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Emil Kiesel 28 August 1910 in Schwerzen heute Ortsteil von Wutoschingen 19 Mai 1990 in Stuhlingen war deutscher katholischer Pfarrer und entschiedener Gegner des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEmil Kiesel studierte in Tubingen wo er 1934 der katholischen Studentenverbindung W k St V Unitas Markomannia beitrat 1 Nach dem Theologiestudium wurde er am 7 Marz 1937 in Freiburg im Breisgau 2 zum Priester geweiht und war danach Kaplan in Hornberg Konstanz Wollmatingen Ettenheim Mannheim Kafertal und ab April 1940 in Pforzheim Dort war er auch an verschiedenen Schulen als Religionslehrer tatig Schon wahrend seiner Tatigkeit in Ettenheim wurde er erstmals von der Gestapo verhort weil er in Wilferdingen einen Gottesdienst fur polnische Kriegsgefangene hielt und bei seinem Gang zur Hilda Oberschule einen Fuhrer der HJ rechts und links an die Backen gehauen habe weil er einem dieser kriegsgefangenen Polen die dort an der Eisenbahnlinie arbeiteten in Gesicht gespuckt hat Ab September 1940 durfte er keinen Religionsunterricht mehr erteilen und am 16 Oktober 1940 verhaftete ihn die Gestapo nachdem er die Behandlung polnischer Kriegsgefangener zum Thema einer Predigt uber Feindesliebe gemacht hatte Bis zum 9 Dezember war er im Gefangnis in Pforzheim an der Rohrstrasse inhaftiert danach im Pfarrerblock des Konzentrationslagers Dachau bis zu dessen Befreiung Seine Haftlingsnummer war die 22838 Wahrend der Gefangenschaft wurde er ausgepeitscht und war fur sechs Wochen im Bunker weil er sich geweigert hatte das Beichtgeheimnis zu brechen nachdem ein Mitgefangener bei ihm gebeichtet hatte 3 Nach der Befreiung war er als Gefangnispfarrer vorwiegend in Jugendstrafanstalten tatig 4 1969 wurde Kiesel zum papstlichen Kaplan mit dem Titel Monsignore ernannt Nach seiner Pensionierung 1972 war er bis 1987 fur Gemeinden im Klettgau verantwortlich und betreute im Nebenamt noch die Gefangenen der Justizvollzugsanstalt in Waldshut Bekannt wurden seine Gesprache mit dem Historiker Hugo Ott in denen Kiesel die mangelnde Solidaritat im KZ sowohl innerhalb der Priester als auch von Priestern mit ihren Mitgefangenen thematisierte 5 Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Friedhof Geisslingen Literatur BearbeitenEmil Kiesel Schutzhaftling Nr 22838 KZ Dachau In Freiburger Diozesan Archiv 90 1970 S 52 58 Digital dazu Hugo Ott Ein Nachwort zu den Berichten von KZ Priestern der Erzdiozese Freiburg FDA 90 1970 In Freiburger Diozesan Archiv 92 1972 S 232 235 Digital Eugen Weiler Die Geistlichen in Dachau sowie in anderen Konzentrationslagern und Gefangnissen Nachlass von Pfarrer Emil Thoma erweitert und herausgegeben von Eugen Weiler Modling 1971 Paul Seibel Priester Ausbildung und Verfolgung Haag Herchen Frankfurt 1994 ISBN 3 86137 200 2 S 103ff Weblinks BearbeitenKirchlicher Widerstand in Baden in ka news de Meldung vom Donnerstag 19 Januar 2006Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Burr Hrsg Unitas Handbuch Band 2 Verlag Franz Schmitt Siegburg 1996 S 278 Gedenktafel fur seinen Mitprimiziaten Kurt Habich abgerufen am 30 Juli 2014 Emil Kiesel Schutzhaftling Nr 22838 KZ Dachau In Freiburger Diozesan Archiv 90 1970 S 52 58 Digital Emil Kiesel Erfahrungen mit Jugendlichen als Gefangnisseelsorger In Wilhelm Bitter Gefangnisseelsorge Heilen statt strafen Gottingen 1957 S 340 346 siehe dazu Bayerische Blatter fur Volkskunde Band 1 1999 S 180ff Normdaten Person GND 1012558762 lobid OGND AKS VIAF 172082480 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kiesel EmilALTERNATIVNAMEN Keller FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 28 August 1910GEBURTSORT SchwerzenSTERBEDATUM 19 Mai 1990STERBEORT Stuhlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Kiesel amp oldid 237781315