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Dieser Artikel beschreibt den Eismarsch der weissen Freiwilligenarmee in Sudrussland 1918 Fur den Ruckzug der Baltischen Flotte in der Ostsee im selben Jahr siehe Eismarsch der Baltischen Flotte Der Eismarsch russisch Ledyanoj pohod auch Erster Kuban Feldzug genannt russisch Pervyj kubanskij pohod war ein militarischer Ruckzug der Freiwilligenarmee unter General Lawr Kornilow wahrend des Russischen Burgerkriegs Unter dem Angriff der aus dem Norden vorruckenden Roten Armee begannen die Streitkrafte der Freiwilligenarmee die manchmal als Weisse Garde bezeichnet werden einen Ruckzug von der Stadt Rostow am Don nach Suden in Richtung Kuban in der Hoffnung eine antibolschewistische Erhebung der dortigen Kosaken auszulosen Der Marsch im Winter 1918 von Februar bis Mai 1918 dauerte insgesamt 80 Tage dabei wurden 1400 Kilometer wahrend eisiger Temperaturen zuruckgelegt Wahrend des gesamten Marsches kam es zu Gefechten mit der Roten Armee Nach dem gescheiterten Angriff auf Jekaterinodar und dem Tod des Anfuhrers Kornilow wandte sich die Freiwilligenarmee wieder nach Norden zum Don Ehrenzeichen des ersten Kubanfeldzuges 1918 von Denikin genehmigt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ziele 3 Zusammensetzung der Freiwilligenarmee 4 Verlauf 5 Folgen 6 Sonstiges 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Soldaten der FreiwilligenarmeeTrotz der anfanglichen militarischen Erfolge liess sich das Dongebiet nicht gegen die Roten halten Der Widerstand der Kosakenarmee Alexei Kaledins gegen die Bolschewiki war zusammengebrochen Ataman Kaledin beging am 29 Januar aufgrund der hoffnungslosen Lage Selbstmord und die versprengten Kosakenformationen zogen sich in die Steppe um den Sal zuruck Die sich erst kurzlich formierte Freiwilligenarmee befand sich somit zu Beginn des Jahres 1918 in einer schweren Situation Rostow und Nowotscherkassk die beiden Stutzpunkte der Freiwilligenarmee waren nicht mehr zu halten 1 Die Anfuhrer der Freiwilligenarmee General Kornilow und General Michael Alexejew beschlossen sich in dieser Situation mit den Resten ihrer Armee in das Kubangebiet durchzukampfen 1 Ziele BearbeitenKornilow und Alexejew hofften im Kubangebiet mit Unterstutzung der lokalen Kubaner Kosaken um Jekaterinodar eine Basis fur den Kampf gegen die Rote Armee zu schaffen Die Ankunft der Freiwilligenarmee sollte eine antibolschewistische Erhebung unter der lokalen Bevolkerung auslosen neben den Kubaner Kosaken setzte man auf die Volker des Nordkaukasus 1 Zusammensetzung der Freiwilligenarmee BearbeitenBei Beginn des Feldzuges im Februar setzte sich die Armee aus folgenden Gruppen zusammen 2 Kampfregiment Kornilow Oberstleutnant Neschentzjew St Georgs Reserve Regiment Oberst Kirienko aus einem kleinen Offizierskader das aus Kiew eingetroffen war 1 2 und 3 Offiziersbataillon aus Offizieren die sich in Nowotscherkassk und Rostow eingefunden hatten unter Oberst Alexander Kutepow die Oberstleutnants Borissow und Lawrentjew spater Oberst Simanowski Junker Bataillon hauptsachlich aus den Junkerschulen der Hauptstadt und Kadetten Stabskapitan Parfenow Rostower Freiwilligenregiment Generalmajor Borowskij aus der studentischen Jugend von Rostow Zwei Kavalleriedivisionen unter Oberst Wassili Hoerschelmann und Peter Wladimir von Glasenapp Zwei Artilleriebatterien hauptsachlich aus Junkern und Offizieren der Artillerieschule Oberstleutnants Miontschinski und Jerogin Sogenannte Todesdivision der Kaukasischen Division Oberst Schirjajew Eine Reihe weiterer kleiner Einheiten darunter die Meereskompanie Hauptmann 2 Ranges Potemkin eine Ingenieurkompanie ein tschechoslowakisches Ingenieurbataillon und mehrere Freischarlereinheiten die sich nach ihren Kommandeuren benannten Verlauf Bearbeiten nbsp Route der Freiwilligenarmee wahrend des EismarschesVom ursprunglichen Plan die in Rostow konzentrierten Truppen per Eisenbahn nach Jekaterinodar zu verlegen musste nach der Eroberung des Eisenbahnkontenpunkts Bataisk durch die Bolschewiki am 14 Februar abgewichen werden Nach dem Fall von Bataisks drohte die Freiwilligenarmee in Rostow von Suden her eingeschlossen zu werden Ohne zu Zogern wurde der Abmarsch nach Suden beschlossen 1 Dabei wurden zahlreiche Verwundete in Rostow zuruckgelassen 3 Zu diesem Zeitpunkt setzte sich die Truppe aus 3423 Mann zusammen 1 Darunter 36 Generale 2320 Offizieren 437 Junkern und 630 gemeinen Soldaten 1 Auch medizinisches Personal und Fluchtlinge vor den Bolschewiki darunter Abgeordnete der Duma gehorten zum Treck Nach dem Ubersetzen uber den Don und nach einer Reorganisation des Heeres in Olginskaja begann der Marsch nach Suden Man entschied sich gegen einen Ruckzug in die