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Enoch Heinrich Kisch geboren am 6 Mai 1841 in Prag gestorben am 24 August 1918 in Marienbad war ein osterreichischer Balneologe Baderkundler und Gynakologe Enoch Heinrich Kisch Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Werk 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEnoch Heinrich Kisch entstammte einer bohmischen Familie judischen Glaubens die viele Arzte Apotheker und Rabbiner hervorgebracht hatte Einer seiner Vorfahren Abraham Kisch war der erste in Halle zum Dr med Promovierte judischen Glaubens aus Bohmen Sein Bruder war der Rabbiner und Theologe Alexander Kisch 1848 1917 Zu seinen Neffen gehorten der Jurist Guido Kisch 1889 1985 und der Kardiologe Bruno Kisch 1890 1966 der als rasender Reporter bekannte Journalist und Schriftsteller Egon Erwin Kisch 1885 1948 war ein Neffe zweiten Grades 1 2 3 Leben und Werk BearbeitenKisch machte seine Matura bereits im Alter von 15 Jahren am Piaristengymnasium in Prag und studierte bis 1862 Medizin an der Prager Universitat Neben seinem Studium arbeitete er als Journalist und wurde der erste Stenograph des wiederbelebten Bohmischen Landtag Durch seinen Professor Josef von Loschner erhielt er nach seiner Promotion ab 1863 eine Anstellung als Brunnenarzt in Marienbad tschechisch Marianske Lazne wobei er an der Entwicklung des Bades zu einem bekannten Spa und Heilbad mitwirkte und vor allem von auslandischen Kurgasten aufgesucht wurde Ab 1867 war er Privatdozent und ab 1884 Professor fur Balneologie an der Universitat Prag Von 1904 bis 1912 wurde er beamteter ausserordentlicher Professor 1 4 An der Universitat Prag widmete er sich vor allem physiologischen Forschungen zur Modernisierung der Balneologie und untersuchte beispielsweise den Zusammenhang von Trinkkur und Diat sowie die Ursachen der Fettleibigkeit Er war Regierungsrat und Ehrenburger von Marienbad 1 Ab 1868 war Kisch Herausgeber der Allgemeine Balneologische Zeitung und der Jahrbucher fur Balneologie Hydrologie und Kliniatologie zudem schrieb er zu balnaeotherapeuthischen Themen fur die Enzyklopadie System of Physiologic Therapeutics die in Philadelphia herausgegeben wurde sowie weitere medizinische Abstracts fur unterschiedliche Zeitungen 4 Neben der Balneologie beschaftigte er sich fur Gynakologie und Ehehygiene und schrieb mehrere Beitrage zum Thema darunter vor allem Werke wie Das Geschlechtsleben des Weibes in physilogischer pathologischer und hygienischer Beziehung oder Die sexuelle Untreue der Frau wobei letzteres als sozialmedizinische Studie betitelt wurde In diesem schreibt er etwa einleitend Dennoch sind unsere Frauenrechtlerinnen in einem grossen Irrtume befangen wenn sie aus der Untreue des Mannes das Recht des geschlechtlichen Treubruches fur die Frau ableiten Dazu sind die Rollen der beiden Gatten im sexuellen Akte zu verschieden Der Mann kann in der Ehe Seitensprunge machen ohne dass die Folgen derselben tief eingreifend sein mussen er kann jeden Augenblick reuige Busse tun ohne dass der angerichtete Schade lt sic gt nicht gut zu machen ware Die Untreue der Frau vergiftet die Seele derselben fur immer erschuttert die Grundlage der Harmonie zwischen Mutter und Kindern und stellt die Legitimitat der letzteren in Frage und bringt einen unheilbaren Riss in das Familienleben Enoch Heinrich Kisch Die sexuelle Untreue der Frau 1913 5 Veroffentlichungen BearbeitenMarienbad seine Umgebung und seine Heilmittel 1868 11 Aufl 1883 Die Fettleibigkeit der Frauen 1872 Ueber den Einfluss der Fettleibigkeit auf die Weiblichen Sexualorgane Prag 1873 Das Climacterische Alter der Frauen und die Behandlungen der Leiden der Menopause Erlangen 1874 archive org Die Balneotherapie der chronischen Krankheiten Ein Handbuch fur prakt Arzte 2 Abt 1866 67 2 Aufl Handbuch der allgemeinen und speziellen Balneotherapie 1875 archive org Die Heilquellen und Kurorte Bohmens 1879 Die Sterilitat des Weibes 1886 archive org Die Lipomatosis Universalis 1888 Grundriss der klinischen Balneotherapie einschliesslich der Hydrotherapie und Klimatotherapie 1883 2 Aufl Balneotherapeutisches Lexikon 1897 Grundriss der Klinischen Balneotherapie 1897 Uterus und Herz 1898 Das Geschlechtsleben des Weibes in physilogischer pathologischer und hygienischer Beziehung archive org Die sexuelle Untreue der Frau Erster Teil Die Ehebrecherin Eine sozialmedizinische Studie 1913 3 Auflage 1918 archive org Erlebtes und Erstrebtes Erinnerungen 1914 Autobiographie Die sexuelle Untreue der Frau Zweiter Teil Das feile Weib Eine sozialmedizinische Studie 1917 archive org Das Fachinger Mineralwasser seine Wertung als Heil und Tafelwasser 1925 Beitrage zu Albert Eulenburgs Real Encyclopadie der gesammten Heilkunde Erste Auflage Band 1 1880 Digitalisat S 151 154 Akratothermen S 173 179 Alkalische Mineralwasser S 704 721 Bad Band 2 1880 Digitalisat S 172 174 Bitterwasser Band 3 1880 Digitalisat S 321 330 Climakterisches Alter Band 4 1880 Digitalisat S 97 127 Diat und diatetische Curen S 388 395 Eisenwasser Band 5 1881 Digitalisat S 49 51 Erdige Mineralquellen S 247 259 Fettsucht S 506 509 Gasbader Band 6 1881 Digitalisat S 678 691 Hydrotherapie Band 7 1881 Digitalisat S 516 526 Kochsalzwasser Band 9 1881 Digitalisat S 86 95 Mineralwasser S 207 214 Moorbader Band 12 1882 Digitalisat S 373 376 Schwefelwasser Band 13 1883 Digitalisat S 97 135 Sterilitat des WeibesLiteratur BearbeitenKisch Enoch Heinrich In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1965 S 349 Digitalisat als HTML XML Frederick T Haneman Enoch Heinrich Kisch In Isidore Singer Hrsg Jewish Encyclopedia Band 7 Funk and Wagnalls New York 1901 1906 S 511 Julius Pagel Kisch Enoch Heinrich In Biographisches Lexikon hervorragender Arzte des neunzehnten Jahrhunderts Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1901 Sp 859 860 Gregor Gatscher Riedl Gelehrte und Farbstudenten der Prager Familie Kisch Biographische Skizzen zur geistigen Kultur einer judischen 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Isidore Singer Hrsg Jewish Encyclopedia Band 7 Funk and Wagnalls New York 1901 1906 S 511 Enoch Heinrich Kisch Die sexuelle Untreue der Frau Erster Teil Die Ehebrecherin Eine sozialmedizinische Studie 3 Auflage 1918 S 4 Textarchiv Internet Archive Normdaten Person GND 117520713 lobid OGND AKS LCCN nr89001164 VIAF 5710837 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kisch Enoch HeinrichKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Balneologe Baderkundler und GynakologeGEBURTSDATUM 6 Mai 1841GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 24 August 1918STERBEORT Marienbad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Enoch Heinrich Kisch amp oldid 233866710