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Der Erntefaktor englisch Energy Returned on Energy Invested ERoEI manchmal auch EROI beschreibt das Verhaltnis der im Verlaufe der Lebensdauer eines Kraftwerks insgesamt erzeugten Energie zur eingesetzten Energie also einschliesslich der zur Herstellung Entsorgung und anderen Zwecken aufgewendeten grauen Energie Er beantwortet also die Frage Wie oft bekommt man die hineingesteckte Energie wieder heraus Inhaltsverzeichnis 1 Mathematische Beschreibung 1 1 Energetische Amortisationszeit 1 2 Primarenergetisch bewertete r Erntefaktor Amortisationszeit 1 3 Naherung fur kleinen Wartungs und Brennstoffbeschaffungsaufwand 2 Erntefaktoren und Amortisationszeiten einiger Kraftwerkstypen 3 Bewertung von Olfeldern 4 Ermittlung des Erntefaktors bei Kraftwerken 5 Energetische Amortisationszeit 5 1 Windkraftanlagen 5 2 Photovoltaikanlagen 5 3 Bauzeit der Anlagen 6 Kohlendioxidamortisation 7 Energieintensitat nuklearer Energieerzeugung 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseMathematische Beschreibung BearbeitenDer Erntefaktor ϵ displaystyle epsilon nbsp beschreibt das Verhaltnis der genutzten Energie E R displaystyle E mathrm R nbsp zur investierten Energie E I displaystyle E mathrm I nbsp Im Falle von Kraftwerken ist E R displaystyle E mathrm R nbsp meist Elektrizitat allgemein Exergie wahrend E I displaystyle E mathrm I nbsp die im Anlagenlebenszyklus aufgewandte Graue Energie beschreibt die im Idealfall auch als Exergie angegeben werden sollte E I displaystyle E mathrm I nbsp wird auch als kumulierter Energieaufwand bezeichnet ϵ E R E I displaystyle epsilon frac E mathrm R E mathrm I nbsp Je hoher dieser Wert desto effizienter ist die Energiequelle Werte uber Eins bedeuten dabei eine positive Gesamtenergiebilanz Der kumulierte Energieaufwand E I displaystyle E mathrm I nbsp setzt sich zusammen aus einem festen Anteil E fix displaystyle E text fix nbsp Anlagenbau Abbau u a und einem variablen Teil P I t displaystyle P mathrm I cdot t nbsp Wartung Brennstoffbeschaffung der mit der Zeit t displaystyle t nbsp zunimmt E I t E fix P I t displaystyle E mathrm I t E text fix P mathrm I t nbsp Die genutzte Energie E R t displaystyle E mathrm R t nbsp nach einer Zeit t displaystyle t nbsp berechnet sich aus der mittleren Nettoleistung P displaystyle P nbsp zu E R t P t displaystyle E mathrm R t P t nbsp Der Erntefaktor fur eine Anlage mit der Lebensdauer T displaystyle T nbsp ware demnach ϵ P T E fix P I T displaystyle epsilon frac P T E text fix P mathrm I T nbsp Die Lebensdauer ist also eine entscheidende Komponente fur den Erntefaktor Energetische Amortisationszeit Bearbeiten Die energetische Amortisationszeit T a displaystyle T mathrm a nbsp ist diejenige Zeit bei der der kumulierte Energieaufwand gleich der genutzten Energie ist also E R T a E I T a displaystyle E mathrm R T mathrm a E mathrm I T mathrm a nbsp Daraus ergibt sich T a E f i x P P I displaystyle T mathrm a frac E mathrm fix P P mathrm I nbsp Im Gegensatz zum Erntefaktor sagt die energetische Amortisationszeit wenig uber die gesamte Effizienz eines Kraftwerks aus da sie nicht die Lebensdauer enthalt Z B kann der Energieaufwand fur die Brennstoffbeschaffung sehr hoch oder die Lebensdauer der Anlage nicht viel grosser als die Amortisationszeit sein Primarenergetisch bewertete r Erntefaktor Amortisationszeit Bearbeiten In einer abweichenden Definition wird die genutzte Energie E R displaystyle E mathrm R nbsp in diejenige Primarenergie umgerechnet die ein hypothetisches Kraftwerk zur Bereitstellung der gleichen elektrischen Energie benotigen wurde Dabei geht man von einem festen Wirkungsgrad dieses