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Eisenacher Oberland ist die historische Bezeichnung fur den sudwestlichen Teil des Wartburgkreises im fruheren Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach Diese Bezeichnung stammt aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Nach dem Ende des selbstandigen Staates Sachsen Weimar Eisenach im Jahr 1920 blieb diese Bezeichnung als Synonym fur die Thuringische Rhon erhalten Geschichte Bearbeiten nbsp Karte des Eisenacher OberlandesNach ihrer Niederlage im Jahr 1795 gegen Napoleon veranlassten Preussen und Osterreich auch mit Hinblick auf den Verlust der Osterreichischen Gebiete in den Niederlanden dass die Fursten fur den Verlust der linksrheinischen Gebiete zu entschadigen seien Die in dieser Situation gefundene Losung war die Sakularisation der noch bestehenden geistlichen Furstentumer im Reich 1802 entmachtete man die Furstbischofe von Fulda Die fuldischen Besitzungen gingen an Wilhelm Friedrich von Oranien Nassau bis 1806 Napoleon die Provinz Fulda annektierte 1810 wurde sie Teil des Grossherzogtums Frankfurt Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde die Provinz aufgelost und nach einjahriger preussischer Verwaltung an Kurhessen und das Grossherzogtum Sachsen Weimar Eisenach abgegeben Die sudliche und Hohe Rhon kam damals zu Unterfranken die westlichen Gebiete bildeten die kurhessischen Kreise Fulda und Hersfeld Mit den territorialen Veranderungen wurde 1816 eine Verwaltungsreform erforderlich und 1850 durch weitere Strukturreformen erganzt Das Grossherzogtum wurde in funf Verwaltungsbezirke unterteilt wobei sudlich vom Verwaltungsbezirk Eisenach der neue Verwaltungsbezirk Dermbach entstand Dieser untergliederte sich in die Justizamter Geisa Kaltennordheim Stadtlengsfeld Ostheim und Vacha Das Amt Tiefenort ging an Eisenach Alle Justizamter waren dem Kreisgericht in Eisenach unterstellt Die sonstigen Verwaltungsbehorden des Landes ubernahmen diese Verwaltungsstruktur Eine besondere Problematik stellte die kirchenrechtliche Vereinigung der Landesteile und die Verwaltung der katholisch gepragten Orte dar In Weimar gab es zuvor keine zustandige Verwaltungsstelle fur die katholischen Pfarreien Eine formelle Fortsetzung der fuldischen Verwaltung wollte man aus verstandlichen Grunden verhindern daher wurde mit dem Bistum Paderborn verhandelt um eine Losung zu finden Zugleich wurde das einzige katholische Kloster in Dermbach aufgelost und die Monche pensioniert Nach dem Anschluss der neuen Verwaltungsbezirke unterblieb zunachst eine wirtschaftliche Verflechtung mit dem Weimarischen Gebietsteil Der Eisenacher Gebietsteil profitierte von der Schafzucht Eichel Streibersche Textilmanufakturen und vom handwerklichen Geschick der Rhoner Schnitzer Ruhlaer Tabakpfeifenmanufaktur In Stadtlengsfeld konnte eine Porzellanmanufaktur begrundet werden 1 Abgesehen vom Strassenbau und der Feldabahn sowie der Stadtkirche von Kaltennordheim fanden keine grosseren Staats und Reprasentationsbauten in der Regierungszeit der Grossherzoge von Sachsen Weimar Eisenach statt Das herzogliche Jagdschloss Zillbach war bereits vor 1800 an Stelle eines Jagdhauses entstanden ebenso die Kirchenbauten in Probsteizella und Dermbach Vorhandene Schlosser in Geisa Kaltennordheim Dermbach Ostheim wurden von der Verwaltung genutzt Nach dem Ersten Weltkrieg und der Proklamation des Freistaates Thuringen 1920 in Weimar wurde die bestehende Verwaltungsstruktur aufgehoben und die Landkreise geschaffen die dann auch ihre staatlichen Kreisamter mit eigener Verwaltung besassen Literatur BearbeitenGrossherzoglich Sachsen Weimar Eisenachisches Hof und Staatshandbuch auf das Jahr 1819 Weimar 1819 Karl Helmrich Geschichte des Grossherzogthums Sachsen Weimar Eisenach fur Schule und Haus Weimar 1852 C Kronfeld Landeskunde des Grossherzogthumes Sachsen Weimar Eisenach Zweiter Teil Weimar 1879 Voss Georg Grossherzogthum Sachsen Weimar Eisenach Die Amtsgerichtsbezirke Vacha Geisa Stadtlengsfeld Kaltennordheim und Ostheim v d Rhon In Lehfeldt Paul Voss Georg Hrsg Bau und Kunst Denkmaler Thuringens Heft XXXVII Jena 1911 Adelbert Schroter Land an der Strasse Die Geschichte der katholischen Pfarreien in der thuringischen Rhon St Benno Verlag Leipzig 1989 ISBN 3 7462 0430 5 Edwin Schmidt Zur Geschichte des Eisenacher Oberlandes In Heimatjournal fur Rhon Grabfeld und Sudthuringen Meiningen Septemberheft 1997 S33 Hans Gross Umschau in der Landschaft des Eisenacher Oberlandes Kuppenberge Hohenrucken und reizvolle Taler In MFB Verlagsgesellschaft mbH Eisenach Hrsg StadtZeit Stadtjournal mit Informationen aus dem Wartburgkreis Aprilheft Druck und Verlagshaus Frisch Eisenach 2001 S 39 41 Quellen Bearbeiten Hans Patze Peter Aufgebauer Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 9 Thuringen Kroners Taschenausgabe Band 313 2 verbesserte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 31302 2 S LXIII ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenacher Oberland amp oldid 217819334