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Emil Kaschub 1 nach anderen Angaben Heinz Kaschub 2 3 April 1919 in Mensguth 4 Mai 1977 war ein deutscher Chirurg der im Auftrag der Wehrmacht im KZ Auschwitz an Haftlingen Experimente zur Erkennung von Simulanten vornahm Leben BearbeitenKaschub Angehoriger einer Studentenkompanie war im Rang eines Feldwebels Arzt bei der Wehrmacht Im Auftrag der Wehrmacht sollte Kaschub durch Versuche an KZ Haftlingen Methoden erforschen die Wehrmachtsangehorige anwandten um Krankheiten vorzutauschen Insgesamt drei Versuchsreihen wurden ab August 1944 durch Kaschub im KZ Auschwitz vorgenommen von denen bis zu funfzig durch Kaschub ausgewahlte judische KZ Haftlinge zu pseudomedizinischen Menschenexperimenten missbraucht wurden Die Zahl der Todesopfer von Kaschubs Versuchen ist unbekannt 3 Am 22 August 1944 zeigte Standortarzt Eduard Wirths Kaschub den Block 28 des Stammlagers Im Saal 13 des Blocks 28 fanden vom 24 August bis zum 15 September 1944 die so genannten Phlegmone Versuche statt Den etwa dreissig Versuchsopfern wurde ein petroleumhaltiges Serum injiziert Nach ein bis zwei Wochen wurden die eitrigen Phlegmone geoffnet und die daraus gewonnene Flussigkeit zur Auswertung in die Wehrmachts Sanitatsdienststelle nach Breslau gesandt Vom 24 August bis zum 25 Oktober 1944 wurden von Kaschub Brandwundenversuche an KZ Haftlingen vorgenommen Den Opfern wurden schwere Verbrennungen am Korper zugefugt Die aus den Brandblasen gewonnene Flussigkeit sowie Stucke verbrannter Haut wurden ebenfalls nach Breslau zur Untersuchung gesandt Zudem erforschte Kaschub die Vortauschung von Gelbsucht im Wege der Verabreichung von Pikrinsaure an KZ Haftlinge Nach Beendigung der Menschenexperimente erfolgte am 3 April 1945 die Promotion Kaschubs an der Friedrich Schiller Universitat Jena Kriegsbedingt fiel Kaschubs mundliche Prufung aus Seine Dissertation war nach Kriegsende nicht auffindbar 3 Nach dem Krieg zog Kaschub innerhalb der Bundesrepublik Deutschland mehrfach um Ab 1963 war Kaschub Leiter der Chirurgie am Bethanien Krankenhaus in Frankfurt am Main Zeitgleich arbeitete er als Durchgangsarzt fur die Berufsgenossenschaften Infolge Kaschubs Tod wurde ein gegen ihn eingeleitetes Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main eingestellt 3 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 3 596 16048 0 Ernst Klee Auschwitz die NS Medizin und ihre Opfer 3 Auflage S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 596 14906 1 Hermann Langbein Menschen in Auschwitz Frankfurt am Main Berlin Wien Ullstein Verlag 1980 ISBN 3 548 33014 2 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 5 Hinzert Auschwitz Neuengamme C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 52965 8 S 127 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 299f a b c Ernst Klee Auschwitz die NS Medizin und ihre Opfer Frankfurt am Main 1997 S 205ff PersonendatenNAME Kaschub EmilALTERNATIVNAMEN Kaschub HeinzKURZBESCHREIBUNG deutscher Chirurg der Menschenexperimente an Auschwitzhaftlingen vornahmGEBURTSDATUM 3 April 1919GEBURTSORT MensguthSTERBEDATUM 4 Mai 1977 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Kaschub amp oldid 195548114