hypothetischen Kraftwerks aus der ublicherweise mit h displaystyle eta nbsp 34 veranschlagt wird Die genutzte Energie wird also ersetzt durch E R h displaystyle E mathrm R eta nbsp Zur Unterscheidung vom Erntefaktor sei dieser primarenergetisch bewertete Erntefaktor hier mit ϵ p r i m displaystyle epsilon mathrm prim nbsp bezeichnet Der Zusammenhang mit dem Erntefaktor ist dann ϵ p r i m ϵ h 3 ϵ displaystyle epsilon mathrm prim epsilon eta approx 3 epsilon nbsp Er beantwortet also die Frage Wie viel mehr Elektrizitat erhalt man wenn der Primarbrennstoff in Bau Betrieb Nutzung und Brennstoffbeschaffung dieses Kraftwerks gesteckt wird anstatt in einem bereits bestehenden Kraftwerk mit 34 Wirkungsgrad in Elektrizitat gewandelt zu werden Der energetischen Amortisationszeit T a displaystyle T mathrm a nbsp entspricht hier die primarenergetisch bewertete Amortisationszeit T a p r i m displaystyle T mathrm a prim nbsp Der Zusammenhang zwischen beiden Grossen ist T a p r i m P P I P h P I T a P P I 3 P P I T a displaystyle T mathrm a prim frac P P mathrm I P eta P mathrm I T mathrm a approx frac P P mathrm I 3P P mathrm I T mathrm a nbsp Zur Umrechnung in die energetische Amortisationszeit benotigt man also die Angabe des relativen Nutzungsaufwands P I P displaystyle P mathrm I P nbsp Man beachte dass ϵ p r i m displaystyle epsilon mathrm prim nbsp in einigen deutschsprachigen Veroffentlichungen schlicht als Erntefaktor und T a p r i m displaystyle T mathrm a prim nbsp als Amortisationszeit bezeichnet wird Dies entspricht aber nicht der in der Fachliteratur 1 2 ublichen Definition und der internationalen Definition des englisch Energy returned on energy invested ERoEI Auch wird hier nicht mehr der Output Ernte mit Input Saat verglichen sondern ein hypothetischer Input mit einem tatsachlichen Input Es handelt sich also um einen Ersetzungsfaktor Naherung fur kleinen Wartungs und Brennstoffbeschaffungsaufwand Bearbeiten Ist der Wartungs und Brennstoffbeschaffungsaufwand klein gegenuber den Fixkosten P I T E f i x displaystyle P mathrm I T ll E mathrm fix nbsp und klein gegenuber der bereitgestellten Energie P I P displaystyle P mathrm I ll P nbsp so vereinfacht sich der Erntefaktor zu ϵ P T E f i x displaystyle epsilon approx P T E mathrm fix nbsp und die Amortisationszeit zu T a E f i x P displaystyle T mathrm a approx E mathrm fix P nbsp Beide Grossen sind dann uber die einfache Beziehung ϵ T T a displaystyle epsilon approx frac T T mathrm a nbsp miteinander verknupft Erntefaktoren und Amortisationszeiten einiger Kraftwerkstypen Bearbeiten nbsp Klippe der nutzbaren Nettoenergie bei abnehmendem Erntefaktor engl Energy Return on Energy Invested Die nachfolgende Tabelle ist eine Zusammenstellung aus Quellen unterschiedlicher Qualitat Mindestanforderung ist dabei eine Aufschlusselung des kumulierten Energieaufwands nach Materialdaten Haufig findet man Sammlungen von Erntefaktoren die die Herkunft der Werte nicht transparent belegen Diese sind nicht in dieser Tabelle aufgenommen Die fettgedruckten Zahlen sind die in der jeweiligen Literaturquelle angegebenen die normal gedruckten die daraus abgeleiteten s Mathematische Beschreibung Typ Erntefaktor Amortisationszeit Primarenergetisch bewertete r Erntefaktor AmortisationszeitKernenergie a Druckwasserreaktor 100 Zentrifugenanreicherung 3 106 2 Monate 315 17 TageDruckwasserreaktor 83 Zentrifugenanreicherung 3 75 2 Monate 220 17 TageFossile Energie a Braunkohle Tagebau 3 31 2 Monate 90 23 TageSteinkohle Untertagebau ohne Kohletransport 3 29 2 Monate 84 19 TageGaskraftwerk GuD Erdgas 3 28 9 Tage 81 3 TageGaskraftwerk GuD Biogas 3 3 5 12 Tage 10 3 TageWasserkraftLaufwasserkraftwerk 3 