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Erich Arnold Brill geboren 20 September 1895 in Lubeck ermordet 26 Marz 1942 im Lager Jungfernhof bei Riga war ein deutscher Maler und Opfer des Holocaust Falle des Rio Tiete Brasilien 1935 Stolperstein in der Brahmsallee 41 in Hamburg Harvestehude Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErich Brill wurde am 20 September 1895 als drittes Kind in die judische Familie von Sophie und Wolf Brill hineingeboren Als er zwei Jahre alt war zogen er und seine Familie von Lubeck nach Hamburg Spater machte er dort eine Lehre im vaterlichen Holzgrosshandel Gebr Brill den er eigentlich ubernehmen sollte Doch stattdessen studierte er Philosophie und Staatswissenschaften in Hamburg Neben seiner Promotion in Frankfurt Main besuchte er Kunstgewerbeschulen in Frankfurt und Hamburg 1920 begann er mit seiner Tatigkeit als freischaffender Kunstler 1 Das Studium der Nationalokonomie schloss Brill mit der Promotion ab Anschliessend studierte er an den Kunstgewerbeschulen in Hamburg und Frankfurt am Main Im Jahr 1920 heiratete er die Judin Martha Leiser und sie bekamen die Tochter Alice 1920 2013 2 Bereits 1921 wurde die Ehe geschieden und Erich Brill war wieder frei fur ein Leben als ungebundener Kunstler Er hielt sich in Italien Palastina der Schweiz und Frankreich auf Anfangs noch expressionistisch wurden seine Bilder im Laufe der 1920er Jahre zunehmend impressionistisch Bis 1933 hatte er 25 Ausstellungen Sein erster Forderer Alfred Lichtwark kaufte ihm fur die Kunsthalle Hamburg drei Bilder ab Emil Ludwig liess sich von ihm portratieren Brill war Mitglied im Hamburger Kunstlerverein von 1832 und seit 1920 Mitglied der Hamburgischen Kunstlerschaft Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten musste er weil er judischer Herkunft war in die Niederlande fliehen Ausserdem wurde seine Kunst von den Nationalsozialisten als entartet betrachtet und teilweise zerstort 1 Seine nun ebenfalls emigrierte Exfrau versuchte 1934 in Brasilien Fuss zu fassen und liess die Tochter vorerst bei ihm in Amsterdam die beiden konnten 1935 nach Sao Paulo folgen Brill kehrte aber 1936 allein nach Deutschland zuruck wobei er sich Illusionen uber den deutschen Antisemitismus machte In Deutschland wurde er weil er als Jude eine arische Freundin hatte 1937 denunziert und verhaftet 1938 wegen Rassenschande zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt und in Bremen Oslebshausen inhaftiert Am 6 Dezember 1941 wurde er von Hamburg nach Riga in das Lager Jungfernhof deportiert Im Lager war er vorerst zu leichten Verwaltungsarbeiten eingeteilt Am 26 Marz 1942 wurde Brill bei einer Massenerschiessung im Wald von Bikernieki bei Riga Aktion Dunamunde erschossen 1 Sein letztes Bild ist ein Selbstportrat mit dem Titel Sylvester 36 37 1 In seinem einhundertsten Geburtsjahr 1995 hat seine Tochter Alice Brill Czapski in der Staatsgalerie von Sao Paulo eine Ausstellung organisiert An Erich Brill erinnern in Hamburg zwei Stolpersteine einer vor seinem Wohnhaus in Harvestehude und einer vor seinem Arbeitsplatz am Jungfernstieg in der Neustadt Ausstellung BearbeitenPinacoteca do Estado de Sao Paulo Erich Brill pintor e viajante Sao Paulo Pinacoteca do Estado de Sao Paulo 1996 pt Siehe auch BearbeitenListe der vom NS Regime verfolgten Kunstschaffenden der Bildenden KunstLiteratur BearbeitenMarlen Eckl Martha Brill engagierte Publizistin und literarische Chronistin des brasilianischen Exils In John M Spalek Hrsg Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933 Berlin de Gruyter 2010 ISBN 978 3 11 024056 6 Band 3 Supplement 1 S 352 354 Marlen Eckl Der Schmelztiegel die Darstellung Sao Paulos in Malerei Literatur und Fotografie der Familie Brill In Martius Staden Jahrbuch Nr 58 Sao Paulo 2011 S 8 35 Katherine Morris German Jewish Women in Brazil Autobiography as Cultural History In Quack Sibylle Hrsg Between Sorrow and Strength Women Refugees of the Nazi Period Cambridge 1995 S 147 158 Erich Brill In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 1 A D E A Seemann Leipzig 1953 S 315 Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Hrsg vom Leo Baeck Institute Jerusalem Saur Munchen 1988 ISBN 3 598 10477 4 Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Vol II 1 Munchen Saur 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 156 Eintrag zu Alice Brill Nachruf in Aufbau 1946 Nr 12 S 7 Maike Bruhns Geflohen aus Deutschland Hamburger Kunstler im Exil 1933 1945 In Maike Bruhns Hrsg Kunst in der Krise Kunstlerlexikon 1 Auflage Band 2 Bremen 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erich Brill Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brill Erich beim BundesarchivEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Maike Bruhns Geflohen aus Deutschland Hamburger Kunstler im Exil 1933 1945 In Maike Bruhns Hrsg Kunst in der Krise Kunstlerlexikon 1 Auflage Band 2 Edition Temmen Bremen 2007 ISBN 3 86108 890 8 S 87 90 Grace Fan Alice Brill a life in paint and photographs bei Time out Brazil Sao Paulo 2011Normdaten Person GND 120150743 lobid OGND AKS LCCN n95920596 VIAF 5754749 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brill ErichALTERNATIVNAMEN Brill Erich Arnold vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Opfer des HolocaustGEBURTSDATUM 20 September 1895GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 26 Marz 1942STERBEORT Gut Jungfernhof bei Riga Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Brill amp oldid 227865264