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Friedrich Wilhelm Erich Kaiser 31 Dezember 1871 in Essen 6 Januar 1934 in Munchen war ein deutscher Geologe und Hochschullehrer an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen LMU Er ist fur die Erforschung der Geologie von Namibia bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKaiser war der Sohn eines Oberlehrers in Essen und studierte ab 1890 Naturwissenschaften und Mathematik an den Universitaten Marburg Munchen und Bonn wo er 1897 in Physik promoviert wurde Versuche uber das Zusammenfliessen zweier Flussigkeitsmassen Ab 1894 war er Assistent am Mineralogischen Institut in Bonn an dem er 1897 Privatdozent wurde 1900 bis 1904 war er Bezirksgeologe bei der Preussischen Geologischen Landesanstalt in der er neben Kartierungsarbeit im Rheinland unter anderem uber Mineralquellen im Rheinischen Schiefergebirge Bad Neuenahr arbeitete uber Verwitterung von Baumaterialien unter anderem am Kolner Dom und uber Vulkanite Im Jahr 1904 wurde Kaiser ordentlicher Professor fur Mineralogie und Geologie an der Universitat Giessen In dieser Zeit kam er auch in Kontakt mit dem Geologen Heinrich Lotz der an der Niederschlagung des Herero Aufstands beteiligt war und in dieser Zeit geologische Untersuchungen und Aufsammlungen in Deutsch Sudwestafrika Namibia durchfuhrte die Kaiser in Giessen bearbeitete Als die Deutsche Diamantgesellschaft unter Lotz in Sudwestafrika aktiv wurde sandte Kaiser zwei seiner Assistenten Ernst Reuning Werner Beetz dahin und 1914 bis 1919 ging er selbst nach Sudwestafrika um die Diamantvorkommen an der Kuste und Wustenphanomene zu untersuchen Ursprunglich teilweise als Urlaubsreise fur funf Monate geplant wurden daraus durch Ausbruch des Ersten Weltkriegs funf Jahre Trotz des Kriegsverlaufs konnte er dort ungehindert arbeiten da ihm die Sudafrikaner nach der Kapitulation der Schutztruppe im Juli 1915 relativ viel Bewegungsraum unterstutzt wurde er durch seinen Assistenten Beetz und auch die Diamantgesellschaft weiter arbeiten liessen Dieser Bergbaubetrieb wurde noch vor dem Versailler Vertrag unabhangig davon an eine sudafrikanische Gesellschaft verkauft Zuvor war er als Oberleutnant der Landwehr zur Schutztruppe eingezogen worden aber in dieser auf einen einsamen Aussenposten Kanus abgeschoben worden 1919 war er wieder in Giessen 1920 wurde er ordentlicher Professor an der LMU Munchen und erster Inhaber des Lehrstuhls fur Allgemeine und Angewandte Geologie Seine Forschungsergebnisse in Sudafrika konnte er dank der Unterstutzung der gut mit Devisen ausgestatteten Diamantgesellschaft veroffentlichen 1926 reiste er mit Unterstutzung der Diamantgesellschaft nochmals in das Sudliche Afrika um Verwitterungserscheinungen am Ostrand der Kalahari Region und die neu entdeckten Manganerzlager um Postmasburg zu untersuchen In Munchen forschte er daneben besonders auf dem Gebiet der Sedimentpetrographie und im mesozoischen Sedimentbecken am Nordwestrand der Bohmischen Masse Durch sein Organisationstalent und seine Beziehungen konnte er dem neu gegrundeten Geologischen Institut das mit ihm als Gast im Palaontologischen Institut von August Rothpletz begann ein eigenes Institutsgebaude im Wilhelminum sichern und ausreichende Mittel vermitteln Ab 1930 war er zunehmend durch schwere Krankheiten gezeichnet Er war Geheimrat und wurde 1929 Ehrendoktor der Universitat Kapstadt Im selben Jahr besuchte er den Internationalen Geologenkongress in Pretoria 1931 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 1 Ab 1914 war er Redakteur der Zeitschrift fur Kristallographie und ab 1922 in der Redaktion des Neuen Jahrbuchs fur Mineralogie Geologie und Palaontologie Er war stellvertretender Vorsitzender der Geologischen Vereinigung Schriften BearbeitenGeologische Darstellung des Nordabfalles des Siebengebirges In Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der preussischen Rheinlande Westfalens und des Reg Bezirks Osnabruck 54 Bonn 1897 S 78 204 Digitalisat mit Werner Beetz Die Diamantenwuste Sudwest Afrikas zugleich Erlauterung zu einer Geologischen Spezialkarte der sudlichen Diamantfelder 1 25 000 Berlin Verlag D Reimer 1926 Bericht uber geologische Studien wahrend des Krieges in Sudwestafrika Abhandlungen der Giessener Hochschulgesellschaft 2 Giessen 1920 Literatur BearbeitenHeinrich Lotz Nachruf in Geologische Rundschau Band 28 1937 S 349 356 Dehm Richard Kaiser Erich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 35 f Digitalisat Richard Weyl Erich Kaiser 1871 1934 Geologe und Mineraloge in Hans Georg Gundel Peter Moraw Volker Press Hg Giessener Gelehrte in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen in Verbindung mit der Justus Liebig Universitat Giessen Band 35 Lebensbilder aus Hessen Band 2 1 Teil Elwert Marburg 1982 S 475 486 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erich Kaiser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Erich Kaiser in der Deutschen Digitalen Bibliothek LMU Munchen Institutsdirektoren Geologisches Institut PGLA Geologenliste mit Foto Kaiser Friedrich Wilhelm Erich Hessische Biografie Stand 24 Marz 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 127 Normdaten Person GND 116032545 lobid OGND AKS VIAF 64144814277319265736 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kaiser ErichALTERNATIVNAMEN Kaiser Friedrich Wilhelm Erich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher GeologeGEBURTSDATUM 31 Dezember 1871GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 6 Januar 1934STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Kaiser Geologe amp oldid 234829683