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Employer Branding dt Arbeitgebermarkenbildung ist eine unternehmensstrategische Massnahme bei der Konzepte aus dem Marketing insbesondere der Markenbildung angewandt werden um ein Unternehmen insgesamt als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und von anderen Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben zu positionieren Der Begriff taucht in der englischsprachigen Literatur erstmals 1996 im Fachartikel The Employer Brand von Tim Ambler und Simon Barrow im Journal of Brand Management auf Das Ergebnis von Employer Branding ist die Arbeitgebermarke engl Employer Brand also die vom Unternehmen gezielt gestaltete Art und Weise wie ein Unternehmen im Arbeitsmarkt als Arbeitgeber wahrgenommen wird Insofern unterscheidet sich die Arbeitgebermarke vom Arbeitgeberimage das eher historisch und primar durch Medieneinflusse entstanden ist Das Ziel von Employer Branding besteht im Wesentlichen darin aufgrund der erhofften Marketingwirkung die Effizienz der Personalrekrutierung als auch die Qualitat der Bewerber dauerhaft zu steigern Ausserdem sollen qualifizierte und engagierte Mitarbeiter durch eine hohere Identifikation und durch den Aufbau einer emotionalen Bindung langfristig an das Unternehmen gebunden werden Beispiele fur rein imageorientierte Kampagnen in Deutschland sind die Be Lufthansa Kampagne von Lufthansa die are you automotivated Kampagne von Continental oder die Passion Wanted Kampagne von McKinsey amp Company Deutschland Haufig zitierte und als Beispiele fur Unternehmen verwendet die in Deutschland erfolgreiche Employer Branding Prozesse aufgesetzt haben sind Orthomol Uberzeugendes unternehmen MARS Freedom takes courage We take the courageous Capgemini sd amp m Substanz Herzlich Willkommen sowie seit Anfang 2010 auch die Techniker Krankenkasse Sind Sie das Die Idee der Arbeitgebermarke entstand in den spaten 1990er Jahren als Reaktion auf die Verknappung talentierter und qualifizierter Fach und Fuhrungskrafte Haufig wird die Arbeitgebermarke als Ansatz verstanden der sich vorwiegend auf die Rekrutierung von Personal bezieht Die Arbeitgebermarke wirkt jedoch weit daruber hinaus und schopft noch ganz andere positive Effekte fur Unternehmen ab die in Deutschland jedoch noch weitgehend ungenutzt bleiben anders in Grossbritannien und USA wo zahlreiche Studien signifikante Korrelationen zwischen strategisch fundierten Arbeitgebermarken und erhohter Identifikation organisationalem Commitment Leistungsbereitschaft bis hin zur Senkung von Krankenstand und Burodiebstahl festgestellt haben Die Herausforderung fur Unternehmen besteht darin im Rahmen der integrierten Kommunikation ein einheitliches Image sowohl an potenzielle Mitarbeiter als auch an potenzielle Kunden und andere Stakeholder zu kommunizieren Dies ist insbesondere dann besonders schwierig wenn Unternehmen unter einer Marke konkurrierende Images aufbauen mochten bspw an die Konsumenten ein Image gunstiger Produkte durch Einsparungen und Rationalisierungen und an die Mitarbeiter ein Image von Arbeitsplatzsicherheit und hoher Entlohnung Inhaltsverzeichnis 1 Definition Employer Branding 2 Methoden und Wirkungsbereiche des Employer Branding 3 Einflussfaktoren auf die Arbeitgebermarke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseDefinition Employer Branding BearbeitenIn Fachartikeln und wissenschaftlichen Artikeln am haufigsten referenziert ist die Definition der Deutschen Employer Branding Akademie von 2006 Employer Branding ist die identitatsbasierte intern wie extern wirksame Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als glaubwurdiger und attraktiver Arbeitgeber Kern des Employer Brandings ist immer eine die Unternehmensmarke spezifizierende oder adaptierende Arbeitgebermarkenstrategie Entwicklung Umsetzung und Messung dieser Strategie zielen unmittelbar auf die nachhaltige Optimierung von Mitarbeitergewinnung