50 1 Jahr 150 8 MonateSolarthermie b Wuste Parabolrinnen Phenylverbindungen Medium 3 21 1 1 Jahre 62 4 MonateWindenergie b 1 5 MW E 66 2000 VLh deutsche Kuste 3 16 1 2 Jahre 48 5 Monate1 5 MW E 66 2700 VLh deutsche Kuste Strand 4 21 0 9 Jahre 63 3 7 Monate2 3 MW E 82 3200 VLh deutsche Kuste Strand 5 6 c 51 4 7 Monate 150 1 6 Monate200 MW Park 5 MW Anlagen 4400 VLh offshore 7 16 1 2 Jahre 48 5 Monate4 2 MW V150 4 2 Schwachwindstandort 8 31 7 6 MonatePhotovoltaik b Poly Silizium Dachinstallation 1000 VLh Suddeutschland 3 4 0 6 Jahre 12 2 0 JahrePoly Silizium Dachinstallation 1800 VLh Sudeuropa 9 7 0 3 3 Jahre 21 1 1 JahreDeutschland 800 1200 VLH 10 14 33 0 9 2 1 Jahrea Der Aufwand fur die Brennstoffbeschaffung wurde mitberucksichtigt b Die Werte beziehen sich auf die gesamte Energieabgabe Der Aufwand fur Speicherkraftwerke saisonale Reserven oder konventionelle Kraftwerke zum Lastausgleich ist nicht mit berucksichtigt c Die Angaben fur die E 82 stammen vom Hersteller sind aber vom TUV Rheinland bestatigt Bewertung von Olfeldern BearbeitenDer Erntefaktor ist fur die Beurteilung der Olvorkommen von grosser Bedeutung Wahrend in den 1970ern bei der Erdolforderung noch hohe Werte von durchschnittlich 40 erreicht werden konnten sind diese wegen der schwierigeren Erschliessung heutzutage deutlich gesunken Insbesondere Olsande und Olschiefer weisen sehr geringe Erntefaktoren auf Da der Erntefaktor nur das Verhaltnis von aufgewendeter zu gewonnener Energie betrachtet bleiben die okologischen Folgen der Olforderung beispielsweise durch Abfackelung der Begleitgase unbetrachtet Ermittlung des Erntefaktors bei Kraftwerken BearbeitenTeilweise wird fur fossile Kraftwerke definitionsgemass neben dem energetischen Aufwand fur die Errichtung und Betrieb des Kraftwerks auch der eingesetzte Brennstoff mit in die Rechnung einbezogen da dieser zur Stromerzeugung unwiderruflich verbrannt wird Dadurch haben fossile Kraftwerke immer einen Erntefaktor kleiner Eins Erneuerbare Energien konnen als einzige Kraftwerkstypen Erntefaktoren grosser Eins haben da deren Energiequellen wie etwa Wind Wasser oder Sonne nach menschlichem Ermessen nicht endlich sind bzw sich bei nachhaltiger Nutzung etwa von Waldbestanden regenerieren Ein Vergleich zwischen fossilen und nicht fossilen Kraftwerken ist aber nach dieser Definition jedoch nicht mehr moglich da sie fur beide Kraftwerkstypen unterschiedlich ist Normalerweise wird in der Fachliteratur 2 der Brennstoff bei der Berechnung des Erntefaktors nicht berucksichtigt und nur die zu Bau und Wartung benotigte Energie mit der produzierten Energie verglichen Dadurch konnen verschiedene Anlagenformen unabhangig vom Brennstoff ob nuklear oder solar miteinander verglichen werden Der Erntefaktor mit Berucksichtigung des Brennstoffeinsatzes ergibt sich fur fossile Kraftwerke uber eine lange Anlagenbetriebsdauer 20 Jahre und langer naherungsweise aus dem Anlagenwirkungsgrad da der Energieaufwand zum Bau und Ruckbau der Anlage im Verhaltnis zu der uber die gesamte Dauer insgesamt umgesetzten sehr grossen Energiemenge Brennstoff sehr klein wird Die Berechnung der gesamten zur Herstellung eines Produktes benotigten Energie ist im Allgemeinen sehr komplex Je nach Quelle und gegebenenfalls der Interessenlage des Autors konnen so auch die angegebenen Erntefaktoren stark schwanken Auch die Dauer der angenommenen Anlagenlebenszeit hat Einfluss auf die Hohe des Erntefaktors und sollte daher mit angegeben werden Energetische Amortisationszeit BearbeitenDie Energetische Amortisationszeit hangt eng mit dem Begriff Erntefaktor zusammen Bekannt ist sie auch unter den Begriffen Energierucklaufzeit engl energy payback time oder