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Ernst Julius Christian Kahrs 23 Juni 1876 in Munster 19 November 1948 in Obernkirchen war ein deutscher Naturwissenschaftler und erster Direktor des Ruhrlandmuseums des Vorgangers des heutigen Ruhr Museums in Essen Leben BearbeitenErnst Kahrs war Sohn eines koniglich preussischen Eisenbahnsekretars Nach bestandenem Abitur auf dem Leibnitz Realgymnasium in Hannover studierte er dort an der Koniglich Technischen Hochschule Chemie Dann folgte ein Studium der Mineralogie an der Universitat Munchen wo er 1901 promovierte Ab 1899 gab Kahrs vier Jahre lang Bertha und Barbara Krupp naturwissenschaftlichen Unterricht auf der Villa Hugel in Essen 1903 begann er im chemischen Labor der Friedrich Krupp AG zu arbeiten 1909 ubernahm er die ehrenamtliche Betreuung der naturwissenschaftlichen Abteilung des 1904 eroffneten Museums der Stadt Essen das sich damals auf der Kettwiger Strasse anstelle der heutigen Lichtburg befand 1914 folgte die Ernennung zum hauptamtlichen Leiter des Museums in den Bereichen Ortsgeschichte Natur und Volkerkunde jedoch nicht der Kunstabteilung diese wurde spater ausgegliedert und bildete den Kern des spateren Museum Folkwang 1920 wurde Kahrs Direktor des 1911 gegrundeten Museums fur Heimat und Naturkunde dem ab 1934 sogenannten Ruhrlandmuseum das ab 1927 seine Sammlung im heutigen Burohaus West in Frohnhausen beherbergte Diese Neugestaltung auf rund 7000 Quadratmetern Ausstellungsflache betrachtete er als sein Lebenswerk 1939 musste das Museum dort ausziehen da das Haus der Firma Krupp gehorte und diese es nun zu Kriegszwecken selbst nutzte Nach Kriegswirren im Zweiten Weltkrieg und spateren diversen Ortswechseln ist heute das Ruhr Museum der Nachfolger Kahrs war stets um wissenschaftliche Standards in der Museumsarbeit bemuht So entwickelte sich das Ruhrlandmuseum unter seiner Leitung zu einem der grossten Museen im Ruhrgebiet Zudem liess er archaologische und geologische Grabungen durchfuhren So liess er unter anderem 1928 am Burgplatz der Keimzelle der Stadt Essen umfangreiche Mauerreste freilegen die in die Zeit deutlich vor der Errichtung der Essener Stadtmauer 1244 zu datieren sind Diese gemortelte Bruchsteinmauer mit angrenzendem Spitzgraben und Palisade bildete vermutlich eine Umwehrung des Essener Stiftsbezirks von der sich die Bezeichnung als Burg ableitet 1943 entdeckte er bei neuen Grabungen am Burgplatz zwei Meter dicke Mauerreste eines abgebrannten aber vermutlich reprasentativen Bauwerks auf einer 18 mal 21 Meter grossen Flache vor dem Burggymnasium Kahrs vermutete zunachst er habe die Reste des im Jahr 946 abgebrannten Hofes des Stiftsgrunders Altfrid gefunden Schriftliche Quellen belegen dass in diesem Jahr erste Stiftsgebaude niedergebrannt waren Die machtigen Fundamente der Ausgrabung weisen jedoch auf etwas Grosseres hin Nach der heutigen Interpretation handelte es sich um einen Steinturm der moglicherweise nach dem Jahr 1000 errichtet wurde moglicherweise auch nicht fertiggestellt wurde und der Stadtarchaologie Ratsel aufgibt 1 Der Burgplatz ist heute als Bodendenkmal eingetragen An der Neuen Isenburg in Bredeney begannen 1927 unter Kahrs Leitung Ausgrabungen die bis 1933 die Hauptburg und den ostlichen Teil der Vorburg freigelegten Solche und andere wissenschaftliche Ergebnisse wurden ab 1914 in den Mitteilungen aus dem Museum der Stadt Essen veroffentlicht Kahrs hielt zudem Vortrage und erstellte Publikationen in den Essener Tageszeitungen Der zwangsweise Auszug des Ruhrlandmuseums aus dem heutigen Burohaus West und der separaten Prasentation der Sammlungen in dem von den Nationalsozialisten 1937 geschaffenen Haus Heimat in der Waldthausen Villa heute befindet sich hier der Waldthausenpark fuhrte zur weitgehenden Zerstorung der historischen Bestande durch Bombenangriffe Kahrs sah sein Lebenswerk zerstort und zog sich mehr und mehr aus der Museumsarbeit zuruck Am 1 Mai 1945 ging er in den Ruhestand Literatur BearbeitenReichshandbuch der deutschen Gesellschaft Bd 1 Berlin 1930 S 872 Thomas Dupke Chronik 100 Jahre Ruhrlandmuseum In Die Gegenwart der Dinge 100 Jahre Ruhrlandmuseum Essen Hrsg Mathilde Jamin Frank Kerner Bottrop Essen 2004 S 266 279 Stadt Essen und Historischer Verein fur Stadt und Stift Essen Hrsg Erwin Dickhoff Essener Kopfe Klartext Verlag Essen 2015 ISBN 978 3 8375 1231 1 S 177Einzelnachweise Bearbeiten Detlef Hopp Neuere Erkenntnisse der Stadtarchaologie zum Mittelalter in der Essener Innenstadt seit 1992 In Brunhilde Leenen Red Ritter Burgen und Intrigen Aufruhr 1225 Das Mittelalter an Rhein und Ruhr Katalog zur Ausstellung Aufruhr 1225 in Herne 2010 Philipp von Zabern Mainz 2010 ISBN 978 3 8053 4108 0 S 173 184 hier S 177f Normdaten Person GND 116031662 lobid OGND AKS VIAF 67206702 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kahrs ErnstALTERNATIVNAMEN Kahrs Ernst Julius Christian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher KommunalpolitikerGEBURTSDATUM 23 Juni 1876GEBURTSORT MunsterSTERBEDATUM 19 November 1948STERBEORT Obernkirchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Kahrs amp oldid 237564899