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Die Artikel Allgemeiner Test und Entscheidungsfunktion uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Eine Entscheidungsfunktion ist ein Begriff aus der mathematischen Statistik dem Teilbereich der Statistik der sich der Methoden der Wahrscheinlichkeitstheorie bedient Man unterscheidet zwischen nichtrandomisierten Entscheidungsfunktionen bei denen jeder Beobachtung eine eindeutige Entscheidung zugeordnet wird und randomisierten Entscheidungsfunktionen bei denen die Wahl der Entscheidung noch vom Zufall abhangig ist Entscheidungsfunktionen werden im Rahmen von statistischen Entscheidungsproblemen verwendet Diese umfassen sowohl Testprobleme als auch Schatzprobleme und die Bestimmung von Konfidenzintervallen mittels Bereichsschatzern Eng verbunden mit der Entscheidungsfunktion ist die Verlustfunktion die nach Treffen einer Entscheidung den Verlust bezuglich der getroffenen Entscheidung angibt wenn der reale aber unbekannte Wert von dieser Entscheidung abweicht Entscheidungsfunktion und Verlustfunktion werden dann zur Risikofunktion kombiniert die den potentiellen Verlust bei Verwendung einer gegebenen Entscheidungsfunktion angibt Inhaltsverzeichnis 1 Definition 1 1 Nichtrandomisierte Entscheidungsfunktion 1 2 Randomisierte Entscheidungsfunktion 2 Darstellung von nichtrandomisierten Entscheidungsfunktionen 3 Beispiel 3 1 Punktschatzer 4 Reduktion auf stark suffiziente s Algebren 5 Optimale Entscheidungsfunktionen 5 1 Zulassige Entscheidungsfunktionen 5 2 Minimax Entscheidungsfunktionen 5 3 Bayes Entscheidungsfunktionen 5 4 Beziehungen zwischen den Optimalitatskriterien 6 LiteraturDefinition BearbeitenGegeben sei ein statistisches Modell X A P displaystyle X mathcal A mathcal P nbsp und ein Entscheidungsraum W S displaystyle Omega Sigma nbsp Nichtrandomisierte Entscheidungsfunktion Bearbeiten Dann wird im Rahmen der mathematischen Statistik eine Funktion d X W displaystyle d colon X to Omega nbsp die A displaystyle mathcal A nbsp S displaystyle Sigma nbsp messbar ist eine nichtrandomisierte Entscheidungsfunktion genannt Die Menge aller nichtrandomisierten Entscheidungsfunktionen wird mit D displaystyle D nbsp bezeichnet Randomisierte Entscheidungsfunktion Bearbeiten Eine randomisierte Entscheidungsfunktion ist dann ein Markow Kern d x S displaystyle delta x S nbsp von X A displaystyle X mathcal A nbsp nach W S displaystyle Omega Sigma nbsp das heisst fur d X S 0 1 displaystyle delta colon X times Sigma to 0 1 nbsp gilt Fur jedes x X displaystyle x in X nbsp ist d x displaystyle delta x cdot nbsp ein Wahrscheinlichkeitsmass auf W S displaystyle Omega Sigma nbsp Fur jedes S S displaystyle S in Sigma nbsp ist d S displaystyle delta cdot S nbsp eine A displaystyle mathcal A nbsp messbare Funktion d x S displaystyle delta x S nbsp ist dann die Wahrscheinlichkeit bei der Beobachtung von x displaystyle x nbsp eine Entscheidung aus der Menge S displaystyle S nbsp zu treffen Die Menge aller randomisierten Entscheidungsfunktionen wird mit D displaystyle mathcal D nbsp bezeichnet Darstellung von nichtrandomisierten Entscheidungsfunktionen BearbeitenJede nichtrandomisierte Entscheidungsfunktion d displaystyle d nbsp lasst sich auf naturliche Weise als