einfach nur energetische Amortisation Die Energetische Amortisationszeit beschreibt die Zeit die eine Energiegewinnungsanlage betrieben werden muss bis die fur die Herstellung aufgewendete Energie wieder gewonnen worden ist wenn der Erntefaktor also gleich Eins ist Anlagen die mit erneuerbaren Energien betrieben werden haben energetische Amortisationszeiten von einigen Monaten oder Jahren Die energetische Amortisationszeit ist zwar streng genommen keine Kennzahl der Wirtschaftlichkeit dennoch ist sie bei der Bewertung von Technologien hinsichtlich der Kostensteigerungspotenziale relevant Des Weiteren kann es fur die Aussendarstellung von Unternehmen von Vorteil sein wenn sie kurze energetische Amortisationszeiten anstreben Windkraftanlagen Bearbeiten In der offentlichen Diskussion um die Nutzung der Windenergie ist oft die Energetische Amortisationszeit von Windkraftanlagen ein Streitthema zwischen Befurwortern nur wenige Monate und Gegnern keine energetische Amortisation Wahrend erste Untersuchungen aus der Pionierzeit der Windenergienutzung 1970er und fruhe 1980er Jahre beruhend auf unausgereiften Testanlagen durchaus den Schluss zuliessen dass eine energetische Amortisation kaum moglich ist belegen zahlreiche Studien seit Ende der 1980er Jahre dass sich die heutigen ausgereiften Serienanlagen in wenigen Monaten energetisch amortisieren Bei den Ergebnissen der verschiedenen Untersuchungen gibt es allerdings gewisse Unterschiede Dies hangt zum einen mit den stark unterschiedlichen standortabhangigen Energieertragen von Windkraftanlagen zusammen zum anderen mit dem betrachteten Lebenszyklus LCA Life Cycle Assessment Lebenszyklusanalyse Zudem unterscheiden sich oft auch die Bilanzierungsmethoden Teilweise wird nur die Herstellung der Anlage betrachtet alte Untersuchungen teilweise der Energieaufwand fur Rohstoffgewinnung Produktion Transport Montage Wartung uber die Lebenszeit i d R 20 Jahre und Ruckbau und Entsorgung der Materialien mit hinzugerechnet neuere Untersuchungen CO2 Fussabdruck Der so errechnete kumulierte Energieaufwand fur eine Enercon E 82 Windkraftanlage auf 98 m Betonturm inkl 20 jahrigem Betrieb der Anlage betragt laut Hersteller der dazu keine weiteren Zahlen veroffentlicht hat 2 880 000 kWh Primarenergieverbrauch Diese Zahl wurde durch den TUV Rheinland im Rahmen einer Begutachtung bestatigt Setzt man diesen Primarenergieverbrauch ins Verhaltnis zur erzeugten Strommenge fur die erwahnten 20 Jahre so ergibt sich daraus der Erntefaktor Er liegt je nach den ortlichen Windverhaltnissen zwischen 30 massiger Standort z B deutsche Kuste und 50 gunstiger Standort z B ausgewahlte Stellen am deutschen Strand Hybride Analysen auf Basis von Prozessdaten und eines Input Output Ansatzes erfassen zudem auch die energetische Investition in den Maschinenpark beim Hersteller und bei den Zulieferern Dabei ergibt sich eine energetische Amortisationszeit von weniger als einem Jahr 11 Photovoltaikanlagen Bearbeiten Fur die Herstellung den Transport die Wartung etc wird Energie benotigt unter anderem in Form von elektrischem Strom und Warme Diese kann man berechnen zum Beispiel anhand der Stromrechnung der involvierten Fabriken des Kraftstoffverbrauchs der LKW etc Wenn die Anlage fertig gebaut ist produziert sie Strom Der Erntefaktor gibt nun an wie viel mehr elektrische Energie die Anlage im Laufe ihres Lebens produziert als insgesamt Energie fur ihre Herstellung sowie Auf und Abbau am Lebensende benotigt wird Die Energetische Amortisationszeit von Photovoltaikanlagen hangt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab 1 Wirkungsgrad einer Photovoltaikzelle 2 Energetischer Aufwand fur die Herstellung einer