Mitarbeiterbindung Leistungsbereitschaft und Unternehmenskultur sowie die Verbesserung des Unternehmensimages Mittelbar steigert Employer Branding ausserdem Geschaftsergebnis sowie Markenwert 1 Auch Stotz amp Wedel 2009 exponieren die Definition der DEBA aus weiteren Begriffsdefinitionen und definieren Employer Branding ausserdem als Teil des strategischen HRM bei dem das Besondere des Unternehmens als Arbeitgeber erarbeitet operativ umgesetzt und nach innen sowie aussen kommuniziert wird Der Berufsverband Queb e V definiert Employer Branding hingegen etwas knapper Employer Branding hat zum Ziel in den Wahrnehmungen zu einem Arbeitgeber eine unterscheidbare authentische glaubwurdige konsistente und attraktive Arbeitgebermarke auszubilden die positiv auf die Unternehmensmarke einzahlt 2 Ein weiterer Aspekt ist die Entwicklung und Wirkungsweise der Sozialen Medien Diese haben im Wettbewerb um Fachkrafte bereits eine wichtige Stellung eingenommen Zum einen verandern sie die Mitarbeitersuche und das Personalmarketing Zum anderen beeinflussen die Sozialen Medien die Arbeitgebermarke auch von aussen Methoden und Wirkungsbereiche des Employer Branding BearbeitenZiel ist die Steigerung der Attraktivitat des Unternehmens als Arbeitgeber durch Schaffung geeigneter Anreize zu Mitarbeitergewinnung Recruiting E Recruiting Effiziente und transparente Bewerbungsmoglichkeiten Candidate Experience Bewerberfreundliche Gestaltung des Bewerbungsprozesses 3 Mitarbeiterbindung Retention Horizontale Mitarbeiterbindung Dem Mitarbeiter werden vielfaltige Entwicklungsmoglichkeiten innerhalb seiner hierarchischen Eingruppierung bzw Einstufung angeboten Vertikale Mitarbeiterbindung Der Mitarbeiter erhalt die Chance auf Zuwachs an Verantwortung bzw Beforderung auf eine nachsthohere Stufe der Hierarchie 4 im Rahmen definierter und transparenter Karrierepfade Performance Management durch Anreizsysteme und faire Bewertung der individuellen und Teamleistungen im Rahmen des Leistungsmanagements Talentmanagement zur Sicherung der Besetzung kritischer Positionen Unternehmensimage marke das mit dem Branding als Arbeitgebermarke in enger Wechselwirkung steht und dazu konsistent sein muss 5 Attraktive Unternehmenskultur Gestaltung des Arbeitsumfeldes z B durch innovative Burokonzepte Moglichkeit zur Telearbeit Work Life Balance Diversity Management als Teil gesellschaftlicher Verantwortung aber auch des Erschliessens weiterer Quellen fur qualifiziertes PersonalIn den letzten Jahren beeinflussen die Sozialen Medien die Wahrnehmung der Unternehmen als Arbeitgeber und werden gezielt zur Rekrutierung genutzt Insbesondere Arbeitgeber Bewertungen auf Portalen und Image Bewertungen zahlen auf die Arbeitgebermarke ein da diese von immer mehr Bewerbern zur Arbeitgeber und Jobsuche aufgesucht werden Inzwischen nutzt beispielsweise jeder funfte Hochschulabsolvent solche Bewertungsportale um sich eine Meinung uber potentielle Arbeitgeber zu bilden 6 7 Als Reaktion darauf versuchen wiederum die Unternehmen ihre Arbeitgebermarke auf solchen Portalen mitzugestalten Einflussfaktoren auf die Arbeitgebermarke BearbeitenFolgende Aspekte sind beim Aufbau einer Arbeitgebermarke von Bedeutung Identitat und Werte des Unternehmens Werthaltigkeit und Attraktivitat seiner Produkte Starken des Unternehmens als Arbeitgeber z B Gehalt Kultur Attraktivitat der Produkte Karrieremoglichkeiten usw Bedurfnisse und Anforderungen potentieller Arbeitnehmer z B Gehalt Kultur Attraktivitat der Produkte Karrieremoglichkeiten usw Integritat der Arbeitgebermarke kommunizierte aber nicht vorhandene Eigenschaften oder Leistungen konnen Zweifel an der Integritat bewirken Starken der Wettbewerber im Arbeitsmarkt Aktuelles Image des Unternehmens als ArbeitgeberDie Erwartungen der Zielgruppen die man durch die Arbeitgebermarke erreichen mochte an einen Arbeitgeber sind wichtige Indikatoren in der operativen Kommunikation der