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Eduard Ed Moschitz 13 Juni 1968 in Judenburg ist ein osterreichischer Journalist und Dokumentarfilmer Ed Moschitz Rede bei der Verleihung des Fernsehpreises der Osterreichischen Erwachsenenbildung 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Skinhead Affare 2 Film 3 Reportagen Auswahl 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEduard Moschitz studierte an der Universitat Wien Publizistik Noch vor Ende des Studiums schrieb er fur das Sudwind Magazin die Wochenzeitung Falter und die Tageszeitung Die Presse 1996 wurde er Redakteur bei dem ORF Radiosender FM4 danach bis 1999 bei O1 Ab 1998 gehorte er der Redaktion des Reportagemagazins Am Schauplatz des ORF Fernsehens an wo er als Reporter Redakteur und Gestalter an rund 100 Sendungen Restlesser 2004 Am rechten Rand 2010 Fast ganz sicher 2012 u a beteiligt war 1 Seit 2013 ist er in der ORF Dokumentarfilmabteilung in der Redaktion von Menschen amp Machte tatig 2 Seit 2005 unterrichtet Moschitz als Universitatslektor im Masterstudienlehrgang fur Qualitatsjournalismus an der Universitat fur Weiterbildung Krems 1 3 Skinhead Affare Bearbeiten Fur die zur Am Schauplatz Folge Am rechten Rand im Jahr 2010 begleitete Moschitz an uber mehrere Wochen verteilten Drehtagen zwei arbeitslose Jugendliche die in Wien in einem Gemeindebau lebten Aufgrund ihrer kahlgeschorenen Kopfe und ihrer Aussagen wurden sie in der Berichterstattung in der Folge oft als Neonazi Skinheads beschrieben 4 Thema der Sendung war der Frage nachzugehen weshalb Jugendliche sich der Ideologie des Neonazismus zuwenden 5 Die Protagonisten uber einen langeren Zeitraum wiederholt zu besuchen und zu filmen entsprach wie der Sendungsverantwortliche Christian Schuller im Zuge der Presseberichterstattung uber die darauf folgende Kontroverse erklarte dem Konzept der seit 1995 bestehenden Reportagereihe das Alltagsleben von Normalos kennen zu lernen und es dann mit den Mitteln der Reportage zu rekonstruieren 6 Am 12 Marz 2010 fuhr das Filmteam mit den Neonazis in einem ORF Bus zu einer im 50 km entfernten Wiener Neustadt 7 stattfindenden FPO Parteiveranstaltung die die beiden besuchen wollten um die Rede von Parteiobmann Heinz Christian Strache zu horen 6 Dort forderte Moschitz die Skinheads auf Strache anzusprechen 8 Als dieser nach Ende der Veranstaltung Autogramme gab und sich mit Anhangern fotografieren liess wozu das Kamerateam hinter die Absperrung eingeladen wurde holten auch die beiden sich Unterschriften Zu einem Gesprach kam es nicht Kurz darauf konfrontierte Strache Moschitz mit dem Vorwurf dieser hatte die beiden als Agent Provocateurs gebracht und aufgefordert Heil Hitler zu rufen gab spater gegenuber der Polizei an sie hatten Sieg Heil sagen sollen und vor Gericht diesen eindeutigen Sieg Heil Sager der fur mich ein Nazi und Heil Hitler Sager ist gehort zu haben 9 8 Gegenuber der Tageszeitung Osterreich sagte er dass Moschitz mindestens 20 Mal gerufen hat Sagt s es doch endlich und zehn andere Zeugen es ebenfalls gehort hatten 10 Einer der Skinheads hatte bei einem Verhor durch den Verfassungsschutz infolge der Anzeige Straches den Sager zunachst gestanden und Moschitz damit belastet diese Aussage aber spater widerrufen 11 Das Originalband des Drehs die beiden Skins waren dort mit Funkmikrophonen verkabelt wurde von der Polizei am Tag nach der Veranstaltung sichergestellt Darauf waren keine solchen Aufforderungen oder Rufe zu horen woraufhin Strache dem ORF bzw Moschitz eine Manipulation des Materials vorwarf 12 Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit mit der FPO bzw deren Parteiobmann Moschitz wurde dabei von Seiten des ORF durch Ubernahme der Kosten unterstutzt 13 Im Verlauf der Verfahren wurde von allen beteiligten Seiten und den Gerichten eine Reihe von Gutachten zu den Bandern eingeholt von denen keines Manipulationen nachweisen konnte Zu Beginn brachte Strache eine Anzeige gegen Moschitz wegen Anstiftung zur NS Wiederbetatigung und Beweismittelfalschung ein Am 27 Juni 2011 