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Else Liefmann 27 Mai 1881 in Hamburg 24 Mai 1970 in Zurich Schweiz 1 war eine Arztin und Sozialarbeiterin in Freiburg Sie war im Bereich der Frauenbildung tatig und Mitbegrunderin des Deutschen Arztinnenbundes und der Freiburger Ortsgruppe des Deutschen Akademikerinnenbundes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 Film 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenElse Liefmann wurde als Tochter des Kaufmannes Semmy Liefmann in Hamburg geboren Hier verbrachte sie auch mit ihrer Familie ihre ersten Lebensjahre Else wurde wie ihre Geschwister evangelisch getauft nachdem die Eltern zum evangelischen Glauben konvertiert waren Die Mutter zog nach dem Tod des Vaters mit den Kindern nach Freiburg Im burgerlichen Stadtteil Wiehre kaufte sie 1894 eine Villa Elses altester Bruder Robert wurde Professor fur Nationalokonomie an der Universitat Freiburg die jungste Schwester Martha 2 studierte Kunstgeschichte Else Liefmann arbeitete zunachst als Grundschullehrerin und studierte dann Medizin Im Jahr 1915 eroffnete sie eine Praxis fur Sauglings und Kinderkrankheiten sowie fur Arztliche Erziehungsberatung In den folgenden Jahren engagierte sie sich auf vielfaltige Weise Sie arbeitete mit der Universitatskinderklinik zusammen engagierte sich als Stadtverordnete fur die liberale Deutsche Demokratische Partei arbeitete mit der Mutterberatung mit Kinder und Jugendhorten zusammen und war im Bereich der Frauenbildung tatig Sie war Mitbegrunderin des Deutschen Arztinnenbundes in Berlin und Grunderin der Freiburger Ortsgruppe des Deutschen Akademikerinnenbundes Das Jahr 1933 bildete einen herben Einschnitt in das Leben Else Liefmanns Aufgrund der Nurnberger Rassengesetze wurde Else Liefmann die Kassenzulassung entzogen und sie musste ihre Praxis aufgeben 3 Infolge der nationalsozialistischen Gesetze zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums verlor der Bruder Robert 1933 seinen Lehrstuhl an der Universitat Am 22 Oktober 1940 deportierte die Gestapo die Geschwister Else Robert und Martha in das sudfranzosische Lager Gurs Die Familie wurde enteignet das Haus arisiert Die Gestapo nutzte das Haus in der Goethestrasse Robert starb infolge der schrecklichen Bedingungen im Konzentrationslager Martha gelang die Ausreise Else gelang die Flucht in die Schweiz In Zurich verbrachten sie die letzten Jahre ihres Lebens Martha starb 1952 Else 1970 nbsp Stolpersteine fur Else Liefmann und ihre Geschwister Robert und Martha vor dem Haus in dem sie bis zur Deportation lebten Goethestrasse 33 Freiburg Nach Kriegsende wurde das Haus von der franzosischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und diente der Militarpolizei als Stutzpunkt Spater ging es an das Land Baden Wurttemberg das dort von 1949 bis 2000 ein Polizeirevier einrichtete Im Zuge eines Restitutionsverfahrens gelang es Else Liefmann das geraubte Haus in der Goethestrasse zuruckerhalten Allerdings wollte sie nicht mehr in Deutschland leben 1954 kehrte sie noch einmal fur einen Besuch nach Freiburg zuruck Sie regte an dass 1962 auf dem Gelande der ehemaligen Synagoge eine Gedenktafel errichtet wurde Heute wird das Liefmann Haus 4 als Gastehaus von der Universitat Freiburg genutzt Vor dem Haus erinnern die Stolpersteine des Kunstlers Gunter Demnig die auf Initiative von Marlies Meckel dorthin gesetzt wurden an das Schicksal der Geschwister Liefmann Im Freiburger Stadtteil Weingarten wurde im Jahr 2000 der Else Liefmann Platz eingeweiht Publikationen Auswahl BearbeitenZur Frage des weiblichen Dienstjahres Die Vorbereitung der weiblichen Jugend zu Hausfrauen und Mutterberuf In Frauenbildung Zeitschrift fur die gesamten Interessen des weiblichen Unterrichtswesens Jg 15 1916 Heft 5 S 173 184 mit Theodor Bonte Fritz Roessler Untersuchungen uber die eidetische Veranlagung von Kindern und Jugendlichen J A Barth Leipzig 1928 Unser Kind im ersten Lebensjahr Sunlicht Ges Mannheim 1931 Pflege und Erziehung des Kleinkindes Sunlicht Ges Mannheim 1931 Volksschulerinnen Ihre geistigen und korperlichen Leistungen und die Beziehung zur Konstitution J A Barth Leipzig 1932 Literatur BearbeitenMartha Liefmann Else Liefmann Erhard Roy Wiehn Hrsg Helle Lichter auf dunklem Grund die Abschiebung aus Freiburg nach Gurs 1940 1942 mit Erinnerungen an Professor Dr Robert Liefmann 2 erw Aufl Hartung Gorre Konstanz 1995 ISBN 3 89191 815 1 Dorothee Freudenberg Hubner Erhard Roy Wiehn Hrsg Abgeschoben judische Schicksale aus Freiburg 1940 1942 Briefe der Geschwister Liefmann aus Gurs und Morlaas an Adolf Freudenberg in Genf Hartung Gorre Konstanz 1993 ISBN 3 89191 665 5 Ingrid Kuhbacher Sie lebten in Freiburg Erinnerungen beim Gang uber den alten Friedhof Schillinger Freiburg 2006 ISBN 3 89155 057 X Liefmann Else in Gabriele Mittag Es gibt nur Verdammte in Gurs Literatur Kultur und Alltag in einem sudfranzosischen Internierungslager 1940 1942 Tubingen Attempto 1996 S 284f Film BearbeitenEin Haus erzahlt Geschichte n Hinter der Fassade Das Liefmann Haus in Freiburg Ein Film von Sigrid Faltin SWR 2007 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Else Liefmann im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Liefmann Else In Renate Heuer Hrsg Bibliographia Judaica Band 2 Campus Verlag Frankfurt 1984 Abgerufen per Judisches Biographisches Archiv S 311 Liefmann Martha in Gabriele Mittag Es gibt nur Verdammte in Gurs Literatur Kultur und Alltag in einem sudfranzosischen Internierungslager 1940 1942 Tubingen Attempto 1996 S 285 http www schule bw de unterricht faecheruebergreifende themen landeskunde modelle epochen zeitgeschichte ns freiburg d7 pdf Liefmann Haus In Universitat Freiburg Abgerufen am 18 Oktober 2023 Normdaten Person GND 119287536 lobid OGND AKS LCCN n94117043 VIAF 64390381 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liefmann ElseKURZBESCHREIBUNG Arztin und SozialarbeiterinGEBURTSDATUM 27 Mai 1881GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 24 Mai 1970STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Else Liefmann amp oldid 238278911