randomisierte Entscheidungsfunktion darstellen Dazu definiert man den Markow Kern als d d x A 1 falls d x A 0 falls d x A displaystyle delta d x A begin cases 1 amp text falls d x in A 0 amp text falls d x notin A end cases nbsp Bezeichnet man mit D x displaystyle Delta x nbsp das Diracmass so lasst sich der Markow Kern noch kompakter schreiben als d d x A D d x A displaystyle delta d x A Delta d x A nbsp Damit lasst sich D displaystyle D nbsp surjektiv in D displaystyle mathcal D nbsp einbetten Jede nichtrandomisierte Entscheidungsfunktion ist somit nur ein Spezialfall einer randomisierten Entscheidungsfunktion Beispiel BearbeitenZu jeder der drei Klassen von statistischen Entscheidungsproblemen lassen entsprechende Entscheidungsfunktionen angeben So sind klassische Entscheidungsfunktionen die Punktschatzer beispielsweise zur Bestimmung eines unbekannten Parameters die Intervallschatzer zur Bestimmung eines Konfidenzintervalls und die statistischen Tests Punktschatzer Bearbeiten Betrachtet man beispielsweise das Produktmodell 0 1 100 P 0 1 100 B e r ϑ n ϑ 0 1 displaystyle 0 1 100 mathcal P 0 1 100 operatorname Ber vartheta otimes n vartheta in 0 1 nbsp welches einen 100 maligen Munzwurf modelliert und wahlt als Grundmenge fur den Entscheidungsraum den Parameterraum 8 0 1 displaystyle Theta 0 1 nbsp und als s Algebra die entsprechende Borelsche s Algebra B 0 1 displaystyle mathcal B 0 1 nbsp so ist das Stichprobenmittel M 0 1 100 0 1 M w 1 100 i 1 100 w i displaystyle M 0 1 100 to 0 1 quad M omega frac 1 100 sum i 1 100 omega i nbsp eine Entscheidungsfunktion die jedem Ausgang des Experiments der aus einer 100 stelligen Folge von Nullen und Einsen besteht die Entscheidung fur einen geschatzten Parameter ϑ displaystyle vartheta nbsp der Bernoulli Verteilung zuordnet Es handelt sich hierbei um eine nichtrandomisierte Entscheidungsfunktion Reduktion auf stark suffiziente s Algebren BearbeitenJede Entscheidungsfunktion lasst sich im folgenden Sinne reduzieren ist S A displaystyle mathcal S subset mathcal A nbsp eine stark suffiziente s Algebra was fur borelsche Raume X A displaystyle X mathcal A nbsp mit einer suffizienten s Algebra im herkommlichen Sinne ubereinstimmt so kann die Entscheidungsfunktion d x S displaystyle delta x S nbsp von X A displaystyle X mathcal A nbsp nach W S displaystyle Omega Sigma nbsp durch eine Entscheidungsfunktion d x S displaystyle delta x tilde S nbsp von X S displaystyle X mathcal S nbsp nach W S displaystyle Omega Sigma nbsp ersetzt werden so dass fur die Risikofunktion R ϑ d R ϑ d fur alle ϑ 8 displaystyle R vartheta delta R vartheta delta text fur alle vartheta in Theta nbsp gilt Die stark suffiziente s Algebra enthalt also bereits alle fur die Risikoabschatzung notigen Informationen Optimale Entscheidungsfunktionen BearbeitenEs existieren unterschiedliche Optimalitatskriterien fur Entscheidungsfunktionen die teils auf der Ordnungstheorie teils auch auf der Spieltheorie aufbauen Zulassige Entscheidungsfunktionen Bearbeiten Mittels der Risikofunktion R d ϑ displaystyle R delta vartheta nbsp lasst sich eine Ordnungsrelation zwischen den Entscheidungsfunktionen definieren durch d 1 d 2 genau dann wenn R d 1 ϑ R d 2 ϑ fur alle ϑ 8 displaystyle delta 1 preceq delta 2 text