stellte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt das Ermittlungsverfahren wegen Anstiftung zur Wiederbetatigung ein fuhrte aber das zur Manipulation der Bander ebenso weiter wie das von Schuller seitens des ORF gegen Strache angestrengte wegen moglicher falscher Beweisaussage und Verleumdung Aufgrund der langen Verfahrensdauer reichte Moschitz im April 2012 beim Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte EGMR wegen der Verletzung des Rechts auf ein faires Verfahren sowie des Rechts auf wirksame Beschwerde eine Beschwerde gegen die Republik Osterreich ein 14 Im Mai 2013 stellte die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt beide Verfahren ein 15 Die von Moschitz eingebrachte Klage gegen die FPO wegen ubler Nachrede und Verletzung der Unschuldsvermutung wurde im Mai 2014 vom Wiener Straflandesgericht abgewiesen 16 17 Das Urteil wurde im Marz 2015 durch das OLG Wien aufgehoben und zur neuerlichen Verhandlung und Entscheidung an das Erstgericht zuruckverwiesen Das neuerliche Verfahren endete im April 2016 mit der Verurteilung der FPO zu einer Entschadigungszahlung von 13 000 Euro an Moschitz und der Verpflichtung der Partei das Urteil zu veroffentlichen Das Urteil wurde zunachst nicht rechtskraftig da der FPO Anwalt volle Berufung anmeldete 18 Am 21 Juni 2017 wies das Oberlandesgericht Wien die Berufung der FPO ab und erhohte die Moschitz zustehende Entschadigung auf 17 000 Euro 19 Abseits der Gerichtsverfahren wurde dem ORF wie auch Moschitz von Strache und Kritikern vorgeworfen den beiden Protagonisten der Reportage Geld gegeben zu haben Von Seiten der Redaktion erhielt jeder von ihnen jeweils einmalig 100 Euro als Aufwandsentschadigung Rechteabgeltung vgl Recht am eigenen Bild oder fur Spesen externer Mitwirkender in Reportagen nicht ungewohnlich wie der kaufmannische Direktor des ORF Richard Grasl erlauterte 20 21 Von Moschitz bekamen sie insgesamt ebenfalls rund 200 Euro Zum Vorwurf er habe den beiden Geld gegeben um in einem Nazi Shop einzukaufen erklarte er er habe einem von ihnen 50 Euro gegeben weil der in einem sogenannten Army Shop in dem gebrauchte Militarkleidung verkauft wird einkaufen wollte Der habe sich dann anders entschieden und fuhrte das Filmteam in ein wie es in der Reportage beschrieben wird verstecktes Geschaft fur Kleidung mit rechtsradikalen Aufschriften und NS Devotionalien 22 4 Am 23 Mai 2011 wurde Moschitz fur die Reportage mit dem Fernsehpreis der Osterreichischen Erwachsenenbildung in der Sparte Dokumentation ausgezeichnet 5 Film Bearbeiten2011 kam Moschitz erster Kino Dokumentarfilm Mama Illegal in die Kinos Die Premiere fand am 23 November beim International Documentary Film Festival Amsterdam statt In der Folge wurde er auf zahlreichen Festivals in verschiedenen Landern Europas wie auch in Athiopien Sudkorea Kirgisistan und Argentinien gezeigt und dabei mit mehreren Preisen ausgezeichnet 23 Thema des Films sind Flucht und Arbeitsmigration im heutigen Europa gezeigt am Beispiel dreier Frauen aus Moldawien die ohne Aufenthalts oder Arbeitsbewilligungen in Westeuropa als Putzfrauen arbeiten und ihre Einkunfte zur Unterstutzung ihrer Familien vor allem ihrer in der Heimat verbliebenen Kinder nach Hause schicken Fur Moschitz war der Film ein Langzeitprojekt fur das er die Frauen uber sieben Jahre immer wieder begleitete Ausgangspunkt war die Am Schauplatz Reportage Dorf ohne Mutter aus dem Jahr 2004 24 Reportagen Auswahl Bearbeiten2020 Ausnahmezustand in Ischgl 2019 Sklaven fur die Alten 2018 An der Waschstrasse 2018 Im kleinen Prater 2017 Startups Hinter dem Hype 2016 Land der Griller 2014 Viel zu Laut Larmopfer 2013 Trinkfest Leben mit Alkoholismus 2013 Auf der Flucht Menschen vor der Abschiebung 2012 Nicht gut genug Essen im Mullcontainer 2012 Fast ganz sicher Geschafte mit Finanzprodukten 2010 Die Angstmacher Burgerbewegung gegen eine Moschee 2010 Am rechten Rand Rechtsextremismus in OsterreichQuelle 25 Auszeichnungen Bearbeiten2004 Pralat Leopold Ungar JournalistInnenpreis fur Dorf ohne Mutter 2005 Internationaler