einzelnen Photovoltaikzelle und fur die Herstellung des dafur benotigten Siliziums 3 Energetischer Aufwand fur die Herstellung eines Moduls Rahmen Glas aus mehreren Photovoltaikzellen 4 Energetischer Aufwand fur den Transport Rohstoffe zur Produktionsstatte sowie Modul bzw Anlagenteile zum jeweiligen Einsatzort 5 Energetischer Aufwand fur die Installation einer Photovoltaikanlage aus mehreren Modulen etwa auf Dachern 6 Elektrische Einbindung der Photovoltaikanlage in ein Stromnetz inklusive Wechselrichter 7 Energetischer Aufwand fur den Abbau einer Photovoltaikanlage aus mehreren Modulen etwa auf Dachern 8 Energetischer Aufwand fur Entsorgung oder Recycling in wiederverwendbare Ausgangsstoffe Fur sudeuropaische Standorte lag die Energierucklaufzeit mit Produktionsverfahren des Jahres 2011 zwischen 0 8 und 1 5 Jahren fur Dunnschichttechnologien und bei etwa 1 7 bzw 1 2 Jahren fur Anlagen auf Basis mono und multikristalliner Solarzellen 9 Das Umweltbundesamt gibt die Energy Payback Times untersuchter PV Anlagen in einer Publikation an 10 demnach liegen diese in Deutschland zwischen 0 9 Jahren bei CdTe Modulen und 2 1 Jahren mit monokristallinen Solarmodulen Der investierte Primarenergieaufwand fur die Herstellung die Nutzung und das Lebensende der PV Anlagen amortisiere sich somit nach einer sehr kurzen Anlagenlaufzeit Des Weiteren stellt es ein Berechnungstool zur Verfugung um die Okobilanz einer PV Anlage individuell zu ermitteln 12 Bauzeit der Anlagen Bearbeiten Die ubliche Definition der energetischen Amortisationsdauer berucksichtigt nicht die Zeitdauer zwischen dem Energieeinsatz fur die Herstellung einer Anlage und dem Beginn der Energieproduktion bzw Energieumwandlung Strenggenommen konnte man diese der Amortisationszeit hinzurechnen Wahrend bei Windkraftanlagen und Solarparks wenige Wochen bis Monate zwischen der energieintensiven Herstellung wesentlicher Grundstoffe und der Inbetriebnahme liegen kann dieser Zeitverzug bei grossen thermischen oder Wasserkraftwerken mehrere Jahre betragen Bei ahnlichem Zeitraum des Energieeinsatzes hat sich ein Solarpark oder Windpark oft schon energetisch amortisiert wahrend ein konventionelles Kraftwerk noch in Bau ist Kohlendioxidamortisation BearbeitenDie Kohlendioxidamortisation oder auch Treibhausgasamortisation genannt beschreibt die Dauer bis die bei der Produktion entstandenen Treibhausgase uber die Energiegewinnung wieder ausgeglichen sind 13 Energieintensitat nuklearer Energieerzeugung BearbeitenVerschiedene Reaktoren haben unterschiedliche front end Energieverbrauche vom Erz zum Brennstoff Ein erheblicher Teil der Energie zur Herstellung des Brennstoffs wird bei der Urananreicherung aufgewandt Hierbei wird Natururan mit ca 0 72 Gehalt an 235U auf einen 235U Gehalt von 2 5 angereichert wobei der Trend in jungster Zeit zu hoheren Anreicherungsgraden geht da damit langere Zeit dieselben Brennelemente verwendet werden konnen bevor deren Austausch erforderlich ist 14 Der CANDU und andere Schwerwasserreaktoren konnen auch mit unangereichertem Uran betrieben werden und erzielen insgesamt pro Tonne Uran aus der Natur eine hohere Energieausbeute 15 Allerdings ist schweres Wasser teuer und energieintensiv in der Herstellung was sich zu Ungunsten des CANDU auswirkt Zusatzlich muss aufgrund des niedrigen Gehalts an spaltbarem Material in Natururan ein CANDU ofter die Brennelemente tauschen als Leichtwasserreaktoren was nur mittels en online refuelling okonomisch sinnvoll darstellbar ist 16 Bei Verwendung von Thorium welches selbst nicht spaltbar ist ist am Beginn des Brennstoffkreislaufes die Zugabe von spaltbarem Material oder Neutronen aus einer Neutronenquelle notig