Arbeitgebermarke Da diese sogenannten Bewerberpraferenzen oder Attraktivitatsmerkmale jedoch starken Schwankungen unterworfen sind sollten sie nicht allein als Basis fur eine Arbeitgebermarkenstrategie genutzt werden Ein Vergleich der einschlagigen deutschen Studien zu den Bewerberpraferenzen zeigt ein sehr uneinheitliches stets wechselndes Bild Sie sind deshalb fur sich allein genommen keine verlassliche Planungsgrundlage fur eine Arbeitgeberpositionierung die bestenfalls mehrere Jahre Bestand haben und auf der eigenen Identitat als Arbeitgeber und nicht nur auf den zeitgeistigen Erwartungshaltungen heterogener Zielgruppen basieren sollte In wirtschaftlichen Krisen gewinnen zum Beispiel Werte wie Arbeitsplatzsicherheit Kultur und Weiterbildungsmoglichkeiten an Bedeutung die in erfolgreichen Jahren fur die Mehrheit der Bewerber eine tiefe Relevanz haben Jungere Forschung beschaftigt sich verstarkt mit den Herausforderungen des Employer Branding in der Krise Literatur BearbeitenSimon Barrow Richard Mosley The Employer Brand Bringing the Best of Brand Management to People at Work John Wiley amp Sons West Sussex 2005 ISBN 0 470 01273 0 M Ewing u a Employer Branding in the Knowledge Economy In International Journal of Management Band 21 Nr 1 2002 S 3 22 Alexander Haldemann Martin Elbel Wenn die eigene Marke in die Krise gerat Gekonntes Employer Branding soll potenzielle Mitarbeitende anlocken und gute und bestehende ans Unternehmen binden In Neue Zurcher Zeitung 27 Mai 2009 PDF Ed Michaels Helen Handfield Jones Beth Axelrod The war for talent Harvard Business School Press Boston 2001 ISBN 1 57851 459 2 Brett Minchington Your Employer Brand Attract Engage Retain Collective Learning Australia 2006 ISBN 0 646 46502 3 Sara Mrozek Employer Branding Verlag Mering Munchen 2009 ISBN 978 3 86618 418 3 M Petkovic Employer Branding Ein markenpolitischer Ansatz zur Schaffung von Praferenzen bei der Arbeitgeberwahl 2 Auflage Mering Munchen 2008 ISBN 978 3 86618 204 2 F Schumacher R Geschwill Employer Branding Human Resources Management fur die Unternehmensfuhrung Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 8349 1129 2 Waldemar Stotz Anne Wedel Employer Branding Mit Strategie zum bevorzugten Arbeitgeber Neuauflage Oldenbourg Verlag Munchen 2013 ISBN 978 3 486 73585 7 Christoph Stritzke Marktorientiertes Personalmanagement durch Employer Branding Theoretisch konzeptioneller Zugang und empirische Evidenz Gabler Verlag Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 8349 1908 3 Torsten Tomczak Franz Rudolf Esch Joachim Kernstock Andreas Herrmann Behavioral Branding Wie Mitarbeiterverhalten die Marke starkt Gabler Verlag Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 8349 0634 2 Armin Trost Hrsg Employer Branding Arbeitgeber positionieren und prasentieren Luchterhand Koln 2009 ISBN 978 3 472 07485 4 Benjamin von Walter Dietmar Kremmel Hrsg Employer Brand Management Arbeitgebermarken aufbauen und steuern Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Employer Branding Strategie auf einen Blick DEBA GmbH Abgerufen am 11 Oktober 2022 Definition Queb e V Memento des Originals vom 28 Februar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www queb org Sandra Jeanquart Miles Randy McCarney The candidate experience Is it damaging your employer branding In Business Horizons 61 2018 5 S 653 654 http arbeitgeber monster de hr personal tipps personalmanagement personalfuhrung entwicklung mitarbeiterbindung so funktionierts 035920 aspx Sandra Jeanquart Miles W Glynn Mangold Growing the Employee Brand at ASI A Case Study In Journal of Leadership amp Organizational Studies 14 2007 1 S 77 85 App Jobborse oder Karriereseite Wo Absolventen suchen Haufe de abgerufen am 7 Mai 2015 Arbeitgeber Bewertung im Netz Arbeiten Sie hier bloss nicht Handelsblatt abgerufen am 7 Mai 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Employer Branding amp oldid 231683726