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Elisabeth von Ducker geboren am 25 Februar 1946 in Miltenberg 1 gestorben am 9 Juli 2020 2 in Hamburg war eine deutsche Kunsthistorikerin Sie arbeitete als Kuratorin am Altonaer Museum und am Hamburger Museum der Arbeit Die Themen ihrer Ausstellungsprojekte waren Stadtgeschichte und Frauenarbeit Sie rief 1994 die FrauenFreiluftGalerie Hamburg ins Leben Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Veroffentlichungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp GrabstatteElisabeth von Ducker studierte in West Berlin und Frankfurt am Main Kunstgeschichte sowie Volkskunde und Klassische Archaologie Parallel zu ihrem Studium bildete sie sich zur Buchhandlerin aus Ab 1970 lebte sie in Hamburg Sie absolvierte ab 1975 ein wissenschaftliches Volontariat am Altonaer Museum 1975 begann auch ihre Politisierung in der Frauenbewegung als sie sich einer Gruppe anschloss die gegen den 218 demonstrierte An der Universitat Hamburg wurde sie 1978 zum Dr phil promoviert Ihre Dissertation befasste sich mit dem malerischen Œuvre des Karikaturisten Thomas Theodor Heine einem der Grunder der Munchner Zeitschrift Simplicissimus Sie war 1980 Mitbegrunderin des Stadtteilarchivs Ottensen als erste Geschichtswerkstatt in Hamburg 3 Elisabeth von Ducker war Mutter einer Tochter Ihre letzte Ruhestatte erhielt sie auf dem Friedhof Bernadottestrasse im Hamburger Stadtteil Ottensen Wirken BearbeitenAls wissenschaftliche Volontarin am Altonaer Museum konzipierte sie eine Ausstellung uber den proletarisch gepragten Hamburger Stadtteil Ottensen mit Beteiligung der Anwohnerschaft als Alltagsgeschichte eines Quartiers Die im November 1982 eroffnete Ausstellung Ottensen Zur Geschichte eines Stadtteils war mit uber 70 000 Besuchern so erfolgreich dass Elisabeth von Ducker als Kuratorin fest angestellt wurde 4 1986 wechselte sie als Museumswissenschaftlerin zu dem im Aufbau befindlichen Hamburger Museum der Arbeit Sie war zustandig fur den Bereich Alltags und Frauengeschichte Ehrenamtlich initiierte sie den Arbeitskreis Frauen im Museum der Arbeit aus dem der Arbeitskreis Wandbild gebildet wurde der nach dreijahriger Recherche 1989 das Wandbild Frauenarbeit im Hamburger Hafen realisierte Der Anlass war der 800 Geburtstag des Hamburger Hafens Malerinnen schufen ein 1 000 Quadratmeter grosses Gemalde auf der Nordfassade des sogenannten Fischmarktspeichers einem ehemaligen Getreidespeicher in der Grossen Elbstrasse 39 Das an den Schnittstellen von Forschung Kunst und Politik angesiedelte Projekt wurde zwischen Zustimmung und Widerspruch uberregional diskutiert Der Spiegel schrieb Das monumentale Werk gekront von einer kampferisch dreinblickenden Schweisserin erinnerte Spotter an den Sozialistischen Realismus Die Hamburger Heldin der Arbeit monierte die alternative Tageszeitung konnte auch die Wand eines Volkseigenen Betriebs in der DDR schmucken 5 1992 folgte das Wandbild Companiera das der Frauenarbeit in Lateinamerika gewidmet war Bei der Umwandlung des Speichers in ein Burogebaude wurden die Wandbilder 1994 abgerissen Es sind nur noch Fotografien uberliefert 6 nbsp Wandbild Die Frauen vom Dessauer UferMit der Wandmalerin Hildegund Schuster und der Sozialwissenschaftlerin Emilija Mitrovic 1953 2020 aus dem Arbeitskreis und in Kooperation mit dem Museum fur Arbeit entwickelte sie 1994 das Konzept der FrauenFreiluftGalerie Hamburg Der Konzeption und Gestaltung der Galerie liegen neben Archiv auch Oral History Recherchen zugrunde die mit Zeitzeuginnen in uber 100 Interviews selbst durchgefuhrt wurden Es entstanden sechzehn Wandbilder entlang der Hangseite am Altonaer Elbe Ufer auf dem Weg nach Neumuhlen die Geschichten uber hafenbezogene Frauenarbeit seit 1900 bis in die Gegenwart erzahlen Kunstlerinnen aus Hamburg und Ubersee gestalteten die Gemalde in verschiedenen Stilen an industriehistorischen Gebauden und Mauern 4 So konnte an einem Gebaude der stadteigenen Hamburg Altonaer Fischereihafen GmbH in Ottensen das Wandbild fur die KZ Arbeiterinnen im Hafen Die Frauen vom Dessauer Ufer verwirklicht werden das an die ungarischen und tschechischen Judinnen im Frauenlager des KZ Neuengamme in Hamburg Veddel erinnert 7 Entlang der Innenseite der Stutzmauer vor dem Hafenbahnhof Grosse Elbstrasse 276 schuf Hildegund Schuster 2010 das Wandbild Frauen in der Hafenlogistik 8 Seit 2011 befindet sich auf den Backsteinmauern des Neumuhlener Pumpwerkes Nr 69 das Gemalde Frauen zur See Seefrauen einst und jetzt Im Zuge der offiziellen Eroffnung des Museums der Arbeit auf dem Areal der ehemaligen Gummiwarenfabrik New York Hamburger Gummi Waaren