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Der Meteorit von Ensisheim auch Donnerstein von Ensisheim aus dem Jahr 1492 ist der alteste bezeugte Meteoritenfall Europas von dem heute noch Material vorhanden ist Meteorit von Ensisheim Hauptstuck im Musee de la Regence Ensisheim Inhaltsverzeichnis 1 Ereignis 2 Reaktionen 3 Erhaltene Teile 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEreignis Bearbeiten nbsp Darstellung des Meteoritenfalls in der Schedelschen Weltchronik von 1493 Am Mittag des 7 November 1492 1 trat ein Kleinkorper in die Erdatmosphare ein Er flog unter lautem Donnern uber den Himmel und zog eine Leuchtspur hinter sich her Der nichtvergluhte Teil des Meteoroiden chondritischer Steinmeteorit vom Typ LL6 2 schlug schliesslich in einem Weizenfeld bei Ensisheim im Elsass auf Damals Hegemoniegebiet der in Osterreich herrschenden Habsburger nach wechselnder Zugehorigkeit seit 1919 bei Frankreich Das Ereignis wurde von zahlreichen Augenzeugen beobachtet und erregte grosses Aufsehen Der Einschlagkrater war etwa einen Meter tief Die aus den umliegenden Siedlungen eintreffenden Beobachter schabten unmittelbar nach dem Ausgraben erste Teile als Talisman ab bis ihnen dies untersagt wurde Damit verblieb zunachst ein Gewicht von 127 kg damalige 260 Pfund 1 3 Reaktionen Bearbeiten nbsp Flugblatt von S Brant Der Donnerstein von EnsisheimSebastian Brant beschrieb in seinem Flugblatt Der Donnerstein von Ensisheim eine Art Mahnschrift an Maximilian I den Meteor und sein Gewicht das beim Aufschlag grosser als 127 kg gewesen sein durfte 4 5 Da man zalt fierzehenhundert jar Uff sant Florentzen tag ist war Neuntzig vnd zwey vmb mittentag Geschach ein grawsam donnerschlag Dreyg zentner schwar fyel diser stein Hye jnn dem feld vor Ensissheim Albrecht Durer hielt sich am 7 November 1492 im 40 km entfernten Basel auf Einige Jahre spater 1494 oder auch um 1497 6 malte er einen explodierenden Himmelskorper auf die Ruckseite seines Gemaldes Bussender Hieronymus Auch in seinem Kupferstich Melencolia I von 1514 stellte Durer einen Meteoriten dar 7 Es ist aber unwahrscheinlich dass er bei Tageslicht um die Mittagszeit den Meteoritenfall aus der Ferne personlich gesehen hat 6 Der seit 1486 romisch deutsche Konig Maximilian I zu diesem Zeitpunkt gerade mit seinem Gefolge auf dem Weg nach Frankreich um vom franzosischen Konig Karl VIII die von beiden jeweils offiziell zur Ehefrau genommene nicht ganz 15 jahrige Anne de Bretagne zuruckzuholen nutzte den ihm prasentierten Fund um Gericht uber den Donnerstein zu halten und um das mogliche Omen fur seine Politik zu nutzen Er liess den Meteoriten in Ketten legen und in der Pfarrkirche aufhangen 8 Erhaltene Teile BearbeitenIm Laufe der Zeit wurden immer wieder Stucke des Meteoriten abgeschlagen die sich heute in verschiedenen Museen und Sammlungen befinden Mit Stand 2013 gibt es Bruchstucke zumindest in folgenden Museen gereiht nach Masse 9 Naturhistorisches Museum Paris 8343 3 g Museum fur Naturkunde Berlin 905 7 g 8 Natural History Museum London 609 2 g Naturhistorisches Museum Wien NHM 453 7 g Das Hauptstuck von jetzt Stand 2013 noch 53 831 kg befindet sich im Musee de la Regence im Alten Rathaus von Ensisheim 10 Ab 15 November 2013 wurde es fur 4 Tage im NHM Wien gezeigt 1984 entstand die Vereinigung Confrerie Saint Georges des Gardiens de la Meteorite d Ensisheim fr Bruderschaft des St Georg der Wachter uber den Meteoriten von Enisheim die es sich zur Aufgabe machte den Meteoriten zu beschutzen und auf offentlichen Auftritten zu begleiten und die zusammen mit der Gemeinde Ensisheim die jahrlich stattfindende internationale Meteoritenborse ausrichtete 11 Die Bruderschaft loste sich 2016 auf 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ensisheim meteorite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ursula B Marvin The meteorite of Ensisheim 1492 to 1992 Harvard University USA 1992 Fallerscheinungen und Meteoritenfunde ein extrem seltenes Paar 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b Dr Otto Buchner Die Feuermeteore insbesondere die Meteoriten historisch und naturwissenschaftlich betrachtet J Ricker sche Buchhandlung Giessen 1859 ISBN 1 147 84312 0 S 34 abgerufen am 7 November 2012 Harry Y McSween Jr amp Marvin E Bennett The Mineralogy of Ordinary Chondrites and Implications for Asteroid Spectrophotometry In Icarus 1991 ISSN 0019 1035 Band 90 1 S 107 116 abgerufen am 7 November 2012 Harry Y McSween Jr Meteorites and Their Parent Planets Cambridge University Press Cambridge 1999 ISBN 0 521 58751 4 ISBN 0 521 58303 9 2 Ausgabe S 1f abgefragt am 7 November 2012 Hartmut Hansel Bomben auf friedliche Burger John S Lewis unterrichtet uber Meteoritenregen als Nervenkitzel und Gottesbeweis Frankfurter Allgemeine Zeitung 14 Oktober 1997 Nr 238 S L42 abgerufen am 8 November 2012 Manfred Hofert Freiburgs Geschichte in Zitaten Maximilian I Ein Gonner Freiburgs Private Geschichts Site Manfred Hoferts fur Freiburg im Breisgau abgerufen am 8 November 2012 a b NZZ vom 24 Dezember 2004 Zeichen des Himmels Albrecht Durer und die Kometenfurcht abgerufen am 30 Dezember 2012 Bussender Heiliger Hieronymus a b Nr 001 Meteorit aus Ensisheim In Museum fur Naturkunde Berlin Abgerufen am 27 April 2022 Der Meteorit von Ensisheim nhm wien ac at 15 November 2013 abgerufen 13 Oktober 2023 Meteorite d Ensisheim In Website der Gemeinde Ensisheim Abgerufen am 27 April 2022 Der Meteorit von Ensisheim In Naturhistorisches Museum Wien Abgerufen am 27 April 2022 Jean Marie Schreiber La meteorite n a plus de gardiens In L Alsace 16 Februar 2016 abgerufen am 27 April 2022 franzosisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ensisheim Meteorit amp oldid 238179635