AKS LCCN n90653890 VIAF 76691370 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zipfel ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Archivar Direktor des ReichsarchivsGEBURTSDATUM 23 Marz 1891GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 17 April 1966STERBEORT Bad Pyrmont Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Zipfel amp oldid 221584941