um aus 232Th uber 99 des naturlichen Thorium das spaltbare 233U zu erbruten Ein Thorium Brennstoffkreislauf ist jedoch in der Lage auch mit thermischen Neutronen fast das gesamte Ausgangsmaterial zu verwerten und erzielt damit weit bessere Energieausbeuten pro Menge Schwermetall Der schnelle Bruter kann unter Verwendung schneller Neutronen mithilfe einer Startladung hoch angereicherten Materials auch bei Uran eine positive Konversionsrate erreichen mehr spaltbares Material wird im Reaktor aus nicht spaltbarem Material erzeugt als durch Spaltung verbraucht 17 ist jedoch derzeit nur in zwei Anlagen in Russland BN 600 und BN 800 im kommerziellen Einsatz 18 Bei der Wiederaufarbeitung von abgebrannten Brennstoff wie sie unter anderem in Frankreich dem zweitgrossten Nutzer der Kernenergie weltweit seit Jahrzehnten Anwendung findet wird spaltbares Material hauptsachlich Plutonium aber auch verbliebene spaltbare Uran Isotope aus dem verbrauchten Brennstoff konventioneller Leichtwasserreaktoren gewonnen 19 Ublicherweise wird das gewonnene Plutonium mit abgereicherten Uran Natururan oder dem bei der Wiederaufarbeitung gewonnenen reprozessierten Uran repU gestreckt und zu MOX Brennelementen verarbeitet welche in Leichtwasserreaktoren zum Einsatz kommen konnen Damit kann mehr Energie aus der ursprunglich eingesetzten Menge Uran gewonnen werden jedoch ist die okonomische Rentabilitat umstritten 20 21 Neben politischen Grunden die unter anderem dazu fuhrten dass Projekte wie der schnelle Bruter Kalkar oder der Thorium Hochtemperatur Reaktor nie oder nur kurz in Betrieb waren hat auch der geringe Uranpreis bisher den grossflachigen Einsatz dieser Treibstoffsparmethoden verhindert 22 23 Es ist daher damit zu rechnen dass die Branche bei langfristig deutlich hoheren Uranpreisen sich wieder vermehrt derartiger Technologie zuwenden durfte Der Kehrwert des Erntefaktors wird im Sinne eines Energieverbrauchs pro erzeugter Werteinheit als Energieintensitat verstanden 24 25 Betrachtet man die nukleare Brennstoffkette vom Abbau des Urans bis zur Dekommissionierung eines Kernkraftwerks so bedeutet eine Energieintensitat von uber 100 dass die Energiebilanz negativ wird und die Energieproduktion aus energetischer Sicht nicht mehr sinnvoll nachhaltig ist 25 Die Energieintensitat der nuklearen Brennstoffkette wird in verschiedenen Studien bei mittleren Uranerzgehalten mit 2 bis 150 Prozent sehr unterschiedlich bewertet eine Studie des Zentrums fur Integrated Sustainability Analysis von 2006 26 ermittelt einen Mittelwert von 18 Prozent in einer Bandbreite von 10 bis 30 Prozent den Wert von 150 Prozent ermittelt die Studie von Storm Smith 24 fur einen Uranerzgehalt von 0 013 Prozent 25 Unterschreitet der Gehalt des Urans im gewonnenen Erz die Marke von ca 0 01 Prozent wird bei der Energiebilanz die Aufbereitung des gewonnenen Erzes zum Prozessschritt mit dem hochsten Energieaufwand uber 40 Prozent ab hier wird auch die Energiebilanz der nuklearen Energieerzeugung negativ bei gleichbleibender installierter nuklearer Kapazitat soll auch aufgrund der das Angebot um ca 1 3 ubersteigenden Nachfrage der Erzgehalt der zu fordernden Urangesteine im Jahr 2078 diesen Grenzwert erreichen bei einer Kapazitatssteigerung um 2 Prozent jahrlich bereits 2059 25 Dies geht jedoch von gleichbleibender In effizienz der Forderung aus und ignoriert die Fortschritte bei der Gewinnung von Uran aus Meerwasser welche technisch bereits seit Jahrzehnten machbar ist finanziell jedoch mit heutiger Technologie erst bei deutlich hoheren Uranpreisen lohnenswert ist 27 Im Rahmen der aufwandiger werdenden Urangewinnung steige auch der Treibhauseffekt der nuklearen Energieerzeugung