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Ernst Kitzinger 12 Dezember 1912 in Munchen 22 Januar 2003 in Poughkeepsie USA war ein deutsch amerikanischer Kunsthistoriker Sein Schwerpunkt war die byzantinische und fruhmittelalterliche Kunst Ernst Kitzinger 1988 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn judischer Eltern sein Vater Wilhelm Nathan Kitzinger war ein bekannter Munchner Rechtsanwalt seine Mutter die Sozialaktivistin Elisabeth Kitzinger Tochter des Numismatikers Eugen Merzbacher 1 bestand 1931 am Munchner Maximiliansgymnasium die Abiturprufung unter anderem mit Anton Fingerle und Randolph von Breidbach Burresheim 2 Anschliessend studierte er von 1931 bis 1934 Kunstgeschichte bei Wilhelm Pinder an der Universitat Munchen Seine Doktorarbeit war eine Studie uber die romische Malerei des 7 und 8 Jahrhunderts Auf Grund der beginnenden Judenverfolgung verliess Kitzinger 1934 Deutschland Uber Rom kam er 1935 nach London und fand Beschaftigung am British Museum Wahrend dieser Zeit befasste er sich mit der Kunst der Angelsachsen 1937 besuchte er Agypten und die Turkei um seine Kenntnisse uber die spate Kunst der Antike und die des fruhen Mittelalters zu vertiefen Im Jahr 1940 erschien sein erstes Buch Early Medieval Art at the British Museum Als Deutscher war Kitzinger im gleichen Jahr gezwungen England zu verlassen Er wurde neun Monate lang in Australien interniert In dieser Zeit stand er in Briefkontakt mit seinem Cousin Richard Krautheimer der seit Ende 1935 in den USA lebte und seit 1937 am Vassar College in Poughkeepsie lehrte 1941 gelang es dem Warburg Institute seine Freilassung zu erwirken Kitzinger ging in die USA wo er am Dumbarton Oaks Research Center for Byzantine Studies in Washington D C eine Anstellung fand Wahrend der ersten Zeit in Dumbarton Oaks beschaftigte er sich mit den byzantinischen Monumenten des Balkans 1955 wurde Kitzinger Director of Studies von Dumbarton Oaks 1967 verliess er das Institut um an der Harvard University den Lehrstuhl eines Arthur Kingsley Porter University Professors zu ubernehmen den er bis zu seiner Pensionierung 1979 innehatte 1961 wurde Kitzinger in die American Academy of Arts and Sciences und 1967 in die American Philosophical Society 3 gewahlt Seit 1969 war er korrespondierendes Mitglied der British Academy 4 und seit 1970 der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 5 Wirken BearbeitenKitzingers Studien uber byzantinische und fruhmittelalterliche Kunst fanden in zahlreichen Veroffentlichungen ihren Niederschlag Seine Studien in Dumbarton Oaks uber die byzantinischen Monumente des Balkans fuhrten zu einer Veroffentlichung uber die Monumente von Stobi Dann befasste sich Kitzinger mit den Mosaiken des normannischen Sizilien die er in dem sechsbandigen Werk I mosaici del periodo normanno in Sicilia beschrieb Unter seiner Leitung entwickelte sich Dumbarton Oaks zu einer international anerkannten Institution wovon die jahrlich erscheinenden Dumbarton Oaks Papers zeugen In Harvard setzte Kitzinger neben seiner Lehre und der Betreuung von Doktoranden seine Studien fort Die Bucher Byzantine art in the making und The art of Byzantium and the medieval West sind die Ergebnisse dieser Studien Auch nach seiner Pensionierung setzte er seine Studien fort So wurde zum Beispiel die Abhandlung uber die Mosaiken des normannischen Sizilien erst 1992 zu Ende gebracht Kitzinger war Trager des Ordens Pour le Merite fur Wissenschaft und Kunste 1982 und des Osterreichischen Ehrenzeichens fur Wissenschaft und Kunst 1990 Literatur BearbeitenWerner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Bd 2 1 Saur Munchen 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 623 Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Teil 1 A K Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 11339 0 S 365 371 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Kitzinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kitzinger Ernst Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Lee Sorensen im Dictionary of Art Historians Einblicke Ausblicke Judische Kunsthistoriker in Munchen Oktober 2010 Marz 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Geschwister 1 Eugen 1906 2 Margarete Gretel 1908 1943 studierte Wirtschaftswissenschaften an der LMU Munchen als Sozialarbeiterin fur eine judische Hilfsorganisation in Munchen tatig 1938 Emigration nach Palastina 1943 heirat mit dem Rabbiner Dr Robert Raphael Geis 1906 1972 3 Richard 1911 1989 1929 Abitur am Maximiliansgymnasium Munchen studierte Rechts und Staatswissenschaften an der LMU Munchen 1933 Promotion und Ausreise nach Sudafrika Jahresbericht uber das K Maximilians Gymnasium in Munchen fur das Schuljahr 1930 31 Member History Ernst Kitzinger American Philosophical Society abgerufen am 26 Oktober 2018 Deceased Fellows British Academy abgerufen am 18 Juni 2020 Ernst Kitzinger Nachruf von Willibald Sauerlander bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften PDF Datei Normdaten Person GND 121527239 lobid OGND AKS LCCN n83044956 VIAF 71469917 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kitzinger ErnstKURZBESCHREIBUNG deutsch US amerikanischer Kunsthistoriker insbesondere byzantinische und mittelalterliche KunstGEBURTSDATUM 12 Dezember 1912GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 22 Januar 2003STERBEORT Poughkeepsie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Kitzinger amp oldid 213409589