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Bei der Enigma H auch Enigma H Enigma Modell H Enigma H29 oder Ch 14 militarische Variante mit Umkehrwalze Enigma II handelt es sich um ein fruhes Modell der Rotor Schlusselmaschine Enigma ab dem Jahr 1929 1 Enigma Modell H 1929 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der langen Geschichte der unterschiedlichen Enigma Modelle war die im Jahr 1929 eingefuhrte Enigma H chronologisch gesehen das neunte Modell Zugleich war sie die letzte der schreibenden Enigma Chiffriermaschinen und steht damit in direkter Nachfolge der beiden fruhesten Enigma Maschinen der Handelsmaschine von 1923 und der Schreibenden Enigma von 1924 Die Enigma H wurde im Zeitraum von 1929 bis 1931 in relativ geringer Stuckzahl durch die Chiffriermaschinen AG gefertigt und von der Reichswehr der Weimarer Republik eingesetzt Sie wurde von ihr wie spater auch von der Wehrmacht als Enigma II sprich Enigma zwei bezeichnet Aufgrund ihres hohen Gewichts ca 50 kg ihrer sperrigen Abmessungen 650 mm 450 mm 380 mm und auch wegen ihres hohen Preises von 8000 ℛℳ bis 12 000 ℛℳ fand sie wenig Verwendung und wurde bald durch die deutlich handlichere leichtere und preiswertere Enigma I sprich Enigma Eins verdrangt die sich fur militarische Anwendungen als die Standard Maschine etablierte Die Tastatur der Enigma H verfugt uber eine Doppelbelegung der einzelnen Tasten sowie uber eine Umschaltmoglichkeit zwischen Ziffern und Zeichen sowie Buchstaben Q W E R T Z U I O P A S D F G H J K L Y X C V Z amp Z W T Bu B N M Die Enigma H weist eine kryptographische Besonderheit auf die sie vor allen anderen Enigma Modellen auch den spateren auszeichnet Dies ist die Verwendung von acht nebeneinander fest angeordneten nicht austauschbaren Walzen und einen allein durch die Walzenstellung einstellbaren Schlusselraum von mehr als 200 Milliarden 2 Im Vergleich dazu wirken die bekannten nur 17 576 Walzenstellungen der Enigma I geradezu lacherlich wenig Zudem verfugte die Enigma H uber keine Umkehrwalze hatte also auch nicht deren kryptographische Schwachen Hatte man diese Grundkonstruktion mit acht statt nur drei Walzen auf die Enigma I ubertragen und zusatzlich wie dort die Lage der Walzen austauschbar gestaltet hatte dies bei acht Walzen 8 40 320 Walzenlagen statt nur 60 der Enigma I und in Kombination mit den Walzenstellungen einen kryptographisch wirksamen Schlusselraum von 8 419 907 243 704 320 mehr als acht Billiarden oder knapp 53 bit ergeben Im Vergleich zu den nur gut eine Million etwa 20 bit kryptographisch wirksamen Moglichkeiten der tatsachlich realisierten Enigma I ware so eine deutlich starkere Maschine entstanden die trotz der vielen Anwendungs und Verfahrensfehler auf deutscher Seite und des gigantischen Aufwands auf britischer Seite vermutlich nicht hatte gebrochen werden konnen Der Erfinder der Enigma Arthur Scherbius hatte in seinem grundlegenden Patent vom 23 Februar 1918 bereits zehn Walzen und die ohne Walzenaustausch daraus resultierenden rund 100 Billionen Schlussel angegeben 3 ausserdem keine Umkehrwalze sondern einen Umschalter zur Einstellung von Ver und Entschlusselung sowie eine uber Getriebe einstellbare unregelmassige Weiterbewegung der Walzen vorgeschlagen Diesem Anspruch kam die Enigma H sehr nahe bei der vier der acht Walzen die inneren vier als eigentliche Chiffrierwalzen verwendet und mithilfe der restlichen vier Walzen der beiden jeweils links und rechts aussen befindlichen unregelmassig weitergeschaltet werden Im Gegensatz zur Enigma I von der spater mehrere Zehntausend gefertigt worden sind 4 und schatzungsweise noch rund 200 existieren 5 wurden von der Enigma H nur relativ wenige hergestellt und soweit bekannt hat nur ein einziges Exemplar uberlebt Dies tragt die Seriennummer H 221 und befindet sich im militarhistorischem Museum in Budapest Literatur BearbeitenFriedrich L Bauer Entzifferte Geheimnisse Methoden und Maximen der Kryptologie 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2000 ISBN 3 540 67931 6 Friedrich L Bauer Historische Notizen zur Informatik Springer Berlin 2009 ISBN 3 540 85789 3 Louis Kruh Cipher Deavours The Commercial Enigma Beginnings of Machine Cryptography PDF 0 8 MB In Cryptologia Vol 26 1 Januar 2002 S 1 abgerufen 3 Marz 2016 Heinz Ulbricht Die Chiffriermaschine Enigma Trugerische Sicherheit Ein Beitrag zur Geschichte der Nachrichtendienste PDF 4 7 MB Dissertation Braunschweig 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Enigma II Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Enigma H im Crypto Museum englisch abgerufen 4 Marz 2016 Foto einer Enigma H abgerufen 4 Marz 2016 Enigma Family Tree Stammbaum der Enigma englisch abgerufen 4 Marz 2016 Die schreibende Enigma Chiffriermaschine Verkaufsprospekt Vorderseite abgerufen 4 Marz 2016 6 Die schreibende Enigma Chiffriermaschine Verkaufsprospekt Ruckseite abgerufen 4 Marz 2016 Kurze Beschreibung der schreibenden ENIGMA Chiffriermaschine PDF 1 8 MB Scan der Produktbroschure von 1931 abgerufen 4 Marz 2016 Einzelnachweise Bearbeiten https www cryptomuseum com crypto enigma h Louis Kruh Cipher Deavours The commercial Enigma Beginnings of machine cryptography PDF 0 8 MB In Cryptologia Rose Hulman Institute of Technology Taylor amp Francis Philadelphia PA 26 2002 1 Januar S 2 ISSN 0161 1194 abgerufen 4 Marz 2016 Patentschrift Chiffrierapparat DRP Nr 416 219 PDF 0 4 MB S 1 abgerufen 4 Marz 2016 Friedrich L Bauer Decrypted Secrets Methods and Maxims of Cryptology 4 Auflage Springer Berlin 2007 S 123 ISBN 3 540 24502 2 Craig P Bauer Secret History The Story of Cryptology CRC Press Boca Raton 2013 ISBN 978 1 4665 6186 1 S 286 Louis Kruh Cipher Deavours The Commercial Enigma Beginnings of Machine Cryptography PDF 0 8 MB In Cryptologia Vol XXVI Nr 1 Januar 2002 S 11 abgerufen 4 Marz 2016 Enigma Modelle Probemaschine Handelsmaschine Schreibende Enigma Enigma A Enigma B Enigma C Enigma D Enigma H Enigma I Enigma Z Enigma M1 Enigma G Enigma K Enigma M2 Enigma M3 Enigma M4 Enigma T Norenigma Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Enigma H amp oldid 233659266