genau dann wenn R delta 1 vartheta leq R delta 2 vartheta text fur alle vartheta in Theta nbsp Gilt d 1 d 2 displaystyle delta 1 preceq delta 2 nbsp und d 1 d 2 displaystyle delta 1 succeq delta 2 nbsp so nennt man d 1 displaystyle delta 1 nbsp und d 2 displaystyle delta 2 nbsp aquivalent und schreibt d 1 d 2 displaystyle delta 1 sim delta 2 nbsp Ist nun D D displaystyle tilde D subset mathcal D nbsp eine Teilmenge der Entscheidungsfunktionen so heisst eine Entscheidungsfunktion d 0 displaystyle delta 0 nbsp zulassig bezuglich D displaystyle tilde D nbsp wenn fur jede weitere Entscheidungsfunktion d 1 displaystyle delta 1 nbsp mit d 1 d 0 displaystyle delta 1 preceq delta 0 nbsp gilt dass d 1 d 0 displaystyle delta 1 sim delta 0 nbsp ist Die zulassigen Entscheidungsfunktionen sind somit die minimalen Elemente der Menge D displaystyle tilde D nbsp bezuglich der Ordnungsrelation displaystyle preceq nbsp Minimax Entscheidungsfunktionen Bearbeiten Eine Entscheidungsfunktion d 0 displaystyle delta 0 nbsp heisst eine Minimax Entscheidungsfunktion bezuglich der Menge D D displaystyle tilde D subset mathcal D nbsp wenn sup ϑ 8 R ϑ d 0 inf d D sup ϑ 8 R ϑ d displaystyle sup vartheta in Theta R vartheta delta 0 inf delta in tilde D sup vartheta in Theta R vartheta delta nbsp gilt Die Minimax Entscheidungsfunktionen entsprechen einer Minimax Strategie fur einen Spieler mit Strategiemenge D displaystyle tilde D nbsp gegen einen Spieler mit Strategiemenge 8 displaystyle Theta nbsp in einem Zwei Personen Nullsummenspiel mit der Risikofunktion als Auszahlungsfunktion Bayes Entscheidungsfunktionen Bearbeiten Ist r m d displaystyle r mu delta nbsp das Bayes Risiko der Entscheidungsfunktion d displaystyle delta nbsp bezuglich der a priori Verteilung m displaystyle mu nbsp so heisst eine Entscheidungsfunktion d 0 displaystyle delta 0 nbsp eine Bayes Entscheidungsfunktion bezuglich der a priori Verteilung m displaystyle mu nbsp wenn r m d 0 r m d displaystyle r mu delta 0 leq r mu delta nbsp fur alle d D displaystyle delta in tilde D nbsp gilt Beziehungen zwischen den Optimalitatskriterien Bearbeiten Folgerungen aus zulassigen EntscheidungsfunktionenIst die Entscheidungsfunktion zulassig und ein Egalisator so ist sie eine Minimax Entscheidungsfunktion Folgerungen aus Minimax EntscheidungsfunktionenIst d 0 displaystyle delta 0 nbsp Minimax Entscheidungsfunktion und ist m 0 displaystyle mu 0 nbsp eine ungunstigste a priori Verteilung so ist d 0 displaystyle delta 0 nbsp eine Bayes Entscheidungsfunktion bezuglich m 0 displaystyle mu 0 nbsp und d 0 m 0 displaystyle delta 0 mu 0 nbsp ist ein Sattelpunkt des Bayes Risikos Ist die Minimax Entscheidungsfunktion eindeutig so ist sie auch zulassig Folgerungen aus Bayes EntscheidungsfunktionenIst die Bayes Entscheidungsfunktion d 0 displaystyle delta 0 nbsp bezuglich m 0 displaystyle mu 0 nbsp eindeutig so ist sie zulassig Ist die Bayes Entscheidungsfunktion ein Egalisator so ist sie auch eine Minimax Entscheidungsfunktion Literatur BearbeitenLudger Ruschendorf Mathematische Statistik Springer Verlag Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 41996 6 doi 10 1007 978 3 642 41997 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entscheidungsfunktion amp oldid 237849294