Medienpreis Davos fur Restlesser 2008 Auszeichnung mit Filmstipendium der Cinestyria fur Projektentwicklung Mama Illegal 2009 Medienpreis Hilfswerk Austria 2011 Fernsehpreis der Osterreichischen Erwachsenenbildung fur Am rechten Rand 2011 Nominierung zum Dr Karl Renner Publizistikpreis 2011 Premiere Kinodokumentation Mama Illegal IDFA Amsterdam 2011 Journalistenpreis Hilfswerk Austria Kategorie TV 2012 Hauptpreis beim One World International Documentary Film Festival Brussel 2012 Dokumentarfilmpreis der Stadt Freistadt fur Mama Illegal 2012 Grand Prix Bur Duino Filmfestival Kyrgisien 2013 Award for Medium length film Full length film mujerDoc Filmfestival Spanien 2013 Spezialpreis beim Cronograf Filmfestival Moldawien 2014 Civis Europas Medienpreis fur Integration Kategorie Information 2019 Journalistenpreis von unten fur Sklaven fur die Alten 2021 Auszeichnung fur hervorragenden Journalismus im Gedenken an Claus Gatterer fur seine Reportagen aus Ischgl im ORF Magazin Am Schauplatz des Presseclubs Concordia siehe Prof Claus Gatterer Preis 26 27 2021 Romy in der Kategorie Beste Doku TV Stream fur Am Schauplatz Ibiza der Alpen und Das grosse Schweigen 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ed Moschitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien dok at Eduard Moschitz Kurzbiografie und WerkverzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten a b Pressemappe zu Mama Illegal 2011 ORF Kurzbiografie Ed Moschitz Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Universitat fur Weiterbildung Krems Qualitatsjournalismus MA Lehrende TrainerInnen abgerufen am 21 Mai 2015 a b Die Presse Nach OGH Urteil Schauplatz Redakteur Moschitz spricht 17 Dezember 2010 a b erwachsenenbildung at 43 Fernsehpreis Aus der Vergangenheit fur die Gegenwart lernen 3 Juni 2011 abgerufen am 22 Mai 2015 a b Die Presse Am Schauplatz braucht keine politische Unterstutzung 29 Marz 2010 abgerufen am 19 Mai 2015 Kleine Zeitung Skinhead Affare ORF Reporter Moschitz freigesprochen 27 Juni 2011 a b Die Presse FPO vs ORF Irgendwas eindeutig Neonazistisches 26 Marz 2010 abgerufen am 19 Mai 2015 Falter 14 13 Der verschleppte Fall April 2014 Osterreich Tageszeitung Justiz will jetzt Nazi Bander vom ORF 26 Marz 2010 Die Presse Skinhead Reportage ORF Journalist Moschitz siegte gegen FPO 26 April 2016 Der Standard Schauplatz Urteil des OGH fur wichtiges Signal 17 Dezember 2010 Streit um Nazi Video ORF zahlt auch nachste Runde krone at abgerufen am 24 Marz 2015 News Zeitschrift ORF Skinhead Doku Im falschen Film 23 Mai 2012 Der Standard Ed Moschitz Mehr als drei Jahre sekkiert 9 Juli 2013 Die Presse Skinhead Reportage Moschitz blitzt mit Klage gegen FPO ab 15 Mai 2014 Der Standard Skinhead Reportage ORF Redakteur Moschitz verliert gegen FPO 14 Mai 2014 Der Standard Skinhead Reportage FPO verliert gegen ORF Redakteur 26 April 2016 Skinhead Reportage OLG Wien wies Berufung der FPO ab vienna at vom 21 Juni 2017 Die Presse Grasl bestatigt 200 Euro fur Skinheads 11 April 2010 abgerufen am 19 Mai 2015 Am Schauplatz braucht keine politische Unterstutzung Die Presse abgerufen am 19 Mai 2015 Florian Klenk in Falter 40 2010 Am Schauplatz vor Gericht 2010 abgerufen am 22 Mai 2015 Mama Illegal Preise amp Festivals abgerufen am 21 Mai 2015 ORF ORF III doku zeit am Montag Mama Illegal Mai 2014 dok at Eduard Moschitz Abgerufen am 15 April 2020 Gatterer Auszeichnung 2021 In concordia at Abgerufen am 15 Juni 2021 ORF Journalist Moschitz mit Gatterer Preis ausgezeichnet In ORF at 17 Juni 2021 abgerufen am 17 Juni 2021 Von Ischgl Doku bis Unorthodox Das sind die Gewinner der Branchen ROMYs 2021 In Kurier at 18 Juni 2021 abgerufen am 18 Juni 2021 Normdaten Person GND 1136334270 lobid OGND AKS VIAF 313419770 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moschitz EdALTERNATIVNAMEN Moschitz Eduard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Journalist und DokumentarfilmerGEBURTSDATUM 13 Juni 1968GEBURTSORT Judenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ed Moschitz amp oldid 235111523