die CO2 Bilanz des Prozesses wird zunehmend schlechter bei einem Erzgehalt von wiederum ca 0 01 wird er mit 288 g kWh erwahnt die ISA kommt auf einen durchschnittlichen Wert von 60 g kWh Dabei wird der Uranerzgehalt auch zum entscheidenden Faktor der Menge des im Prozess emittierten CO2 Dabei wird angenommen dass samtliche notige Warme durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe kommt und nicht durch Kernkraftwerke 25 Siehe auch BearbeitenLeistungszahl Solarertrag Graue EnergieWeblinks BearbeitenGruner Strom von hoher See RUB Ingenieure erstellen erstmals eine Okobilanz fur einen Offshore Windpark Nov 2013 Institut fur Festkorper Kernphysik Erntefaktoren Details zur Berechnung Energiebilanzen von Windenergie Anlagen Memento vom 11 Februar 2007 im Internet Archive Bundesverband WindEnergie e V BWE Einzelnachweise Bearbeiten Karl Heinrich Grote Jorg Feldhusen Hrsg Dubbel Taschenbuch fur den Maschinenbau 22 Auflage Springer Berlin 2007 ISBN 978 3 540 49714 1 Kapitel L2 a b B Diekmann K Heinloth Energie 2 Auflage Teubner Stuttgart 1997 ISBN 3 519 13057 2 a b c d e f g h i j D Weissbach et al 2013 Energy intensities EROIs energy returned on invested and energy payback times of electricity generating power plants Energy Band 52 S 210 ff doi 10 1016 j energy 2013 01 029 E Pick Hermann Josef Wagner Beitrag zum kumulierten Energieaufwand ausgewahlter Windenergiekonverter Arbeitsbericht des Instituts fur okologisch vertragliche Energiewirtschaft Universitat Essen 1998 Mehr Windkraft an Land ruckt Okologie ins Blickfeld Memento des Originals vom 9 Oktober 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vdi nachrichten com In vdi Nachrichten 2 September 2011 Abgerufen am 17 September 2011 Enercon Windblatt 4 2011 PDF 1 2 MB Internetseite von Enercon Abgerufen am 10 Januar 2012 Rodoula Tryfonidou Hermann Josef Wagner Offshore Windkraft Technikauswahl und aggregierte Ergebnisdarstellung Kurzfassung PDF Datei 109 kB Lehrstuhl fur Energiesysteme und Energiewirtschaft Ruhr Universitat Bochum 2004 Priyanka Razdan Peter Garrett Life Cycle Assessment Nicht mehr online verfugbar November 2019 archiviert vom Original am 21 Oktober 2020 abgerufen am 7 Juni 2021 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vestas com a b Mariska de Wild Scholten Environmental profile of PV mass production globalization PDF 1 7 MB 2011 a b Jasmin Hengstler Manfred Russ Alexander Stoffregen Aline Hendrich Michael Held Ann Kathrin Briem Aktualisierung und Bewertung der Okobilanzen von Windenergie und Photovoltaikanlagen unter Berucksichtigung aktueller Technologieentwicklungen In Umweltbundesamt Hrsg Reihe Climate Change 35 2021 Umweltbundesamt Mai 2021 S 392 R H Crawford Life cycle energy analysis of wind turbines an assessment of the effect of size on energy yield PDF Datei 187 kB 2007 abgerufen am 30 August 2018 englisch Umweltbundesamt Okobilanzrechner fur Photovoltaikanlagen Umweltbundesamt abgerufen am 7 Juni 2021 Johannes Kals Betriebliches Energiemanagement Eine Einfuhrung Kohlhammer Stuttgart 2010 ISBN 978 3 17 021133 9 S 172 https www nei org resources reports briefs economic benefits and challenges increased enrich https canteach candu org Content 20Library 20042617 pdf https www brainkart com article Advantages and disadvantages of HWR or CANDU type Reactor 5589 https www jstor org stable 53628 http large stanford edu courses 2018 ph241 surakitbovorn1 https www iaea org newscenter news frances efficiency in the nuclear fuel cycle what can oui learn https scholar harvard edu files matthew bunn files nas reprocessing brief pdf https www osti gov etdeweb biblio 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