ostliche Steppe wie das Heer der Donkoskaken aufgrund der unzureichenden Verteidigungsmoglichkeiten und den wenigen verstreuten Siedlungspunkten die eine Aufsplitterung der Einheiten bedeutet hatten Dahingegen hoffte man bei einem Marsch zum Kuban auf die Sympathien der einheimischen Bevolkerung Ausserdem befand sich zu diesen Zeitpunkt das regionale Zentrum der Region die Stadt Jekaterinodar noch nicht in der Hand der Bolschewiki Kurze Zeit spater wurde der Plan jedoch wieder verworfen und man marschierte nach Sudosten 3 Die einheimische Bevolkerung der Kosaken in den Stanizen sudlich des Dons verhielt sich grosstenteils neutral sie wollte nicht in den Konflikt zwischen Roten und Weissen hineingezogen werden Da Kornilow zukunftig auf sie als Standbein seiner Armee setzte wurden jedoch Requisitionen verboten 3 Nachdem die Marschrichtung Anfangs entlang einer Bahnstrecke nach Sudosten fuhrte traf Kornilow in Metschetinskaja durch neueste Erkenntnisse uber die militarische Situation umgestimmt die Entscheidung doch wieder zum Kuban zu marschieren Zu Ungunsten der Freiwilligenarmee wirkte sich die Entscheidung des Donkosaken Atamans Pjotr Popow aus nicht mit ihnen nach Suden zu ziehen Damit gingen der Freiwilligenarmee dringend benotigte zusatzliche Kavalleristen verloren 3 Hinter Jegorlykskaja endete das Gebiet der Donkosaken Vor der Freiwilligenarmee begann das Gebiet Stawropol in dem sich zahlreiche ortliche Rate gebildet hatten und die Freiwilligen auf eine feindselige Bevolkerung trafen 3 Ortschaft um Ortschaft musste ersturmt werden Die Freiwilligenarmee erlitt dabei zahlreiche Verluste Zusatzlich mussten sie gegen die winterlichen Bedingungen in der Steppe ankampfen 1 Das ortliche Eisenbahnnetz wurde von Rotgardisten mittels Panzerzugen kontrolliert daher mussten die Eisenbahnstationen umgangen werden Jede Uberquerung einer Bahnlinie wurde durch die Moglichkeit des Auftauchen eines Panzerzuges zu einem Risiko 3 Kurz vor erreichen des Ziels fiel Jekaterinodar am 14 Marz 1918 an die Bolschewiki General Kornilow entschied die Stadt im Sturm zu nehmen Um jedoch den Feind zu verwirren sollte die Stadt umgangen und von Sudwesten aus angegriffen werden Sudlich der Stadt wurden die Reihen der Freiwilligenarmee mit zahlreichen Fluchtlingen aus Jekaterinodar aufgefullt Die Truppenstarke erreichte 6000 Mann 1 Vom Suden aus setzte die Armee am 9 April westlich von Jekaterinodar uber den Kuban und begann mit den Angriff auf die uberraschten Verteidiger Ohne vorherige Aufklarung begann der Sturm auf die Stadt Den zahlenmassig weit uberlegenen Verteidigern gelang es samtliche Angriffe der Weissen zuruckzuschlagen Am 13 April fiel Kornilow wahrend eines Artilleriebeschusses Sein Nachfolger General Anton Denikin befahl den Abbruch der Angriffe und den Ruckzug nach Norden 1 Folgen BearbeitenDer Eismarsch verfehlte sowohl sein militarisches als auch politisches Ziel Weder gelang es Jekaterinodar zu erreichen bzw nach dem Fall die Stadt zuruckzuerobern noch loste das Erscheinen der Freiwilligen Armee am Kuban einen antibolschewistischen Aufstand aus Dafur fuhrte der Eismarsch zu einer Konsolidierung der Weissen Bewegung in Sudrussland Der Roten Armee war es nicht gelungen die konterrevolutionaren Krafte im Suden Russlands zu zerschlagen Die Uberlebenden des Eismarsches bildeten den Kern des antibolschewistischen Widerstandes der kommenden Jahre des Burgerkrieges Sonstiges BearbeitenIm Roman von Artjom Wesjoly handelt ein Kapitel vom Eismarsch Er selbst kampfte im Burgerkrieg auf Seiten der Bolschewiki gegen die Weissen Truppen Denikins Literatur BearbeitenArtjom Wesjoly Blut und Feuer Roman Aus dem Russischen ubertragen von Thomas Reschke Aufbau Berlin 2017 ISBN 978 3 351 03674 4 erweiterte und uberarbeitete Ausgabe von Russland in Blut gewaschen Kiepenheuer Weimar Leipzig 1987 ISBN 3 378 00125 9 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche http loveread me read book php id 47716 amp p 62Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i German Arkadij Adolfovich Russkie revolyucii i Grazhdanskaya vojna Bolshoj illyustrirovannyj atlas Bolshoj istoricheskij atlas Izdatelstvo AST Moskau 2018 ISBN 978 5 17 109867 4 S 192 Soderzhanie Voennaya Literatura Memuary Glava XVII Formirovanie Dobrovolcheskoj armii Ee zadachi Duhovnyj oblik pervyh dobrovolcev In militera lib ru Abgerufen am 7 Juli 2020 a b c d e f Soderzhanie Voennaya Literatura Memuary Glava XIX Pervyj Kubanskij pohod Ot Rostova do Kubani voennyj sovet v Olginskoj padenie Dona narodnye nastroeniya boj u Lezhanki novaya tragediya russkogo oficerstva In militera lib ru Abgerufen am 8 Juli 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eismarsch amp oldid 237361284