Compagnie in Barmbeck 1997 wurde im zweiten Stock auf 400 Quadratmetern die von Elisabeth von Ducker konzipierte separate Dauerausstellung Frauen und Manner Arbeitswelten und Bilderwelten installiert In spateren Jahren wurde diese Abteilung abgebaut Drei Jahre nach Inkrafttreten des neuen Prostitutionsgesetzes kuratierte Elisabeth von Ducker inzwischen Oberkustodin des Museums der Arbeit 2005 die europaweit erste kulturgeschichtliche Ausstellung uber Prostitution und Prostituierte unter dem Titel Sexarbeit Prostitution Lebenswelten und Mythen mit rund 500 Exponaten aus der Zeit von 1850 bis 2005 Fur die Schau und den begleitenden Katalog fuhrte sie 30 Interviews mit Menschen aus dem Milieu und kooperierte mit Beratungseinrichtungen und Projekten der Hurenbewegung aus Deutschland Holland und Italien 9 Unterstutzt von den Soziologinnen Beate Leopold und Christiane Howe richtete Elisabeth von Ducker zwolf Raume ein von denen jeder uber einen Aspekt der Prostitution aufklarte wie Gesundheit Recht und Sitte der Kampf um Respekt Kunde Gast Freier Drogenprostitution und Frauenhandel Ein Raum thematisierte die NS Zeit mit Fotos und Dokumenten an schwarzen Wanden darunter das Prostitutionszimmer im KZ Buchenwald 10 Die Ausstellung wurde auch in Berlin und Bonn gezeigt Sie gilt als die erfolgreichste in Elisabeth von Duckers Lebenswerk 4 Im Jahr 2007 ging sie in den Ruhestand Als das Altonaer Museum 2010 geschlossen werden sollte war sie eine der Sprecherinnen der Burgerinitiative Altonaer Museum bleibt Aufgrund der vielen Proteste revidierte der Hamburger Senat seine Entscheidung Veroffentlichungen BearbeitenDer Simplicissimus Karikaturist Thomas Theodor Heine als Maler Aspekte seiner Malerei Peter Lang Verlag Frankfurt am Main 1978 ISBN 978 3 261 02481 7 zugl Dissertation Universitat Hamburg Graphik von Heinrich Vogeler 1872 1942 Katalog zur Ausstellung Altonaer Museum Hamburg 1978 Elisabeth von Ducker Ausstellungsgruppe Ottensen Ottensen zur Geschichte eines Stadtteils 3 November 1982 7 August 1983 Altonaer Museum in Hamburg Norddt Landesmuseum Hrsg Altonaer Museum 2 Auflage 1982 Museum der Arbeit Hrsg Altonaer Hafen Fische amp Fabriken Historische Stadtrundgange Hamburg 1988 Projekt Hafenbild weiblich Ein Frauen Forschungs Kultur Politik Projekt zur Frauenarbeit im Hamburger Hafen Zeitschrift fur Geschlechterforschung und visuelle Kultur FKW Band 1990 Nr 8 Volltext Sexarbeit Prostitution Lebenswelten und Mythen Ausstellungskatalog Edition Temmen Bremen 2005 ISBN 978 3 86108 542 3 Sexarbeit eine Welt fur sich Erzahlstucke aus erster Hand Edition Freitag Berlin 2008 ISBN 978 3 936252 17 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Elisabeth von Ducker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Frauenfreiluftgalerie Geschichte Juliane Brumberg Liebe zur Arbeit der Frauen Die Museumskuratorin Elisabeth von Ducker In Frauenbiografie Datenbank Website der Stadt Hamburg Das inszenierte Geschlecht Feministische Strategien im Museum Gedenkrede von Gabriele Wohlauf fur Elisabeth von Ducker Frauenfreiluftgalerie 26 September 2020 pdf Einzelnachweise Bearbeiten Heidrun Alzheimer Haller Frauen in der Volkskunde in der empirischen Kulturwissenschaft der Europaischen Ethnologie Ethnographie und Kulturanthropologie in Deutschland In Bayerische Blatter fur Volkskunde Wurzburg 1994 S 76 Elisabeth von Ducker 25 2 1946 9 7 2020 In Frauenbiografie Datenbank Hamburg de Nachruf auf Elisabeth von Ducker Stadtteilarchiv Ottensen 17 Juli 2020 a b c Hanna Klimpe Frauen an die Hauserfront In taz 13 Oktober 2020 Stationen der Lust Aus Der Spiegel 45 1989 5 November 1989 Blick auf die Unsichtbaren Frauen im Hafen In Kleines Lexikon der Hafenberufe und Hafengeschichte Heft 17 2019 Hrsg Hafenkultur e V Freunde des Hafenmuseums in Hamburg PDF 624 kB Wandbild fur die Frauen vom Dessauer Ufer Gedenkstatten in Hamburg zur Erinnerung an die NS Verbrechen Katharina Derlin Die etwas andere Perlenkette In Hamburger Abendblatt 4 August 2010 Artikel hinter der Bezahlschranke Birgit Reuther Die Sozialarbeiterinnen der Libido In Hamburger Abendblatt 6 Dezember 2005 Julika Pohle Aufklarung zur Geschichte der Prostitution In Die Welt 4 November 2005 Normdaten Person GND 109087259 lobid OGND AKS LCCN n78035277 VIAF 113100742 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ducker Elisabeth vonALTERNATIVNAMEN Stuwe Elisabeth zeitweiliger Name Stuwe von Ducker ElisabethKURZBESCHREIBUNG deutsche Kunsthistorikerin und MuseumskuratorinGEBURTSDATUM 25 Februar 1946GEBURTSORT MiltenbergSTERBEDATUM 9 Juli 2020STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth von Ducker amp oldid 238430344